CTS Eventim Aktie Prognose CTS Eventim: Ob das reicht, um die Bären zu vertreiben?

News: Aktuelle Analyse der CTS Eventim Aktie

von |
In diesem Artikel

CTS Eventim
ISIN: DE0005470306
|
Ticker: EVD --- %

---
EUR
---% (1D)
1 W ---
1 M ---
1 J ---
Zur CTS Eventim Aktie
Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:

Der Event-Veranstalter und Ticket-Vermarkter CTS Eventim hob am Donnerstag die Prognose für das Gesamtjahr an. Die Aktie reagierte mit steigenden Kursen, schloss aber weit genug unter dem Tageshoch, um die Frage zu stellen: Reicht das schon für die Aufwärtswende?

Ein Plus von 6,65 Prozent ist ein starkes Tagesergebnis. Allerdings hatte die Eventim-Aktie im Hoch bereits 10,1 Prozent Gewinn erreicht. Und natürlich kommt es immer darauf an, wie sich ein Kursanstieg in das charttechnische Gesamtbild einordnen lässt. Und da sehen wir:

CTS Eventim Aktie: Chart vom 05.10.2023, Kurs 56,95 Euro, Kürzel: EVD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
CTS Eventim Aktie: Chart vom 05.10.2023, Kurs 56,95 Euro, Kürzel: EVD | Quelle: TWS

Die CTS Eventim-Aktie war zuvor durch die wichtige Unterstützungszone 53,34 zu 55,24 Euro gerutscht. Damit wurde ein breit angelegtes Topp vollendet … aber noch nicht signifikant. Es gelang in den vergangenen zwei Wochen, Anschlussverkäufe aufzufangen. Das wäre womöglich nicht mehr lange gutgegangen, aber durch das Plus des Dienstags als Reaktion auf die Prognose-Erhöhung ist die Kuh erst einmal vom Eis und diese Supportzone zurückerobert. Damit hat das bärische Lager also einen klaren Rückschlag erlitten. Aber ist der bereits so massiv, dass sie nicht womöglich doch zurückkommen?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur CTS Eventim Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Das kommt darauf an, ob genug Marktteilnehmer die neue Prognose als eine erhebliche, positive Veränderung ansehen. CTS Eventim prognostiziert nach einem starken dritten Quartal jetzt ein um Sondereffekte bereinigtes EBITDA von deutlich über 400 Millionen Euro (2022: 384 Millionen). Richtig ist zwar, dass man zu Jahresbeginn noch davon ausging, dass der Gewinn das starke Ergebnis des Vorjahres nicht erreichen werde, weil 2022 von „Corona-Nachholeffekten“ geprägt war. Aber diese Erwartung hatte sich ja verändert.

Bereits im Zuge der Halbjahresbilanz schrieb CTS Eventim, dass man 2023 eine „deutliche“ Verbesserung des Jahresergebnisses erwarte, zuvor hatte man von einer „moderaten“ Verbesserung gesprochen. Letztlich hat diese Erwartung jetzt nur eine konkrete Zahl als Ankerpunkt eines „mindestens X“ erhalten. Auch die Analysten haben im Schnitt bereits einen steigenden Gewinn erwartet, daher müssten jetzt umgehend Anschlusskäufe belegen, dass genug Akteure diese neue Prognose als hinreichend stark ansehen, um die Aktie nicht nur aus der Gefahrenzone heraus, sondern in die bullische Zone hineinzubugsieren.

Dazu müsste CTS Eventim zumindest über die aktuell bei 60 Euro wartende 200-Tage-Linie hinaus. Gelingt das, wäre das Juli-Hoch bei 65,46 Euro das unmittelbar nächste Kursziel. Aber dass sich die Käufe als Reaktion auf die am Nachmittag als adhoc-Meldung lancierte Prognose-Anhebung schon nach einer Stunde erschöpften und ersten Gewinnmitnahmen wichen, ist zumindest ein Hinweis darauf, dass man Anschlusskäufe nicht als sicher voraussetzen sollte. Denn stark gestiegene Preise und immer mehr schmale Geldbeutel machen es zumindest fraglich, ob der Blick über den Tellerrand ins Jahr 2024 genauso erfreulich ausfallen würde. Diese Skepsis dürfte sehr entscheidend für die vorherige Abwärtsbewegung der Aktie gewesen sein … und mit dieser höheren 2023er-Prognose ist dieser Aspekt ja nicht vom Tisch.

Quellenangaben:
Erhöhung der 2023er-Prognose, 05.10.2023:
https://corporate.eventim.de/news-media/news/detail/News/cts-eventim-verzeichnet-starkes-3-quartal-und-hebt-prognose-fuer-das-gesamtjahr-an/

Margin Konto – Handeln mit höchster Flexibilität

Mit einem Margin Konto können Sie zum Beispiel mit Hebel handeln und Ihre Trading-Strategien durch Leerverkäufe oder den Einsatz von Optionen und Futures diversifizieren.

Entdecken Sie jetzt die umfangreichen Handelsmöglichkeiten, die Ihnen dieser Kontotyp bietet: Margin Konto

Wie hilfreich fanden Sie den Artikel?
Wenig hilfreichSehr hilfreich
Ab jetzt täglich die neuesten Börsenblick-Analysen per E-Mail erhalten
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

--- ---

--- (---%)
Mkt Cap
Vol
T-Hoch
T-Tief
---
---
---
---

Displaying the --- chart

Heutigen Chart anzeigen

Loading ...
Alle Börsenblick-Artikel

Nachricht schicken an Ronald Gehrt
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Vorherige Analysen der CTS Eventim Aktie

Viel würde jetzt nicht mehr fehlen, dann würde die CTS Eventim-Aktie ein breit angelegtes, bis in den vergangenen Herbst zurückreichendes Topp vollenden. Dabei waren die Halbjahreszahlen überzeugend … wo klemmt es hier, warum greifen die Anleger nicht zu?

Kurz vor dem Erreichen des bisherigen, im Herbst 2021 markierten Rekordhochs brach die Aktie des Event-Veranstalters und Ticket-Vermarkters CTS Eventim im Juni scharf ein. Damit zeigte die Kritik eines TV-Satirikers am Unternehmen Wirkung. Aber das ist nicht das eigentliche Problem. Das liegt darin, dass die Aktie seither kein Bein mehr auf den Boden bekommt und unmittelbar vor der Vollendung eines Topps stehen könnte. Und das trotz einer beeindruckenden Halbjahresbilanz.

Denn Ende August lieferte CTS Eventim solide Ergebnisse ab: Umsatz und Gewinn waren im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um 39 Prozent gestiegen, der Gewinn pro Aktie legte von 0,69 Euro im Vorjahreszeitraum auf 0,89 Euro zu. Der Ausblick auf das Gesamtjahr war zwar mit der Erwartung, dass man mit einer „deutlichen“ Verbesserung des Jahresergebnisses im Vergleich zu 2022 rechne, eher vage. Aber es war immerhin eine Aufstufung, denn bislang wurde eine „moderate“ Verbesserung avisiert. Das wirkt alles tadellos, so dass der Gedanke, das alte, aus dem Herbst 2021 stammende Rekordhoch zu überwinden, nicht überraschen würde. Warum also sieht das Chartbild ganz und gar nicht nach Rekordjagd aus?

Expertenmeinung: Im Zuge des Totalausfalls der Verdienstmöglichkeiten in der Corona-Phase hatte sich das Unternehmen durch Zukäufe verstärkt und prosperierte massiv, als 2022 wieder Veranstaltungen aller Art möglich wurden und ein „Nachholeffekt“ für markant steigende Umsätze sorgte. Doch jetzt kalkulieren die Marktteilnehmer ein, dass die höheren Ticket-Preise und die durch die Inflation enger geschnallten Gürtel vieler Verbraucher diesem Boom ein Ende bereiten.

Da dieser Gedankengang grundsätzlich logisch ist, dürfte die „Beweislast“ für die Trader bei den kommenden Zahlen des Ticket-Vermarkters liegen, die indes erst im November erwartet werden. So lange dürfte die Sicht der Akteure auf das kommende und die folgenden Jahre eher von Skepsis dominiert sein. Und das ist es, was das Chartbild widerspiegelt: Der Blick voraus, nicht die starken Ergebnisse des ersten Halbjahrs.

CTS Eventim Aktie: Chart vom 11.09.2023, Kurs 56,50 Euro, Kürzel: EVD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
CTS Eventim Aktie: Chart vom 11.09.2023, Kurs 56,50 Euro, Kürzel: EVD | Quelle: TWS

Dementsprechend ist es durchaus denkbar, dass die Aktie über diese charttechnische Klippe in Form der Nackenlinien-Zone der Toppbildung zwischen 53,34 und 55,24 Euro rutscht. Die Vorlage wäre zumindest vorhanden: Seit Juni liegen die Zwischenhochs allesamt unter dem vorherigen, es ist eine klare Abwärtstrendlinie zu sehen, an der die Eventim-Aktie gerade erst Ende letzter Woche nach unten abdrehte … und die Supportzone ist in Schlagdistanz.

Sollte es gelingen, diese Abwärtstrendlinie zu überwinden und mit Schlusskursen über 61 Euro die 200-Tage-Linie zurück zu erobern, wäre dieses bärische Setup vom Tisch. Aber bevor das nicht wirklich gelungen ist, sollte man in Bezug auf die Long-Seite äusserst vorsichtig bleiben.

Quellenangaben:
Halbjahresbericht 2023, 24.08.2023:
https://irpages2.eqs.com/download/companies/cts-eventim/Quarterly%20Reports/DE0005470306-Q2-2023-EQ-D-00.pdf

Dass der erste Versuch scheitert, ein altes Rekordhoch zu bezwingen, ist nicht ungewöhnlich. Aber wenn die Bullen danach nicht in der Nähe der Charthürde in Lauerstellung bleiben, sondern der Kurs markant fällt, läuft etwas schief. Das ist bei CTS Eventim gerade der Fall.

Als Investor in der Aktie des Event-Veranstalters und Ticket-Vermarkters CTS Eventim durchläuft man seit Anfang 2020 ein Wechselbad der Gefühle. Kaum eine Branche wurde von der Corona-Problematik drastischer getroffen. Veranstaltungen waren eine Zeitlang gar nicht, danach lange nur sporadisch möglich. Die Umsätze sackten gegen null. Trotzdem fing sich die Aktie recht zeitig und hatte im Frühjahr 2021 schon wieder Tuchfühlung zum vorherigen, im Januar 2020 bei 61,55 Euro markierten Rekordhoch aufgenommen. Im Herbst 2021 ging es sogar deutlich darüber hinaus, die Aktie stieg im November 2021 auf die neue Bestmarke von 72,68 Euro. Was steckte dahinter?

Die Hoffnung, dass CTS Eventim nicht nur schnell, sondern auch massiv gestärkt aus der Krise hervorgehen würde. Zum einen wegen des vermuteten Veranstaltungs-Nachholbedarfs der Eventbesucher, zum anderen, weil das Unternehmen die „Zwangspause“ genutzt hatte, um sich durch Zukäufe strategisch breiter aufzustellen. Diese Hoffnung bestätigte sich 2022 dann auch. Es ging ganz erheblich aufwärts mit dem Umsatz, die Gewinne waren wieder da. Trotzdem ging es mit der Aktie unter Schwankungen abwärts, bevor es im Oktober dann zu einer erneuten Aufwärtsbewegung kam. Und die Gründe für diese Abwärtsbewegung sind vermutlich dieselben, die CTS Eventim jetzt am bisherigen Rekordhoch abdrehen liessen.

Expertenmeinung: Denn dieser durchaus zu Recht unterstellte Nachholbedarf in Sachen Konzerte und Life-Events aller Art traf im Laufe des Jahres 2022 auf das nächste Problem. Diesmal hiess es nicht Corona, sondern Inflation. Immer mehr Menschen wurde das Geld knapp. Und so fürchteten viele Anleger, dass diese erhoffte, rasante Steigerung der Unternehmensgewinne unter der hohen Inflationsrate und den steigenden Zinsen begraben würde.

Die im Chart auf Wochenbasis sichtbare, in zwei Wellen erfolgte Aufwärtsbewegung seit Oktober 2022 basierte auf der Hoffnung, dass es womöglich doch nicht so schlimm werden würde, nur:

Dass in dem derzeitigen Umfeld eine Chance besteht, dass sich Umsatz und Gewinn bei CTS Eventim in diesem oder im kommenden Jahr so stark entwickeln könnten, dass ein Kurs über dem bisherigen Hoch nicht zugleich bedeuten würde, dass die Aktie zu teuer bewertet ist, geben nicht nur die Ergebnisse des ersten Quartals nicht her.

Das bezweifeln derzeit auch so einige Analysten. In den letzten Tagen hat zwar ein Analyst sein Kursziel von 67 auf 70 Euro angehoben und „Zukaufen“ angeraten. Aber zwei andere senkten ihre Einschätzung. Einer senkte das Ziel von 71 auf 60 Euro und stuft mit „Halten“ ein, ein anderer stufte die Aktie mit beibehaltenem Kursziel von 70 Euro von „Kaufen“ auf „Halten“ herunter.

So etwas bremst den Optimismus, zusätzlich zu der Erkenntnis, dass es beim Konsum derzeit hapert – und das ja nicht nur in Europa. Dass es in dieser Gemengelage zu Gewinnmitnahmen kam, als sich der Kurs seinem bisherigen Rekordhoch näherte, ist daher nachvollziehbar. Kritisch ist, dass diese Abgaben bereits anderthalb Wochen dauern und unter hohen Umsätzen ablaufen. Die Aktie steht dadurch an der Schwelle zu einem bärischen Signal, das weitere Verkäufe nach sich ziehen könnte.

Sollte der Kurs das Ende März markierte Zwischentief bei 53,90 Euro brechen und damit aus der Handelsspanne der vergangenen sieben Monate nach unten herausrutschen, könnte der Abverkauf allemal in Richtung der übergeordneten Aufwärtstrendlinie bei derzeit knapp 45 Euro weitergehen. Denn kippt der Kurs, kippt die Stimmung gemeinhin mit. Und in Sachen Konsum und damit in Sachen Veranstaltungen skeptisch zu sein, dazu braucht es momentan nicht viel Phantasie.

CTS Eventim Aktie: Chart vom 20.06.2023, Kurs: 56,10 Euro, Kürzel: EVD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Ergebnis 1. Quartal 2023, 24.05.2023:
https://irpages2.eqs.com/download/companies/cts-eventim/Quarterly%20Reports/DE0005470306-Q1-2023-EQ-D-00.pdf

Events und Ticket-Vermarktung, die Domäne von CTS Eventim, das war bis zum Corona-Problem ein sehr stark laufender Markt. Nach Corona ging man davon aus, dass Umsatz und Gewinn wieder gewaltig durchstarten. Doch ganz so läuft es nicht … und die Aktie wackelt.

Wie 2022 gelaufen war, wussten die Anleger bereits, denn CTS Eventim hatte am 16. Februar vorläufige Zahlen geliefert, die gestern im Zuge des endgültigen Geschäftsberichts bestätigt wurden. Aber erst seit gestern weiss man, was der Event-Veranstalter und Ticket-Vermarkter vom Jahr 2023 erwartet. Und für die Tendenz der Aktie zählt nicht, was war, sondern nur noch das, was kommt. Und der Chart zeigt, dass da viele mehr erwartet hatten.

CTS Eventim hatte 2022 zwar gewaltig zugelegt, aber das war kein Wunder: 2021 waren so gut wie keine grösseren Veranstaltungen möglich gewesen. Doch seit dem Frühjahr 2022 war wieder alles machbar. Und so stieg der Umsatz im Vorjahr gegenüber 2021 um 373 Prozent. Der Gewinn legte weit weniger zu, von 208 auf 384,5 Millionen, das lag aber daran, dass CTS Eventim 2021 Stützungszahlungen vom Bund erhielt, die als Gewinn zu verbuchen waren. All diese Zahlen waren verzerrt, aber wenn die Erwartung, dass die Menschen nach der langen Lockdown-Phase mehr als zuvor zu Konzerten oder in Musicals strömen werden, zutreffend sein soll, dann müsste die Umsatz- und Gewinnprognose für 2023 eigentlich weit über den 2022er-Zahlen liegen, weil die „Wiedereröffnung“ des gesellschaftlichen Lebens 2022 ja erst im zweiten Quartal stattfand. Das dachten zumindest viele. Aber sie wurden enttäuscht.

Expertenmeinung: CTS Eventim erwartet den Umsatz ebenso wie den Gewinn im Jahr 2023 auf dem Niveau des Vorjahres und nicht darüber. Begründet wurde das damit, dass 2022 von Nachholeffekten geprägt war, indem viele nachgeholte Konzerte eine ungewöhnliche Veranstaltungsdichte erzeugten. Zudem wies das Unternehmen darauf hin, dass Faktoren wie die Inflation und eine daraus resultierende, abnehmende Konsumneigung die Entwicklung in diesem Jahr negativ beeinflussen könnten.

So „nüchtern“ hatten sich viele den Ausblick offenbar nicht vorgestellt. Die Aktie lag am Tagestief 8,37 Prozent im Minus. Aber dann setzten Käufe ein, die dazu führten, dass der Verlust zum Handelsende auf 2,26 Prozent eingegrenzt wurde, die Aktie über den bisherigen, zeitweise unterbotenen Jahres-Verlaufstiefs, vor allem aber über der 200-Tage-Linie schloss (im Chart dick schwarz). War es klug, in die fallenden Kurse hinein einzusteigen?

Es ist zumindest begründbar. Aktuell zeigt die Aktie mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis um 30 eine im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit normale Bewertung. Die Analysten sind durchweg bullisch, das durchschnittliche Experten-Kursziel liegt derzeit bei 73,60 Euro und damit knapp über dem bisherigen Rekordhoch von 72,68 Euro. Ein Argument, warum die Aktie wegen dieses Ausblicks nach unten wegbrechen sollte, gab es eigentlich nicht. Auf der anderen Seite ist aber das Problem da, dass man, als man Ende 2021 das Rekordhoch ausbildete, weit mehr von der Gewinnentwicklung erwartete als man jetzt im Ausblick geliefert bekam. Der Weg nach oben dürfte daher zumindest steinig sein, so dass man auf jeden Fall Vorsorge für den Fall treffen sollte, dass sich zu viele Anleger doch noch gegen die Aktie entscheiden. Ein Stoppkurs knapp unter dem gestrigen Tagestief von 54,70 Euro wäre auf jeden Fall zu überlegen.

CTS Eventim Aktie: Chart vom 23.03.2023, Kurs: 58,35 Euro, Kürzel: EVD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
CTS Eventim Aktie: Chart vom 23.03.2023, Kurs: 58,35 Euro, Kürzel: EVD | Quelle: TWS

Für den von den Analysten für 2022 erwarteten Gewinn wäre die Bewertung der CTS Eventim-Aktie bereits eher hoch. Aber man unterstellt, dass die Gewinne in den kommenden Jahren wie an der Schnur gezogen weitersteigen werden. Dann wäre die Aktie nicht zu teuer, aber …

… kommt es denn auch wirklich so? Werden die Verbraucher auf die Rekordumsätze, die der Ticket-Vermarkter und Event-Veranstalter CTS Eventim 2022 verbuchen wird, noch eins draufsetzen, trotz der durch die Inflation schwindenden Kaufkraft? Werden wirklich noch mehr Verbraucher imstande sein, sich mit eher teuren Live-Events „etwas zu gönnen“, obwohl die Zahl derer, deren Einkommen derzeit nicht mehr ausreicht, um das Nötigste zu bezahlen, zunimmt?

Denn nur dann wäre zu erwarten, dass dieser im Frühjahr und Sommer vorhandene Run auf Konzerte und andere grosse Veranstaltungen, der CTS Eventim für die ersten neun Monate 2022 bei Umsatz und Gewinn auf Rekordkurs gebracht hatte, weitergeht. Und nur dann wäre die Aktie, die für 2022 derzeit mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 32 bewertet ist, nicht zu teuer. Das scheint eine sehr gewagte Wette zu sein … oder?

Expertenmeinung: Man könnte zwar argumentieren, dass die Aktie noch ein gutes Stück unter dem im November 2021 bei 72,68 Euro markierten Rekordhoch notiert … und dass dieses erzielt wurde, obwohl Corona noch fast alles ausgebremst hatte, womit CTS Eventim Geld verdient. Aber damals nahm man das Ende der Corona-Einschränkungen bereits vorweg. Und zu dieser Zeit ahnte man noch nicht, welche Ausmasse der Inflationsdruck annehmen und als wie hartnäckig er sich erweisen würde. So gesehen: Ja, diese Wette ist gewagt. Aber momentan spricht der Trend bzw. die Charttechnik trotzdem noch für die bullische Seite.

Denn wir sehen, dass die Eventim-Aktie im November zwar zunächst am Widerstand in Form des August-Hochs bei 59,60 Euro scheiterte, sich dann aber schnell an diese Linie zurück kämpfte und sie zu Beginn des Dezembers dann bezwang. Im Wochenverlauf kam es zwar zu einem Rücksetzer. Aber dass der gestern genau auf Höhe dieses jetzt als Support fungierenden August-Hochs auf Käufe traf signalisiert, dass die Käufer das Geschehen noch dominieren.

Grundsätzlich wäre der Weg damit frei an die Topps der Monate November 2021, Januar und April zwischen 69,45 und 72,68 Euro. Aber angesichts dieses wackligen Unterbaus der Rallye ist CTS Eventim keine Aktie, die man allzu lange aus den Augen lassen sollte. Aggressive, eher kurzfristig ausgerichtete Long-Trades sollte man eher eng, idealerweise sogar schon knapp unterhalb der Hochs vom August und November, mit einem Stoppkurs absichern.

Chart vom 08.12.2022, Kurs 61,60 Euro, Kürzel EVD | Online Broker LYNX