Es war enttäuschend und die Anleger quittierten das entsprechend: Das erste Quartal lief bei Continental klar schlechter als erwartet, wie die am Dienstagabend präsentierten, vorläufigen Ergebnisse zeigten. Und die Aktie? Die könnte jetzt aus ihrer Range nach unten herausfallen.
Die Analysten hatten im Schnitt zwar vermutet, dass der Umsatz des Reifen- und Fahrzeugtechnikkonzerns im ersten Vierteljahr niedriger ausfallen würde als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, aber mit 9,8 nach 10,3 Milliarden wurde die Prognose von 10,0 Milliarden noch unterboten. Nicht gut, aber so richtig übel sah es hinsichtlich der EBIT-Marge (Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern) aus. Da hatte man damit gerechnet, dass die nach den 5,6 Prozent des Vorjahreszeitraums auf 3,7 Prozent nachgeben würde, es wurden jedoch nur 2,0 Prozent. Da musste Continental nicht eigens das EBIT melden, jeder konnte sich anhand dieser Daten leicht ausrechnen, dass der Gewinn erheblich abgerutscht war.
Während die EBIT-Margen in den Sektoren Reifen und Industrietechnik zwar unter den Prognosen lagen, aber positiv blieben, ist und bleibt der Sektor Automotive, also die Fahrzeugtechnik, ein Sorgenkind. Die Marge fiel dort auf -4,3 Prozent, lag damit weit unter der Analysten-Konsensprognose von -1,8 Prozent und machte deutlich, dass man dort massiv draufzahlt.
Continental selbst versuchte zu beruhigen, indem man an der am 7. März präsentierten Gesamtjahresprognose festhielt, weil es genügend Verbesserungspotenzial gebe, um diese Prognose trotz dieses Fehlstarts ins Jahr zu erreichen. Aber allzu viel Wirkung zeigte das nicht, wie wir im Chart sehen.
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Expertenmeinung: Anfang des Jahres hatten die Bullen einen ersten Rückschlag erlitten, als die Continental-Aktie an der oberen Begrenzung ihrer seit Anfang 2023 bestehenden Handelsspanne nach unten abdrehte. Der zweite Tritt in die Kniekehle erfolgte Mitte März, als aus diesem Abdrehen ein vollendetes Doppeltopp wurde und dabei zugleich die 200-Tage-Linie brach. Dadurch stieg der Kurs in die untere Hälfte der Trading-Range ab und war damit gefährdet, dessen untere Begrenzungszone anzusteuern. Die gestern Abend vorgelegten Zahlen waren genau der Anlass, den es dazu brauchte.
Die Aktie startete mit einem „Gap Down“, d.h. einer Abwärts-Kurslücke in den Mittwoch und landete sofort in dieser zwischen 58,20 und 62,04 Euro liegenden Unterstützungszone. Zwar wäre damit das rechnerische Kursziel des Doppeltopps (Differenz zwischen dem höchsten Punkt des höheren Topps und des tiefsten Kurses im Zwischentief, nach unten von diesem Zwischentief abgetragen, ergibt das rechnerische Kursziel) bereits abgearbeitet, das bei 62,64 Euro liegt, was einige Short ausgerichtete Trader animieren könnte, ihre Leerverkäufe erst einmal einzudecken. Aber bei diesen so markant verfehlten Erwartungen wäre es zumindest keine Überraschung, wenn die Continental-Aktie über kurz oder lang aus dieser Handelsspanne herausfällt.
Quellenangaben: Vorläufige Ergebnisse 1. Quartal 2024, 16.04.2024:
https://www.continental.com/de/presse/pressemitteilungen/continental-gibt-vorlaeufige-kennzahlen-fuer-das-erste-quartal-2024-bekannt/
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