MTU Aero Engines Aktie Prognose MTU Aero Engines: Gute Zahlen erwartet, noch bessere bekommen

News: Aktuelle Analyse der MTU Aero Engines Aktie

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Die am Montagabend vorgelegten, vorläufigen Quartalsergebnisse des Triebwerkherstellers MTU Aero Engines haben die Aktie am Dienstag deutlich nach oben getragen. Damit wäre der Weg aus charttechnischer Sicht nach oben frei. Aber werden die Trader ihn auch gehen?

Diese Ergebnisse waren absolut beeindruckend. MTU Aero Engines hat nach diesen vorläufigen Zahlen einen Umsatzzuwachs von 30,5 Prozent erreicht, damit lag man gut neun Prozent über der durchschnittlichen Analystenprognose. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) erreichte 212 Millionen Euro. Im Vorjahr waren es 131 Millionen gewesen, der Analysten-Konsens lag bei 172 Millionen. Kurz: Die Analysten hatten erwartet, dass es gut laufen würde … aber es lief noch besser.

Details kommen erst mit den offiziellen Zahlen in einer Woche, dann wird man erst sehen, ob MTU auch für das gesamte Jahr mit einem besser als bislang erwarteten Ergebnis rechnet, denn die Vorab-Daten waren unkommentiert vorgelegt worden. Aber der Eindruck ist natürlich: Das könnte so weitergehen … und dann hätte die Aktie durchaus noch Luft nach oben. Denn auf Basis der bisherigen Gewinnschätzungen, die einen Gewinn pro Aktie um die zehn Euro unterstellen, wäre die Aktie zwar mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 24 nicht mehr billig, aber auch nicht überbewertet. Würde der Gewinn im laufenden Jahr aber deutlich höher liegen, wäre sie eben eher günstig … vor allem, wenn eine realistische Chance bestünde, dass das Wachstum 2024 weitergeht. Aber das ist bislang offen. Ein Hindernis für steigende Kurse?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur MTU Aero Engines Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Das muss nicht sein, solange die Aktie ihr Aufwärts-Momentum beibehält. Ist der Aufwärtstrend nur stark genug, werden für viele Akteure aus Chancen Gewissheit.  Und die Reaktion auf diese vorläufigen Ergebnisse hat in dieser Hinsicht die für die Bullen richtigen Weichen gestellt. Denn dadurch ist der Kurs aus einer seit drei Monaten bestehenden Seitwärtsspanne zwischen 212,60 und 236,20 Euro nach oben ausgebrochen. Und unser längerfristiger Chart auf Wochenbasis zeigt, wie wichtig das war:

Dadurch wird der Weg an die obere Begrenzung des im März 2020 etablierten, breiten Aufwärtstrendkanals bei aktuell 268 Euro frei. Und diese obere Begrenzung wäre die letzte Etappe vor dem 2019 erreichten, bisherigen Rekordhoch von 289,30 Euro. Zwar besteht der Trendkanal nur aus zwei unteren Punkten und einem oberen Kontaktpunkt, ist mithin also unbestätigt. Aber solange die Stimmung gut bleibt, dürfte das die Bullen nicht irritieren.

Was eher vorsichtig stimmen könnte ist, dass das durchschnittliche Kursziel der Analysten für die Aktie bei 240 Euro liegt und damit aktuell überboten wäre, Und das, obwohl gleich fünf Analysten gestern sofort auf diese vorläufige Bilanz reagierten. Grund: Nur eines der neuen Kursziele lag mit 260 Euro über dem momentanen Kursniveau. Das muss nicht dazu führen, dass das bullische Lager ausgerechnet jetzt zu zaudern beginnt. Aber es ist in jedem Fall ein guter Grund, um diesen jetzt frei geräumten Weg nach oben mit der nötigen Vorsicht zu gehen.

MTU Aero Engines Aktie: Chart vom 18.04.2023, Kurs: 242,90 Euro, Kürzel: MTX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Wesentliche Kennzahlen der MTU Aero Engines AG im ersten Quartal 2023 übertreffen Markterwartungen: https://www.mtu.de/de/investor-relations/publikationen-events/aktuelle-ir-meldungen/ir-news-details/key-figures-of-mtu-aero-engines-ag-in-the-first-quarter-2023-exceed-market-expectations/
Analysten-Schätzungen: https://www.mtu.de/de/investor-relations/mtu-aktie/analystenempfehlungen/

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Vorherige Analysen der MTU Aero Engines Aktie

MTU Aero ist aktuell im Rallye-Modus. Der Triebwerkshersteller erwartete nach dem letzten Gewinnsprung direkt den nächsten.

Das sieht gut aus

MTU Aero ist aktuell im Rallye-Modus. Anleger sind bester Laune, denn der Hersteller und Instandhalter von Triebwerken dürfte massgeblich von der Erholung der Tourismusbranche profitieren.
Dasselbe gilt für die Militärsparte, die einer der Nutzniesser wachsender Rüstungsetats ist.

Aus technischer Sicht wurde kürzlich der Deckel bei 220 Euro gesprengt und somit ein Kaufsignal ausgelöst.
Das erste Kursziel bei 230 Euro wurde bereits erreicht und überwunden. Damit ist jetzt der Weg in Richtung 245 und 255 Euro frei.

Chart vom 27.02.2023 – Kurs 235 Kürzel: MTX - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 27.02.2023 – Kurs 235 Kürzel: MTX – Wochenkerzen

Aus Sicht der Bullen sollte die Aktie aber möglichst nicht mehr unter 220 Euro fallen. Nachdem es kürzlich zu einem kurzen Bruch dieser Linie inklusive einem schnellen Reversal zur Oberseite kam, ist das aber unwahrscheinlich.

Die schnelle Kehrtwende an dieser charttechnischen Schlüsselstelle dürfte zu Ungleichgewichten geführt haben, die eine Fortsetzung der Rallye wahrscheinlich machen.

Für die Trader unter Ihnen ist die Sache damit geklärt. Für Investoren sind die wichtigsten Fragen aber noch nicht mal angeschnitten.

80% Trefferwahrscheinlichkeit

Die meisten Anleger haben den Blick stets in den Horizont gerichtet. Das ist einerseits verständlich, denn der Wert von Unternehmen hängt natürlich vor allem davon ab, wo es in vielen Jahren stehen wird.

Dabei wird jedoch leicht vergessen, dass die sicherste Methode, um die Zukunft eines Unternehmens zu prognostizieren, die Vergangenheit ist.

„I know of no way of judging the future but by the past.“ – Patrick Henry

Diese Tatsache wird von Anlegern systematisch unterschätzt. In seinem Buch „The Joys of Compunding“ verweist Gautam Baid auf eine Studie, die sich über zwei Dekaden erstreckt hat. Demnach sind rund 80% der Aktien, die zu Beginn der Studie Outperformer waren, auch 20 Jahre später noch Outperfomer. Dasselbe gilt umgekehrt.

Die Trefferwahrscheinlichkeit ist derartig hoch, dass es wirklich erstaunlich ist.

Das bedeutet, dass die Chance bei etwa 80% liegt, dass sich MTU Aero auch zukünftig gut entwickeln wird.
Nach 2020 ist es zu einer dynamischen Erholung des Geschäfts gekommen.

Ausblick und Bewertung

Im laufenden Geschäftsjahr dürfte der Gewinn um über 50% auf 9,70 Euro je Aktie steigen und damit ein neues Rekordniveau erreichen.

Dementsprechend könnte man jetzt argumentieren, dass die Aktie noch erhebliches Potenzial hat.
Schliesslich hat man 2019 „nur“ 9,23 Euro je Aktie verdient und dennoch stand der Kurs bei 290 Euro.

Daran gibt es wenig zu rütteln, denn das ist faktisch richtig. Das Problem daran ist allerdings, dass MTU Aero Ende 2019 höher bewertet war als in der halben Dekade zuvor.

Vor 2019 pendelte das KGV von MTU Aero in einer engen Spanne um einen Wert von etwa 20.
Schaut man sich die Verhältnisse etwas genauer an, stellt man obendrein fest, dass das damalige Wachstum dem entspricht, was für MTU ab 2024 auch wieder erwartet wird.

Denn selbstverständlich kann man die Gewinnsteigerungen von 2021 oder 2022 nicht einfach in die Zukunft fortschreiben.
Die Gewinnsprünge sind schliesslich nur dadurch zustande gekommen, dass das Geschäft 2020 massiv eingebrochen war.

Daraus ergibt sich für Investoren unweigerlich die Frage, welches Multipel fair und welche Bewertung zukünftig am wahrscheinlichsten ist.

Das KGV muss natürlich nicht wieder auf 20 sinken, doch es wäre möglich. Ein KGV von 20 würde aktuell einem fairen Wert von 194,60 Euro entsprechen. Bei einem KGV von 25 wären es 243,25 Euro.

Ich möchte nicht zu pessimistisch klingen. MTU ist ein tolles Unternehmen mit einer aussichtsreichen Zukunft und obendrein sieht der Chart gut aus.
Für langfristige Investments ist das Chance-Risiko-Verhältnis dennoch nicht optimal.

Im Endeffekt sollte das jedem nach einem kurzen Blick in den Chart klar sein. Wenn eine Aktie binnen weniger Monate von 150 auf 230 Euro schiesst, dann ist das vor allem auf eine veränderte Wahrnehmung der Anleger zurückzuführen.

MTU Aero Engines wartete am Dienstag mit den Ergebnissen des Jahres 2022 und einem Ausblick auf 2023 auf. Der Blick zurück war herausragend, der nach vorne zumindest mit Einschränkungen ebenfalls. Dennoch kam die Aktie unter Druck – hatte man zu viel erwartet?

Da prognostiziert der Triebwerke-Hersteller MTU Aero Engines für das Jahr 2023 einen Gewinn vor Steuern und Zinsen, der fast 20 Prozent über dem des Jahres 2022 liegt … und die Aktie fällt daraufhin um gut vier Prozent? Das wirkt seltsam und ist es wert, nach den Gründen für den Abgabedruck zu suchen. Zumal die Akte dadurch aus charttechnischer Sicht mit einem Bein über der Klippe hängt.

MTU Aero Engines‘ Umsatz war 2022 um gut 27 Prozent gestiegen. Einen Tick weniger als im Schnitt von den Analysten erwartet, aber immerhin. Dafür schlug man beim Gewinn die Prognosen. Vor Steuern und Zinsen (EBIT) kamen 655 Millionen Euro zusammen, 40 Prozent mehr als 2021 und mehr als die Konsens-Prognose von 633 Millionen. Netto war der Anstieg mit gut 39 Prozent vergleichbar stark und lag ebenso höher als erwartet. Die Gewinnmarge auf EBIT-Basis steigerte sich von 11,2 Prozent im Vorjahr auf 12,3 Prozent. Und auch damit wurde die Prognose (11,7 Prozent) übertroffen. Wenn Gewinn und Marge so solide über den Prognosen liegen und die Aktie auch noch im Vorfeld nicht auf Basis von spekulativen Käufen durch die Decke ging, sondern im Gegenteil in einer Toppbildung begriffen war, muss das Problem wohl im Ausblick liegen. Ist das so?

Expertenmeinung: Nur, wenn man sich nur auf die Umsatzprognose konzentrieren würde, die MTU von zuvor 6,4 bis 6,6 Milliarden auf 6,1 bis 6,3 Milliarden Euro zurückfährt. Aber zugleich avisierte das Unternehmen, dass man die Gewinnmarge auf dem hohen Niveau halten könne, was ein EBIT bedeuten würde, das mit 750 bis 775 Millionen Euro imstande wäre, den bisherigen Rekordgewinn des Jahres 2019 zu überbieten. Und das hatte MTU Aero Engines im Vorfeld erst für 2024 angestrebt. Da müssten die Erwartungen also wirklich sehr hoch gewesen sein, wenn diese Bilanz nebst Ausblick imstande sein sollten, die durch das gestrige Minus getestete und durch ein paar Käufe vor dem Handelsende am Ende so gerade noch gehaltene Unterstützungszone 218/225 Euro zu brechen.

MTU Aero Engines-Aktie: Wochen-Chart vom 14.02.2023, Kurs 218,00 Euro, Kürzel MTX | Online Broker LYNX

Aber genau das ist durchaus denkbar. Denn nur, wenn MTU Aero Engines noch höhere Gewinne avisiert hätte, wäre das derzeitige Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) aktuell mit 24 nicht eher hoch. In den Jahren vor 2019 hatte diese Bewertungskennzahl zwischen 18 und 21 gelegen. Hinzu kommt, dass die Analysten im Vorfeld der Bilanz tatsächlich im Schnitt einen etwas stärkeren Gewinnanstieg für 2023 gesehen hatten. Es wäre also durchaus möglich, dass da einige enttäuscht waren und mit einem Seitenblick auf das relativ hohe KGV lieber die Gewinne mitgenommen haben.

Aber erst, wenn diese Supportzone 218/225 Euro eindeutig brechen würde, indem das gestrige Tagestief von 212,60 Euro auf Schlusskursbasis unterboten wird, wäre hier ein bärisches Signal gegeben, dessen erstes Ziel der Auffangbereich bei 200/203 Euro wäre. Und dass es gelang, die Aktie zum Handelsende wieder ans untere Ende dieser Unterstützungszone zu ziehen, macht klar: Bevor das nicht passiert ist, sollte man die Bullen lieber noch nicht abschreiben.

MTU Aero Engines-Aktie: Tages-Chart vom 14.02.2023, Kurs 218,00 Euro, Kürzel MTX | Online Broker LYNX

Gut 50 Prozent Anstieg seit Ende September, der höchste Kurs seit fast drei Jahren, eine eher hohe Bewertung und eine eher niedrige Dividendenrendite: So dynamisch die Rallye von MTU Aero Engines auch ist: Heisst es nicht, man soll die Party verlassen, wenn’s am schönsten ist?

Warum zieht die Aktie des Triebwerkbauers MTU Aero Engines seit dreieinhalb Monaten wie eine Rakete davon? Kaum Korrekturen, hohe Dynamik, vor allem momentan … was feuert die Käufer an, dass sie offenbar keine Sorge haben, dass dieser fulminante Anstieg, dessen Nebenwirkung eine heiss gelaufene Markttechnik ist, in sich zusammenfällt?

Da ist zum einen die Bilanz des dritten Quartals. Die war stark, lag solide über den Prognosen der Experten. Zugleich lieferte man einen aktualisierten Ausblick auf das Gesamtjahr mit und avisierte dabei auf EBIT-Basis (vor Zinsen und Steuern) einen Gewinnzuwachs im Bereich zwischen 30 und 35 Prozent. Im November gab MTU Aero Engines dann auch noch einen Ausblick auf 2023 und avisierte da einen EBIT-Anstieg in der Region von 20 bis 25 Prozent.

Dynamisch steigende Gewinne, befeuert durch die Erholung der Luftfahrtindustrie bzw. der Airlines. Das klingt logisch und verlockend. Zumal man netto, wenn die Analysten recht behalten, im jetzt begonnen Jahr wieder an den Gewinn des Jahres 2019 heranreichen und diesen 2024 dann überbieten könnte. An den Gewinn also, der die Aktie vor dem Corona-Crash an ihr bisheriges Rekordhoch von 289,30 Euro trug. Und diese alte Bestmarke, die haben die Bullen dementsprechend im Visier. Wird da etwas draus?

Expertenmeinung: Betrachtet man die Sache rein vom prognostizierten Gewinn her, wäre es schon logisch, dass die Aktie wieder dorthin läuft, sobald auch der Gewinn das frühere Hoch erreicht. Aber davon abgesehen, dass die Aktie 2020 dort „oben“ ankam, nachdem dieser 2019er-Rekordgewinn bereits absolut sicher war, während wir bei 2023 nur von einer Prognose sprechen, war die Aktie damals nicht günstig, sondern im historischen Vergleich der vergangenen Jahre mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von 28 teuer. In den Jahren zuvor lag das KGV in der Region 18 bis 20. Und aktuell? Da hätten wir auf Basis der 2022er-Gewinne ein KGV von knapp 29 und auf Basis der 2023er-Gewinnprognose eines um 23/24.

Die Aktie ist also nicht mehr günstig. Zugleich ist die Dividendenrendite auf Basis der für 2022 von den Analysten erwarteten Dividendenerhöhung von zuvor 2,10 auf 2,80 Euro mit 1,2 Prozent unterdurchschnittlich. Und noch etwas sollte man beachten: Das durchschnittliche Analysten-Kursziel liegt derzeit bei 232 Euro und ist damit erreicht. Und in den vergangenen Tagen haben bereits die Analysten von Hauck Aufhäuser und Kepler Cheuvreux daraus die Konsequenz gezogen und die Einstufung von „Kaufen“ auf „Halten“ heruntergenommen. Also?

Mit Blick auf die heiss gelaufene Markttechnik, die Bewertung und den Aspekt, dass man bereits im Januar die Erwartung eines erneut starken Gewinnanstiegs 2023 eingepreist hat, können zumindest teilweise Gewinnmitnahmen eher nicht schaden. Dass MTU Aero Engines einfach bis zum alten Rekordhoch weiterläuft ist, wie alles an der Börse, nicht unmöglich, aber nicht die wahrscheinlichste Variante. Zugleich sollte man die Gewinne laufender Positionen bzw. Restpositionen konsequent sichern, indem man Stopps jeweils unter die zuletzt überwundene Chartzone, im aktuellen Fall die Supportzone im Bereich 213/225 Euro, nachzieht.

MTU Aero Engines-Aktie: Chart vom 18.01.2023, Kurs 229,90 Euro, Kürzel MTX | Online Broker LYNX

Eigentlich weiss man ja, dass die Zukunft ungewiss ist und so manche Überraschung bereithält. Seit 2020 wurde man mehrfach daran erinnert. Trotzdem wagen manche Unternehmen Prognosen über mehrere Jahre voraus. MTU Aero legte gestern einen solchen Ausblick vor.

Am 27. Oktober hatte MTU Aero Engines die Ergebnisse des dritten Quartals vorgelegt. Die lagen in Bezug auf Umsatz und Gewinn deutlich über dem Vorjahresquartal, aber nur minimal über den Analystenprognosen. Positiv war zwar, dass die Gewinnmarge vor Steuern und Zinsen (EBIT) auf Vorjahresniveau gehalten werden konnte, was unterstreicht, dass man höhere Kosten bislang voll an die Kunden weiterreichen kann. Aber auch damit hatte man gerechnet, weshalb die Reaktion der Aktie eher überschaubar ausfiel. Der Kurs war im Vorfeld schon deutlich gestiegen, die Bilanz schaffte es nicht, da noch allzu viel draufzusatteln.

Die gestern vorgelegten Prognosen für 2023 sowie die mittelfristigen Ziele für 2025 zeitigten hingegen eine deutlich stärkere Reaktion. Was einerseits nicht überrascht, denn der Triebwerkshersteller sieht in seiner Glaskugel stetig und stark wachsende Gewinne. Aber ist Papier nicht geduldig? Sind solche Ziele letztlich nicht davon abhängig, dass sich die Rahmenbedingungen nicht allzu sehr verändern, was sie aber dauernd tun?

Expertenmeinung: Das ist so und es ist zudem so ziemlich allen Marktteilnehmern bekannt, daher stellt sich die Frage: Kam dieses solide Plus von 4,34 Prozent wirklich dadurch zustande, dass Trader jetzt umgehend einsteigen, weil MTU Aero Engines 2023 nach eigenen Zielen einen EBIT-Gewinn erreichen will, der im niedrigen Zwanzig-Prozent-Bereich über dem das noch nicht einmal beendeten Jahres 2022 liegt? Oder weil man 2025 dann ein EBIT von einer Milliarde Euro erzielen will? Und das, nachdem das „Ist“ in Form der Quartalsbilanz drei Wochen zuvor eine eher müde Reaktion hervorrief?

Es ist gut möglich, dass die heute anstehende Abrechnung der Optionen am Terminmarkt eine entscheidende Rolle gespielt hat, weil viele Trader sich auf eine Abrechnung unterhalb der Widerstände eingestellt hatten, die die Aktie am Donnerstag als Reaktion auf diese Prognose zeitweise überboten hatte.

Sie sehen im Chart, dass die MTU Aero-Aktie im Vorfeld unterhalb der dick schwarz hervorgehobenen 200-Tage-Linie seitwärts gelaufen war. Damit blieb die Aktie auch unter der übergeordneten, mittelfristigen Abwärtstrendlinie. Durch den Kurssprung als Reaktion auf diese neuen Prognosen wurden beide Linien überboten, was Short-Eindeckungen und Hedging-Operationen überrumpelter Terminmarkt-Akteure ausgelöst haben dürfte. Aber MTU Aero Engines schloss am Ende nicht klar über, sondern nur an der Abwärtstrendlinie. Was bedeutet: Bevor diese Linie nicht klar auf Schlusskursbasis bezwungen wäre, wozu der Kurs idealerweise über dem gestrigen Tageshoch von 191 Euro schliessen sollte, ist diese Messe für die Bullen noch nicht gelesen!

MTU Aero Engines-Aktie: Chart vom 17.11.2022, Kurs 187,35 Euro, Kürzel MTX | Online Broker LYNX