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Haben Sie eine Kaufliste für den Crash? Sind sie vorbereitet? Oder sollte man bei Adobe einfach direkt zuschlagen?
Sie kennen die Gewinner
Eine der einfachsten und besten Methoden, Gewinneraktien zu identifizieren, ist unser Alltag. Man muss sich nur umschauen.
Egal ob privat oder geschäftlich, Adobe dürfte so ziemlich jeder kennen und nutzen und das bereits seit vielen Jahren.
Wer das zum Anlass genommen hätte, sich das Unternehmen etwas detaillierter anzuschauen, hätte nur zu einem positiven Schluss kommen können. Die geschäftliche Entwicklung ist herausragend, das Unternehmen ist hochprofitabel und die Produkte von Adobe sind in ihren jeweiligen Märkten dominant.
In den zurückliegenden zehn Jahren konnte der Umsatz 4,06 auf 17,61 Mrd. USD massiv gesteigert werden.
Die operative Marge hat sich in dieser Zeit von 11 auf 34 % massiv verbessert und die Zahl er ausstehenden Aktien wurde von 501 auf 470 Millionen Stück reduziert.
Das Geschäft ist nicht kapitalintensiv und gut skalierbar. Adobe hat keine Nettoverpflichtungen und mehr als 6 Mrd. USD Cash.
Adobe bringt alles mit
Der Gewinn kletterte in dieser Zeit von 1,34 auf 13,71 USD je Aktie und dementsprechend hat sich der Kurs vervielfacht.
Der freie Cashflow liegt regelmässig über dem gemeldeten Gewinn.
Darüber hinaus handelt es sich um ein Abogeschäft mit planbaren Einnahmen und guter Kundenbindung.
Es gibt wenig zu kritisieren. Die einzige Gefahr besteht darin, dass ein aufstrebender Konkurrent Adobe irgendwann das Wasser abgräbt.
Bisher sind alle daran gescheitert, doch möglich wäre es. Der einzige Wettbewerber, der in den letzten Jahren aufgetaucht ist und das Potenzial dazu hatte, war Figma.
Figma hatte Adobe im UX-Design zunehmende Konkurrenz gemacht, daher hat man das Unternehmen geschluckt. Derzeit laufen jedoch noch Prüfungen durch die Kartellbehörden.
Kurzfristig ist der Markt extrem ineffizient
Glücklicherweise vergisst der Markt von Zeit zu Zeit aber, welche Qualität ein Unternehmen hat.
Das passiert meistens während Crashs oder wenn eine Branche oder Kategorie von Aktien in Ungnade fällt.
In solchen Situationen wird unterschiedslos abverkauft und es ergeben sich Kaufgelegenheiten.
Bei Adobe war das zum Beispiel 2020 der Fall. Während des Crashs rutschte die Aktie auf 255 USD, nur um wenige Monate später bei 700 USD zu stehen.
Im vergangenen Jahr kam es dann wieder zu einem massiven Abverkauf. Dazu hatte wieder die allgemeine Marktschwäche beigetragen, aber auch, dass alle „Coronagewinner“ unterschiedslos abverkauft wurden.
Das führte dazu, dass die P/E auf etwa 20 sank. Seit der Umstellung des Geschäftsmodells vor etwa zehn Jahren, war die Aktie niemals günstiger. Im Durchschnitt lag die P/E in dieser Zeit bei 40.
Es gab also dezente Hinweise darauf, dass eine Unterbewertung vorliegen könnte.
Im Verhältnis zu den erwarteten Wachstumsraten war die Bewertung ebenfalls sehr günstig.
Sind Sie vorbereitet?
Das galt auch im Vergleich zu anderen Unternehmen mit Abo-Geschäftsmodellen. Als Faustregel gilt, dass selbst mittelprächtige Abo-Unternehmen mit schwachem Wachstum für einen P/FCF von 20-25 gehandelt werden. Am Tief lag der P/FCF von Adobe bei knapp unter 18.
Daher hatte ich im vergangenen Jahr auch mehrfach auf Adobe hingewiesen, auch mitten im Crash, beispielsweise im September 2022, bei einem Kurs von 304,15 USD.
Einige Leser werden und dürfen mir nun gerne vorwerfen, dass ihnen diese Informationen jetzt auch nichts mehr nützen – doch das ist ein Irrglaube.
Der nächste Crash wird kommen, so sicher wie das Amen in der Kirche. Und Sie sollten heute schon wissen, wie Sie sich dann verhalten werden.
Zu diesem Thema hatte ich bereits 2018 einen Artikel auf LYNX veröffentlicht:
Schlachtplan und Einkaufsliste für den Börsen-Crash
An der Herangehensweise hat sich seitdem nichts geändert. Wer vorbereitet ist, kann kühl und rational agieren, während die Mehrheit panisch und emotional handelt.
Jetzt sind sie am Zug. Haben Sie eine Kaufliste für den Crash und sind auf das nächste Börsenbeben vorbereitet?
Seitdem der Artikel veröffentlicht wurde, kam es zu drei Crashs (Ende 2018, 2020 und 2022). Falls Sie sie nicht für sich genutzt haben, ist das nicht schlimm, nutzen Sie doch einfach die nächsten drei für sich.
Adobe ist selbst jetzt noch nicht teuer
Vielleicht haben Sie mit Adobe bereits eine erste Aktie für Ihre Watchliste gefunden.
Abgesehen von den letzten Monaten, lag die P/E von Adobe in den letzten Jahren an allen relevanten Tiefs bei 30-35.
Aktuell entspräche das einem Kurskorridor von 472,80 bis 551,76 USD.
Es ist erstaunlich, aber nach diesem Massstab ist Adobe selbst jetzt noch nicht sonderlich teuer.
Am unteren Ende des Korridors könnte man wohl guten Gewissens eine erste Tranche kaufen.
Damit die Aktie jedoch so weit fällt, müsste es wohl wieder zu einem externen Schock und einem Börsencrash kommen.
Denn bei Adobe läuft das Geschäft schlichtweg zu gut, das zeigen auch die jüngsten Quartalszahlen vom 14. September.
Der Gewinn lag mit 4,09 je Aktie weit über den Erwartungen von 3,96 USD. Der Umsatz übertraf mit 4,89 Mrd. die Analystenschätzungen von 4,85 Mrd. USD ebenfalls.
Es läuft
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 10 % und einem Gewinnsprung um 20 %.
Der operative Cashflow kletterte um 10 % auf 1,87 Mrd. USD.
Derzeit verwendet man den Grossteil der freien Mittel, um eigene Aktien zurückzukaufen.
Im ersten Quartal hat man dafür 1,4 Mrd. USD aufgewendet, im zweiten und dritten jeweils 1,0 Mrd. USD.
Dadurch hat man die Zahl der ausstehenden Aktien von 470 auf 459 Millionen Stück reduziert und trotzdem sind die Barmittelbestände von 4,24 auf 6,60 Mrd. USD gestiegen.
Als der Aktienkurs im vergangenen Jahr niedriger war, hat man noch deutlich mehr in Buybacks gesteckt. Adobe macht es genau richtig und könnte in Sachen Kapitalallokation für viele als Vorbild dienen.

Als Reaktion auf die jüngsten Quartalszahlen, hat die Aktie um 2,37 % auf 539,05 USD nachgegeben.
Wird der Rücksetzer im regulären Handel bestätigt, würde unter 550 USD ein schwaches Verkaufssignal ausgelöst. Es wäre gut möglich, dass die Aktie anschliessend zur Unterstützung bei 525 oder 500-505 USD zurückkommt.
Darunter wäre sogar der Weg in Richtung 475 oder 440-450 USD frei. Tiefere Kurse sind aus heutiger Sicht unwahrscheinlich. Dazu bräuchte es vermutlich desaströse Quartalszahlen oder einen allgemeinen Crash.
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