Der Goldpreis ist zuletzt stark gestiegen. Und das in Regionen, die weit ausserhalb der bullischsten Analysten-Kursziele liegen. Dabei bewegt er sich im sogenannten „uncharted territory“, es lassen sich keine tauglichen Kursziele mehr errechnen. Damit gäbe es für die Kaufwelle keine Limits, aber:
Das bedeutet nicht, dass die Kurse immer weiter steigen müssen. Das heisst nur, dass man das Hoch nicht vorhersagen kann – weder auf der Zeitachse noch vom Kursniveau her. Und – das ist der Haken – auch nicht, wann ein Rücksetzer kommt, ob sich der in eine Korrektur ausweitet und wie weit die dann führen könnte. Das sind die typischen Fallstricke einer „Fahnenstange“, sprich einer rasanten Rallye ohne nennenswerte Pausen, auf Rekordlevels.
Es ist zu vermuten, dass es hier läuft wie in anderen, vergleichbaren Fällen. Wie z. B. während der Hausse der Internet-Aktien vor dem März 2000 … der Hausse von Silber 2010/2011 … oder beim irrwitzigen Anstieg der Ölpreise 2007/2008: Solche ungewöhnlich schnellen Rallyes ziehen immer sehr viele kurzfristige Trader an, von denen beileibe nicht alle die Erfahrung mitbringen, dieses Tempo auch schadlos mitzugehen, wenn irgendetwas anders läuft als gedacht. Aber noch ist das ja nicht der Fall:
Expertenmeinung: Seit der Goldpreis das vorherige, im April bei 3.500 US-Dollar markierte Rekordhoch überboten hat, sehen wir nur wenige Tage mit bislang fast immer sehr überschaubaren Abgaben. Den Rest der Zeit geht es zügig immer höher, was weniger erfahrenen Tradern, die solche Situationen noch nicht selbst mitgemacht haben, das trügerische Gefühl gibt, dass man hier ruhig auch mit hohen Hebeln unterwegs sein kann, weil die Richtung „sicher“ ist. Das ist sie nicht.
Nach oben gibt es keinerlei Begrenzungen, d. h, grundsätzlich könnte Gold auch im D-Zug-Tempo an und über die 5.000-US-Dollar-Marke steigen. Da gibt es keine Limits – einzig müssen eben immer genug neue Käufer da sein, die das Angebot auffangen und einen Nachfrageüberhang erzeugen. Und da lässt sich nicht vorhersagen, wann die Sache anfängt, überzukochen. Wenn wir uns Gold im Tages- und im Wochenchart ansehen, erkennen wir:

Überkauft zu sein ist in solchen Phasen kein Hindernis. Der RSI-Indikator ist seit Wochen in der überkauften Zone, trotzdem stoppt das die Hausse nicht. Und zu glauben, dass das Edelmetall an der runden Marke von 4.000 US-Dollar abdreht, weil zu viele diesen Kurs als Ziel angesehen haben, war ein Irrtum. Zumal man sich fragen kann, warum das überhaupt ein Ziel hätte sein können. „Zu teuer“ gibt es bei Gold nicht. Und vor wenigen Monaten hätte niemand ernsthaft geglaubt, dass wir dort, bei 4.000 US-Dollar pro Feinunze, jemals landen … und dann auch noch einfach darüber hinauslaufen. Wie hätte man diese Marke also als Ziel anpeilen können?

„No limits“ gilt für das weitere Kurspotenzial, aber auch für das Potenzial nach unten, wenn die Nachfrage einmal im falschen Moment deutlich zu gering ausfallen sollte. Diese „technischen Pannen“, eine unglückliche Verschiebung von Angebot und Nachfrage, sind die häufigsten Auslöser für scharfe Rücksetzer in heiss gelaufenen Assets. Dafür muss es dann auch keinen triftigen, externen Grund geben, um viele bullische Akteure dadurch in die Bredouille zu bringen.
Aber richtig in Not würden ja nur diejenigen geraten, die zu viel Kapital mit zu hohen Hebeln und ohne die in solchen Fällen besonders wichtigen Stop-Loss-Verkaufsorders investiert haben. Wer um das wachsende Risiko weiss, wer sich deswegen nicht mit der Positionsgrösse übernimmt und immer einen Stop-Loss in der Hinterhand hat, der sukzessive mit dem Kursanstieg nachgezogen wird, ist hier gut gerüstet. Und diesem so extremen Trend konsequent, aber eben mit der nötigen Vorsicht zu folgen, wäre der eindeutig bessere Weg … statt aus dem Bauch heraus einfach auf Verdacht und in der Hoffnung, das Hoch zu erwischen, auszusteigen.
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