Warum sind Optionen in meinem Depot ein Muss?

von Eric Ludwig

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Egal ob Privatanleger oder professioneller Investor, nahezu alle stellen sich dieselbe Frage: Wie kann ich besser als der Markt abschneiden? Wer nur so gut wie der Markt sein will, geht den passiven Weg und kauft ETFs oder Indexfonds.

Wer besser als der Markt sein will, muss sicherlich höhere Risiken eingehen. Statistisch gesehen scheitern die meisten Marktteilnehmer an diesem Unterfangen. Das bedeutet allerdings nicht, dass auch Sie dazu gehören müssen. Mit den richtigen Ansätzen ist es möglich, sich auf die Gewinnerseite zu schlagen.

An Optionen führt oft kein Weg vorbei

Machen wir uns nichts vor: Wenn es einfach wäre, eine Strategie aufzustellen, die den Markt Jahr für Jahr schlägt, würde es jedem gelingen. Den Markt zwei oder drei Jahre lang zu übertreffen, ist denkbar, es ein Jahrzehnt hinzubekommen ist eine ganz andere Hausnummer. Dabei sollte auch beachtet werden, dass eine Strategie, die den Markt in einer Hausse schlägt, nicht unbedingt in der Lage ist, in einer Baisse besser als der Markt abzuschneiden.

Wenn Sie dennoch das Ziel verfolgen wollen, den Markt dauerhaft zu schlagen, führt meist kein Weg an Optionen vorbei. Wenn Sie neu im Optionenhandel sind, erscheinen Optionen auf dem ersten Blick wie etwas, was Sie lieber Profis überlassen sollten. Es stimmt, dass der Handel von Optionen komplexer als der einfache Kauf von Aktien ist.

Wenn Sie sich aber ein wenig Zeit nehmen, sich mit der Materie zu beschäftigen, werden Sie feststellen, dass Optionen doch keine Raketenwissenschaft sind. Ich habe Anleger kennengelernt, die im hohen Rentenalter noch angefangen haben, den Optionshandel zu erlernen, und zwar mit Erfolg.

Natürlich sind Optionen mit Risiken verbunden und nicht für jeden Investor oder jede Situation geeignet. Ich bin aber davon überzeugt, dass sie in fast jedem Portfolio ihren Platz haben können. Die nachfolgenden Ideen sollten Sie dazu bringen, darüber nachzudenken, was Optionen für Sie bringen können und wie Sie damit möglicherweise eine dauerhafte Überrendite erzielen, beim gleichzeitigen Aufbau eines Sicherheitsnetzes für Ihr Portfolio.

Typische „gedeckte“ Optionsstrategien zum Zusatzeinkommen

Wir sprechen zunächst von sogenannten gedeckten Optionen, die erfahrenen Optionen-Anlegern bekannt sein dürften. Strategien mit gedeckten Optionen entstehen, wenn ein Anleger eine Position besitzt, zum Beispiel eine Aktie oder einen ETF, und darauf eine Option „schreibt“ bzw. „leerverkauft“. Es könnte unterschiedliche Gründe geben, warum ein Anleger dies macht (Schutz der Aktienposition, besserer Einstieg oder Ausstieg in die Position), aber die Hauptmotivation besteht darin, ein Zusatzeinkommen zu generieren. Wenn Sie Optionen leerverkaufen gehören Sie zum Kreis der Stillhalter.

Covered Call

Eine der Hauptstrategien mit gedeckten Optionen ist der Covered Call (gedeckter Call). Bei einem Covered Call besitzt ein Anleger 100 Stück einer Aktie oder eines ETFs und verkauft eine Call Option dagegen leer. Man sagt, dass er die Call Option „schreibt“. Wenn die Aktie gekauft und die Call Option gleichzeitig verkauft wird, spricht man normalerweise im englischen Fachjargon von einem Buy-Write („Kaufen-Schreiben“).

Der Leerverkauf der Call Option generiert sofort eine Prämieneinnahme, bedeutet aber auch, dass der Anleger gegebenenfalls die Aktie liefern muss, wenn der Aktienkurs über den Ausübungspreis (Basispreis) der Call Option steigt. Das ist völlig in Ordnung, wenn der Anleger bereit ist, seine Anteile zu verkaufen.

Wenn er dies jedoch vermeiden und seinen Aktienbestand idealerweise behalten möchte, kann er sich bei der Wahl der Call Option für einen höheren Basispreis entscheiden. Dabei wird er weniger Prämie vereinnahmen, er reduziert aber auch das Risiko einer Ausübung der Option. Wichtig ist, sich bewusst zu sein, dass egal was geschieht (eine Ausübung oder keine Ausübung), die vereinnahmte Prämie dem Anleger immer erhalten bleibt.

Cash-Secured Put

Eine weitere Strategie, die Zusatzeinnahmen beschert, besteht aus dem Leerverkauf von Puts. Möglicherweise haben Sie von Leerverkäufen von Put Optionen gehört und denken, dass diese zu riskant sind. Diese Strategie ist aber kaum riskanter als der einfache Kauf von Aktien, vorausgesetzt Sie achten auf die Grösse Ihrer Investition.

Die bekannteste Strategie wird als Cash-Secured Put bezeichnet und funktioniert für alle Aktien, worauf Optionen verfügbar sind. Wenn Sie solch eine Aktie ausgesucht haben, verkaufen Sie eine Put Option leer, vereinnahmen dadurch eine Prämie und halten auf Ihrem Konto genügend Geld in bar, damit Sie die zugrunde liegenden Aktien kaufen können, sollte der Aktienkurs unter den Basispreis der Put Option fallen.

Je Option werden Ihnen 100 Aktien ins Depot eingebucht, wenn der Aktienkurs unter den Basispreis der Put Option fällt. Sie kaufen dann automatisch diese Aktien zu diesem Basispreis.

Bei dieser Strategie haben Sie eine Prämie vereinnahmt, die Ihnen ebenfalls in allen Fällen erhalten bleibt. Sie haben das Geld zurückgestellt, um die Aktien bei Bedarf zu kaufen. Wenn die Option ausgeübt wird, besitzen Sie die Aktien. Sie können dann mit der Covered-Call Strategie fortfahren, um weitere Prämien zu vereinnahmen. So entwickelt sich Ihre Erfolgsspirale, durch die permanente Einnahmen von Optionen-Prämien generiert werden.

Optionsstrategien als Risikomanagement

Privatanleger sind risikobewusst (oder sollten es sein) und möchten, dass Ihr Depot nicht nur wächst, sondern auch dass es geschützt wird. Dafür ist es ratsam, sich über die gesamte Palette der verfügbaren Produkte zu informieren, die dies erlauben. Optionen gehören definitiv dazu und sind meiner Meinung nach das beste Instrument, um ein Depot optimal zu schützen.

Es gibt unzählige Optionsstrategien, um ein Depot zu schützen und die Risiken zu minimieren. Die oben erwähnte Covered-Call Strategie gehört auch dazu. Ich möchte eine Kombination darstellen, die nicht allzu bekannt ist, und die eine Aktienposition sehr gut schützen kann. Es handelt sich um folgendes Werkzeug aus der Werkzeugkiste der schützenden Optionen-Kombinationen:  Den Put Spread Collar.

Put Spread Collar

Zugegebenermassen ist ein Put Spread Collar eine komplexere Kombination als einfache gedeckte Optionen. Mit diesem bestimmten Collar (auf Deutsch: „Kragen“) verkauft der Anleger eine Call Option leer und setzt gleichzeitig einen Bear Put Spread auf.

Der Bear Put Spread besteht aus zwei Positionen: Einem Long Put (einem gekauften Put) und einem Short Put (einem leerverkauften Put) mit demselben Verfallsdatum. Der Short Put hat einen niedrigeren Basispreis (Strike) als der Long Put. In einem herkömmlichen Collar werden ein Covered Call und ein Long Put eingegangen. Diese Kombination wird manchmal auch als Hedge Wrapper bezeichnet. Der Put Spread Collar fügt einen Short Put hinzu, dessen Leerverkauf einen Teil der Kosten für den Kauf des Long Puts ausgleicht.

Während die ersten beiden Strategien (Covered Call und Cash-Secured Put) eher für Zusatzeinkommen bestimmt sind, handelt es sich bei diesem Put Spread Collar um eine Risikomanagement-Strategie. Ein Put Spread Collar schränkt Ihr Gewinnpotenzial ein, fügt aber ein Sicherheitspolster hinzu.

Beispiel für einen Put Spread Collar

Betrachten wir die Coca-Cola Aktie (Ticker: KO) zu einem Kurs von 51,80$ (Stand 10. Juli 2019). Ein möglicher Put Spread Collar könnte wie folgt aufgebaut werden:

  • Long (Kauf) 100 Aktien Coca-Cola zu 51,80$ für 5.180$
  • Short Call mit Basispreis 52,50$ und Laufzeit 20.09.2019 für eine vereinnahmte Prämie von ca. 102$
  • Long Put mit Basispreis 50$ und Laufzeit 20.09.2019 für ca. 77$ (Debit)
  • Short Put mit Basispreis 48$ und Laufzeit 20.09.2019 für eine vereinnahmte Prämie von ca. 37$
  • Gesamt-Kosten für dieser Trade: 5.119$

 Im OptionTrader Ihrer LYNX Handelsplattform würde der Strategy Builder für diesen Put Spread Collar so aussehen:

Warum sind Optionen in jedem professionellen Depot ein Muss?: Erstellung eines Put Spread Collar in der LYNX Handeslplattform | Online Broker LYNX
Aufbau eines Put Spread Collars in der LYNX TWS Handelsplattform. Falls Sie die 100 Coca-Cola Aktien bereits besitzen, entfällt natürlich der Posten mit dem Kauf der 100 Aktien.

Der Performance-Chart dieser Position gestaltet sich wie folgt:

Warum sind Optionen in jedem professionellen Depot ein Muss?: Performance chart eines Put Spread Collar in der LYNX Handeslplattform | Online Broker LYNX
X-Achse: Der Kurs der Coca-Cola Aktie. Y-Achse: Gewinn und Verlust der Gesamtposition am Ende der Laufzeit am 20. September 2019 (100 Aktien, Short Call, Long Put und Short Put). Ein Put Spread Collar begrenzt die Gewinne, baut aber auch ein Sicherheitspolster in die Handelsposition ein.

Am Ende der Laufzeit der Optionen (am 20. September 2019) erzielt der Anleger den maximalen Gewinn von 132$, wenn die Coca-Cola Aktie über 52,50$ notiert.

Interessanter ist aber das Verhalten der Gewinn- und Verlustkurve bei der fallenden Aktie. Bis zum Breakeven bei 51,18$ ist der Anleger mit dem Collar noch im Plus, während der reine Aktieninhaber bereits auf einem Verlust von 62$ sitzen würde.

Zwischen 48$ und 51,18$ ist der Verlust auf maximal 118$ begrenzt. Bei einem Kurs der Coca Cola Aktie von 48$ würde der reine Aktieninhaber ohne den Schutz des Collars 380$ verlieren. Durch den Put Spread Collar wurden entsprechend 262$ gerettet. Erst unter einem Kurs von 48$ fällt die Gesamt-Position linear zur Aktie, aber immer noch permanent um 262$ besser.

Am Ende der Laufzeit am 20. September 2019 lässt sich dieses Prozedere wiederholen. Sie setzen den Collar erneut auf. Dabei kaufen Sie die Aktien nicht erneut, wenn Sie sie noch im Depot halten.

Wie Sie sehen, lohnt sich ein Blick auf etwas komplexere Optionen-Kombinationen, um einzigartige Mechanismen einzubauen, die Ihren Aktienbestand schützt.

Ein weiterer Vorteil solcher Optionen-Kombination ist, dass sie mit fast allen Kontogrössen aufgebaut werden können.

Fazit: Renditen und Sicherheit gehen nur über Optionen

Mit Optionen können Sie Einnahmen aus einem bestehenden Portfolio erzielen, indem Sie die Covered Call Strategie umsetzen und eine Call Option auf Aktien leerverkaufen, die Sie im Depot halten. Gegen eine Prämie verpflichten Sie sich, die Aktie zu einem späteren Zeitpunkt zu einem bestimmten Preis zu verkaufen. Die vereinnahmte Prämie bleibt Ihnen aber immer erhalten.

Die Anwendung der Cash-Secured Put Strategie ist eine sprudelnde Geldquelle und sollte auf jeden Fall zu der Klaviatur eines Anlegers gehören, wenn das Ziel verfolgt wird, den Markt zu übertreffen.

Optionen sind unabdingbar, wenn Sie einzelne Aktienpositionen oder Ihr ganzes Depot gegen die Schwankungen des Marktes schützen wollen. Durch die geschickte Kombination aus einem gedeckten Call und einem Bear Put Spread bauen Sie einen Collar und wappnen sich gegen den Fall einer Aktie. Diese Methode ist nur eine unter mehreren, um ein Portfolio effizient zu schützen.

Es steht Privatanlegern also nichts im Wege, um ihre Ziele im Sinne von Renditen und Sicherheit mithilfe von Optionen zu verwirklichen.

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