Milliardenaufträge, modernste Flugtechnik und ein Kurs, der das alles noch nicht widerspiegelt: Das ist Textron. Hier könnte eine Aufholjagd bevorstehen.
Vermeintlicher Mischkonzern
Textron ist ein diversifizierter Industriekonzern und mit mehr als 33.000 Mitarbeitern in über 25 Ländern tätig.
Das Geschäft ist in fünf Hauptsegmente gegliedert: Textron Aviation, Bell, Textron Systems, Industrial und Finance.
Das Segment Industrial entwickelt und fertigt eine Vielzahl von Produkten, darunter Kraftstoffsysteme, Funktionskomponenten und Spezialfahrzeuge. Zu den Marken gehören E-Z-GO, bekannt für Golfmobile, Jacobsen, ein Anbieter von Rasenpflegegeräten, und Kautex, ein Automobilzulieferer.
Das Finance-Segment bietet Finanzierungslösungen für Textron-Produkte, insbesondere für Textron-Aviation-Flugzeuge und Bell-Hubschrauber, und unterstützt so den Verkauf der Produkte des Unternehmens.
Die Kronjuwelen
Besonders interessant ist aus meiner Sicht jedoch das Luftfahrtgeschäft. Textron Aviation gehört zu den führenden Herstellern von Businessjets und umfasst die bekannten Marken Beechcraft, Cessna und Hawker.
Das Segment produziert und wartet Businessjets, Turboprop-Flugzeuge und einmotorige Kolbenflugzeuge. Zu den bekanntesten Produkten gehören die Beechcraft King Air und die Cessna Citation.
Die Citation-Jets decken eine grosse Bandbreite ab: von sehr leichten Jets wie der Citation M2 Gen3, die besonders für Einsteiger und Kurzstrecken geeignet ist, über Mittelklasse-Modelle wie den Citation Latitude mit grosszügiger Kabine,
Die Turboprop-Flugzeuge, vor allem die Beechcraft King Air Serie, gelten als äusserst vielseitig und robust.
Auf Textron Aviation entfällt etwas mehr als ein Drittel des Umsatzes und nahezu die Hälfte des Konzerngewinns.
Aufträge bis 2050
Die Sparte Bell ist einer der weltweit führenden Hersteller von Militär- und Zivilhubschraubern sowie Tiltrotor-Flugzeugen. Das Segment bietet auch Ersatzteile und Dienstleistungen an.
Zu den wichtigsten Produkten gehören beispielsweise der 360 Invictus, der speziell für das U.S. -Army‑Programm Future Attack Reconnaissance Aircraft (FARA) entwickelt wurde.
Oder aber der Bell V‑280 Valor, nun offiziell MV‑75 genannt, ein revolutionärer Kipprotor, der die UH‑60 Black Hawk ersetzen soll.
Derzeit haben die US-Streitkräfte mehr als 2.000 Black Hawks im Betrieb, das verdeutlicht, wie gross der Bedarf langfristig ist. Die Auslieferung soll 2028 beginnen und bis 2050 andauern.
Es ist erstaunlich, wie viel leistungsfähiger die MV-75 im Vergleich zum Black Hawk ist. Statt 11 können 14 voll ausgestattete Soldaten transportiert werden, das Frachtgewicht ist dreimal so hoch und die Reichweite ist mehr als doppelt so hoch, obwohl die Marschgeschwindigkeit ebenfalls fast doppelt so hoch ist (520 km/h statt 280 km/h).
Auf Bell entfallen etwa 30 % der Umsätze und ein Drittel des Konzerngewinns.
Ausblick und Bewertung
Der aktuelle Auftragsbestand im Bereich Aviation liegt bei 7,9 Mrd. USD, was mehr als dem Sechsfachen der Quartalsumsätze entspricht.
Der Auftragsbestand von Bell liegt bei 7,1 Mrd. USD, was mehr als dem Siebenfachen des letzten Quartalsumsatzes entspricht.
Um ausreichend Aufträge muss man sich vorerst keine Sorgen machen – und das gilt wohl auch langfristig. Schaut man sich im Sektor um, verstärkt sich dieses Bild, denn die Produktionskapazitäten von zivilen und militärischen Flugzeugen und Hubschraubern decken nicht mal annähernd den gestiegenen Bedarf.
Die Nachfrage aus dem Rüstungssektor ist enorm und bei privaten Flugzeugen und Helikoptern sieht es nicht anders aus. Das spiegelt der Kurs von Textron noch nicht in ausreichendem Mass wider.
Flugzeug-Hersteller wie Airbus, Embraer und der direkte Konkurrent Bombardier sind durch die Decke gegangen und die Aktien werden inzwischen mit KGVs zwischen 20 und 32 gehandelt.
Im Rüstungssektor sind die Kursausschläge noch heftiger und die Bewertungen zum Teil noch höher.
Im Verhältnis dazu erscheint Textron wie ein Schnäppchen. Der Kurs hat zwar zuletzt angezogen, die forward P/E liegt aber trotzdem noch bei 13,3.
Im laufenden und den kommenden beiden Geschäftsjahren werden jeweils Gewinnsteigerungen in Höhe von 11 – 12 % p. a. erwartet.
Hinzu kommt der Umstand, dass Textron im grossen Stil eigene Aktien zurückkauft. In den letzten fünf Jahren wurde die Zahl der ausstehenden Papiere von 226 auf 188 Millionen Stück reduziert.

Kann der korrektive Abwärtstrend durchbrochen werden, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 85 und 91 USD und dem Allzeithoch.
Fällt die Aktie jedoch unter 80 USD zurück, müssen Kursverluste in Richtung 75 oder 72 USD gerechnet werden.
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