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Die Quittung für die am Dienstag gemeldete Quartalsbilanz war ein Minus von sieben Prozent. Und der Versuch, am Mittwoch wieder Boden gutzumachen, scheiterte. Dadurch steht die TeamViewer-Aktie kurz vor dem Sturz über eine wichtige Klippe – die Bären wird’s freuen.
Wirklich schlecht waren die Ergebnisse von TeamViewer zwar nicht. Aber sie boten auch keine Motivation zum unmittelbaren Einstieg. Daher hatte das bärische Lager leichtes Spiel, die Aktie an und leicht unter eine wichtige Supportzone zu drücken, unter welcher aus charttechnischer Sicht weiterer Abwärtsspielraum entsteht. Wo lag das Problem bei diesem Zahlenwerk?
Um es in zwei Worte zu fassen: kein Wachstum. Zwar legte der Umsatz um sieben, währungsbereinigt um neun Prozent zu. Aber da die um Sonderfaktoren bereinigte, operative Marge (EBITDA-Marge) im Vergleich zum Vorjahresquartal von 42 auf 40 Prozent fiel, kam beim Gewinn trotzdem kaum mehr heraus, konkret war das ein Plus von zwei Prozent im EBITDA. Beim EBIT, dem Gewinn vor Zinsen und Steuern, lag die Marge sogar drei Prozent unter Vorjahr, der Gewinn auf EBIT-Basis selbst fiel, und zwar um vier Prozent.
Zwar hielt der Finanzvorstand im Zuge des Quartalsberichts fest, dass diese 40 Prozent bei der EBITDA-Marge die Erwartungen des Unternehmens übertroffen hätten. Aber die der Analysten nicht. Dort hatte man mit im Schnitt 41,1 Prozent gerechnet. Auch beim minimalen Anstieg des EBITDA auf 65,2 Millionen hatten die Analysten mehr erwartet (66 Millionen), nur der Umsatz traf in etwa die Prognose. Und auch, wenn man bei TeamViewer auf ein besseres zweites Halbjahr verwies und an der Gesamtjahresprognose festhielt: Der Anstieg der Abonnentenzahl um nur ein Prozent zum Vorjahr deutet nicht an, dass sich da in nächster Zeit viel bewegen müsste. Kein Wunder also, dass sich die Käufer nicht blicken liessen.
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Expertenmeinung: Auch einige Analysten zeigten sich gelinde enttäuscht und senkten ihre Kursziele leicht. Dramatisch war das alles aber nicht. Hinzu kommt, dass die Aktie auf Basis der 2024er-Gewinnschätzung der Analysten derzeit mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von 17 bewertet wäre, das ist für ein Software-Unternehmen untypisch niedrig. Der Haken ist:
Niedrig und günstig bewertet muss nicht das gleiche sein. Es klemmt eben an dem dynamischen Wachstum, das eine höhere Bewertung unterfüttern würde. Und damit bewegt sich die TeamViewer-Aktie in einem Umfeld, das es den Leerverkäufern leicht macht, sie unter Druck zu setzen. Aktuell war es nun die Supportzone 11,60 zu 11,78 Euro, die ins Visier genommen wurde. Diese Unterstützungszone geht auf zwei markante Tiefs von Anfang 2023 zurück und ist jetzt leicht, aber noch nicht signifikant unterboten. Aber wäre das jetzt nicht genug des Drucks, könnten die Leerverkäufer, sprich die Bären, nicht langsam anfangen, ihren Gewinn einzufahren, indem sie die Aktien zurückkaufen und den Kurs dadurch höher ziehen?
Denkbar wäre es, aber nicht sicher genug, um es einfach vorauszusetzen und die Hand aufzuhalten. Die TeamViewer-Aktie bewegt sich in einem intakten Abwärtstrend und ist, auch, wenn sie jetzt durch die jüngsten Abgaben markttechnisch überverkauft ist, ein fallendes Messer. Hier sollte, wer über den Einstieg nachdenkt, den Beweis dafür abwarten, dass die Bären an neuralgischen Punkten im Chart nicht sofort erneut attackieren. Was hiesse, den Beleg abzuwarten, dass die Aktie Charthürden zu überwinden vermag. Und das müsste aktuell zumindest ein Anstieg über die markante Widerstandslinie bei 12,72 Euro sein.
Quellenangaben:
Quartalsbericht 1. Quartal 2024, 07.05.2024; https://ir.teamviewer.com/download/companies/teamviewer/Quarterly%20Reports/DE000A2YN900-Q1-2024-EQ-D-00.pdf
Analysten-Kursziele, Stand 19.4.; https://ir.teamviewer.com/websites/teamviewer/German/1200/analysten-_-consensus.html
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