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Umsatzrückgang und Margendruck im zweiten Quartal: Kein Wunder, dass die Aktie des Diagnosesysteme-Spezialisten Stratec daraufhin gestern kräftig in die Knie ging. Aber dadurch nähert sich die Aktie wichtigen längerfristigen Supportlinien, die durchaus halten könnten.
Die vorläufigen Zahlen, die Stratec am Montagabend nach Handelsende ablieferte, lasen sich unschön: Ein Umsatzrückgang um 11,9 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2021, eine EBIT-Marge, die mit 15,4 Prozent um 30 Prozent schwächer ausfiel als im Vorjahr. Aber bevor man die Aktie abschreibt, sollte man die Meldung komplett lesen.
Denn Stratec leidet nicht unter Nachfragemangel nach seinen Analyse- und Diagnostiksystemen, sondern unter Materialknappheit. Man kann nicht ausliefern, was man gerne würde bzw. sollte. Und Stratec erwartet, dass sich das in den nächsten Monaten bessert und man dadurch imstande ist, diese Rückstände aufzuholen. Weswegen das Unternehmen die bisherige Jahres-Prognose aufrechterhält: Umsatz auf Vorjahresniveau und eine EBIT-Gewinnmarge zwischen 16,5 und 18,5 Prozent (2021 lag die bei 18,9 Prozent).
Daraus errechnet sich dann zwar auch ein gegenüber 2021 sinkender Gewinn, ob minimal oder grösser, wird davon abhängen, an welchem Ende der Prognosespanne die EBIT-Marge am Ende wirklich landet. Aber das ist eben etwas, das längst bekannt war. Wenn man hier eine Neubewertung vornehmen wollte, dann nur, weil man davon ausgehen würde, dass sich diese Lieferrückstände entgegen der Aussagen Stratecs doch nicht aufholen lassen. Will heissen:
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Expertenmeinung: Wer jetzt negativer denken würde als zuvor, täte das aus einer subjektiven Meinung heraus, die dem Unternehmen widersprechen würde. Das alleine wäre kein Grund, hier ins fallende Messer zu greifen, zumal die ersten Analysten auf diese Vorab-Zahlen hin bereits ihre Kursziele gesenkt haben: Warburg Research von 116 auf 96 Euro, Einstufung „Halten“, Alsterresearch von 98 auf 86 Euro, „Halten“. Aber es wäre ein Grund, genau zu überlegen, ob es jetzt noch lohnt, zu verkaufen oder gar Short zu gehen. Vor allem, weil neben der Chance, die Lage bis Jahresende zu stabilisieren, auch noch das Chartbild andeutet, dass man hier als Short Seller vorsichtig sein sollte:
Die Aktie bewegt sich seit Ende letzten Jahres in einem Abwärtstrendkanal. Der Versuch der vergangenen Wochen, sich noch oberhalb dessen unterer Begrenzung zu stabilisieren, wurde durch die gestrige, vorläufige Bilanz zwar abgeschmettert. Aber dadurch steuert die Stratec-Aktie jetzt auf die untere Begrenzung des Kanals zu, die mit einer Reihe sehr markanter Wendepunkte aus der Zeit zwischen Herbst 2018 und Sommer 2020 zusammenfällt.
Diese Unterstützungszone liegt zwischen 74,45 und 80,40 Euro und wurde durch diesen gestrigen Selloff fast erreicht. Und da Stratec erwartet, dass sich der Durchhänger des zweiten Quartals wieder aufholen lässt, wäre es jetzt womöglich die bessere Idee, erst einmal die Tragkraft dieser Supportzone abzuwarten, bevor man sich noch zum Verkauf oder für einen Short-Trade entscheidet.

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