Pinduoduo Aktie Prognose Pinduoduo und Temu: Explosives Wachstum – doch das ist erst der Anfang

News: Aktuelle Analyse der Pinduoduo Aktie

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Pinduoduo
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Pinduoduo explodiert nach den Zahlen. Die Rallye könnte aber noch lange nicht zu Ende sein. Wir zeigen Ihnen die nächsten Kursziele.

Für Pinduoduo machen sie eine Ausnahme

Es ist unglaublich, wie schnell die Zeit verfliegt. Das stelle ich zum Beispiel auch immer wieder fest, wenn ich sehe, wie lange die letzte Analyse zu einer Aktie zurückliegt.
Zu Pinduoduo hatte ich mich im letzten Jahr dreimal positiv geäussert, das letzte Update ist jedoch fast ein Jahr alt.

Seitdem ist viel passiert, nicht nur kurstechnisch. Je nachdem, welche der drei Analysen man zum Anlass für ein Investment genommen hätte, läge man jetzt zwischen 55% und 230% im Plus.

Doch der Anstoss zu dieser Analyse ist ein ganz anderer, nämlich der Einstieg mehrerer namhafter US-Grossinvestoren.
Bisher haben die meisten Fonds, die ich ständig im Blick habe, im Allgemeinen einen grossen Bogen um chinesische Aktien gemacht.

Das ist erstaunlich, denn oberflächlich betrachtet sind die Bewertungen attraktiv. Das Problem dürfte wohl eher sein, dass man den Zahlen aus Fernost inzwischen nicht mehr vertraut.
Es gibt etliche Beispiele, in denen sie sich als reine Luftnummer herausgestellt haben.

Die Vorfälle sind vielfältig, darunter beispielsweise Unternehmen, die angeblich hunderte Millionen oder einige Milliarden Dollar besassen und dann plötzlich insolvent waren oder eine Kapitalerhöhung benötigten.
Daher dürfte klar sein, dass bei Investments in China erhöhte Vorsicht geboten ist. Oder man streicht das Reich der Mitte aus seinem Anlage-Universum.

Dann verpasst man Erfolgsgeschichten wie Pinduoduo allerdings.

Eine Mischung aus sozialem Einkauf und grenzenloser Expansion

Pinduoduo ist eine der führenden E-Commerce-Plattformen in China. Auf der Plattform können sich Nutzer zusammenschliessen, um gemeinsam einen besseren Preis bei Produkten zu erhalten.

Das Geschäftsmodell ist also vergleichbar mit dem von Groupon, aber in allen Aspekten besser. Auf Pinduoduo werden auch alltägliche Waren angeboten, mitunter zu Preisen, die man andernorts tatsächlich nicht bekommt.

Hinzu kommt eine soziale Komponente, da sich Freunde und Bekannte gegenseitig die Deals zuspielen können.
Das Konzept scheint bei den Kunden gut anzukommen, inzwischen ist Pinduoduo die nach Nutzerzahlen grösste E-Commerce Plattformen in China.

Massgeblich zu diesem Erfolg beigetragen, hat eine enge Partnerschaft mit Tencent. Dadurch war und ist es möglich, dass sich die Nutzer der sozialen Netzwerke von Tencent gegenseitig die Deals von Pinduoduo senden können. Dadurch waren und sind die Kosten für Marketing und Kundenakquise äusserst niedrig.

Im Reich der Mitte hat man rund 900 Millionen Kunden, davon sind mehr als 700 Millionen jeden Monat aktiv. Die Nutzerbasis ist gigantisch und wird durch Gruppeneinkäufe, Flash Sales, Live-Streaming und Social Media bei Laune gehalten.

Temu mischt den Markt auf

Inzwischen läuft unter dem Dach von Pinduoduo Global die internationale Expansion und vielleicht haben Sie bereits davon gehört, ohne es zu wissen.
Den Namen Pinduoduo kennt in unseren Gefilden kaum jemand, aber mit Temu hat man im Internet Aufsehen erregt.

Temu lockt mit unschlagbar günstigen Preisen. Die erreicht man dadurch, dass man alle Zwischenhändler umgeht und direkt vom Hersteller in Fernost an den Endkunden verkauft, beispielsweise in Deutschland.

Das hat zu einem atemberaubenden Wachstum geführt, dem einige Konkurrenten bereits zum Opfer gefallen sind (beispielsweise ContextLogic, das Unternehmen hinter Wish).
Inzwischen wird Pinduoduo sogar als Gefahr für Amazon betrachtet.

Die Schattenseiten

Darüber hinaus wird Temu auch zu einem immer grösseren Problem für jegliche Rechte- und Markeninhaber. In üblicher chinesischer Manier wird auf der Plattform alles verkauft, auch massenhaft gefälschte Produkte.
Sucht man nach Lego, findet man zwar kein Lego, aber „zufällig“ Baustein-Sets, die den Original-Designs von Lego „erstaunlich“ ähneln.

Sucht man nach Luis Vuitton, findet man zwar keine Produkte der Luxusmarke, aber „zufällig“ welche, die exakt gleich aussehen. Es gibt viele erstaunliche Zufälle auf Temu.

Das wirklich Erstaunliche daran ist aber, dass es bisher kaum Klagen durch die Marken- und Rechteinhaber gegen Temu und Pinduoduo gibt.
Vielleicht rechnet man sich keine grossen Chancen aus, denn Temu geht sehr geschickt vor.

Der Warenwert liegt in nahezu allen Fällen unter den Zoll-Freigrenzen. Die Sendungen werden also nicht wirklich kontrolliert und somit auch nicht aus dem Verkehr gezogen.

Jetzt schlagen die Fonds zu

Einige US-Grossinvestoren scheint das jedoch nicht zu stören. David Tepper war bereits im zweiten Quartal 2023 eingestiegen und hat zuletzt nochmal kräftig aufgestockt.
Zuletzt hielt seine Investment-Gesellschaft 1,4 Millionen Aktien mit einem aktuellen Wert von 165 Mio. USD, was in etwa 3% des Portfolios entspricht.

Noch optimistischer scheint Robert Vinall zu sein, der im letzten Quartal eingestiegen ist und die Aktie unmittelbar mit etwa 6% gewichtet hat.

Bisher liegen sie damit goldrichtig, denn der Kurs steigt und steigt. Den nächsten Schub hat die Aktie nach den gestrigen Quartalszahlen erhalten. Aktuell notiert die Aktie 14% im Plus bei 134,45 USD.

Der Gewinn lag mit 10,60 CNY je Aktie (umgerechnet 1,45 USD je Aktie) weit über den Erwartungen von 8,80 CNY. Der Umsatz übertraf mit 68,8 Mrd. die Analystenschätzungen von 55,0 Mrd. CNY ebenfalls deutlich.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 94% und einem Gewinnsprung um 47%.

Der Umsatz im Bereich Transaction Services ist um 315% gestiegen, der Bereich Online-Marketing verzeichnete ein Wachstum von 39%.
Die operative Marge verbesserte sich von 24,1% auf 29,3%.

Der operative Cashflow hat sich auf 4,46 Mrd. USD nahezu verdreifacht. Die Barmittelbestände sind im laufenden Geschäftsjahr 21,1 auf 27,8 Mrd. USD gestiegen.
Weitere Details können Sie auf den IR-Seite von Pinduoduo nachlesen (Link).

Ausblick und Bewertung

Entsprechen die gemeldeten Zahlen halbwegs der Realität, dürfte der Aktienkurs von Pinduoduo längst nicht am Ende der Fahnenstange angekommen sein.

Würde es sich um ein europäisches oder US-Unternehmen handeln, läge die P/E bei den vorliegenden Geschäftszahlen mit grosser Sicherheit bei über 50, vielleicht auch deutlich höher.
Es bleibt jedem selbst überlassen, einen „fairen“ Abschlag für die China-Fallstricke zu ermitteln.

Bisher war man davon ausgegangen, dass Pinduoduo in diesem Jahr einen Gewinn von etwa 4,20 USD je Aktie einfahren wird.
Damit läge die forward P/E aktuell bei 32.

Nach den jüngsten Zahlen dürften die Schätzungen nochmal deutlich nach oben revidiert werden.
Aus heutiger Sicht ist ein Ergebnis von knapp über 5,00 USD je Aktie realistisch. Sollte das zutreffen, läge die forward P/E bei unter 27.

Pinduoduo Aktie: Chart vom 27.11.2023, Kurs: 134,45 - Kürzel: PDD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Pinduoduo Aktie: Chart vom 28.11.2023, Kurs: 134,45 – Kürzel: PDD | Quelle: TWS

Wird der Kurssprung auf 134,45 USD im regulären Handel bestätigt, hat die Aktie damit mehrere Kaufsignale generiert, die weitere Kursgewinne in Richtung 140 und 150 USD ermöglichen könnten.

In diesem Bereich ist jedoch mit vermehrtem Verkaufsdruck zu rechnen. Es dürfte für die Bullen schwierig werden, dieses Widerstandsband in einem ersten Anlauf zu überwinden.

Setups für antizyklische Einstiege sind derzeit nicht ersichtlich. Theoretisch wäre der Bereich zwischen 110 und 120 USD interessant.

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Vorherige Analysen der Pinduoduo Aktie

China. Wo fängt man da an und wo hört man auf? In den letzten zwei bis drei Jahren gab es für Anleger dermassen viele Themen, die von Relevanz waren, dass man gar nicht weiss, über was man als erstes sprechen sollte.
Da ich alles bereits in vorherigen Analysen, auch in denen zu Pinduoduo thematisiert habe, möchte ich uns allen eine Wiederholung ersparen.

Alles auf einmal

Im Endeffekt könnte man es als perfekten Sturm bezeichnen. Das Delisting von einigen chinesischen Aktien in den USA, der Zwist zwischen der Zentralregierung in Peking und Alibaba, eine damit einhergehende Regulierungswelle, die sinnbefreite Null-Covid-Strategie, ein schwelender Handelsstreit, eine Immobilienkrise und ein möglicher Konflikt mit Taiwan.
Jedes dieser Themen hätte für sich genommen bereits ausgereicht, um die Kurse von chinesischen Aktien zu drücken, in Summe haben sie zu einem Inferno geführt.

Inzwischen sind aber wenigstens einige dieser Punkte vom Tisch. Die Regulierungsbehörden in China und den USA haben sich bereits vor Monaten geeinigt, weitere Delistings sind daher unwahrscheinlich.

Und scheinbar nimmt die Zentralregierung langsam aber sicher auch Abstand von ihrer Null-Covid-Strategie, die zu immer wiederkehrenden Lockdowns von Millionen von Menschen geführt hat.
In Peking scheint man langsam zu verstehen, dass diese Strategie nicht zielführend ist, nennenswerte wirtschaftliche Schäden verursacht und auf zunehmenden Widerstand der Bevölkerung stösst.
Proteste, wie man sie in den letzten Wochen erlebt hat, sind in China nicht gerade an der Tagesordnung.

Richtungsänderung

Seit einigen Tagen kursieren nun Gerüchte, dass die Zentralregierung die Gefahrenstufe von Covid reduzieren will.
Im Endeffekt werden diese Schritte bereits medial vorbereitet, indem man durch die Staatsmedien verkünden lässt, dass die vorherrschende Omikron-Variante nicht sonderlich gefährlich sei (Link).

Demnach verlaufe Omikron meist milder als die klassische Influenza. Es dürfte kein Zufall sein, dass der chinesische Staatssender CCTV diese Meldungen veröffentlicht.
Derartige Äusserungen werden im Reich der Mitte selbstredend vorher von oben abgesegnet.

Das ist nicht nur für die chinesische Wirtschaft und die ansässigen Unternehmen eine positive Nachricht, sondern auch für uns.
Ein nicht unbedeutender aber schwer quantifizierbarer Teil der Inflation dürfte darauf zurückzuführen sein, dass es durch die dortigen Lockdowns immer wieder zu Produktionsausfällen gekommen ist.

China ist bis heute die Werkbank der Welt. Wird dort die Produktion eingestellt, sinkt das globale Angebot einer Vielzahl von Gütern. Der Rest ist Angebot und Nachfrage .

All die angesprochenen Themen haben jedenfalls zu einem massiven Ausverkauf chinesischer Aktien geführt.
Dabei wurde über weite Strecken vollkommen ignoriert, dass es bei einigen Unternehmen trotzdem blendend läuft.

Eines davon ist Pinduoduo. Wir hatten bereits mehrfach auf die Situation hingewiesen. Zuletzt bei einem Kurs von 66 USD, aber auch zuvor schon bei einem Kurs von 37,84 USD.

Ausblick und Bewertung

Inzwischen stehen wir bei 86,34 USD, doch das muss noch lange nicht das Ende der Fahnenstange sein.
Pinduoduo hat gerade erst den Sprung in die Profitabilität vollzogen und schreitet jetzt mit Sieben-Meilen-Stiefeln voran.

Im letzten Artikel haben wir das zweite Geschäftsquartal ausführlich beleuchtet (Link).
Am 28. November wurden die Zahlen zum dritten Quartal veröffentlicht und die waren nicht weniger beeindruckend.

Der Umsatz konnte um 65% auf 4,99 Mrd. USD gesteigert werden. Der Gewinn hat sich auf 1,49 Mrd. USD mehr als verfünffacht, was 1,03 USD je Aktie entspricht.

In Summe hat man in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2,17 USD je Aktie verdient.
Unterstellt man, dass die Profitabilität auf einem ähnlichen Niveau bleibt und sich das Wachstum auch nur annähernd in dieser Geschwindigkeit fortsetzt, ist Pinduoduo auch jetzt noch attraktiv bewertet.

Im laufenden Geschäftsjahr wird ein FCF von 4,30 USD je Aktie erwartet und in den Folgejahren Steigerungen um 24-27% p.a.
Pinduoduo kommt demnach auf einen P/FCF (forward) von 20,1.

Das ist im Verhältnis zu den vorliegenden Wachstumsraten wenig und bietet entsprechenden Raum für eine Steigerung der Bewertung. Dementsprechend lassen sich recht einfach Szenarien spinnen, in denen die Aktie noch besser abschneidet als die Wachstumsraten von 24-27% p.a. ohnehin schon zulassen.

Chart vom 05.12.2022 – Kurs: 86,34 Kürzel: PDD - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 05.12.2022 – Kurs: 86,34 Kürzel: PDD – Wochenkerzen

Wie bereits in der letzten Analyse antizipiert, ist es zu einem Ausbruch gekommen und über 70 USD wurde ein Kaufsignal ausgelöst.
Aus technischer Sicht wäre demnach der Weg in Richtung 95 – 99 USD frei. Es wäre sogar denkbar, dass Pinduoduo direkt bis 110 USD durchzieht.

Für einen antizyklischen Einstieg würde sich hingegen der Bereich zwischen 75 und 70 USD anbieten.