Wenngleich man L‘Oréals Rumpfdaten zum 1. Quartal im April positiv aufnahm, reichte das nicht für einen robusten Aufwärtstrend. Die Aktie schwankt stark, bewegt sich aber insgesamt kaum vom Fleck. Das dürfte sich am 29.7. ändern, da kommen Zahlen, auf die es ankommt.
Dass L’Oréal im 1. Quartal einen Umsatzzuwachs von 4,4 Prozent erzielte, war eine höchst positive Nachricht, zumal der Kosmetik- und Pflegekonzern, der das gehobene Preissegment bedient, ausgerechnet dort zulegen konnte, wo andere nicht vorankommen: in China.
Wenngleich L’Oréal nicht direkt zu den Luxusgüterkonzernen wie Richemont, Kering, LVMH oder Hermès zählt, gehört das Unternehmen doch zu denen, die Produkte anbieten, die man nicht kauft, wenn man knapp bei Kasse ist. Und das sind in letzter Zeit eben mehr als früher. Aber ist dieses Umsatzplus nicht ein Beleg dafür, dass das für L’Oréal kein Problem darstellt?
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur LOreal Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Nein, denn erstens müsste sich diese positive Tendenz auch im zweiten Quartal bestätigt haben. Zweitens weiss man nicht, wie sich Gewinnmarge und Gewinn seit Ende letzten Jahres entwickelt haben, weil die französischen Unternehmen zum Ende des ersten und dritten Quartals nur Rumpfdaten in Form der Umsatzentwicklung melden. Offen ist also, ob das Mehr an Umsatz durchgehalten wurde und was da dann unter dem Strich dabei herauskam.
Stieg der Umsatz, während zugleich die Gewinnmarge zurückkam, kann das eben trotzdem einen sinkenden Gewinn bedeuten. Daher ist der 29. Juli so wichtig, denn dann werden wir sehen, wie sich das Gesamtbild im ersten Halbjahr darstellte und, auch wenn man in Frankreich da gern eher vage bleibt, was L’Oréal vom zweiten Halbjahr erwartet.
Im Licht dieser offenen Fragen wundert es nicht, dass die Aktie vom Chartbild her zwar marginal aufwärts tendiert und sukzessiv höhere Zwischentiefs zeigt, letztlich aber doch eher orientierungslos daherkommt: Man weiss einfach nicht, wie es bei L’Oréal tatsächlich läuft. Dementsprechend weit auseinander liegen die Analysten-Kursziele. Während Goldman Sachs die Aktie in seiner „Conviction Buy List“ hat und ein Kursziel von 430 Euro sieht, Einstufung „Kaufen“, hat die Deutsche Bank ein Kursziel von nur 260 Euro und stuft mit „Verkauf“ ein.

Dass gestern Barclays seine Einschätzung von „Übergewichten“ auf „Untergewichten“ änderte und das Kursziel von 384 auf 325 Euro senkte, wurde vom Markt wenig beachtet … wen will es wundern, immerhin basieren neue Einschätzungen seit den Quartalszahlen des 17. April nur auf Vermutungen. Tacheles geredet wird erst in knapp zwei Wochen, am 29. Juli.
Angesichts des „zerklüftet“ wirkenden Chartbilds ist es hier und heute nicht sinnvoll, Ankerpunkte zu suchen, über denen die Aktie ein neues bullisches oder unter denen der Kurs ein neues bärisches Signal generieren würde. Wichtig ist nur, auf eben diese Zahlen zum 2. Quartal bzw. zum 1. Halbjahr zu achten. Zeigen die in Sachen Umsatz weiter ein Plus und deutet sich an, dass es L’Oréal auch 2025 gelingen wird, den Gewinn zu steigern, wäre die Aktie, solange sie in den verbleibenden Wochen nicht durch Vorkäufe allzu deutlich steigen sollte, allemal ein interessanter Kandidat für Käufe. Denn die Bewertung, Ende 2021 noch bei absurd hohen 50 im Kurs-/Gewinn-Verhältnis, liegt auf Basis der momentanen Konsens-Erwartung eines Gewinnanstiegs im mittleren, einstelligen Prozentbereich bei 30. Und das wäre für eine Aktie wie L’Oréal eher günstig, umso mehr, wenn der Konzern Ende Juli in Bezug auf Marge und Gewinn positiv überraschen sollte.
Mit einem Margin-Depot über LYNX können Sie einfach auf einen Wertpapierkredit, oft auch als Lombardkredit bezeichnet, zugreifen, indem Sie im Depot befindliche Aktien beleihen und so Ihren persönlichen Handlungsspielraum im Trading erweitern. Dabei profitieren Sie von fairen Zinssätzen. Jetzt informieren: Wertpapierkredit
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen