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Weil Gerresheimer am Donnerstag im Zuge vorläufiger Ergebnisse zum 3. Quartal minimal unter dem Schnitt der Analysten-Prognosen blieb, sackte die Aktie zeitweise über acht Prozent weg. Aber das liessen die Bullen nicht auf sich sitzen – und drehten den Spiess um.
Zu behaupten, die durchschnittliche Erwartung der Experten sei verfehlt worden, wäre schon ein wenig kleinlich. Denn die Konsens-Umsatzprognose für das Sommerquartal hatte bei 491,4 Millionen Euro gelegen, es wurden laut diesen vorläufigen Zahlen 487,9 Millionen. Immer noch mehr als die 473 Millionen des Vorjahreszeitraums.
Der Gewinn auf bereinigter EBITDA-Basis (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, bereinigt um Sondereffekte) kam mit 100 Millionen Euro herein, die Prognose sah da im Schnitt 101,1 Millionen. Im Vorjahr waren es im 3. Quartal 90,5 Millionen gewesen.
Das Vorab-Ergebnis lag als bei Umsatz und Gewinn jeweils weniger als ein Prozent unter der Prognose … und Wachstum zeigt der Hersteller von Spezialverpackungen ja trotzdem. Hinzu kommt, dass Gerresheimer seine Gesamtjahresprognose beibehielt, nach der man bei Umsatz und Gewinn jeweils um mindestens zehn Prozent zulegen will.
Das passt also. Aber eine Aktie ist schon für weniger abverkauft worden. Wieso haben die Trader ausgerechnet hier dafür gesorgt, dass diese eingangs negative Reaktion am Ende des Donnerstags deutlich kleiner ausfiel und die Gerresheimer-Aktie am Freitag sogar durch weitere Käufe über dem Level schloss, der vor den Vorab-Zahlen galt?
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Expertenmeinung: Die Antwort liefert das Chartbild. Die Gerresheimer-Aktie hatte im Vorfeld schon eine recht weitreichende Korrektur absolviert und eine markante Kreuzunterstützung erreicht, konkret den Bereich aus dem Juli-Tief bei 97,30 Euro und der bei 95,40 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie, dazu noch Zwischenhochs aus dem Frühjahr im Bereich 94,00 zu 94,56 Euro. Der Plan der Bullen war: verteidigen! Und das gelang am Mittwoch auch. Und jetzt kamen auf einmal diese ja nicht angekündigten, vorläufigen Ergebnisse und drohten, diesen Plan zu ruinieren.

Also musste man umgehend dafür sorgen, dass die Zone, die man nicht unterboten sehen wollte, auch nicht unterboten wird. Es wurde dagegengehalten und das, der Chart zeigt es, erfolgreich. Die Aktie schloss bereits am Donnerstag durch ein deutlich reduziertes Minus über der im Feuer stehenden 200-Tage-Linie und bekam durch die Anschlusskäufe des Freitags wieder Wasser unter den Kiel.
Dass einige Analysten als Reaktion auf das Zahlenwerk leichte Abwärts-Korrekturen bei ihren Kurszielen vornahmen, ist nicht unbedingt problematisch, denn die grosse Mehrheit wertet unverändert mit „Kaufen“. Und das durchschnittliche Experten-Kursziel liegt trotz allem noch über 130 Euro, also weit über dem bisherigen Jahreshoch von 122,90 Euro, das darüber hinaus auch das Rekordhoch darstellt. Der Weg nach oben wäre zwar erst dann wirklich frei, wenn Gerresheimer die Widerstandszone 109,90 zu 113,00 Euro überwindet. Aber für den Moment dürfte potenziellen Verkäufern erst einmal der Wind aus den Segeln genommen sein, so dass der Weg in die aus Bullen-Sicht falsche Richtung zumindest steiniger geworden ist.
Quellenangaben:
Vorab-Ergebnisse zum 3. Quartal, 05.10.2023:
https://www.gerresheimer.com/unternehmen/news/corporate-news/detail/gerresheimer-auf-kurs-fuer-weiteres-starkes-geschaeftsjahr
Analysten-Kursziele:
https://www.gerresheimer.com/unternehmen/investor-relations/analystenempfehlungen
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