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CompuGroup hat mehr als die Hälfte an Wert verloren, doch jetzt ziehen die Kurse plötzlich an. Ist das der Startschuss zu der langersehnten Rallye?
Es ist schon eine ganze Weile her, dass wir uns CompuGroup vorgenommen haben. Man kann kaum erfassen, was seit dem August vergangenen Jahres an der Börse alles passiert ist (geschweige denn auf unserem Planeten).
Im Vergleich dazu war es bei CompuGroup eine ziemlich ruhige Zeit und im Gegensatz zu den meisten anderen Aktien ist der Kurs auch höher als damals (Link).

Mit dem jüngsten Ausbruch über die Schlüsselstelle bei 40 Euro wurde jetzt ein Kaufsignal ausgelöst, welches den Weg in Richtung 45 Euro freigemacht hat.
Darüber wären sogar Kursgewinne bis zum Widerstandsband bei 50-52 Euro denkbar.
Fällt die Aktie jedoch wieder unter 40 Euro zurück, könnte die Rallye ein jähes Ende finden.
Solvente Kundschaft
CompuGroup Medical entwickelt und vertreibt Software und Kommunikationslösungen zur Unterstützung der ärztlichen und organisatorischen Tätigkeiten für Ärzte, Kliniken sowie verwandte Leistungserbringer.
Dem Unternehmen ist es gelungen, über die Jahre hinweg eine dominante Marktposition in nahezu allen süd- und westeuropäischen Ländern sowie Skandinavien zu erreichen.
Das ist ein interessantes und einträgliches Business, obendrein sind die Kunden äusserst zuverlässig. Darüber hinaus sind inzwischen nahezu zwei Drittel aller Einnahmen wiederkehrender Natur, was die Planbarkeit des Geschäftsmodells weiter verbessert.
Es knirscht im Getriebe
Aber selbstverständlich läuft auch bei CompuGroup nicht immer alles optimal. Das Geschäftsjahr 2021 war eher dürftig und die Erholung, die für 2022 erwartet wurde, ist nicht gerade dynamisch.
Das dürfte viele Anleger abgeschreckt haben und hat am Ende zu einem Kursverfall von über 80 auf nahezu 30 Euro geführt.
Bei allen berechtigten Sorgen muss man sich aber wie gewohnt die Frage stellen, ob die Verhältnismässigkeiten noch stimmen. Immerhin wurden die Kursgewinne von mehr als einem halben Jahrzehnt zunichte gemacht, zeitweise notierte CompuGroup auf dem Niveau von 2015.
In dieser Zeit ist der Konzernumsatz allerdings von 543 Mio. auf 1,03 Mrd. Euro gestiegen und das Ergebnis hat sich von 0,77 auf 1,30 Euro verbessert.
Die Bewertung ist dadurch entsprechend gesunken, das KGV hat sich von über 43,9 auf 22,3 nahezu halbiert.
Hätte sich die Perspektive des Unternehmens massiv eingetrübt, wäre das zu erklären, doch das scheint nicht der Fall zu sein.
Vielmehr gehen Branchenkenner davon aus, dass CompuGroup gerade dabei ist, das Tal zu durchschreiten.
Ausblick und Bewertung
Für das laufende Geschäftsjahr liegen die Konsensschätzungen für den Gewinn bei 1,46 Euro je Aktie.
In Anbetracht der Tatsache, dass man in den ersten drei Quartalen bereits 1,33 Euro je Aktie verdient hat, scheint das ein wenig zu pessimistisch zu sein.
CompuGroup Medical selbst hat ein Ergebnis von 1,70 – 1,90 Euro je Aktie in Aussicht gestellt. Je nachdem, mit welchen Zahlen man arbeitet, kommt man zu einer ziemlich unterschiedlichen Bewertung.
Was alle Schätzungen aber gemein haben ist, dass sie eine deutliche Erholung der Profitabilität unterstellen, nur der Zeitpunkt unterscheidet sich.
CompuGroup Medical erwartet bereits 2022 deutlich steigende Gewinne, die Prognostiker ab 2023 und darüber hinaus.
Wir werden sehen, wer Recht behalten wird. In beiden Fällen würde das steigende Kurse rechtfertigen.
Denn selbst die Prognostiker, die CompuGroup Medical 2022 wenig zutrauen, erwarten in den kommenden beiden Jahren Gewinnsteigerungen von jeweils mehr als 20%.
Nehmen wir an, dass sie richtig liegen und nicht zu pessimistisch sind, dann ergeben sich zwei Möglichkeiten:
Entweder sinkt das KGV von CompuGroup bis 2024 auf 17,8 oder die Aktie bewegt sich nach oben.
Sollten tatsächlich wieder Gewinnsteigerungen von 20% p.a. und mehr erreicht werden, ist es eher unwahrscheinlich, dass die Bewertung sinkt.
Erfahrungsgemäss werden Aktien mit derartigen Wachstumsraten eher mit einem KGV von 30 oder mehr belohnt.
Wagt man den Rückblick, stellt man sogar fest, dass das KGV von CompuGroup in der letzten Dekade per Jahresschluss nie unter 37 lag.
Die Bewertung muss natürlich nicht wieder auf dieses Niveau steigen, es zeigt allerdings, was möglich sein könnte und was man für dieses Unternehmen in der Vergangenheit auf den Tisch legen musste.
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