Atlassian Aktie Prognose Atlassian: Nutzen Sie Jira, Confluence oder Trello?

News: Aktuelle Analyse der Atlassian Aktie

von |
In diesem Artikel

Atlassian
ISIN: US0494681010
|
Ticker: TEAM --- %

---
USD
---% (1D)
1 W ---
1 M ---
1 J ---
Zur Atlassian Aktie
Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:

Wenn man in einer beliebigen Disziplin Spitzenleistungen erreichen will, dann sollte man sich die zum Vorbild nehmen, die anvisierte Ziel bereits erreicht haben.
Wie haben sie es geschafft?

An der Börse wird uns das glücklicherweise sehr einfach gemacht. Die grossen Fonds und Investoren sind bekannt, ihre Performance auch und die entsprechenden Filings zeigen uns, was sie wirklich im Portfolio haben.

Das gilt zumindest, solange die jeweiligen Investoren noch aktiv sind. Das ist bei Peter Lynch nicht mehr der Fall, man könnte jedoch seine erfolgreichsten Investments analysieren und viel lernen.
Darüber hinaus hat Peter Lynch seinen Investment-Stil in mehreren Büchern sowie Vorträgen beschrieben.

Wir könnten an dieser Stelle über eine schier endlose Liste seiner Einsichten sprechen. Die herausragende Performance seines Fonds kam nicht zufällig oder grundlos zustande.

Die meisten Ideen sind simpel, man muss sie nur konsequent umsetzen. Einer der vielen Schlüssel zum Erfolg von Peter Lynch war, dass er immer wieder frühzeitig Erfolgsgeschichten erkannte.

Sie kennen die Gewinner

Die Methode dafür war so simpel wie einfach: Man muss sich eigentlich nur umschauen, was man selbst oder Freunde und Bekannte nutzen.
Oder aber man schaut sich am eigenen oder deren Arbeitsplätzen um.

Das klingt so simpel und einfach, dass man sich unweigerlich fragt, wie man dadurch irgendwelche besonderen Erkenntnisse erhalten soll.
Das Gegenteil ist allerdings der Fall.

Jeder kannte auch schon vor 30 Jahren McDonalds, seitdem hat sich die Aktie mehr als verzwanzigfacht.
Vor 20 Jahren war Lindt Schokolade jedem ein Begriff, seitdem hat sich die Aktie mehr als verzehnfacht.
Jeder kannte vor 10 Jahren Apple, seitdem hat sich die Aktie mehr als verachtfacht.

Das bedeutet nicht, dass man einfach nur bekannte Namen kaufen muss und dann läuft es an der Börse.
Es bedeutet aber, dass man bestenfalls mit Unternehmen beginnt, deren Produkte/Dienstleistungen man kennt, versteht und selbst nutzt.

Selbst nach 10 Jahren noch

Peter Lynch nannte als Beispiel dafür gerne Wal-Mart. Der Handelsriese ging 1970 an die Börse und war damals nur in einigen US-Bundesstaaten aktiv, aber auf rapidem Expansionskurs.
Die Kunden freuten sich über die grosse Auswahl und die niedrigen Preise, das Geschäft brummte.

Wer damals zufriedener Kunde war, hätte nur auf die Idee kommen müssen, in dieses Erfolgskonzept zu investieren.
Selbst wenn man die ersten zehn Jahre, an denen Wal-Mart an der Börse war, verpasst hätte und erst 1980 eingestiegen wäre, hätte man anschliessend noch ausserordentlich gut verdient.

Im zweiten Jahrzehnt an der Börse vervielfachte sich der Kurs, im darauffolgenden Jahrzehnt wieder…

Selbstverständlich gibt es solche Erfolgsgeschichten nicht wie Sand am Meer, wer Buy & Hold betreibt, muss aber auch nur ein einziges Mal so einen Ritt mitmachen.

Und ein guter Startpunkt ist sicherlich etwas, das man selbst und/oder sehr viele andere Menschen gerne nutzen.
Das extremste Beispiel ist sicherlich Apple. Vielleicht erinnern Sie sich noch, wie die Kunden früher sogar vor den Apple-Stores übernachtet haben, um die begehrten iPhones zu bekommen.

Eine kurze Bildersuche bei Google (!) hat ergeben, dass das zum Beispiel beim iPhone 5 der Fall war. Das war vor etwas mehr als 10 Jahren. Wir hätten es alle wissen müssen.

Jira, Confluence oder Trello

Und vielleicht ist es auch der Fall, dass Sie in der Arbeit Jira, Confluence oder Trello nutzen.
Auf mich und etliche andere trifft das seit Jahren zu. Seit Ende 2015 ist das Unternehmen an der Börse.

Seitdem ist der Aktienkurs von 30 auf 157 USD gestiegen, zwischenzeitlich lag er sogar bei 483 USD.

Das würde ich als eine interessante Gesamtkonstellation bezeichnen. Ein Outperformer, der massiv zurückgekommen ist und dessen Produkte wir (ich) seit Jahren selbst nutze.
Wenn man sich ein wenig umschaut, wird schnell klar, dass die meisten Unternehmen, die sich digital organisieren, eins oder mehrere der Produkte von Atlassian nutzen.

Ob das Thema in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnt und ob das Arbeitsleben weiter digitalisiert wird, ist auch keine schwierige Frage.
Für Atlassian sind die Weichen also gestellt.

Weitere Pluspunkte sind die starke Kundenbindung (ein Wechsel zu anderen Systemen ist aufwendig) und der niedrige Kostenpunkt.

Die Masse macht’s

Auch wenn die Kosten pro Nutzer bei wenigen Dollar im Monat liegen, summieren sich die Einnahmen.
Es gibt eben viele Unternehmen auf dieser Welt und die haben noch mehr Mitarbeiter.

Atlassian konnte den Umsatz seit 2015 jedenfalls von 320 Mio. auf 2,80 Mrd. USD steigern.
Der freie Cashflow legte im selben Zeitraum von 0,31 auf 3,19 USD je Aktie zu.

Das Wachstum ist gesund und wird weder auf Pump noch durch die Verwässerung der Aktienbasis finanziert.
Die Zahl der ausstehenden Aktien ist im Vorjahr beispielsweise um etwas mehr als 1% gestiegen, Nettoschulden hat man nicht.

Im laufenden Geschäftsjahr hat sich die starke Entwicklung fortgesetzt, der Umsatz dürfte um 23% steigen.
Da man mit einem noch höheren Wachstum gerechnet und zu grosse Kapazitäten geschaffen hat, dürfte der FCF um 12% sinken.

Umsatz hoch, FCF runter

Das Unternehmen hat dieses Problem sehr offen thematisiert. Hier ein Auszug aus dem letzten Quartalsbericht:

In the spirit of our “Open company, no bullshit” value, let’s start with the topic that’s top of mind for shareholders: macro impacts.

1. Last quarter, we shared that we saw a decrease in the rate of Free instances converting to paid plans. That trend became more pronounced in Q1.

2. This quarter, we started to see a slowing in the rate of paid user growth from existing customers.

To be clear, we’re not seeing any changes in our competitive position or in the inherent demand for our products. Looking across our customer base of 249,000+, there has been no overall decrease in usage or change in churn. The above two trends are the result of companies tightening their belts and slowing their pace of hiring. In other words, Atlassian is not immune to broader macroeconomic impacts. Our outlook assumes these trends will persist, but we’ll monitor, respond, and keep you updated accordingly.

In aller Kürze:
Atlassian ist nicht immun gegen makroökonomischen Gegenwind, Unternehmen spannen den Gürtel in Anbetracht der aktuellen Krise etwas enger und stellen weniger neue Mitarbeiter ein (Atlassian rechnet pro Nutzer ab).

Ausblick und Bewertung

Die Kunden nutzen die Produkte von Atlassian aber weiter und die Wettbewerbsposition des Unternehmens ist unverändert stark.

Das zeigt schon die Tatsache, dass trotz der schwierigen Rahmenbedingungen im laufenden und den kommenden beiden Geschäftsjahren jeweils ein Umsatzwachstum von über 20% mehr erreicht werden soll.

Beim FCF werden in den kommenden beiden Jahren jeweils Steigerungen um 28-32% erreicht werden.
Da man in der Vergangenheit ähnliche Resultate erzielt hat, scheint das plausibel zu sein.

Der einzige Haken an der Sache ist, dass der Markt die herausragenden Qualitäten von Atlassian erkannt hat und die Bewertung entsprechend hoch ist.
Aktuell liegt das KUV bei 12,6 und der P/FCF bei 53.

Das ist nicht gerade wenig, auch wenn das Unternehmen enormes Wachstum verzeichnen wird.
Man kann zahlreiche Szenarien spinnen. Aber entweder sinkt das KUV bis zum Geschäftsjahr 2025, welches bereits in zweieinhalb Jahren endet, auf 7,4 und der P/FCF auf 33,3 oder die Aktie steigt.

Seit dem Börsengang lag das KUV durchschnittlich bei 19,8 und der P/FCF bei 63.
Es ist natürlich nicht sicher, dass die Bewertung wieder auf dieses Niveau steigt oder auf dem aktuellen Niveau bleibt, es wäre aber ein mögliches Szenario.

Chart vom 23.01.2023 - Kurs: 157,75 - Kürzel: TEAM - Tageskerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 23.01.2023 – Kurs: 157,75 – Kürzel: TEAM – Tageskerzen

Atlassian versucht sich derzeit an einer Bodenbildung und einem möglichen Gap-Close in Richtung 172 USD.
Zuvor muss allerdings der Widerstand bei 162 USD überwunden werden. Gelingt das, kommt es zu einem Kaufsignal mit möglichen Kurzsielen bei 172 sowie 186 und 200 USD.

Fällt die Aktie hingegen unter 140 USD, muss mit einem Rücksetzer in Richtung 115-120 USD gerechnet werden.

Mehr als 12.000 Investoren & Trader folgen mir und meinen täglichen Ausführungen auf Guidants.

Stabilität in stürmischen Zeiten. Bei LYNX selbstverständlich.

Ab jetzt täglich die neuesten Börsenblick-Analysen per E-Mail erhalten
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

--- ---

--- (---%)
Mkt Cap
Vol
T-Hoch
T-Tief
---
---
---
---

Displaying the --- chart

Heutigen Chart anzeigen

Loading ...
Alle Börsenblick-Artikel

Nachricht schicken an Tobias Krieg
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Vorherige Analysen der Atlassian Aktie

Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:

Jede Berichtssaison hat so ihre eigenen Besonderheiten. Im vergangenen Jahr haben wir beispielsweise erlebt, dass Anleger auf so gut wie alle Quartalsmeldungen positiv reagierten.
Ein Unternehmen musste geradezu katastrophale Zahlen vorlegen, um Anleger abzuschrecken.

Das ist aktuell allerdings nicht der Fall. Der Bärenmarkt zieht sich bereits seit etlichen Monaten, bei vielen Aktien und somit auch in vielen Depots türmen sich die Verluste oder einstige Buchgewinne sind dahin.
Das sitzt den Anlegern gehörig in den Knochen und um weitere Katastrophen zu verhindern, wird bei Problemen schnell die Reissleine gezogen.

Das ist eine nachvollziehbare Reaktion, es stellt sich allerdings die Frage, wie sinnvoll es im grossen Kontext ist, nach Monaten des Bärenmarktes noch substanzielle Verkäufe zu tätigen.
Eine Sache dürfte jedenfalls sicher sein: Nachdem die Märkte bereits erheblich korrigiert haben, ist nicht der optimale Zeitpunkt zum Verkauf.

Wenn uns die Börsengeschichte eine Sache gelehrt hat, dann dass die grossen Bärenmärkte und Crashs Gelegenheiten zum Kauf waren und nicht umgekehrt.

Was für eine Kursreaktion!

Aber wie gesagt, aktuell ziehen Anleger eher sukzessive den Stecker, anstatt zu kaufen.
Am vergangenen Freitag traf es beispielsweise Atlassian. Als Reaktion auf die Quartalszahlen, rauschte die Aktie um 28,96% in die Tiefe. Inzwischen notiert die Aktie wieder auf dem Niveau von 2019, die zwischenzeitliche Rallye hat sich in Luft aufgelöst.

Eine negative Kursreaktion war nachvollziehbar, da die Erwartungen nicht erfüllt wurden und eine schwache Prognose vorgelegt wurde.
Aber schauen wir uns die Sachlage mal im Detail an.

Der Gewinn lag in Q1 mit 0,36 je Aktie knapp unter den Erwartungen von 0,38 USD. Der Umsatz übertraf mit 807 Mio. die Analystenschätzungen von 800 Mio. USD jedoch leicht.

Für das zweite Quartal stellte man lediglich einen Umsatz von 835 – 855 Mio. USD in Aussicht, bisher hatte man 870 Mio. USD erwartet.
Das ist sicherlich nicht optimal, aber rechtfertigt das, dass Atlassian plötzlich fast ein Drittel weniger wert sein soll?

Diese Frage drängt sich umso mehr auf, wenn man sich nicht nur anschaut, ob Erwartungen erfüllt wurden.
Denn auf Jahressicht konnte Atlassian den Umsatz um 31% steigern, bei den Abos lag das Plus bei 50%.
Inzwischen entfallen vier Fünftel des Konzerngeschäfts auf Subskriptionen. Die Einnahmen sind demnach wiederkehrender Natur und die Transformation des Konzerns hin zu Abos ist weitgehend abgeschlossen.

Ausblick

Der operative Cashflow legte auf Jahressicht um 42% auf 92,4 Mio. USD zu, der freie Cashflow um 30% auf 75,9 Mio. USD.
Verfehlte Erwartungen hin oder her, die geschäftliche Entwicklung kann sich sehen lassen.

Aufgrund der schwierigen Rahmenbedingungen dürfte das nächste Quartal mit einem Umsatzwachstum von 21-24% eher mager ausfallen, aber ändert sich dadurch die grundlegende Perspektive?

Einen „kleinen“ Hinweis darauf liefert der Vorstand:
“We are proud of our Q1 results, growing subscription revenue 50 percent year-over-year, and we continue to have line of sight to $10 billion in annual revenue.”

Demnach sieht sich Atlassian auf einem klaren Pfad in Richtung 10 Mrd. USD an Konzernumsatz, zuletzt waren es 2,8 Mrd. USD.
Kann man diese hochgesteckten Ziele erreichen, wird die Aktie den Zahlen folgen, so wie es immer geschieht.

Darf man den Prognosen Glauben schenken, dürfte Atlassian in zwei Jahren bereits einen freien Cashflow von mehr als 5 USD je Aktie erzielen.
Daraus lassen sich ziemlich einfach einige Szenarien ableiten.

Welche Szenarien sind realistisch?

Sinkt der P/FCF in dieser Zeit auf 23,7 oder weniger, dann würde man keinen Gewinn erzielen.
Liegt der P/FCF in zwei Jahren bei 30, ergibt sich ein Kursziel von 156,60 USD und liegt der P/FCF am Ende bei 40, ergibt sich ein Kursziel von 208,80 USD.

Ein Multiplikator von 40 wirkt ziemlich hoch, tatsächlich war Atlassian seit dem Börsengang 2016 aber nie wesentlich günstiger.
Selbst vor dem allgemeinen Aktienhype von 2020/2021 lag der P/FCF durchschnittlich bei 59,3.
Daher könnte man natürlich auch ein Szenario zeichnen, in dem die Bewertung wieder auf dieses Niveau steigt. Bei Wachstumsraten von 35-38%, wie sie für Atlassian in den kommenden Jahren unterstellt werden, wäre das nicht ungewöhnlich.

So kommt man zu einer ziemlich grossen Streuweite an möglichen Szenarien, so wie es bei Wachstumswerten in dieser Phase meistens der Fall ist.
Das wichtige ist jedoch, dass die Mehrzahl der Szenarien nennenswertes Potenzial suggeriert und eher geringes Risiko.

Was macht Atlassian überhaupt?

Es gibt valide Gründe, warum die Aktie vor dem aktuellen Crash über Jahre hinweg nur eine Richtung kannte.

Vielleicht kennen Sie die Produkte von Atlassian, also Jira, Confluence oder Trello ja sogar aus Ihrem eigenen Arbeitsalltag.
Dabei handelt es sich um Online-Tools für Team-Management und die Koordinierung von Projekten und Arbeitsabläufen.

Das hört sich trivial an, doch jedes Unternehmen benötigt Lösungen für dieses Problem. Der Markt ist also riesig und der Erfolg von Atlassian spricht für sich selbst, sonst würde man nicht seit etlichen Jahren im Eiltempo wachsen.

An dieser Stelle könnte man vielleicht nochmal den Vergleich zu 2019 ziehen, da sich der Kurs inzwischen auf dem damaligen Niveau bewegt.
Der Umsatz ist in dieser Zeit von 1,21 auf 2,85 Mrd. USD gestiegen und der FCF von 1,22 auf 2,68 USD je Aktie.

Chart vom 07.11.2022 – Kurs: 123,73 Kürzel: TEAM - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 07.11.2022 – Kurs: 123,73 Kürzel: TEAM – Wochenkerzen

Atlassian ist vergangenen Freitag bis zur Unterstützung bei 115 USD zurückgekommen. Es wird sich zeigen, ob auf diesem Niveau eine Bodenbildung erfolgen kann. Die Chancen dafür stehen aber nicht schlecht.

Interessierte Investoren sollten einen Einstieg in Tranchen erwägen. Denn es wäre durchaus möglich, dass beispielsweise auch noch die Unterstützungszone bei 97-100 USD angesteuert wird.