Adesso Aktie Prognose Adesso: Wo würde ich zuschlagen?

News: Aktuelle Analyse der Adesso Aktie

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Adesso
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Adesso hat eine grössere Korrektur vollzogen. Sollte man jetzt einsteigen oder besser noch abwarten? Wo liegen die wichtigsten Kaufmarken?

Der ewige Wandel

Adesso ist ein deutscher IT-Dienstleister, der sich auf die Entwicklung von individuellen Softwarelösungen und IT-Beratung spezialisiert hat.

Adesso unterstützt Unternehmen bei der Analyse, Planung und Umsetzung von IT-Projekten und entwickelt individuelle Softwarelösungen für Unternehmen in einer Vielzahl von Branchen wie Finanzdienstleistungen, Versicherungen, Industrie und öffentlicher Sektor.
Ferner bietet man Managed Services, Data Analytics und Agile Transformation an. Das bedeutet, dass Adesso teilweise auch den Betrieb der IT-Infrastruktur für Kunden übernimmt, sie bei der Analyse und Verarbeitung von Daten sowie der Umstellung auf agile Arbeitsmethoden unterstützt.

Adesso ist einer der vielen Profiteure des ewigen Wandels im IT-Sektor. Im Endeffekt gibt es immer was zu tun, egal ob die Kunden technologisch im Spitzenfeld mitspielen wollen oder nur das Notwendigste investieren.
Der Digitalisierung und den immer neuen Anforderungen an dieser Front kann sich niemand entziehen.

Die Austragslage von Adesso ist daher schon immer gut. In den letzten zehn Jahren konnte der Umsatz von 136 auf 900 Mio. Euro gesteigert werden.
Es gab kein einziges Jahr, in dem man keine neuen Rekorde eingefahren hätte.

Gleichzeitig hat sich die operative Marge verbessert. Da das Geschäfts nicht kapitalintensiv ist, hat man keine nennenswerte Schulden und Kapitalerhöhungen waren auch nicht notwendig.
Die Expansion wurde also vollständig aus den laufenden Einnahmen finanziert. Obendrein konnte man sich eine Dividende leisten, die in dieser Zeit von 0,21 auf 0,65 Euro je Aktie erhöht wurde.

Das bleibt ein Rätsel

Die Dividendenrendite ist mit 0,56% nicht wirklich hoch, man muss sie jedoch ansprechen, um ein vollständiges Bild zu erhalten.
Der Gewinn kletterte hat sich binnen einer Dekade von 0,48 auf 4,40 Euro je Aktie nahezu verzehnfacht.

Erstaunlicherweise gab es dennoch eine Phase, in sich scheinbar niemand für Adesso interessierte.
von 2017 bis 2020 tendierte der Kurs seitwärts. Mir gefallen derartige Situationen.

Wenn der Kurs über Jahre hinweg nicht vom Fleck kommt, obwohl Umsatz, Gewinn und Cashflow immer weiter steigen, mündet das in vielen Fällen in einer impulsiven Aufwärtsbewegung.

Seitdem ist viel passiert. Zeitweise hatte sich der Kurs mehr als vervierfacht, aber das Unternehmen selbst ist auch nicht stehen geblieben.
Umsatz und Gewinn von Adesso haben sich seit 2019 mehr als verdoppelt.

Das bedeutet, dass Adesso heute nur unwesentlich höher bewertet ist als es damals der Fall war, bevor die Aktie zum Höhenflug ansetzte.

Ausblick und Bewertung

Geht es mit der geschäftlichen Entwicklung ähnlich weiter, wie in der Vergangenheit, sieht die Zukunft für die Anteilseigner von Adesso erfreulich aus und genau danach sieht es aktuell aus.

Im ersten Quartal 2023 verzeichnete Adesso ein Umsatzwachstum um 32% auf 276,2 Mio. Euro und hebt sich damit stark positiv von weiten Teilen der Branche ab.
Der einzige begrenzende Faktor schien zuletzt das Personal zu sein, daher hat man die Recruiting stark vorangetrieben und die Zahl der Mitarbeiter zuletzt überproportional gesteigert.

Das hat wiederum dazu geführt, dass das EBITDA um 36% auf 17,9 Mio. Euro gesunken ist.
Das vorläufige Konzernergebnis ist von 1,92 auf 0,28 Euro je Aktie eingebrochen.

Wenn der Gewinn sinkt, ist das nie ein Grund zu Freude, aus strategischer Sicht ergeben die Massnahmen aber Sinn.
Die Gesamtjahresprognose wurde bestätigt, Adesso stellt weiterhin einen Umsatz von mehr als 1,0 Mrd. Euro und ein EBITDA von 100 – 110 Mio. Euro in Aussicht.

Auf Jahressicht entspräche das einem Umsatzplus von mindestens 12% und einem Anstieg des EBITDA von 8-18%,
Das ist eher konservativ, im Falle des Umsatzes ist die Aussage auch wenig konkret. Über 1,0 Mrd. Euro kann viel bedeuten.

Wenn das so weitergeht…

Unter dem Strich sehen die Konsensschätzungen einen Gewinnsprung auf über 6 Euro je Aktie vor. In den beiden Folgejahren soll sich die positive Entwicklung fortsetzen, aktuell werden Gewinnsteigerungen um 22 und 15% erwartet.

Können diese hoch gesteckten Ziele erreicht werden, hätte die Aktie entsprechendes Potenzial.
Aktuell kommt Adesso auf ein KGVe von 21,3. Im Verhältnis zu den Charakteristiken des Geschäftsmodell und mit Blick auf das anhaltend hohe Wachstum, ist das problemlos vertretbar.

In den letzten fünf Jahren lag das KGV durchschnittlich bei 25,3 und per Jahresschluss nie unter 18,9. Am Hoch wurde auch schon ein KGV von 30 und mehr auf den Tisch gelegt.

Airbnb Aktie: Chart vom 12.05.2023, Kurs: 111,20 - Kürzel: ADN1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Airbnb Aktie: Chart vom 12.05.2023, Kurs: 111,20 – Kürzel: ADN1 | Quelle: TWS

Das Chance-Risiko-Verhältnis ist auf dem aktuellen Niveau also nicht schlecht, das gilt auch aus technischer Sicht.

Sollte Adesso in dieser Woche über 125 Euro schliessen, ist im Wochenverlauf ein schönes Reversal gelungen.
Finden sich zeitnah Anschlusskäufer, könnte das die Kurse in Richtung 138 Euro hieven. Darüber käme es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit einem Kursziel bei 154 Euro.

Fällt Adesso jedoch unter 125 Euro, muss mit einer Ausdehnung der Korrektur in Richtung 115 oder womöglich sogar 100 Euro gerechnet werden.
Für antizyklische Investoren wäre das eine Gelegenheit.

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Vorherige Analysen der Adesso Aktie

Der im SDAX notierte IT-Dienstleister adesso gab am Montag im Vorgriff auf die kommende Woche anstehende, eigentliche Quartalsbilanz vorläufige Zahlen bekannt, die die Aktie mit -6,86 Prozent an die Spitze der SDAX-Verliererliste beförderten. Was war passiert?

adesso meldete einen deutlich gegenüber dem Vorjahresquartal um 32 Prozent gestiegenen Umsatz und zugleich einen massiv gefallenen Gewinn, der von 12,5 Millionen im ersten Quartal 2022 auf nur noch 2,0 Millionen Euro zusammengeschmolzen ist. Als Gewinn pro Aktie ausgedrückt waren das nur noch 0,28 Euro nach 1,19 Euro im Vorjahreszeitraum.

Das wirkt natürlich dramatisch, sieht nach massiven Margenschwund und ernsten Problemen aus. Aber diejenigen, die die zeitweise am Tagestief um 10,8 Prozent gefallene Aktie im Handelsverlauf einsammelten, dürften bei den Aussagen des Unternehmens genauer hingeschaut haben.

Expertenmeinung: Denn adesso begründet die so schwachen Gewinne damit, dass zum einen ein untypisch hoher Krankenstand zu Verzögerungen führte und zugleich ein gestiegener Personalaufwand zwar erst einmal mehr Kosten verursachte, die positiven Effekte dieser höheren Personaldecke aber noch nicht in die Bilanz Einzug halten konnten. Zumal man den Effekt höherer Personalkosten über Preissteigerungen ausgleichen könne. Daher hielt das Unternehmen auch an der bisherigen Gesamtjahresprognose für 2023 fest, die einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) zwischen 100 und 110 Millionen nach den 92,9 Millionen im Jahr 2022 vorsieht.  

Zwar hängt die Aktie trotz der Käufe am Tagestief jetzt an einem charttechnisch dünnen Faden, denn die zuvor gerade erst knapp zurückeroberte 200-Tage-Linie wurde durch das Minus klar unterboten und die Auffangzone 123,40/125,00 Euro hielt nur denkbar knapp auf Schlusskursbasis. Aber um diese Zone doch noch zu durchbrechen und mit einem Schlusskurs unter dem gestrigen Tagestief (122,20 Euro) den Weg an die nächste Unterstützungszone im Bereich 92/97 Euro freizugeben, bräuchte es Argumente. Und die gibt diese Vorab-Meldung über die Zahlen des ersten Quartals nicht her, wenn man sie genauer liest.

adesso Aktie: Chart vom 08.05.2023, Kurs: 127,60 Euro, Kürzel: ADN1 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
adesso Aktie: Chart vom 08.05.2023, Kurs: 127,60 Euro, Kürzel: ADN1 | Quelle: TWS

Quellenangaben: Vorläufige Zahlen zum 1. Quartal 2023: https://www.adesso-group.de/de/investor-relations/veroeffentlichungen/ad-hoc-meldungen/detailseite-ad-hoc.jsp?id=2506465

Bei adesso läuft es blendend, kürzlich wurde sogar die Prognose erhöht. Die Aktie fällt dennoch wie ein Stein. Wie passt das zusammen?

Wie die Zeit verfliegt

Es ist schon einige Zeit her, dass ich eine Analyse zu adesso veröffentlicht habe, doch die war sehr positiv (adesso: Allzeithoch oder Übernahmekandidat?).
Inzwischen sind nur noch die einleitenden Worte online (Link).

Am Ende kam es zu dem wahrscheinlicheren Szenario, nämlich einem neuen Allzeithoch. Nach der damaligen Analyse schoss der Kurs von 50 auf über 225 Euro.

Für uns war die analytische Arbeit damit erledigt, das Chance-Risiko-Verhältnis war bei Kursen von über 200 Euro sicherlich nicht mehr so gut, dass man die Aktie nochmal empfehlen konnte.

Glücklicherweise ist der Kurs in den letzten Monaten gehörig unter die Räder gekommen. Grund genug, die Lage mal wieder zu sondieren.

Geschäftsmodell

Adesso ist ein herstellerunabhängiger IT-Dienstleister mit den Schwerpunkten Beratung und Softwareentwicklung für Firmenkunden.

Mit über 6.800 Mitarbeitenden und einem erwarteten Jahresumsatz 2022 von über 800 Millionen Euro eines der grössten deutschen IT-Dienstleistungsunternehmen.

An eigenen Standorten in Deutschland, weiteren in Europa und der Türkei sowie bei zahlreichen Kunden vor Ort sorgt adesso für die Optimierung der Kerngeschäftsprozesse durch Beratung und Softwareentwicklung.

Durch den Einsatz von Informationstechnologie werden diese für den Erfolg wichtigen Prozesse flexibler sowie produktiver.
Für stärker standardisierte Aufgabenstellungen bietet adesso fertige Softwareprodukte an.

Die Entwicklung eigener, branchenspezifischer Produktangebote eröffnet zusätzliche Wachstums- und Ertragschancen und ist ein weiteres Kernelement der adesso-Strategie.

Das gefällt mir als Investor bereits auf den ersten Blick. In der Branche lässt sich gutes Geld verdienen und der Bedarf ist enorm.

Trackrecord

In Summe hat das zu einer beachtlichen Geschäftsentwicklung geführt. In den letzten zehn Jahren konnte der Umsatz von 121 auf 678 Mio. Euro erheblich gesteigert werden.
Der Gewinn legte im selben Zeitraum von 0,12 auf 7,74 Euro je Aktie zu.

Das Ergebnis im Vorjahr war allerdings aussergewöhnlich hoch und wird so nicht zu wiederholen sein, da man ein Tochterunternehmen verkauft hatte.
Im Jahr davor lag der Gewinn bei 3,39 Euro je Aktie.
Es spielt aber keine Rolle, welchen Wert man als Basis nimmt, die langfristige Entwicklung ist beeindruckend und zeigt ohne jeden Zweifel in die richtige Richtung.

Obendrein liegt der freie Cashflow regelmässig über dem gemeldeten Gewinn.

Da das Geschäft nicht kapitalintensiv ist, konnte man die Expansion nahezu vollständig aus den laufenden Mitteln finanzieren.
Daher waren keine Kapitalerhöhungen notwendig und adesso hat auch keine nennenswerten Nettoschulden.

Darüber hinaus zahlt man schon seit geraumer Zeit eine Dividende. Die Rendite ist mit 0,68% allerdings unerheblich, obwohl sich die Ausschüttung in der zurückliegenden Dekade mehr als verdreifacht hat.

Ausblick und Bewertung

In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres hat sich die starke Entwicklung trotz der schwierigen Rahmenbedingungen fortgesetzt.

Der Umsatz konnte um 28% auf 412,1 Mio. Euro gesteigert werden und erreichte damit ein neues Rekordniveau.
Das Ergebnis je Aktie sank jedoch von 4,90 auf 1,63 Euro je Aktie. Im Vorjahr schlug jedoch ein positiver Sondereffekt von +2,09 Euro je Aktie zu Buche, da eine Tochtergesellschaft veräussert wurde.

Im laufenden Geschäftsjahr wird ein Gewinn von 5,40 Euro je Aktie erwartet. adesso kommt demnach auf ein KGVe 22,3.
Bei den vorliegenden Charakteristiken und Wachstumszahlen ist das durchaus vertretbar.
In den letzten fünf Jahren lag das KGV durchschnittlich bei 25,4 und nie unter 18,9.

Die Bewertung ist inzwischen also definitiv im Rahmen. Das gilt umso mehr, da das Geschäft weiterhin blendend zu laufen scheint.
Erst vor wenigen Wochen wurde der Ausblick erhöht (Link).

Die Umsatzprognose wurde von 750 – 800 auf 800 – 850 Mio. Euro erhöht. Ferner stellt man ein EBITDA von 90-95 Mio. Euro und eine EBITDA-Marge von 11-12% in Aussicht.

Im Vergleich zu 2020 (2021 ist nicht vergleichbar) entspricht das einer Steigerung des EBITDA um 50% oder mehr.

Chart vom 02.09.2022 – Kurs: 119,60 Kürzel: ADN1 - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 02.09.2022 – Kurs: 119,60 Kürzel: ADN1 – Wochenkerzen

Die Aktie ist in den letzten Wochen trotzdem wie ein Stein gefallen, vermutlich dank des allgemein schwachen Umfelds und aus technischen Gründen.

Mit Unterschreiten des Aufwärtstrends und dem bisherigen Tief bei 135 Euro wurden jeweils Verkaufssignale ausgelöst. Die ersten Kursziele bei 125 sowie 115 Euro wurden bereits abgearbeitet.
Jetzt wird sich zeigen müssen, ob es auf diesem Niveau zu einer nachhaltigen Stabilisierung kommen kann.

Fällt die Aktie jedoch unter 115 Euro, muss mit einer Ausdehnung der Korrektur in Richtung 100 Euro gerechnet werden.