Der Medizintechnik-Spezialist Sartorius legte am Donnerstag sein Ergebnis für die ersten neun Monate vor, die Aktie reagierte mit einem Anstieg um 7,63 Prozent. Das ist gut, aber es ist noch kein Durchbruch. Weder bei der Bilanz noch bei der Aktie. Zumindest noch nicht.
2023 dachten sehr viele Analysten und Anleger, dass die nach dem Post-Corona-Bestell-Boom in ein Loch gefallenen Umsätze schon sehr bald sehr deutlich wieder anziehen würden. Aber man wartete und wartete … und es ging einfach nicht voran. Der wichtige Markt China kam einfach nicht in Fahrt. Und Anfang 2025 kam noch die weltweite Verunsicherung durch Donald Trumps Zollpolitik hinzu. Die Sartorius-Aktie ging zwar bereits im Sommer 2024 in eine Bodenbildung über. Aber die hat sie noch nicht beendet, auch mit dem gestrigen Plus nicht. Und für eine echte, grosse Aufwärtswende mit mittelfristiger Relevanz waren die vorgelegten Zahlen auch nicht durchschlagend genug.
Sartorius meldete für die ersten drei Quartale einen Umsatzanstieg von 7,5 Prozent, das war aber eine um die Veränderungen der Wechselkurse bereinigte Grösse. Rein nominal in Euro ging es um 5,5 Prozent nach oben. Das ist gut, aber es ist nicht der grosse Ruck, auf den man hier hoffen müsste.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in den ersten drei Quartalen um 12,8 Prozent, die EBITDA-Gewinnmarge verbesserte sich in diesem Zeitraum von 27,1 auf 29,3 Prozent.
Das war gut genug, um den Gesamtjahres-Ausblick anzupassen, aber nicht gerade nennenswert. Für den Umsatz sieht man bei Sartorius jetzt +7 Prozent, zuvor hatte man +6 Prozent +/- 2 Prozent avisiert. Für die EBITDA-Gewinnmarge lautet die Prognose nunmehr auf knapp über 29,5 Prozent, bislang hatte man 29 bis 30 Prozent angepeilt.
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Expertenmeinung: Das ist definitiv alles erfreulich. Aber es ist kein „Game Changer“. Man kann erkennen, dass sich das Geschäft wieder belebt. Aber es ist offen, ob sich die Rahmenbedingungen dergestalt entwickeln, dass diese Belebung nachhaltig sein kann. Und es ist noch nicht abzusehen, ob sich dieses lange erwartete Wachstum beschleunigen könnte oder ob es ein zäher Weg voran sein wird. Und diese Ungewissheit spiegelt sich durchaus im Chartbild wider.
Denn es fällt auf, dass die Aktie am nächstgelegenen Widerstand, dem Mai-Hoch bei 239,40 Euro, Abgabedruck sah. Der Kurs schloss dadurch sogar unterhalb des Eröffnungskurses, weil die Aktie am Morgen als Reaktion auf die Zahlen gleich mit einer Aufwärts-Kurslücke gestartet war. Würde dieser Widerstand bezwungen, wäre grundsätzlich Spielraum bis an die nächste, markante Widerstandszone in der Region 293/304 Euro. Aber dass einigen bereits ein Kurs um 240 Euro als so viel des Guten erschien, dass sie in den Kurssprung hinein verkauften, zeigt, dass man den Ausbruch nach oben noch nicht als ausgemachte Sache einstufen kann.

Dass die SartoriusVorzugsaktie jetzt leicht über der übergeordneten, Ende 2021 etablierten Abwärtstrendlinie und zugleich über der 200-Tage-Linie notiert, ist ein leichter Vorteil für die Bullen. Aber es müssten weitere, überzeugende Ergebnisse in den kommenden Quartalen kommen, um genug Anleger davon zu überzeugen, dass es ab jetzt konstant und hinreichend zügig genug wieder aufwärtsgeht, um hier in grösserem Umfang investiert sein zu können. Sartorius hat, ebenso wie die Aktie, einen vermutlich noch recht langen Weg zu gehen. Gut ist, dass diese Bilanz den Eindruck vermittelt, dass man immerhin mittlerweile unterwegs ist!
Quellen:
Ergebnis des 3. Quartals, 16.10.2025:
https://www.sartorius.com/en/company-de/newsroom-de/corporate-news-de/2025-nine-month-results-sartorius-group-de-1753966#clickedSearchResult=search-result-1753966&clickedSearchResultOffset=373
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