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Kürzlich wurde UnitedHealth noch als Problemfall gehandelt, jetzt könnte die Aktie kurz vor einem Kaufsignal stehen und ein neues Allzeithoch erreichen.
Wen interessieren die Nachrichten von gestern?
Kürzlich wurde der Krankenversicherer UnitedHealth noch als Problemkandidat gehandelt, doch wen interessieren die News von letzter Woche? Jetzt notiert die Aktie wieder am Allzeithoch.
Es ist ein Paradebeispiel dafür, wie an der Börse mit Scheuklappen gehandelt wird. Fakten werden ignoriert, bis es nicht mehr anders geht. Das trifft auf Einzelaktien ebenso zu wie auf den gesamten Markt.
Solange eine Rallye läuft, werden alle Risiken und Warnsignale ignoriert und umgekehrt. Nach Beispielen dafür muss man nicht lange suchen. Erinnern Sie sich nur daran, welchen Höhenflug Wachstumsaktien bis Ende 2021 vollzogen haben und an den darauffolgenden Absturz.
Viele Aktien sind damals so stark gestiegen, dass die massiv überbewertet waren und danach so stark eingebrochen, dass sie massiv unterbewertet waren. Die Kursausschläge von Aktien wie Netflix sind rational nicht erklärbar. Von 700 auf 163 und zurück auf 700 USD.
Wir haben es kommen sehen
Im Verhältnis dazu ist die Kursentwicklung von UnitedHealth unspektakulär, aber die zugrundeliegenden Prinzipien sind dieselben.
Langfristig bedeutungslosen Themen wird eine enorme Aufmerksamkeit geschenkt, es werden Schlagzeilen fabriziert, die Kurse steigen oder fallen massiv und drei Monate später interessiert das alles niemanden mehr.
Wer all das Getöse ignoriert und eine langfristige Perspektive einnimmt, kann die irrationalen Kurskapriolen für sich nutzen.
Im April hatte ich nahe dem Tief darauf hingewiesen:
„Es gibt also genug Gründe, warum der Kurs von UnitedHealth unter Druck gekommen ist. Die jüngsten Quartalszahlen sprechen jedoch dafür, dass man die Herausforderungen problemlos gemeistert hat. […] Daher könnte es ein interessanter Zeitpunkt für einen Einstieg sein.“
Ausblick und Bewertung
Seitdem ist der Kurs von 469 auf 548 USD gestiegen. Die Aktie ist aber auch jetzt noch nicht überbewertet.
UnitedHealth hat gestern wieder starke Quartalszahlen vorgelegt. Der Gewinn lag in Q2 mit 6,80 je Aktie über den Erwartungen von 6,65 USD. Der Umsatz übertraf mit 98,9 Mrd. die Analystenschätzungen von 98,6 Mrd. USD ebenfalls knapp.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 6% und einem Gewinnsprung von 11%. Damit hat sich der positive Trend aus dem ersten Quartal fortgesetzt.
Es gibt jedoch auch schlechte Nachrichten. Die Kosten, die durch einen Cyberangriff auf die Tochtergesellschaft Change Healthcare entstanden sind, sind höher als bisher erwartet. Statt 1,15 – 1,35 USD je Aktie, wird der Vorfall wohl 1,90 – 2,05 USD je Aktie kosten.
Outperformance auch in Zukunft möglich
Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr wurde dennoch bestätigt. UnitedHealth geht weiterhin davon aus, dass man 27,50 – 28,00 USD je Aktie verdienen wird.
Da man in den ersten sechs Monaten einen Gewinn von 13,71 USD je Aktie erzielt hat, ist das realistisch.
Darüber hinaus hat man eine Fokussierung auf das Kerngeschäft beschlossen und das Brasilien-Geschäft verkauft. Das restliche Südamerika-Geschäft soll ebenfalls abgestossen werden.
Fazit:
Es wird erwartet, dass der Gewinn von UnitedHealth in diesem und den kommenden beiden Geschäftsjahren jeweils um 10-13% steigen soll.
UnitedHealth kommt derzeit auf eine forward P/E von 19,8 und der S&P 500 auf 22,5.
UnitedHealth würde demnach überdurchschnittlich wachsen, wäre aber niedriger bewertet als der S&P 500. Das ist eine gute Basis für zukünftige Outperformance.
Gelingt jetzt ein nachhaltiger Ausbruch über 550 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit extrapolierten Kurszielen bei 575 und 590 – 600 USD.
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