Pfizer Aktie Prognose Pfizer: Turnaround-Kandidat mit 5,6 % Dividende

News: Aktuelle Analyse der Pfizer Aktie

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Manchmal sind die Verlierer von heute, die Gewinner von morgen. Könnte es bei Pfizer im nächsten Jahr zur grossen Kehrtwende kommen?

Minus 43 %

Pfizer ist eine der schwächsten Aktien des Jahres. Das ist ein Satz, den man lange nicht gehört hat.
Viele Anleger hätten es wohl für unmöglich erachtet, dass Pfizer jemals in einem Jahr 43 % an Wert verlieren würde.

Damit wurde nicht nur die Rallye von 2021 zunichtegemacht, sondern die Kursgewinne von mehr als einem Jahrzehnt. Heute notiert die Aktie wieder auf dem Niveau von 2013.

Die Dividendenrendite hat im Gegenzug ungeahnte Höhen erreicht. Mit 5,6 % schafft man im S&P 500 in die Top 20 der lukrativsten Dividendenzahler.
Darüber hinaus dürfte die Dividende vergleichsweise sicher sein.

Ford spielt beispielsweise auch in der ersten Liga mit und bietet eine Ausschüttung von 5,8 %. Doch wir alle wissen, dass das nur so lange der Fall sein wird, bis man sie beim nächsten Abschwung wieder zusammenstreichen muss.

Im Gegensatz dazu ist Pfizer grundsolide und es stellt sich zunehmend die Frage, ob der Abverkauf nicht viel zu weit geht.
Dazu muss man zunächst verstehen, warum es dazu gekommen ist.

Viele Probleme, aber …

Die Hauptgründe für den Abwärtsdruck dürften das schwindende Covid-Geschäft sein, wodurch die oberflächlich gemeldeten Ergebnisse schlecht aussehen.
Hinzu kommen Milliarden-Abschreibungen und die Furcht vor auslaufenden Patenten.

Der erste Punkt ist selbsterklärend und nicht valide. Das Kerngeschäft von Pfizer, also abseits von Covid, dürfte im laufenden Geschäftsjahr um 6-8 % wachsen.

Die Abschreibungen sind ebenfalls auf Covid zurückzuführen. Pfizer hatte schlichtweg zu viel Impfstoff produziert und die Nachfrage dafür tendiert inzwischen gegen null.
Daher musste man 5,6 Mrd. USD abschreiben, die sind jedoch nicht cashwirksam. Es landen schlichtweg ein Haufen Medikamente in der Tonne, deren Produktionskosten aber längst angefallen sind.

Für die Zukunft ändert sich dadurch nichts. Abgesehen davon, dass man dadurch weniger Steuern zahlt, da durch die Abschreibungen der gemeldete Gewinn sinkt.

Viel Futter gab es für die Bären bisher nicht, das ändert sich jetzt aber. Denn auslaufende Patente sind ein reales Problem.
Doch das ist nicht das erste Mal. Dereinst war Lipitor das profitabelste Medikament der Welt.

Das ist nicht das erste Mal

Als 2010 das Patent auslief, sank der Umsatz von Pfizer in den darauffolgenden Jahren von 67,8 auf 48,9 Mrd. USD. Die Aktie konnte in dieser Zeit dennoch zulegen, weil der Markt auf die Innovationskraft von Pfizer vertraute.
Wie wir heute wissen, behielt der Markt damit recht. Sowohl Umsatz als auch Gewinn erreichten schlussendlich neue Höchststände.

Heute scheint der Markt nicht mehr darauf zu vertrauen. Das ist erstaunlich, denn das Geschäft von Pfizer hängt nicht an einem oder einigen wenigen Medikamenten, sondern ganz im Gegenteil.
Es gibt wenige Pharmaunternehmen, die eine derartig breite Produktpalette aufweisen.

Die Gefahr ist trotzdem real, denn 2026 und 2027 laufen die ersten wichtigen Patente aus. Bis Ende des Jahrzehnts könnte der wegfallende Patentschutz von Prevnar, Eliquis und Xtandi zu Umsatzeinbussen von bis zu 20 Mrd. USD führen.

Pfizer benötigt also dringend Forschungserfolge, um das bröckelnde Geschäft zu ersetzen. Nach Ansicht des Unternehmens hat man bereits die passenden Produkte in der Pipeline.

Die nächsten Blockbuster

Darunter Etrasimod (Link). Schätzungen zufolge könnte das Medikament gegen chronische Darmerkrankungen jährliche Milliardeneinnahmen generieren.
Hinzu kommen noch einige andere Medikamente, die sich in der Endphase der Forschung befinden.
Insgesamt hat man fünf Wirkstoff-Kandidaten, die jeweils einen Umsatz von mehr als 500 Mio. USD pro Jahr einbringen könnten.

(„With Pfizer tipping another five pipeline prospects to generate revenues of $500 million to $1 billion, the Big Pharma said sales of as-yet-unapproved experimental products could come to $15 billion by 2025.“ – Quelle)

Kann Pfizer die anvisierten Ziele erreichen, würde man die Verluste aus den wegfallenden Patenten mehr als ausgleichen – und das ist auch das wahrscheinlichste Szenario.

Doch das ist alles Zukunftsmusik, das gilt für die auslaufenden Patente ebenso wie für neue Produkte.
Die Börse könnte bereits sehr viel früher und auf ein ganz anderes Thema reagieren.

Im kommenden Geschäftsjahr wird sich die Lage normalisieren. Das Covid-Geschäft dürfte sich bis dahin in Luft aufgelöst haben und die Zahlen werden wieder einfach vergleichbar sein.
Dann könnten viele Anleger plötzlich feststellen, dass Pfizer im Kerngeschäft erhebliche Fortschritte gemacht hat.

Ausblick und Bewertung

Hinzu kommen erhebliche Sparmassnahmen. Bereits im laufenden Geschäftsjahr sollen die Kosten um 1,0 Mrd. USD gesenkt werden, im kommenden sollen die Kosten um weitere 2,5 Mrd. USD sinken.

Es ist fraglich, ob das in den Konsensschätzungen bereits vollständig reflektiert wird. Derzeit wird davon ausgegangen, dass das Kerngeschäft im kommenden Jahr einen Rekordgewinn von 3,18 USD je Aktie erzielen wird.

Das entspricht in etwa 18,0 Mrd. USD. Pfizer selbst hat bisher noch keine Prognose vorgelegt, doch man kommt recht einfach auf Gewinnschätzungen, die höher sind als der bisherige Konsens.

Im Geschäftsjahr 2019 hat man ein operatives Ergebnis von 17,5 Mrd. USD erzielt. Unterstellen wir, dass man im Kerngeschäft seitdem keinerlei Umsatz- und Gewinnsteigerungen erzielt hat (was allen vorliegenden Geschäftsberichten widerspricht) und bezieht die 3,5 Mrd. USD Einsparungen mit ein, müsste Pfizer 2024 ein operatives Ergebnis von 21 Mrd. USD erzielen.

Da die Pharmabranche seit der Steuerreform unter Trump in den USA kaum noch Steuern zahlt, läge das Nettoergebnis dann bei etwa 19,5 Mrd. USD.
Das würde einem Ergebnis von 3,45 USD je Aktie entsprechen.

Hinzu kommen Zinseinnahmen, denn Pfizer hatte zuletzt Barmittel in Höhe von 44,2 Mrd. USD. Die könnten im kommenden Jahr rund 2 Milliarden Dollar in die Kassen spülen.
Trifft das zu, könnte ein Ergebnis von 3,78 USD je Aktie erzielt werden.

Sollte die Bewertung von Pfizer dann wieder auf das gewohnte Niveau steigen, ergibt sich daraus ein Kursziel von 49,14 USD.

Pfizer ist ein heisser Kandidat für einen Turnaround im kommenden Jahr. In den kommenden Tagen könnte jedoch nochmal Verkaufsdruck aufkommen, da viele Fonds und Privatanleger die Aktie verkaufen dürften, um die Kursverluste steuerlich geltend zu machen.

Pfizer Aktie: Chart vom 05.12.2023, Kurs: 29,28- Kürzel: PFE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Pfizer Aktie: Chart vom 05.12.2023, Kurs: 29,28- Kürzel: PFE | Quelle: TWS

Aus technischer Sicht ist Pfizer an einer wichtigen Unterstützung angekommen. Seit 2013 hat die Aktie nahe 28 USD mehr als ein halbes Dutzend relevante Tiefs ausgebildet.

Gelingt das wieder, könnte es zu einer Erholung in Richtung 31,50 USD kommen. Darüber hellt sich das Chartbild wieder auf.

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Vorherige Analysen der Pfizer Aktie

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Pharmawerte lagen die letzten Monate über eigentlich recht gut im Rennen und Titel wie Eli Lilly oder Vertex Pharmaceuticals führten die Gewinnerlisten an. Lediglich die Pfizer-Aktie war auf dem Weg nach unten und zeigte im letzten halben Jahr Relative Schwäche sowohl gegenüber der eigenen Branche als auch gegenüber dem Gesamtmarkt.

Auch kurz vor den Quartalsergebnissen drückten die Bären nochmals aufs Gas und bislang konnte die Serie von tieferen Hochs und tieferen Tiefs nicht gebrochen werden. Kommt mit den Zahlen die Chance auf den Turnaround?

Expertenmeinung: Die gestern gemeldeten Zahlen trugen leider nicht dazu bei, um die Gesamtstimmung zu verbessern. Der Gewinn lag zwar mit 67 Cent je Aktie über dem Konsens von 56 Cent. Gleichzeitig lag der Umsatz mit 12.73 Milliarden USD jedoch doch deutlich unter den Erwartungen, welche sich bei 13.63 Milliarden USD befanden.

Der Umsatz ist somit gegenüber dem Vorjahr um beachtliche 54.10% gefallen. Ein Turnaround sieht aus fundamentaler Sicht anders aus. Auch die technische Lage ist nicht vielversprechender und so müssen Anleger wohl weiter auf positive Nachrichten warten. Vorerst sehe ich hier kein Licht am Ende des Tunnels.

Aussicht: BÄRISCH

Pfizer Aktie: Chart vom 01.08.2023, Kurs: 35.40 USD, Kürzel: PFE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Pfizer Aktie: Chart vom 01.08.2023, Kurs: 35.40 USD, Kürzel: PFE | Quelle: TWS

Quelle:
Earnings Whispers – Analystenschätzung für die Pfizer Aktie – https://www.earningswhispers.com/stocks/PFE


Früher war Pfizer eine langweilige und träge Aktie, das hat sich jedoch vollkommen verändert. Ist das Wertpapier das optimale Trading-Vehikel?

Wer hätte das gedacht?

Pfizer ist schon wirklich ein Phänomen. Früher zeigte die Aktie kaum Volatilität und tendierte langsam aber sicher zur Oberseite, wie es für grosse Pharmakonzerne so typisch ist.
In den letzten zwei bis drei Jahren hat sich das allerdings vollkommen verändert. Pfizer ist zu einem optimalen Trading-Vehikel geworden.

Das stabile Kerngeschäft bietet Schutz zur Unterseite und die enormen Konzerngewinne sowie die niedrige Bewertung beflügeln die Aktie von Zeit zu Zeit.

Wir hatten die Aktie beispielsweise im Februar und Oktober 2020 bei Kursen von 35,55 und 37,95 Euro für interessant befunden.
Anschliessend stieg der Kurs in einer ersten Rallye bis auf 51,86 USD. In der darauffolgenden Korrektur äusserten wir uns im September 2021 bei einem Kurs von 43,10 USD abermals positiv.
Bereits im Dezember notierte die Aktie bei über 60 USD.

Die letzte Analyse erfolgte im Oktober 2022. Anschliessend schoss der Kurs von 41,46 USD auf 54,93 USD. Wer hätte jemals gedacht, dass gerade Pfizer zu einer Aktie avanciert, die sich so gut zum Trading eignet.

Inzwischen hat Pfizer einen Grossteil der Gewinne wieder abgegeben. Bahnt sich hier der nächste Gelegenheit für einen Trade an?

Chart vom 31.01.2023 – Kurs: 43,55 Kürzel: PFE - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 31.01.2023 – Kurs: 43,55 Kürzel: PFE – Wochenkerzen

Aus technischer Sicht würde einiges dafür sprechen. Pfizer ist abermals zum langfristigen Aufwärtstrend zurückgekehrt.
Gelingt hier wieder eine Trendwende, könnte das die Basis für die nächste Rallye sein.

Mögliche Kursziele auf der Oberseite lägen bei 45,50 – 46,00 sowie 50,00 – 51,00 USD.
Kann der mittelfristige Abwärtstrend überwunden werden, hellt sich das Chartbild zunehmend auf.

Fallen die heutigen Quartalszahlen jedoch mittelprächtig aus, könnte der Aufwärtstrend durchbrochen werden. Die nächsten Supports sind allerdings nicht weit.
Ein möglicher Abverkauf könnte bereits in der Unterstützungszone bei 40 – 42 USD aufgefangen werden.

Aus Sicht der Bullen wird es erst problematisch, wenn der Kurs unter 40 USD fällt.

Risiko

Erfahrungsgemäss scheuen viele Anleger ein Engagement direkt vor den Quartalszahlen. Schliesslich weiss niemand, wie die Zahlen ausfallen werden.

In diesem konkreten Fall scheinen die Abwärtsrisiken aber sehr begrenzt zu sein. Anleger reagieren bei Pfizer nicht gerade mit Hysterie auf gute oder schlechte Geschäftszahlen, denn jedem ist bewusst, dass es sich um ein grundsolides Unternehmen handelt.

Das Kerngeschäft rechtfertigt aus meiner Sicht den gesamten Börsenwert und da die Aktie vor 2020 bereits auf dem aktuellen Niveau notierte, hat das der Markt in der Vergangenheit ebenso gesehen.
Seitdem wurden im Kerngeschäft Fortschritte erzielt, man hat mit Corona-Impfstoffen Unsummen verdient und tut es bis heute.

Obwohl man jedes Quartal Milliarden an die Aktionäre ausschüttet, hat sich ein Barmittelbestand von 36,1 Mrd. USD angehäuft. Nettoschulden hat man keine mehr.
Daher wäre es naheliegend, dass Pfizer zeitnah die Dividende erhöht, eine Sonderdividende oder bestenfalls Aktienrückkäufe beschliesst.

Darüber hinaus hat Pfizer in den letzten vier Quartalen die Erwartungen jeweils deutlich übertroffen.

Ein weiterer Faktor, der für einen Trade sprechen könnte, ist die Statistik. Demnach übertrifft in quasi jedem Quartal die Mehrheit der Unternehmen die Erwartungen und obendrein tendieren Aktien, die vor den Zahlen abverkauft wurden, anschliessend zu Kursgewinnen.

Niemand kann sagen, wie das vierte Quartal 2022 ausgefallen ist, in Summe dürfte das Chance-Risiko-Verhältnis für einen Long-Trade aber ausgezeichnet sein.