NIKE Aktie Prognose Nike: Jetzt den Rücksetzer zum Einstieg nutzen

News: Aktuelle Analyse der NIKE Aktie

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Nike ist eine der weltweit stärksten Marken und steht wohl vor massiven Gewinnsprüngen. Jetzt könnte man die Korrektur nutzen, um dabei zu sein.

Nike, Jordan, Converse, Direktvertrieb

Nike ist eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Sportbekleidung, Schuhe und Zubehör, mit einer starken globalen Präsenz, einem breiten Produktsortiment und einer der stärksten Marken auf unserem Planeten.

Das hat dazu geführt, dass Nike ein kontinuierliches Wachstum verzeichnet, angetrieben durch eine starke Nachfrage nach Sportbekleidung und -schuhen weltweit.
Die operative Marge ist mit etwa 12% solide und sollte in Zukunft noch weiter steigen, denn Nike profitiert von dem zunehmenden Direktvertrieb.

Die Online-Präsenz wurde in der jüngeren Vergangenheit deutlich gestärkt und ist zu einem wichtigen Umsatzkanal geworden.
Der Umsatz im Direct-to-Customer-Segment hat sich in den letzten zehn Jahren mehr als verfünffacht, inzwischen verkauft Nike in etwa 40% aller Artikel direkt an den Endkunden.

Jetzt schaltet man die Händler aus

Dadurch werden die Zwischenhändler umgangen und die Margen von Nike befeuert. Das hat so weit geführt, dass man Grosskunden wie Foot Locker nicht mehr unbegrenzt Ware verkauft. Für Händler wie Foot Locker ist das ein enormes Problem, denn in der Vergangenheit hat man mehr als die Hälfte des Umsatzes mit Nike erzielt.
Das zeigt, welche starke Position das Unternehmen vor allem im Sneaker-Bereich hat.

Sowohl im privaten Bereich als auch bei vielen Sportarten ist man der klare Marktführer. Am ausgeprägtesten ist die Dominanz dank Jordan im Basketball-Bereich.
Diese Vorherrschaft ist durch aufstrebende Wettbewerber kaum zu durchbrechen.

Kontinuierliches Wachstum

All diese Faktoren haben dazu beigetragen, dass der Umsatz in den zurückliegenden zehn Jahren von 27,8 auf 51,2 Mrd. USD massiv gestiegen ist.

Gleichzeitig wurde die Zahl der ausstehenden Aktien von 1,77 auf 1,55 Milliarden Stück reduziert und die Dividende von 0,45 auf 1,29 USD je Aktie deutlich erhöht.
Aktuell liegt die Dividendenrendite bei 1,39%.

Der Gewinn kletterte im selben Zeitraum von 1,49 auf 3,23 USD je Aktie.

Die Aktie von Nike hat sich dementsprechend gut entwickelt und wer lange an Bord ist, konnte eine solide Rendite einfahren.
Das dürfte auch in Zukunft so bleiben.

Darüber hinaus ist die Bilanz sauber, die Nettoschulden tendieren gegen null. Daher sollte Nike auch in Krisenzeiten keine Probleme bekommen und auch in Zukunft einen bedeutenden Teil der erwirtschafteten Mittel in Buybacks sowie die Dividende stecken können.

Herausforderungen

Doch selbst bei Unternehmen wie Nike läuft es nicht immer optimal und selbst, wenn das der Fall wäre, würde die Aktie von Zeit zu Zeit korrigieren.

In den letzten Jahren hatten viele Sportartikelhersteller Probleme, beispielsweise mit den Lieferketten.
Ferner belasteten steigende Frachtkosten, höhere Materialaufwendungen sowie die Wechselkurse das Geschäft. Ausserdem hatte man zu hohe Warenbestände aufgebaut, was zu verstärkten Rabattaktionen geführt hat.

Nike hatte im vergangenen Jahr mit allerlei Problemen zu kämpfen und daher ging der Gewinn um 14% auf 3,23 USD je Aktie zurück.
Im Vergleich zu vielen Konkurrenten ist man damit aber gut weggekommen. Der Gewinn von Adidas ist im letzten Geschäftsjahr zum Beispiel um 83% eingebrochen.

Jetzt geht es wieder aufwärts

Im laufenden Geschäftsjahr dürften die meisten Probleme behoben werden oder an Brisanz verlieren.
Daher soll das Ergebnis auch wieder um 16% auf 3,76 USD steigen und das Rekordniveau aus dem vorletzten Geschäftsjahr erreichen.

Sollte das gelingen, lässt sich daraus ein entsprechendes Kurspotenzial ableiten. Derzeit kommt Nike auf eine forward P/E von 26.
Im Verhältnis zu den erwarteten Gewinnsteigerungen ist das wenig, denn in den kommenden beiden Jahren werden ebenfalls Gewinnsprünge von jeweils 17-18% erwartet.

Sollte die Bewertung auf dem aktuellen Niveau bleiben, entspräche das der zu erwartenden Rendite.

Hinzu kommt die Möglichkeit, dass die Bewertung wieder auf ein höheres Niveau steigt. In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 32,7.
Um diese Lücke bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres zu schliessen, also bis Mai 2024, müsste die Aktie auf 122,95 USD steigen.

Nike Aktie: Chart vom 11.09.2023, Kurs: 97,67 - Kürzel: NKE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nike Aktie: Chart vom 11.09.2023, Kurs: 97,67 – Kürzel: NKE | Quelle: TWS

Ausgehend vom heutigen Niveau entspräche das einem Kurspotenzial von 26%. Aus technischer Sicht wäre ein erneuter Anstieg bis zum Widerstandsband bei 127-128 USD denkbar.

Zuvor muss aber erst eine Trendwende erreicht werden. Erste positive Signale würden sich über 100 und 104,50 USD ergeben.
Über 112,50 USD käme es zu einem prozyklischen Kaufsignal.

Es wäre aber auch möglich, dass Nike zuvor noch einen Umweg zur Unterseite macht und den Aufwärtstrend ansteuert, der ohnehin noch einer Bestätigung bedarf.

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Vorherige Analysen der NIKE Aktie

Börse ist eigentlich ganz einfach: Unten einsammeln und oben verkaufen. Selbstverständlich ist das sehr viel einfacher gesagt als getan, denn es ist notorisch schwer vorherzusagen, wo oben und unten wirklich ist.

Vermeidung dauerhafter Kapitalverluste

Wenn man jedoch einige Grundregeln befolgt, wird die Sache deutlich einfacher. Eine der wichtigsten Regeln ist, dauerhafte Kapitalverluste zu vermeiden.
Das bedeutet, dass man keine ausufernd hohen Bewertungen auf den Tisch legen kann.
Unternehmen, bei denen man nur die Hoffnung darauf kauft, dass irgendwann in der Zukunft ein nennenswerter Umsatz und Gewinn erzielt werden könnte, sind tabu.

Wenn man sich ausschliesslich mit profitablen, etablierten und wachsenden Unternehmen beschäftigt, hat man eine Vielzahl von Problemen bereits umschifft.
Nehmen wir beispielsweise Nike.

Wer Ende 2015 oder 2019 gekauft hat, hat mit die schlechtesten Einstiegszeitpunkte der letzten Jahre erwischt.
Doch am Ende hat man kein Geld verloren. Da Nike den Umsatz und Gewinn mit der Zeit steigert, steigt irgendwann auch der Kurs.

Überdurchschnittliche Renditen durch den richtigen Einstiegszeitpunkt

Wenn das eigene Portfolio aus einem diversifizierten Mix solcher Unternehmen besteht, hat man in der Vergangenheit damit immer Geld verdient, selbst wenn der eine oder andere Einstieg nicht gerade optimal gelaufen ist.

Kauft man solche Aktien, wenn sie vergleichsweise günstig sind und korrigiert haben, steigen die Chancen für eine überdurchschnittliche Rendite deutlich.
Dazu müssen Sie nur eine Kernfrage beantworten: Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit, dass Nike in 5 oder 8 Jahren deutlich mehr Geld verdient als heute?

Bei Nike dürfte die Wahrscheinlichkeit ziemlich gross sein. Die Marke wird so schnell nicht verschwinden und der Bedarf für neue Schuhe & Co. auch nicht.
Durch den zunehmenden Anteil der Direktverkäufe an Endkunden steigt obendrein die Marge.

Direktverkäufe und steigende Margen: Positive Aussichten für Nike

Im letzten Quartal lag der Gewinn mit 0,79 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,52 USD. Der Umsatz übertraf mit 12,4 Mrd. die Analystenschätzungen von 11,4 Mrd. USD ebenfalls.
Ferner wurde die Prognose für das Umsatzwachstum erhöht, unter anderem auch, weil der Einzelhandel in China wieder besser entwickle.

Die Aktie reagierte auf diese neuen Informationen überhaupt nicht. Die schwachen Quartalszahlen von Foot Locker wurden jedoch zum Anlass genommen, die Nike-Aktie zu verkaufen.

Foot Locker ist ein wichtiger Handelspartner, dennoch werden im laufenden, wie auch im kommenden Geschäftsjahr Gewinnsteigerungen um mehr als 20 % erwartet.

Früher oder später sollte das den Aktienkurs beflügeln. Der aktuelle Rücksetzer könnte sich demnach als Gelegenheit herausstellen.

Nike Aktie: Chart vom 05.06.2023, Kurs: 107,78 - Kürzel: NKE | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Nike Aktie: Chart vom 05.06.2023, Kurs: 107,78 – Kürzel: NKE | Quelle: TWS

Die letzte Wochenkerze nährt die Hoffnung auf eine Erholung in Richtung 112 oder 117 USD.
Darüber wären Kursgewinne bis 128 USD denkbar.

Fällt die Aktie jedoch unter 104 USD, muss mit einer Ausdehnung der Korrektur gerechnet werden. Eine mögliche Anlaufstelle läge bei 90 USD.
Für antizyklische Investoren könnte das eine Gelegenheit sein, denn auf diesem Niveau käme Nike nur noch auf eine forward P/E von 22,5.
In den letzten zehn Jahren war die Aktie sehr selten und nie für lange Zeit günstiger.

Die Quartalszahlen von Nike haben ein Kursfeuerwerk ausgelöst. Andere Erkenntnisse sind aber viel wichtiger.

Heute so, morgen so

Im Nachhinein ist es fast lustig. Die letzte Analyse zu Nike erschien, nachdem das Unternehmen die Zahlen zum ersten Quartal vorgelegt hatte und der Kurs um 9% einbrach (Link).
Am 20. Dezember wurden dann die Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt, woraufhin der Kurs 12% in die Höhe geschossen ist.

Doch damals wie heute sind es nicht die Quartalszahlen, die wichtig sind.
Folgend ein Auszug aus der letzten Analyse.
Im Kern dient Nike nur als Beispiel für eine viel weitreichendere Erkenntnis.

Nike stürzt nach den Zahlen um mehr als 9% ab. Warum das in Wirklichkeit bedeutungslos ist, zeigen wir Ihnen in dieser Analyse.

Wer zur Quelle will…

Dass die Börse einen relativ kurzen Zeithorizont hat, dürfte hinlänglich bekannt sein. Die meisten Anleger machen sich bestenfalls über die nächsten 6-12 Monate Gedanken.

Anders ist es nicht zu erklären, dass es nach Quartalszahlen ständig zu massiven Kurssprüngen oder Crashs kommt.
Nehmen wir beispielsweise Nike, die gestern nach den Zahlen um 9% abgestürzt ist.

Wenn man die Sache wirklich zu Ende denkt, bedeutet das, dass die Börse ihre Meinung zu Nike schlagartig und massiv geändert hat.
Mathematisch wäre eine derartige Reaktion nur zu rechtfertigen, wenn man davon ausgeht, dass Nike in allen kommenden Jahren 9% weniger Cashflow und Gewinn generieren kann als bisher angenommen.

Das ist natürlich Nonsens. In Wirklichkeit ist es vielmehr so, dass es an der Börse ständig und geradezu im Wechsel zu Überreaktionen kommt, sowohl zur Ober- als auch zur Unterseite.

Vorübergehende Themen werden so eingepreist, als wären sie von dauerhafter Natur.
Wer es nicht glaubt, möge sich den Kursverlauf des S&P 500 der letzten 20 Jahre ansehen, oder aber die 20 Jahre davor oder die davor oder… Sie verstehen, was ich meine.

… muss gegen den schwimmen

Man muss sich doch nur eine Sache vergegenwärtigen:
Der S&P 500 hat sich binnen weniger Jahre vor der Jahrtausendwende vervielfacht. Dann bis 2002 nahezu halbiert, bis 2007 verdoppelt, in der Finanzkrise wieder halbiert.
Anschliessend 2020 mehr als verdreifacht, dann 30% verloren, sich wieder verdoppelt und in den letzten Monaten wieder massiv verloren.

Daraus ergibt sich zwangsweise die Erkenntnis, dass der Markt zu Überreaktionen neigt.
Läuft es gerade gut, steigen die Bewertungen auf ein Niveau, als ginge es ewig so weiter und umgekehrt. Selbstverständlich ist das ein Trugschluss.

Einer der wichtigsten Schlüssel zum langfristigen Börsenerfolg ist daher, diese Übertreibungen zu erkennen und für sich zu nutzen.
Aber dazu muss man eben einen anderen Blickwinkel einnehmen und einen längeren Zeithorizont haben.

9% über Nacht

Denken Sie also nicht darüber nach, was die nächsten Monate bringen und wie sich Dax oder S&P 500 in dieser Zeit entwickeln mögen.
Denken Sie besser darüber nach, wo ein spezifisches Unternehmen in 10 Jahren stehen wird.

Und da wären wir wieder bei Nike. Man kann natürlich auch zu einem anderen Schluss kommen, aber ich bin recht zuversichtlich, dass es Nike auch noch in 10 Jahren geben wird.

Ich wage noch eine „steile These“: Nike wird in diesem Zeitraum wachsen und am Ende wesentlich mehr Umsatz und Gewinn erzielen als heute.

Wenn man zu diesem Schluss kommt, ergeben sich eigentlich nur zwei Fragen. Ist das Unternehmen qualitativ so stark aufgestellt, dass es meine persönlichen Investment-Kriterien erfüllt?
Und welchen Preis wäre ich bereit zu zahlen?

Vor allem bei der Preisfrage hilft ein Abverkauf von 9% über Nacht erheblich.

So schnell dreht der Wind

Seitdem ist der Kurs von 86,40 auf 116,39 USD gestiegen. So schnell kann das gehen, in nur drei Monaten ein Plus von 34%.

Das zeigt, wie kurzfristig an der Börse gedacht wird. Der Zeithorizont der Mehrheit ist viel zu kurz.
Wer damals allerdings ein bisschen weiter geblickt hat, kam zu einem vollkommen anderen Ergebnis.

Wie zuvor beschrieben spielt ein einzelnes Quartal keine Rolle, die wirklich wichtigen Fragen finden auf einer ganz anderen Zeitebene statt.

Was damals so wichtig erschien, interessiert schon Tage später niemanden mehr und so ist das an der Börse eigentlich immer.
Das gilt für einzelne Quartale wie auch für die vermeintlich wichtigen Themen auf makroökonomischer Ebene.

Vielleicht liefert die folgende Grafik von Ritholtz Wealth Management einige Denkanstösse:

Grafik von Ritholtz Wealth Management
Grafik von Ritholtz Wealth Management

Am Ende des Tages hatten die wenigsten Gründe für einen vermeintlichen Crash auch wirklich Auswirkungen auf die Kurse und wenn es so war, konnte man es nicht vorhersehen.

Als Anleger muss man sich damit abfinden, dass man nicht weiss, was der Markt als Nächstes tun wird.
Die gute Nachricht ist, dass sie es auch gar nicht wissen müssen. Warren Buffett weiss es auch nicht.

Sie müssen nur wissen, wie sie reagieren werden, wenn der Markt zum Beispiel um 20% abstürzen wird.
Werden sie panisch ihre Investments verkaufen, versuchen mit Hedging noch gegenzusteuern und am Ende der nächsten Rallye hinterherlaufen?

(Denn sind wir ganz ehrlich: Die absolute Mehrheit derer, die nachdem die Börse um -15% eingebrochen ist, aus Angst vor weiteren Kursverlusten verkauft, um später wieder günstiger einzusteigen, wird bei -20% oder -25% nicht plötzlich mutig.)

Oder werden Sie ruhig und gelassen mit der Sache umgehen? Weil Sie wissen, dass die kurzfristige Kursentwicklung mit der wirtschaftlichen Realität wenig zu tun hat. Weil Sie wissen, dass Sie Top-Unternehmen im Depot haben, die Krisen bewältigen können und in 5 oder 10 Jahren sehr viel besser dastehen werden als heute.

Es ist ihre Wahl.

Nike: Quartalszahlen

Kommen wir zurück zu Nike. In der Realität hat sich das Unternehmen in den letzten drei Monaten nur marginal verändert, Kurs und Bewertung allerdings schon.

Damals war die Stimmung schlecht, heute ist sie scheinbar wieder gut. In beiden Fällen ist der Auslöser gleich unbedeutend, nämlich einzelne Quartale.

Schauen wir sie uns trotzdem gemeinsam an.
Der Gewinn lag in Q2 mit 0,85 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,65 USD. Der Umsatz übertraf mit 13,3 Mrd. die Analystenschätzungen von 12,6 Mrd. USD ebenfalls.

In Nordamerika legte der Umsatz um 31% zu und ohne die negativen Währungseffekte hätte man auch in allen anderen Teilen der Welt Wachstumsraten von 33-34% erzielt, abgesehen von China.
Doch auch dort dürfte sich die Entwicklung zukünftig wieder verbessern, da die Regierung ihre Null-Corona-Politik aufgegeben hat.

Bei Nike läuft es erstaunlich gut und selbst wenn das aktuell nicht der Fall wäre, wäre das nicht die Frage, die man überhaupt stellen sollte.
Die wichtigste Frage ist, wo Nike in 5 oder 10 Jahren steht. Was das angeht, bin ich heute so optimistisch wie vor drei Monaten.

Chart vom 21.12.2022 – Kurs: 116,39 Kürzel: NKE - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 21.12.2022 – Kurs: 116,39 Kürzel: NKE – Wochenkerzen

Grössere Rücksetzer dürften sich demnach als Gelegenheit herausstellen. Antizyklische Investoren müssen also darauf hoffen, dass ein Ausbruch über 113 USD und somit eine Rückkehr in den oberen Aufwärtstrend vorerst scheitert.

In diesem Szenario wäre anschliessend ein Rücksetzer in Richtung 104,50 USD denkbar.
Darunter rücken Kursziele bei 100 sowie 89,50 – 93,50 USD in den Vordergrund. Aus technischer Sicht würde ein Einstieg zwischen 89,50 – 93,50 USD natürlich das beste Chance-Risiko-Verhältnis bieten.

Bricht Nike jedoch über 113 USD aus, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 120 – 122 sowie 130 USD.

Nike stürzt nach den Zahlen um mehr als 9% ab. Warum das in Wirklichkeit bedeutungslos ist, zeigen wir Ihnen in dieser Analyse.

Wer zur Quelle will…

Dass die Börse einen relativ kurzen Zeithorizont hat, dürfte hinlänglich bekannt sein. Die meisten Anleger machen sich bestenfalls über die nächsten 6-12 Monate Gedanken.

Anders ist es nicht zu erklären, dass es nach Quartalszahlen ständig zu massiven Kurssprüngen oder Crashs kommt.
Nehmen wir beispielsweise Nike, die gestern nach den Zahlen um 9% abgestürzt ist.

Wenn man die Sache wirklich zu Ende denkt, bedeutet das, dass die Börse ihre Meinung zu Nike schlagartig und massiv geändert hat.
Mathematisch wäre eine derartige Reaktion nur zu rechtfertigen, wenn man davon ausgeht, dass Nike in allen kommenden Jahren 9% weniger an Cashflow und Gewinn generieren kann als bisher angenommen.

Das ist natürlich Nonsens. In Wirklichkeit ist es vielmehr so, dass es an der Börse ständig und geradezu im Wechsel zu Überreaktionen kommt, sowohl zur Ober- als auch zu Unterseite.

Vorübergehende Themen werden so eingepreist, als wären sie von dauerhafter Natur.
Wer es nicht glaubt, möge sich den Kursverlauf des S&P 500 der letzten 20 Jahre ansehen, oder aber der 20 Jahre davor oder der davor oder…
Sie verstehen, was ich meine.

… muss gegen den Strom schwimmen

Man muss sich doch nur eine Sache vergegenwärtigen:
Der S&P 500 hat sich binnen weniger Jahre vor der Jahrtausendwende vervielfacht. Dann bis 2002 nahezu halbiert, bis 2007 verdoppelt, in der Finanzkrise wieder halbiert.
Anschliessend 2020 mehr als verdreifacht, dann 30% verloren, sich wieder verdoppelt und in den letzten Monaten wieder massiv verloren.

Daraus ergibt sich zwangsweise die Erkenntnis, dass der Markt zu Überreaktionen neigt.
Läuft es gerade gut, steigen die Bewertungen auf ein Niveau als ginge es ewig so weiter und umgekehrt. Selbstverständlich ist das ein Trugschluss.

Einer der wichtigsten Schlüssel zum langfristigen Börsenerfolg ist daher, diese Übertreibungen zu erkennen und für sich zu nutzen.
Aber dazu muss man eben einen anderen Blickwinkel einnehmen und einen längeren Zeithorizont haben.

9% über Nacht

Denken Sie also nicht darüber nach, was die nächsten Monate bringen und wie sich Dax oder S&P 500 in dieser Zeit entwickeln mögen.
Denken Sie besser darüber nach, wo ein spezifisches Unternehmen in 10 Jahren stehen wird.

Und da wären wir wieder bei Nike. Man kann natürlich auch zu einem anderen Schluss kommen, aber ich bin recht zuversichtlich, dass es Nike auch noch in 10 Jahren geben wird.

Ich wage noch eine „steile These“: Nike wird in diesem Zeitraum wachsen und am Ende wesentlich mehr Umsatz und Gewinn erzielen als heute.

Wenn man zu diesem Schluss kommt, ergeben sich eigentlich nur zwei Fragen. Ist das Unternehmen qualitativ so stark aufgestellt, dass es meine persönlichen Investment-Kriterien erfüllt?
Und welchen Preis wäre ich bereit zu zahlen?

Vor allem bei der Preisfrage hilft ein Abverkauf von 9% über Nacht erheblich.

Das hat den Crash ausgelöst

Schauen wir uns also gemeinsam die Zahlen an, die den Kurssturz ausgelöst haben.

Der Gewinn lag in Q1 mit 0,93 je Aktie über den Erwartungen von 0,90 USD. Der Umsatz übertraf mit 12,7 Mrd. die Analystenschätzungen von 12,3 Mrd. USD ebenfalls.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 4%, ohne negative Währungseffekte hätte das Plus bei 10% gelegen.
Der Gewinn war allerdings um 20% rückläufig.

Als Ursache dafür nennt der Vorstand Probleme in den Lieferketten, die zu hohen Lagerbestände geführt hatten.
Daher waren Rabatte notwendig, die wiederum rückläufige Margen in Nordamerika zur Folge hatten.

Des Weiteren belasten die Lockdowns und die allgemeinen Rahmenbedingungen in China das Geschäft.
Im Geschäftsbereich „Greater China“ war der Umsatz um 16% auf 1,66 Mrd. USD rückläufig.

In allen anderen Geografien wächst man allerdings. In Nordamerika konnte um 13% auf 5,5 Mrd. USD gesteigert werden.
In „Europa, dem Mittleren Osten und Afrika“ konnte der Absatz währungsbereinigt um 17% auf 3,3 Mrd. USD gesteigert werden.
Im Segment „Asien Pazifik und Lateinamerika“ kletterte der Umsatz um 16% auf 1,54 Mrd. USD.

Ausblick und Bewertung

Auch hier kann man wieder unterschiedlicher Meinung sein, aber die Probleme scheinen nicht hausgemacht und obendrein von vorübergehender Natur zu sein.

Ferner gewinnt das Direkt-Kunden-Geschäft immer mehr an Bedeutung, zuletzt entfielen bereits 5,1 Mrd. USD der Umsätze auf diesen Bereich.
Perspektivisch dürfte Nike einen immer grösseren Teil der Umsätze ohne Zwischenhändler generieren, was natürlich die Margen befeuert.

Die zugrundeliegenden Trends sind demnach intakt und es ist anzunehmen, dass die Wachstumsraten in Zukunft im Durchschnitt auf einem ähnlichen Niveau liegen werden wie in der Vergangenheit, also bei etwa 10% p.a.

Dazu dürften das organische Wachstum, steigende Margen sowie Buybacks beitragen.

Die realistische Renditeerwartung liegt demnach bei etwa 10% p.a. zuzüglich möglicherweise steigenden oder fallenden Bewertungen.
Die Konsensschätzungen sehen für 2024 und 2025 sogar Gewinnsteigerungen von jeweils 18-20% vor.

Aktuell kommt Nike auf eine P/E sowie forward P/E von 23,0. In den fünf Jahren vor der Hype-Phase von 2020/2021 lag die P/E durchschnittlich bei 27,1 und am Tief bei 20,5.
Wir befinden uns somit eher am unteren Ende der Spanne, was nahelegt, dass eine leichte Unterbewertung vorliegt.

Chart vom 30.09.2022 – Kurs: 86,40 Kürzel: NKE - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 30.09.2022 – Kurs: 86,40 Kürzel: NKE – Wochenkerzen

Nike notiert vorbörslich 9,37% im Minus bei 86,40 USD. Wird dieser Kurs im regulären Handel bestätigt, würde dadurch ein Verkaufssignal mit möglichen Kurszielen in der Unterstützungszone bei 77-80 USD ausgelöst.
Auf diesem Niveau läge die P/E nur noch bei etwa 21. Für antizyklische Investoren könnte das eine Gelegenheit sein.

Geht es noch eine Etage tiefer, bis zu den Unterstützungen bei 70 oder gar 60-64 USD, würde die P/E auf 18,7 respektive 16-17 sinken.

Um all das einzuordnen: Selbst am Tief des Crashs von 2020 lag die P/E noch bei 24.
Unter 19 lag die P/E zuletzt 2012 und unter 17 zuletzt während der Finanzkrise.