Lufthansa Aktie Prognose Deutsche Lufthansa: Ist das nicht langsam ein „Schnäppchen“?

News: Aktuelle Analyse der Lufthansa Aktie

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Das Sommer-Quartal lief tadellos: Umsatz und Gewinn legten gegenüber dem Vorjahr solide zu, zugleich hob man seitens der Lufthansa in Sachen Zukunft weiter den Daumen. Doch trotz des gestrigen Anstiegs notiert die Aktie sehr weit unter dem Jahreshoch. Zeit, um zuzugreifen?

Mit den am Donnerstag vorgelegten Ergebnissen blickte die Deutsche Lufthansa auf ein starkes Quartal zurück. Und auch, wenn die berichteten 10,27 Milliarden Umsatz unter der durchschnittlichen Prognose der Analysten von 10,84 Milliarden Euro lagen: Es wurde viel geflogen … und das trotz deutlich höherer Preise als vor der Corona-Phase. Mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 1,46 Milliarden (Vorjahr 1,12, Prognose 1,43 Milliarden) wurde auch viel verdient. Was die Airline in ihrem Ziel bestätigte, 2023 ein EBIT von mindestens 2,6 Milliarden Euro zu erreichen. Damit läge das Unternehmen wieder in der Region des Gewinns vor der Krise, knapp unter dem EBIT der Jahre 2017 und 2018.

Aber wenn man sich die Aktie so ansieht, hat man nicht den Eindruck, als würden die Anleger das honorieren. Trotz des kräftigen Kursgewinns von gut sieben Prozent als Reaktion auf diese Bilanzzahlen bewegt sich die Aktie in einem Abwärtstrend und hatte gerade erst am Mittwoch mit 6,513 Euro ein neues Jahres-Verlaufstief markiert. Wo klemmt es?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Lufthansa Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Die Airline rechnet für 2024 mit einer weiteren Verbesserung der Lage, die Bewertung ist im Vergleich zu früheren Jahren eher günstig und die Aktie überverkauft. Hinzu kommt, dass der RSI-Indikator eine sogar doppelte, positive Divergenz zum Kursverlauf ausgebildet hat, d.h. die letzten beiden Tiefs in der Aktie wurden nicht durch neue Tiefs im Indikator bestätigt, der im Gegenteil höhere Tiefs zeigte. Das ist ein bullisches Signal … wird die Aktie also durchstarten? Wird das gestrige Plus die Basis einer umfassenden Aufholjagd?

Das könnte so laufen, aber das als sicher vorauszusetzen, wäre riskant. Denn diese soliden Zahlen der Lufthansa kamen ja nicht überraschend: Man hatte sie erwartet und die Aktie fiel dennoch im Vorfeld immer weiter. Basis dieser Baisse dürfte ein tief sitzendes Misstrauen gegenüber den kommenden ein, zwei Jahren sein. Werden die Kunden die höheren Preise auf Dauer mittragen wollen … und können? Wird der Druck auf die weltweite Konjunktur durch die deutlich teureren Kreditkosten in den meisten Industrieregionen den Passagier- und Frachtverkehr nicht ausbremsen und die Wachstumspläne Makulatur werden lassen?

In solchen Situationen kommt es nicht darauf an, ob es wirklich so laufen wird, man kann sich dessen ja nicht sicher sein. Es kommt darauf an, ob viele Anleger das glauben oder nicht. Und das wiederum wird, gerade weil die Zukunft nun einmal nicht klar bestimmbar ist, vom Trend der Aktie stark beeinflusst. Was hiesse: Wenn die Lufthansa-Aktie jetzt weiter Boden gutmacht und zumindest die aktuell bei 7,38 Euro verlaufende, steilere der beiden mittelfristigen Abwärtstrendlinien überwindet, kann das erheblich dazu beitragen, die Stimmung zu drehen. Aber erst einmal muss dieser Anfang gemacht sein, was hiesse: Wer erst einmal schaut, ob da Anschlusskäufe kommen, die Widerstände überwinden können, würde auf deutlich festerem Boden agieren!

Dt. Lufthansa Aktie: Chart vom 02.11.2023, Kurs 7,036 Euro, Kürzel: LHA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: Bericht zum 3. Quartal, 02.11.2023: https://investor-relations.lufthansagroup.com/fileadmin/downloads/de/finanzberichte/zwischenberichte/LH-ZB-2023-3-d.pdf

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Vorherige Analysen der Lufthansa Aktie

Die am Freitag vorgelegte 2022er-Bilanz der Lufthansa wies zwar eine starke Verbesserung gegenüber 2021 aus. Aber das konnte natürlich niemanden überraschen. Und das Ergebnis war zum einen leicht unter den Prognosen, zum anderen ist die Aktie bereits ziemlich „teuer“!

Ein niedriger Kurs macht eine Aktie nicht automatisch zum Schnäppchen. Natürlich wirken die 10,36 Euro, mit denen die Lufthansa-Aktie am Freitag ins Wochenende ging, gegenüber den 22,31 Euro, mit denen im Januar 2018 ein Rekordhoch markiert wurde, immer noch „billig“. Aber solche Vergleiche hinken, wenn man sich nicht innerhalb ähnlicher Rahmenbedingungen bewegt. Damals konnte die Lufthansa ihre Margen immens steigern, weil die Nachfrage brummte. Heute sieht das, Erholung nach Corona hin oder her, kniffliger aus.

Davon abgesehen waren die Ergebnisse keineswegs so grandios, wie man das auf Basis der gut fünf Prozent, welche die Aktie daraufhin zulegte, denken könnte. Der Umsatz lag mit 32,77 Milliarden Euro leicht unter der durchschnittlichen Analystenerwartung von 33,08 Milliarden. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) traf die Prognose mit 1,51 Milliarden. Und netto blieb die Kranich-Airline mit 791 Millionen Euro Gewinn sogar deutlich hinter der Konsens-Prognose von 875 Millionen zurück. Für 2023 war als Perspektive nur zu lesen, dass man eine „weitere, deutliche Verbesserung“ des EBIT erwarte. Das kann am Ende viel sein … oder wenig. Hinsichtlich der Frage, ob man hier womöglich noch auf den fahrenden Zug aufspringen könnte, ist ein anderer Aspekt aber wichtiger: Die Bewertung.

Expertenmeinung: Denn die ist hoch genug, um ein Risiko zu sein. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis läge jetzt auf Basis der 0,66 Euro, die man 2022 pro Aktie verdiente (die Prognose lag bei 0,68 Euro) bei 15,7. Wenn die Analysten Recht bekommen und die durchschnittliche 2023er-Gewinnerwartung von 0,83 Euro pro Aktie erreicht wird, hätten wir bereits jetzt, Anfang März, ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 12,5. Für Gewinne, die erst noch eingefahren werden müssen und auch nur dann, wenn die Aktie jetzt nicht mehr weiter steigt, sonst wäre das Kurs/Gewinn-Verhältnis noch höher. Aber in „normalen“ Zeiten, z.B. in den Jahren 2017 oder 2018, in denen die Lufthansa ihre Kursrekorde erreichte, lagen die Bewertungen zwischen 4 und 6. Was auch Sinn ergibt, weil die Gewinne bei einem konjunktursensiblen Unternehmen massiv schwanken und man daher keine allzu hohen Bewertungen riskiert. Kurz:

Die Aktie ist jetzt schon hoch, um nicht zu sagen zu hoch, bewertet. Denn auch, wenn im Schnitt geschätzt wird, dass man 2025 bei der Lufthansa 1,50 Euro pro Aktie Gewinn erreichen könnte: Erstens lehrt die Erfahrung, dass es gerne anders kommt, als man denkt. Zweitens wäre das Kurs/Gewinn-Verhältnis dann mit 6,7 immer noch nicht billig. Und drittens träfe das nur zu, wenn die Aktie bis Ende 2025 nicht mehr weiter steigt. Was sich indes diejenigen, die am Freitag auf dem höchsten Kursniveau seit dem Corona-Crash eingestiegen sind, anders vorstellen dürften.

Der Kurs hat sich seit Anfang Oktober beinahe verdoppelt, die Markttechnik ist überkauft, die Zahlen waren keine positive Überraschung und die Bewertung ist zu hoch. Was übrigens die Analysten, die am Freitag unmittelbar auf die Zahlen reagierten, auch so sahen: Die da neu vergebenen Kursziele bewegten sich zwischen 6,00 und 10,70 Euro. Niemand sah da also Kursziele, für die sich der Einstieg unmittelbar jetzt noch lohnen würde.

Das muss die Trader nicht davon abhalten, kurzfristig weiter zu kaufen. Aber ein gutes Chance/Risiko-Verhältnis hätte der Einstieg auf diesem Niveau nicht mehr. Besser wäre, man schaut sicherheitshalber vor allem nach unten und platziert im Bereich um 9,00 Euro einen Stop Loss knapp unter das Februar-Verlaufstief.

Chart vom 03.03.2023, Kurs 10,36 Euro, Kürzel LHA | Online Broker LYNX