Lufthansa Aktie Prognose Lufthansa: Starker Trend, aber die Bewertung …!

News: Aktuelle Analyse der Lufthansa Aktie

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Zur Lufthansa Aktie
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Die am Freitag vorgelegte 2022er-Bilanz der Lufthansa wies zwar eine starke Verbesserung gegenüber 2021 aus. Aber das konnte natürlich niemanden überraschen. Und das Ergebnis war zum einen leicht unter den Prognosen, zum anderen ist die Aktie bereits ziemlich „teuer“!

Ein niedriger Kurs macht eine Aktie nicht automatisch zum Schnäppchen. Natürlich wirken die 10,36 Euro, mit denen die Lufthansa-Aktie am Freitag ins Wochenende ging, gegenüber den 22,31 Euro, mit denen im Januar 2018 ein Rekordhoch markiert wurde, immer noch „billig“. Aber solche Vergleiche hinken, wenn man sich nicht innerhalb ähnlicher Rahmenbedingungen bewegt. Damals konnte die Lufthansa ihre Margen immens steigern, weil die Nachfrage brummte. Heute sieht das, Erholung nach Corona hin oder her, kniffliger aus.

Davon abgesehen waren die Ergebnisse keineswegs so grandios, wie man das auf Basis der gut fünf Prozent, welche die Aktie daraufhin zulegte, denken könnte. Der Umsatz lag mit 32,77 Milliarden Euro leicht unter der durchschnittlichen Analystenerwartung von 33,08 Milliarden. Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) traf die Prognose mit 1,51 Milliarden. Und netto blieb die Kranich-Airline mit 791 Millionen Euro Gewinn sogar deutlich hinter der Konsens-Prognose von 875 Millionen zurück. Für 2023 war als Perspektive nur zu lesen, dass man eine „weitere, deutliche Verbesserung“ des EBIT erwarte. Das kann am Ende viel sein … oder wenig. Hinsichtlich der Frage, ob man hier womöglich noch auf den fahrenden Zug aufspringen könnte, ist ein anderer Aspekt aber wichtiger: Die Bewertung.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Lufthansa Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Denn die ist hoch genug, um ein Risiko zu sein. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis läge jetzt auf Basis der 0,66 Euro, die man 2022 pro Aktie verdiente (die Prognose lag bei 0,68 Euro) bei 15,7. Wenn die Analysten Recht bekommen und die durchschnittliche 2023er-Gewinnerwartung von 0,83 Euro pro Aktie erreicht wird, hätten wir bereits jetzt, Anfang März, ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 12,5. Für Gewinne, die erst noch eingefahren werden müssen und auch nur dann, wenn die Aktie jetzt nicht mehr weiter steigt, sonst wäre das Kurs/Gewinn-Verhältnis noch höher. Aber in „normalen“ Zeiten, z.B. in den Jahren 2017 oder 2018, in denen die Lufthansa ihre Kursrekorde erreichte, lagen die Bewertungen zwischen 4 und 6. Was auch Sinn ergibt, weil die Gewinne bei einem konjunktursensiblen Unternehmen massiv schwanken und man daher keine allzu hohen Bewertungen riskiert. Kurz:

Die Aktie ist jetzt schon hoch, um nicht zu sagen zu hoch, bewertet. Denn auch, wenn im Schnitt geschätzt wird, dass man 2025 bei der Lufthansa 1,50 Euro pro Aktie Gewinn erreichen könnte: Erstens lehrt die Erfahrung, dass es gerne anders kommt, als man denkt. Zweitens wäre das Kurs/Gewinn-Verhältnis dann mit 6,7 immer noch nicht billig. Und drittens träfe das nur zu, wenn die Aktie bis Ende 2025 nicht mehr weiter steigt. Was sich indes diejenigen, die am Freitag auf dem höchsten Kursniveau seit dem Corona-Crash eingestiegen sind, anders vorstellen dürften.

Der Kurs hat sich seit Anfang Oktober beinahe verdoppelt, die Markttechnik ist überkauft, die Zahlen waren keine positive Überraschung und die Bewertung ist zu hoch. Was übrigens die Analysten, die am Freitag unmittelbar auf die Zahlen reagierten, auch so sahen: Die da neu vergebenen Kursziele bewegten sich zwischen 6,00 und 10,70 Euro. Niemand sah da also Kursziele, für die sich der Einstieg unmittelbar jetzt noch lohnen würde.

Das muss die Trader nicht davon abhalten, kurzfristig weiter zu kaufen. Aber ein gutes Chance/Risiko-Verhältnis hätte der Einstieg auf diesem Niveau nicht mehr. Besser wäre, man schaut sicherheitshalber vor allem nach unten und platziert im Bereich um 9,00 Euro einen Stop Loss knapp unter das Februar-Verlaufstief.

Chart vom 03.03.2023, Kurs 10,36 Euro, Kürzel LHA | Online Broker LYNX
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Vorherige Analysen der Lufthansa Aktie

Am Freitagnachmittag präsentierte die Deutsche Lufthansa vorläufige Ergebnisse zum zweiten Quartal, die die Erwartungen der Analysten solide übertrafen. Die Aktie stieg daraufhin um knapp sieben Prozent. Kann das die Initialzündung für eine nachhaltige Aufwärtswende sein?

Licht am Ende eines Tunnels, der vielen, nachdem sich die Corona-Phase immer weiter hinzog, schon als endlos erschienen war, das ist ja schon mal gut. Und das Licht ist gar nicht mal so schwach. Die durchschnittliche Umsatzprognose der Analysten lag für das Frühjahrsquartal bei 7,5 Milliarden Euro, gemeldet wurde jetzt mit 8,5 Milliarden deutlich mehr. Und es wurde vor Steuern und Zinsen (EBIT) ein um Sondereinflüsse bereinigter Gewinn erzielt, der laut der Vorab-Berechnungen der Airline zwischen 350 und 400 Millionen Euro liegen wird. Aber ist das jetzt gut oder nicht?

Dazu sollte man diese Zahlen am besten mit dem letzten 2. Quartal vor der Corona-Phase vergleichen, also mit dem Frühjahrsquartal 2019. Damals lagen der Umsatz bei 9,63 Milliarden Euro und das EBIT bei 754 Millionen. Also: Dafür, dass die Spritpreise höher sind, die Verbraucher durch die Inflation unter Druck stehen und man noch allerhand an Belastungen durch Corona abarbeiten muss, sind diese Zahlen in der Tat ermutigend. Genaueres wird man erst am 4. August erfahren, wenn die vollständige Bilanz ansteht, aber:

Expertenmeinung: Auf Basis dieses Ergebnisses liesse sich zumindest mal eines festhalten: Hier noch neu Short zu gehen, wäre ein ziemlich riskanter Gedanke. Aber was ist mit der Long-Seite? Waren diese Vorab-Zahlen ein Aufruf zum Einstieg?

Die Reaktion auf die Daten war zwar kräftig, hat aber ausser der 20-Tage-Linie noch keine relevante, charttechnische Hürde genommen, wie wir im Chart sehen. Natürlich könnten ab heute durch Anschlusskäufe weitere Widerstände überboten werden, aber man wäre auf einem solideren Terrain unterwegs, wenn nicht nur die beiden mittelfristigen Abwärtstrendlinien bei 6,20 Euro (an der die Aktie am Freitag nicht vorbei kam) und 7,05 Euro überwunden wären, sondern auch mehr Informationen vorliegen.

Denn was bislang noch fehlt, letztlich aber für die Einschätzung der mittelfristigen Perspektive unerlässlich wäre, ist ein Ausblick auf die aktuelle Situation bzw. auf den Rest des Jahres. Solange nur dieser vorläufige Blick zurück vorliegt und keiner voraus, wären Long-Trades erst einmal noch „tricky“ … und damit nur für risikofreudige, erfahrene Trader zu überlegen, die kein Problem damit haben, dass der sinnvolle Level für einen Stop Loss, i.e. eine Absicherung knapp unter den bisherigen Rekordtiefs, über einen Euro entfernt läge…

Lufthansa-Aktie: Chart vom 15.07.2022, Kurs 6,126 Euro, Kürzel LHA | Online Broker LYNX