Eckert & Ziegler Aktie Prognose Eckert & Ziegler: Vorsicht, erst am Donnerstag fallen die Würfel

News: Aktuelle Analyse der Eckert & Ziegler Aktie

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Eckert & Ziegler
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Zur Eckert & Ziegler Aktie
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Die Aktie des Strahlentechnik-Spezialisten Eckert & Ziegler ist seit einer Woche zurück im TecDAX. Die erste Handelswoche endete zwar im Minus, das lag aber nur an den -4,31 Prozent, die am Freitag verbucht wurden. Und dieses Minus muss nicht wegweisend sein.

Denn Eckert & Ziegler lieferte zwar am Donnerstagabend vorläufige Eckdaten zum Jahr 2022, auf die man dann am Freitag reagierte. Aber auch, wenn die schlechter als erwartet ausfielen: Was jetzt wichtiger ist, ist der Ausblick für 2023. Und bis dahin muss man keineswegs lange warten, denn das Unternehmen präsentiert seinen Ausblick zusammen mit den dann endgültigen 2022er-Ergebnissen schon am Donnerstag.

Warum man derart knapp vor den offiziellen Zahlen überhaupt mit Vorab-Daten aufwarten muss, ist allemal diskutabel. Aber man nahm die Zahlen zur Kenntnis und war enttäuscht. Der Umsatz lag mit 222,3 Millionen Euro nur leicht unter der Erwartung von 229 Millionen. Der Gewinn aber landete mit 1,41 Euro pro Aktie deutlicher unter dem, was viele wohl erwartet hatten, seitens der Analysten hatte der Schnitt da bei 1,58 Euro gelegen.

Dass die Aktie daraufhin negativ reagierte, ist zwar nachvollziehbar. Aber wie gesagt: Letzten Endes ist das alles provisorisch, denn erst am Donnerstag, wenn der Ausblick kommt, lassen sich hier taugliche Entscheidungen treffen.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Eckert & Ziegler Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Da erwartet man dann natürlich eine solide Wachstumsperspektive. Käme die nicht, würde man bei Eckert & Ziegler nur ein kleines oder sogar gar kein Wachstum in Aussicht stellen, könnte die Aktie den Boden, den sie seit Oktober gutgemacht hatte, schnell wieder verlieren. Denn dass die Aktie 2021 kurzzeitig über 140 Euro notiert hatte, mag zwar sein, ist aber deswegen nicht von Belang, weil das eine Phase war, in der nicht wenige Aktien insbesondere aus der sogenannten „zweiten Reihe“ im Zuge der damaligen, allgemeinen Kaufwelle absurd überbewertet waren. Und Eckert & Ziegler gehörte dazu.

Eckert & Ziegler Aktie: Chart vom 24.03.2023, Kurs: 54,40 Euro, Kürzel: EUZ | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Eckert & Ziegler Aktie: Chart vom 24.03.2023, Kurs: 54,40 Euro, Kürzel: EUZ | Quelle: TWS

Jetzt bewegt sich die Aktie auf Basis der am Freitag gemeldeten Vorab-Zahlen auf einem noch eher ambitionierten Bewertungslevel. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis auf Basis der 2022er-Gewinne läge um 38. Das ist akzeptabel, wenn Eckert & Ziegler am Donnerstag ein solides Gewinnwachstum avisiert, im Fall prognostizierter Gewinnsteigerungen von 10 bis 20 Prozent im laufenden Jahr wäre dann sogar nach oben noch Luft und der Ausbruch über die Widerstandszone 58,40/59,00 Euro denkbar.

Aber sollten die Würfel zu Ungunsten starken Wachstums fallen, womöglich eine Stagnation oder ein Rückgang beim Gewinn in Aussicht gestellt werden, dürfte die mittelfristig entscheidende Unterstützungszone zwischen 45 und 50 Euro, auf der Unterseite durch die 200-Tage-Linie definiert, schnell in Bedrängnis geraten. Einer solchen Wegweisung vorzugreifen, wie sie an diesem Donnerstag ansteht, wäre riskant!

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Vorherige Analysen der Eckert & Ziegler Aktie

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Kurz vor dem Handelsauftakt am Dienstag machten Gerüchte die Runde, wonach Eckter & Ziegler eine Kapitalerhöhung planen würde.
Die Kursreaktion folgte prompt. Quittiert wurde die Sache mit einem Minus von über 10%.

In dem Moment, in dem ich das hier schreibe, wurden die Gerüchte bereits dementiert und eine Erholung eingeleitet.
Eckert & Ziegler hat soeben wieder die 50-Euro-Marke überschritten. Könnte das heutige Gap unmittelbar wieder geschlossen werden? Schliesslich ist der Auslöser für den Abverkauf hinfällig.

So logisch, wie das klingen mag, dazu muss es nicht kommen. Für die Bullen tickt die Uhr, wenn die Trendwende nicht sehr schnell erfolgt, kippt das Chartbild trotzdem, unabhängig davon, ob es dafür einen greifbaren Grund gibt.

Chart vom 06.12.2022 - Kurs: 50,20 - Kürzel: EUZ - Tageskerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 06.12.2022 – Kurs: 50,20 – Kürzel: EUZ – Tageskerzen

Aus technischer Sicht muss Eckert Ziegler möglichst schnell wieder über die obere Aufwärtstrendlinie zurückkehren, die in etwa bei 51 Euro verläuft.
Gelingt das nicht, muss mit einem erneuten Rücksetzer in Richtung 47,50 Euro gerechnet werden.

Darunter trübt sich das Chartbild weiter ein und es drohen Anschlussverkäufe in Richtung 44 oder sogar 40 Euro.

Gelingt hingegen eine schnelle Rückkehr über 51 Euro, entspannt sich die Lage wieder. In diesem Szenario wären erneute Kursgewinne in Richtung 52,50 oder 56,50 – 58,00 Euro möglich.

Update: Investment-Case

Der eine oder andere Leser wird sich vielleicht noch an die letzten beiden Analysen aus meiner Feder erinnern.
Die Titel der beiden Artikel lassen das Fazit sicherlich erahnen: „Eckert & Ziegler: Jetzt wird es langsam brenzlig“ und „Eckert Ziegler: Was hoch fliegt…“

Zum Zeitpunkt der ersten Analyse lag der Kurs noch bei 119 Euro, bei der zweiten Analyse bei 49 Euro. Aktuell befindet sich der Kurs wieder auf demselben Niveau, zwischenzeitlich ging es allerdings bis auf 30 Euro abwärts.

Eckert & Ziegler hat also eine umfassende Abwärtsbewegung hinter sich. Trotzdem ist die Aktie aktuell kein Schnäppchen.

Im Vorjahr ist der Gewinn durch den Verkauf der Tumorbestrahlungssparte besonders hoch ausgefallen.
Im laufenden Geschäftsjahr dürfte das Ergebnis daher von 1,71 auf 1,50 Euro je Aktie sinken.

Das bedeutet, dass Eckert & Ziegler selbst jetzt noch auf ein KGVe von 33,5 kommt.
Das ist zwar meilenweit entfernt von dem, was Anleger noch vor einigen Monaten auf den Tisch gelegt haben, wenig ist es aber definitiv auch nicht.

In den kommenden beiden Jahren werden wieder ordentliche Gewinnsteigerungen von 13-18% p.a. erwartet, um die hohe Bewertung zu rechtfertigen, müsste aber eigentlich noch mehr gehen.

Wer sich hier engagiert, wettet also darauf, dass das KGV eine ganze Ecke über 30 bleibt.
Das wäre durchaus möglich, aber ebenso gut könnte man realistische Szenarien zeichnen, in denen der Aktienkurs in zwei Jahren noch immer auf dem aktuellen Niveau oder niedriger ist – auch wenn das Geschäft gut läuft.

Optimal ist das Chance-Risiko-Verhältnis demnach nicht.

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Was hoch steigt, kann auch tief fallen. Die Aktie des Strahlentechnik-Spezialisten Eckert & Ziegler ist ein Beispiel dafür, dass das auch für die Börse gilt. Jetzt läuft eine Bodenbildung – und die gestern vorgelegten Neun-Monats-Zahlen bringen diese ein Stück voran, aber …

… abgeschlossen ist die noch lange nicht. Ein Plus von knapp fünf Prozent war für das, was Eckert & Ziegler da für die ersten drei Quartale vorlegte, angemessen. Aber ob das auch für eine echte Aufwärtswende reicht, werden die kommenden Tage zeigen. Denn der Kurs liegt noch recht weit unter den für den Abschluss der Bodenbildung entscheidenden Chartmarken. Sie sehen: Auch, wenn sich die Aktie jetzt auf den höchsten Level seit Ende August vorarbeiten konnte, so ist doch die Widerstandszone 47,74 zu 50,30 Euro, über welcher man die charttechnische Aufwärtswende unterstellen könnte, noch einiges entfernt.

Diese Zone zu überwinden ist natürlich machbar. Aber „machbar“ heisst nicht, dass es gelingen muss, denn es waren nicht alleine die Unternehmensgewinne, die die Aktie von in der Spitze 140 Euro im Herbst 2021 auf im Tief knapp unter 30 Euro drückten, sondern auch die am Hoch viel zu hohe Bewertung. Und ob die jetzt günstig genug ist für eine nachhaltige Aufwärtswende? Was wurde da gestern gemeldet?

Expertenmeinung: Für die ersten neun Monate lag der Umsatz bei 164 Millionen Euro (Vorjahr 131 Millionen) der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) bei 37,9 Millionen (Vorjahr 40,3 Millionen), der Nettogewinn bei 29,3 Millionen (Vorjahr 23,3 Millionen). Es geht also voran, Umsatz und Gewinn – Letzterer zumindest netto – legen zu. Und nicht nur das: Damit ist man auf Kurs, die Anfang Juli von zuvor 38 auf 27 Millionen Euro gekappte Gewinnprognose zu erreichen, ggf. sogar zu übertreffen.

Wenn die Aktie vor einem Jahr nicht ein schwindelerregendes Kurs/Gewinn-Verhältnis um 85 erreicht hätte, das dem potenziellen Wachstum in keiner Weise entsprach, sondern in etwa doppelt so hoch lag, wie es hätte liegen dürfen, wäre die Wende mit dieser Neun-Monats-Bilanz vielleicht schon gelungen. So aber muss man konstatieren, dass das Kurs/Gewinn-Verhältnis jetzt zwar nicht mehr zu hoch ist, aber auch nicht wirklich billig. Bei 50 Euro müsste man schon wieder von „eher teuer“ sprechen. Und das ist den meisten Tradern jetzt eben bewusst, daher bleibt man hier vorsichtig.

Dieser Vorsicht sollte man sich eher anschliessen, zumal die Aktie recht markteng ist, so dass kleine Irritationen hier grosse Folgen im Kurs haben können. Wenn Eckert & Ziegler seinen Boden mit Schlusskursen über der Zone 47,74/50,30 Euro aus charttechnischer Sicht vollendet hat und absehbar ist, dass 2023 weiteres Wachstum zu erwarten wäre, könnte man sich den Einstieg durchaus überlegen. Aber solange sich die Aktie unterhalb dieser Zone aufhält, bleibt das Trading hier hoch spekulativ.

Eckert & Ziegler-Aktie: Chart vom 08.11.2022, Kurs 41,38 Euro, Kürzel EUZ | Online Broker LYNX
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Am vergangenen Dienstag brach die Eckert & Ziegler-Aktie um 16 Prozent ein, doch im Rest der Woche wurde der Kursrutsch fast vollständig aufgeholt. Am Ende stand im Wochenchart ein „Hammer“, der oft die Basis einer Aufwärtswende ist. Wird das auch hier so kommen?

Das ist nicht ausgeschlossen, aber eine nachhaltige Aufwärtswende ist derzeit nicht das wahrscheinlichere Szenario. Zumal dieser Hammer vor allem auf der Fehlinterpretation einer ad hoc-Meldung des Strahlentechnikspezialisten basierte. Eckert & Ziegler senkte am vergangenen Dienstag die bisherige, unternehmenseigene Prognose des 2022er-Jahresüberschusses drastisch von zuvor 38,3 auf 27 Millionen Euro. Das las sich dramatisch, aber:

Wer genauer hinschaute erkannte, dass das nichts mit dem operativen Geschäft zu tun hat. Und auf das kommt es letzten Endes ja an. Diese Senkung der Gewinnprognose basierte darauf, dass Eckert & Ziegler zunehmend daran zweifelt, „ausserordentliche Erträge aus dem Verkauf oder der Neubewertung von Vermögensgegenständen erzielen zu können.“ Das ist zwar nicht erfreulich, aber das schmälert ja nicht die unternehmerische Ertragskraft, hier ging es um einmalige, ausserordentliche Erträge. Und in Bezug auf das Kerngeschäft bleibt das Unternehmen bei der bisherigen Prognose, den Gewinn gegenüber dem Vorjahr um bis zu 17 Prozent steigern zu können.

Dieser Selloff war also „falscher Alarm“ und wurde deshalb in den Folgetagen ausgebügelt. Doch der Grund, weshalb die Eckert & Ziegler-Aktie überhaupt derart massiv gefallen ist, der bleibt.

Expertenmeinung: Die Aktie war im Herbst 2021, als sie in der Spitze auf über 140 Euro lief, massiv überbewertet. Der Kurs legte viel schneller zu als der Unternehmensgewinn. Und der wurde nahezu ausschliesslich durch steigende Margen befeuert, während der Umsatz so gut wie gar nicht vor der Stelle kam. Für dieses Jahr sieht Eckert & Ziegler zwar einen Umsatzanstieg von etwa elf Prozent. Aber auch das ist nicht genug, um den Kurs auf Dauer von dem – jetzt angemessenen – Bewertungslevel nachhaltig nach oben zu lösen.

Dementsprechend wäre die Luft nach unten nach diesem gewaltigen Abstieg zwar dünn genug, um die Finger von Short-Engagements zu lassen. Aber solange sich die Gewinndynamik des Unternehmens nicht deutlich bessert … was in einem Umfeld, in dem immer mehr Investitionen infrage gestellt werden, schwierig sein dürfte … ist der Weg nach oben trotz der auf Wochenbasis markant überverkauften Markttechnik steinig. Und auch, dass der „Hammer“, der durch dieses Ausbügeln des Selloffs der Vorwoche entstanden ist, nicht zu kräftigen Anschlusskäufen zum Wochenstart führte, macht deutlich, dass die Käufer ihren Weg zurück zu dieser Aktie bislang noch nicht gefunden haben.

Eckert & Ziegler-Aktie: Chart vom 11.07.2022, Kurs 36,06 Euro, Kürzel EUZ | Online Broker LYNX
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Ein deutlich gefallener Aktienkurs reduziert die Marktkapitalisierung eines Unternehmens natürlich mit. Und wenn die nur weit genug fällt, fliegt ein Unternehmen aus seinem Index. Das blüht ab dem 20. Juni auch Eckert & Ziegler, die dann aus dem TecDAX absteigen. Wohin?

Das ist das Problem: Die Aktie des Strahlentechnik-Spezialisten wird dann nicht in den SDAX aufgenommen, sondern wohl nur noch im wenig bekannten Technology All Shares Index dabei sein. Was bedeutet, dass sie aus dem Fokus der meisten Fonds, ETFs und Anleger rutschen und in der Versenkung verschwinden könnte. Dadurch wird es zwar nicht unmöglich, aber schwieriger, hier eine nachhaltige Aufwärtswende zu erreichen. Denn dazu braucht es genug Trader, die da hinsehen und mitziehen.

Allerdings würden die bisherigen Ergebnisse des laufenden Jahres auch nicht dafür sprechen, dass sich die Marktteilnehmer in Kürze auf diese Aktie stürzen werden. Im Rahmen der Mitte Mai vorgelegten Bilanz des ersten Quartals stieg zwar der Umsatz um 13 Prozent, aber der Gewinn kam um ca. fünf Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zurück. Und wenn das Geschäft nicht umgehend deutlich anzieht, ohne dass steigende Kosten zugleich den Zuwachs auffressen, wird es schwierig, das unternehmenseigene Ziel eines Jahresüberschusses von 38 Millionen zu erreichen.

Expertenmeinung: Die Aktie alleine deswegen aus den Augen zu lassen, weil sie ab dem 20. Juni für viele in der Versenkung verschwinden könnte, wäre wohl überzogen. Aber allzu viel sollte man von Eckert & Ziegler auf der Oberseite vorerst wohl nicht erwarten. Diese gewaltige Hausse, die den Kurs im November 2021 auf das Rekordhoch von 140,40 Euro führte, ging mit einer immensen Überbewertung einher. Wenn eine solche „Bewertungsblase“ erst einmal platzt, wie das hier der Fall ist, entsteht sie nicht gleich erneut. Und angesichts eines Umfelds, das starke Steigerungen des Unternehmensgewinns erschwert, ist die Aktie aktuell eher fair bewertet als zu billig.

So gesehen könnte Eckert & Ziegler zwar auf der Trading-Ebene interessant bleiben, wenn sie die derzeitige Seitwärtsspanne zwischen 37,44 und 44,84 Euro verlassen sollte. Aber das gälte eben nur für die kurzfristige Ebene. Was mittel- und langfristige Investments angeht, wäre eine liquidere Aktie, die zudem auch im Fokus internationaler Investoren steht und bei der nicht zuvor eine „Bewertungsblase“ geplatzt ist, die bessere Wahl.

Eckert & Ziegler: Chart vom 07.06.2022, Kurs 41,24 Euro, Kürzel EUZ | Online Broker LYNX

Von 140 auf unter 40 Euro – und das in sechs Monaten. Das wirkt, als habe Eckert & Ziegler ein ernsthaftes Problem bei Umsatz und Gewinn. Aber das ist durchaus nicht der Fall, das Problem liegt woanders. Und es könnte noch eine Zeit lang weiter wirken. Um was geht es?

Die Zahlen, die der Strahlentechnik-Spezialist Eckert & Ziegler am Donnerstag vorlegte, waren zwar nicht gerade inspirierend, aber man hätte nichts anderes erwarten können. Höhere Material- und Energiekosten betreffen alle Branchen. Die Verfügbarkeit von Material auch, warum sollte das bei irgendeinem Unternehmen anders sein. Dementsprechend sah auch Eckert & Ziegler niedrigere Gewinnmargen als im Vorjahr:

Der Umsatz legte um 13 Prozent auf 49,9 Millionen Euro zu und bewegt sich damit im Rahmen der bestehenden 2022er-Prognose, die Ende März einen Jahresumsatz um die 200 Millionen avisierte. Beim Gewinn hingegen läuft es nicht unbedingt überzeugend. Eckert & Ziegler erwartet für das Gesamtjahr einen Jahresüberschuss um die 38 Millionen. In den ersten drei Monaten kam mit 6,7 Millionen aber deutlich weniger als ein Viertel zusammen. Zudem liegt dieser Gewinn auch dann etwa fünf Prozent niedriger als ein Jahr zuvor, wenn man den damaligen Sondereffekt des Verkaufs eines Geschäftsteils herausrechnet. Damit fragen sich die Anleger, ob es gelingen kann, den Nettogewinn wie avisiert gegenüber 2021 um zehn Prozent zu steigern. Eine kritische Frage, zumal die Aktie zuvor viel zu hoch bewertet war.

Expertenmeinung: Eckert & Ziegler gehörte zu den deutschen Aktien, die 2020 und 2021 zu Publikumslieblingen wurden, die jeder haben wollte und bei denen man die Bewertung komplett ausser Acht gelassen hatte, weil man einfach die steigenden Gewinne wie mit dem Lineal in die Zukunft verlängerte. Und in der Tat hatte Eckert & Ziegler 2021 mit einem Gewinn von 1,67 Euro pro Aktie ein Rekordjahr erzielt und 56 Prozent mehr verdient als im Vorjahr. Nur war daraus am Hoch im September 2021 bei 141,40 Euro ein Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von 85 aufgelaufen. Was zu rechtfertigen wäre, wenn der Unternehmensgewinn in diesem und den kommenden ein, zwei Jahren um 40 oder mehr Prozent pro Jahr zulegen würde. Aber das ist eben nicht so.

Die avisierten zehn Prozent Gewinnanstieg für 2022 sind ohnehin zu wenig für eine solche Bewertung. Und diesen Gewinnanstieg sieht man jetzt auch noch als fraglich an – und für das kommende Jahr kann man angesichts der derzeitigen Rahmenbedingungen für die Weltwirtschaft ebenso wenig optimistisch sein. Und wenn der Gewinn nicht weiter zulegen sollte, wäre das nach diesem immensen Abstieg erreichte, derzeitige KGV von 21 nur angemessen, aber nicht billig. Und dieses KGV von 21 wäre ja auch nur dann gültig, wenn die Prognose eines um zehn Prozent steigenden Unternehmensgewinns eintreffen sollte.

Eckert & Zielger ist eine Aktie, bei der zu viele nach den Sternen griffen und sich dabei die Finger verbrannt haben. Viele, die mit Verlust ausgestiegen sind, fassen die Aktie nicht mehr an, das ist normal. Andere, die in der Verlustzone ausharren, wagen zu Recht nicht, in diesem völlig intakten Abwärtstrend zuzukaufen. Wo das endet, ist nicht absehbar, zumal da auch viele mittlerweile gezielt Short gehen dürften. Aber solange dieser im Chart (der, um die Dimension der Bewegungen besser einzuordnen, logarithmisch skaliert ist) hervorstechende Abwärtstrend intakt ist, wären Käufe riskant, auch auf diesem so billig wirkenden Niveau.

Eckert & Ziegler Aktie: Chart vom 12.05.2022, Kurs 39,42 Euro, Kürzel EUZ | Online Broker LYNX