Mit guten Nachrichten hält man nicht gerne vor den Berg. Und da der Chemiekonzern BASF dergleichen zu verkünden hatte, legte das Unternehmen am Mittwochmorgen unverhofft die vorläufigen Ergebnisse des vierten Quartals vor. Zahlen, die die Anleger erfreuen sollten. Indes, das Plus, welches die Aktie daraufhin gestern erreichte, lag nur mässig über dem Anstieg des DAX. In der Gewinnerliste des Index erschien BASF gestern eher unter “ferner liefen“.
Das deutet schon an, wie das Zahlenwerk ausfiel: Gut, besser als befürchtet, aber nicht so stark, dass die Akteure den Eindruck bekommen hätten, man müsse bei dieser Aktie jetzt oder nie zugreifen. Richtig ist:
Das vierte Quartal fiel in der Tat gut aus. Der Umsatz lag mit 15,9 Milliarden Euro über dem des vierten Quartals 2019 (14,68 Milliarden). Der Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) belief sich auf Basis dieser noch ungeprüften Zahlen auf 932 Millionen Euro nach 579 Millionen im Vorjahresquartal. Dieses starke Quartal führte dazu, dass BASF im Gesamtjahr 2020 besser davonkam, als man es lange Zeit fürchten musste:
Der Umsatz 2020 liegt so weniger als ein Prozent unter dem des Jahres 2019, das um Sondereinflüsse bereinigte EBIT liegt in 2020 bei 3,56 Milliarden Euro und damit „nur“ 23 Prozent unter dem des Vorjahres. Was zwar immer noch nicht von Pappe ist, aber im Vorfeld dieser vorläufigen Bilanzergebnisse lag die Prognose der Experten im Schnitt bei 3,3 Milliarden Euro. Eigentlich waren das also ermutigende Zahlen.
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Expertenmeinung: „Eigentlich“, da die Reaktion der Anleger eher verhalten blieb. Daher ist jetzt Vorsicht angebracht. Denn wenn die BASF-Aktie weiter laufen soll, braucht es Argumente, um die charttechnischen Widerstände, an denen der Kurs aktuell notiert, zu bezwingen. Und die „good news“ sind jetzt raus, ohne einen allzu überzeugenden Effekt ausgelöst zu haben. Wenn, müsste die Aktie also mit dem Markt mitlaufen, sofern dieser weiter zulegt. Das könnte eng werden. Wie stellt sich die Lage dar?
Sie sehen in diesem längerfristigen Chart auf Wochenbasis, dass die Aktie seit mehreren Wochen mit der oberen Begrenzung ihres mittelfristigen Aufwärtstrendkanals ringt. Vor zwei Wochen schien diese Hürde schon bezwungen, dann aber fiel der Kurs auf diese aktuell bei 67,50 Euro verlaufende Linie zurück. Die müsste BASF auf Wochenschlusskursbasis bezwingen, um die nächsten Widerstände bei 72,17 und 74,61 Euro ansteuern zu können. Gelingt das bis morgen Abend nicht, sollte die Aktie sogar unter dem bisherigen Verlaufstief dieser Handelswoche schliessen (66,45 Euro), würde die Chance, mit BASF auf der Long-Seite kurzfristig etwas zu verdienen, auch mit Querblick auf den auf Wochenbasis überkauften Stochastik-Oszillator, deutlich sinken.

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