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Es ist wieder so weit, der weltweit grösste Hersteller von Lithographiesystemen für die Halbleiterindustrie hat Quartalszahlen vorgelegt.
Die sind nicht nur für ASML selbst wichtig, sondern zeigen schon heute auf, wohin die Reise in der Branche in den kommenden Jahren gehen wird.
Die erste Kursreaktion auf die Zahlen ist jedenfalls negativ, aktuell notiert die Aktie bei 560,70 Euro und somit 4,84% im Minus.
Schauen wir uns die Sache gemeinsam an.
Das hat den Kurssturz ausgelöst
ASML hat im ersten Quartal einen Umsatz von 6,75 Mrd. Euro erzielt, nach 6,43 Mrd. Euro im Vorjahr.
Die Zahl der neuen Lithographiesysteme legte von 95 auf 96 zu, die Zahl der gebrauchten sank von 11 auf 4.
Die Bruttomarge ist mit über 50% weiterhin ausserordentlich hoch, der Gewinn kletterte auf Jahressicht von 4,60 auf 4,96 Euro je Aktie.
ASML hat die Erwartungen beim Umsatz und Gewinn übertroffen, man sehe auf der Nachfrageseite jedoch je nach Endmarkt „gemischte Signale“.
In Summe übertreffe die Nachfrage aber weiterhin die Kapazitäten, der Auftragsbestand summiere sich auf 38,9 Mrd. Euro.
Der Fokus von ASML liege daher auf der Maximierung der Produktionskapazitäten.
Für das zweite Quartal stellt man einen Umsatz von 6,5 – 7,0 Mrd. Euro sowie eine Bruttomarge von 50-51% in Aussicht.
Die Prognose für das Gesamtjahr wurde bestätigt, man geht weiterhin von einem Umsatzwachstum von über 25% sowie einer leicht steigenden Bruttomarge aus.
Fazit:
Die Zahlen lagen über den Erwartungen, der Ausblick wurde bestätigt, der zugrunde liegende Trend ist ungebrochen.
Im Endeffekt gibt es keinerlei Gründe für eine Kursreaktion, weder zur Ober- noch Unterseite.
Bei ASML herrscht Business as usual.
Ausblick und Bewertung
Das bedeutet, dass die Zukunft von ASML ungefähr so aussehen dürfte wie die Vergangenheit.
In den letzten zehn Jahren kletterte der Umsatz von 5,25 auf 21,17 Mrd. Euro. Gleichzeitig hat sich die operative Marge von 20 auf knapp über 30% verbessert.
Ferner konnte man das Wachstum aus dem laufenden Cashflow finanzieren. Nennenswerte Schulden hat man nicht, die Zahl der ausstehenden Aktien ist im selben Zeitraum von 430 auf 410 Millionen Stück gesunken.
Der Gewinn kletterte von 2,36 auf 14,14 Euro je Aktie.
Im laufenden Geschäftsjahr wird ein Gewinnsprung um 30% auf 18,38 Euro je Aktie erwartet.
ASML kommt demnach auf ein KGVe von 30,5. Für nahezu alle anderen Unternehmen im Halbleiter-Sektor wäre das eine undenkbar hohe Bewertung, ASML kam in den letzten fünf Jahren allerdings auf ein KGV von durchschnittlich 38,6 und auch vor 2020 waren Werte von 30 und mehr die Regel.
Auf dem aktuellen Niveau ist die Aktie demnach fair bewertet, aber auch kein klassisches Schnäppchen.
Grössere Rücksetzer sollten sich als Gelegenheit herausstellen.
ASML selbst scheint das aktuelle Kursniveau nicht als zu hoch erachten und führt weiterhin Buybacks durch. Leisten kann man sich das problemlos.
Was ASML von anderen Unternehmen im Sektor unterscheidet, können Sie in den früheren Analysen nachlesen, zum Beispiel hier (Link).
Folgend ein Auszug.
ASML Aktie: Ein anderer Zyklus
Der Aufbau von Produktionskapazitäten im Chip-Sektor dauert Jahre, neue Fabriken baut man nicht über Nacht. Und was man dazu benötigt, zumindest, wenn man um die Weltspitze mitkämpfen möchte, sind Lithographie-Systeme.
Genau hier kommt ASML ins Spiel. Hergestellt werden die Halbleiter zwar von einer ganzen Reihe von Anbietern wie Intel oder Samsung.
Die Lithographie-Systeme für die Produktion dieser neuen Halbleiter-Generation fertigt einzig und allein ASML.
Egal ob Hochleistungsrechner, autonomes Fahren, 5G, Künstliche Intelligenz, Big Data, Gaming, Virtual Reality oder Medizintechnik: Überall setzt man auf sogenannte EUV-Leiterplatten.
So ziemlich jeder namhafte Hersteller von EUV-Leiterplatten und -Chips kauft bei den Niederländern ein und benötigt ihre Maschinen, um die eigene Produktion hochzufahren.
Daran dürfte sich so schnell auch nichts ändern, ganz im Gegenteil. Die Bedeutung von EUV-Lithographie nimmt immer weiter zu und ASML hat seinen technologischen Vorsprung in den letzten Jahren weiter ausgebaut.
Daher bleibe ich bei meiner optimistischen Einschätzung der Gesamtlage. Für langfristige Investoren ist ASML eine interessante Geschichte.

ASML ist abermals am Widerstand bei 625 Euro gescheitert. Aus charttechnischer Sicht könnte die Rallye also vorerst ein Ende finden.
Fällt die Aktie jetzt unter 555 Euro, kommt es zu einem Verkaufssignal mit einem möglichen Kurszielen bei 500 Euro.
Auf diesem Niveau wäre die Aktie für langfristige Investoren interessant. Umso gilt das natürlich, wenn es sogar noch eine Etage tiefer geht, beispielsweise in Richtung 450- 428 Euro.
Dafür wäre jedoch eine nennenswerte Verschlechterung der konjunkturellen Rahmenbedingungen notwendig.
Bricht die Aktie hingegen über das Widerstandsband bei 625 – 637 Euro aus, könnte die Aktie in Richtung Allzeithoch durchziehen.
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