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Coupang hat einen spektakulären Börsengang hingelegt, danach aber auch einen spektakulären Crash. Ist jetzt der Zeitpunkt zum Einstieg gekommen?
Inzwischen scheint die grosse Panik aber verflogen zu sein. Coupang arbeitet seit Monaten an einem Boden, der nicht zuletzt auch durch eine starke Entwicklung des Geschäfts gestützt wird. Doch dazu später mehr.

Kann der kurzfristige Abwärtstrend jetzt überwunden werden, kommt es zu einem Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 17 und 18 USD.
Grundsätzlich wäre dann aber auch der Weg in Richtung 20 USD frei. Darüber hellt sich das Chartbild nachhaltig auf.
Fällt die Aktie hingegen unter 14 USD, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan.
Kometenhaft
Coupang konnte den Umsatz in den drei Jahren vor dem Börsengang von 4,05 auf 11,97 Mrd. USD steigern und das mit nur minimalem Cashburn.
Das Unternehmen wurde als aufstrebender Online-Händler wahrgenommen, das Amazon Südkoreas.
Und dieser Vergleich ist wahrlich nicht weit hergeholt, denn faktisch kopiert Coupang das US-Vorbild auf allen Ebenen.
Kundenservice- und Bindung stehen an oberster Stelle und das versucht man auf genau dieselbe Art wie Amazon zu erreichen.
Zum Beispiel durch ein eigenes Logistiknetzwerk, welches die schnellsten Lieferzeiten garantiert, eine benutzerfreundliche Oberfläche, niedrige Preise, einen eigenen Streaming-Service und eine eigene Version der Prime-Mitgliedschaft.
Copycat
Das Logistik-Netz wurde inzwischen so weit ausgebaut, dass 99% aller Bestellungen binnen 24 Stunden ausgeliefert werden.
Umfragen zufolge ist man der klare Spitzenreiter bei den Preisen, der Einfachheit der Webseite und natürlich den Lieferzeiten.
Das hat dazu geführt, dass Coupang nicht nur mit atemberaubendem Tempo gewachsen ist, sondern sich auch immer mehr Marktanteile gesichert hat.
Inzwischen ist man zur Nummer 1 im Onlinehandel aufgestiegen.
Da Südkorea eines der am dichtesten besiedelten Länder der Welt ist und rund die Hälfte der 50 Millionen Einwohner auf die Metropolregion Seoul entfallen, ist die potenzielle Profitabilität von Coupang erheblich.
Der Hype um den Börsengang war also durchaus verständlich, die Bewertung war nur zu hoch.
Konsequente Fortsetzung
Inzwischen sind unprofitable Unternehmen jedoch in Ungnade gefallen und das hat man bei Couoang auch verstanden.
Im vergangenen Jahr kündigte der Vorstand eine Richtungsänderung an, wonach man sich mehr darauf konzentrieren wolle, zeitnah schwarze Zahlen zu schreiben.
Danach dauerte es auch nicht lange, bis man den Worten Taten folgen liess (Wir berichteten).
Wie wir seit einigen Stunden wissen, konnte man im vierten Quartal konsequent an diese Entwicklung anknüpfen.
Der Umsatz konnte um 5% auf 5,3 Mrd. USD gesteigert werden. Die Zahlen von Coupang wurden jedoch erheblich dadurch verzerrt, dass das Geschäft in Won getätigt aber in USD gemeldet wird.
In Won lag das Umsatzplus bei 21%.
Doch selbst das hat Coupang nicht davon abgehalten, dass das Bruttoergebnis um 59% auf 1,3 Mrd. USD gesteigert werden konnte.
Die Bruttomarge kletterte von 15,9 auf 24,0%.
Das ist erst der Anfang
Das Nettoergebnis verbesserte sich von -394 Mio. auf +102 Mio. USD, der freie Cashflow lag sogar bei 462 Mio. USD.
Das entspricht einem Gewinn von 0,06 und einem FCF von 0,26 USD je Aktie.
Das liefert uns einen ersten Hinweis darauf, wo die Reise hingehen könnte. Perspektivisch stellt man eine Verdopplung der EBITDA-Margen sowie weiteres Wachstum in Aussicht, auch 2023 soll die Profitabilität weiter zunehmen.
Das bedeutet, dass Coupang inzwischen an einem Punkt angekommen ist, in dem man das Wachstum aus dem laufenden Cashflow finanzieren kann und keinen Fremdkapitalbedarf mehr hat.
Die Resultate der letzten Monate sprechen auch dafür, dass die bisherigen Schätzungen für 2023 deutlich zu niedrig sein könnten.
Bisher liegen die Konsensschätzungen bei einem Gewinn von 0,28 und einem FCF von 0,39 USD je Aktie.
Zu diesem Schluss scheint man beispielsweise auch bei Maverick Capital zu kommen. Der milliardenschwere Fonds hat mehr als ein Viertel der verwalteten Gelder auf Coupang gesetzt.
ShawSpring gewichtet das Unternehmen mit über 14%. Beide Fonds haben den Markt in der Vergangenheit deutlich geschlagen.
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