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In China brennt die Hütte, in Europa läuft es mittelprächtig und die US-Wirtschaft kühlt sich ebenfalls ab. Stehen uns böse Überraschungen bevor?
Wie lange kann das noch gutgehen?
In den letzten Wochen haben etliche Unternehmen schwache Zahlen gemeldet, ihre Prognosen gesenkt oder Probleme signalisiert.
In Europa trifft das gefühlt auf nahezu jedes Unternehmen zu, vor allem auf diejenigen, die ein China-Exposure aufweisen.
Wenn die Wirtschaft in China nicht rund läuft, und das dürfte sicher sein und sich die Konjunktur in Europa ebenfalls abkühlt, wie lange kann sich die USA dann noch diesem Abwärtstrend entziehen?
![S&P500 Index: Chart vom 16.07.2024, Kurs: 5.643 - Kürzel: SPX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX S&P500 Index: Chart vom 16.07.2024, Kurs: 5.643 - Kürzel: SPX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.ch/app/uploads/2024/07/20240716-besorgniserregende-signale-geraten-die-markte-jetzt-ins-wanken.png)
Bisher wird dieses Problem an der Börse vollkommen ignoriert. Der S&P 500 feiert die anstehenden Leitzinssenkungen mit einem neuen Allzeithoch.
Das ist einerseits verständlich, doch es wäre möglich, dass die FED bereits „behind the curve“ ist.
Ist es für die FED schon zu spät?
Es ist verständlich, dass man zunächst sicher sein wollte, dass die Inflation auch nachhaltig gesunken ist.
Doch das bringt auch Gefahren mit sich.
Sollte sich die Wirtschaft jetzt spürbar abkühlen oder sogar in Richtung Rezession tendieren, wird man nicht mehr rechtzeitig reagieren können, denn es dauert einige Monate, bis Leitzinssenkungen ihre Wirkung entfalten.
Darüber hinaus würde es, um die Wirtschaft wieder anzukurbeln, nicht ausreichen, den Leitzins um 1-2 Schritte zu senken.
Das zieht die Sache weiter in die Länge.
Die Erwartungen sind zu hoch
Eine ganze Reihe von US-Unternehmen hat bereits Quartalszahlen vorgelegt. In den meisten Fällen wurden die Erwartungen übertroffen, die Wachstumsraten waren aber eher verhalten.
Trotzdem geht man derzeit davon aus, dass die Unternehmen im S&P 500 ihren Gewinn in diesem Jahr durchschnittlich um 9% steigern werden.
Um das zu erreichen, müsste sich die konjunkturelle Lage im Jahresverlauf aufhellen.
Wie das mit der aktuellen Lage zusammenpassen soll, kann wohl niemand beantworten.
Die meisten Indikatoren zeigen zur Unterseite das schon länger.
Im dritten Quartal 2023 lag das US-Wirtschaftswachstum noch bei 4,9%. Im Schlussquartal waren es 3,4% und im ersten Quartal 2024 nur noch 1,4%.
Der Trend zeigt zur Unterseite – auch in den USA
Die Atlanta FED musste ihre Erwartungen für das Wirtschaftswachstum in Q2 in den letzten Wochen mehrfach nach unten revidieren, in Summe von über 4% auf 2%.
Ein Wirtschaftswachstum von 2% ist noch weit entfernt von einer Rezession, aber die Richtung zeigt abwärts.
Dafür sprechen auch die Mitteilungen vieler Unternehmen. Laut JP Morgan ist die Kreditnachfrage gedämpft. Maersk, Pepsi, Fastenal, L’Oreal verweisen auf zurückhaltende Kunden und eine schwache Nachfrage.
Nike musste die Prognose zusammenstreichen, ebenso wie General Mills, Dassault, Pfeiffer Vacuum, Swatch, Hugo Boss und so weiter.
All das innerhalb weniger Wochen. Wirklich positive Überraschungen gab es hingegen kaum.
Hält dieser Trend an, ist vollkommen klar, wie es um die Konjunktur steht.
Diese Woche legen mehr als 10% aller Unternehmen im S&P 500 Quartalszahlen vor. Danach werden wir ein gutes Bild davon haben, wie es um die meisten Unternehmen steht.
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