Walt Disney Aktie Prognose Disney: Wann platzt hier endlich der Knoten?

News: Aktuelle Analyse der Walt Disney Aktie

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Seitdem Bob Iger zurück ist, liefert Disney am laufenden Band ab. Wann honoriert der Markt die Erfolge endlich?

Zweijährige Durststrecke: Warum Disney-Aktionäre derzeit Geduld brauchen

Als Aktionär von Disney muss man scheinbar leidensfähig sein. Seit mehr als zwei Jahren geht es tendenziell seitwärts und jede Rallye wurde am Ende wieder abverkauft.
Die letzten Monate sind also keine Besonderheit. Erst ging es von 80 auf über 120 USD aufwärts, heute stehen wir wieder bei 89,30 USD.

Die Kursentwicklung passt jedoch überhaupt nicht zu dem, was geschäftlich vor sich geht. Disney leistet sich zwar immer wieder grobe Schnitzer und Flops, doch unter dem Strich steigen Umsatz und Gewinn seit einiger Zeit wieder unaufhörlich.

Seit seiner Rückkehr auf den Chefposten hat Bob Iger keinen Stein auf dem anderen gelassen. Die Liste der Massnahmen ist lang, doch am wichtigsten sind sicherlich die umfassenden Einsparungen sowie eine strukturelle Straffung.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Massnahmen greifen und das Unternehmen endlich wieder abliefert. Bisher spiegelt sich das jedoch nicht in den Kursen wider.

Wendepunkt erreicht

Das ist erstaunlich, denn es hat ein enormes Wachstum stattgefunden und da das Streaming-Geschäft langsam die Gewinnschwelle überschreitet, zieht die Profitabilität auch wieder spürbar an.

In den letzten drei Geschäftsjahren konnte Disney den Umsatz von 67,4 auf 88,9 Mrd. USD massiv steigern.
Das Ergebnis kletterte in dieser Zeit von 2,02 auf 3,76 USD je Aktie.

Im laufenden Geschäftsjahr hat sich der positive Trend fortgesetzt und es wird zu einem weiteren Gewinnsprung kommen.

Da das Geschäftsjahr von Disney im September endet, liegen bereits die Daten zu den ersten drei Quartalen vor. Die Erwartungen wurden dabei durchweg übertroffen und die Profitabilität gesteigert.

Vor wenigen Tagen hat man die Zahlen zum dritten Quartal vorgelegt. Der Gewinn lag mit 1,39 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,20 USD. Der Umsatz übertraf mit 23,2 Mrd. die Analystenschätzungen von 22,9 Mrd. USD ebenfalls.

Erfolgreiche Neuausrichtung unter Bob Iger

Auf Jahressicht konnte der Umsatz um 4 % gesteigert werden, das operative Ergebnis verbesserte sich um 19 % auf 4,22 Mrd. USD und der Gewinn kletterte um 35 %.
Das Streaming-Geschäft hat den Break-even erreicht. Statt den Konzerngewinn massiv zu belasten, wird es fortan einen positiven Beitrag liefern.

Nach einem Dreivierteljahr hat Disney ein operatives Ergebnis von 11,95 Mrd. USD erzielt – 21 % mehr als im Vorjahreszeitraum.
Der Gewinn konnte um 30 % auf 3,83 USD je Aktie gesteigert werden. Damit wurde das Vorjahresergebnis bereits nach neun Monaten übertroffen. Der freie Cashflow hat sich von 1,47 auf 4,53 Mrd. USD in etwa verdreifacht.

Darüber hinaus hat Disney die Prognose erhöht und stellt jetzt einen Gewinnsprung um 30 % in Aussicht, was einem Ergebnis von 4,89 USD je Aktie entsprechen würde. Da die gesteckten Ziele seit der Rückkehr von Bob Iger durchweg übertroffen wurden, wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit noch etwas mehr.

Ob es dazu kommt, oder nicht: Die forward P/E liegt in beiden Fällen in etwa bei 14. In den fünf Jahren vor 2020 lag die P/E durchschnittlich bei 18,5.

Walt Disney Aktie: Chart vom 19.08.2024, Kurs: 89,30 USD - Kürzel: DIS | Online Broker LYNX
Walt Disney Aktie: Chart vom 19.08.2024, Kurs: 89,30 USD – Kürzel: DIS | Quelle: TWS

Gelingt jetzt ein Anstieg über 90 USD, kommt es zu einem Kaufsignal, welches den Weg in Richtung 100 – 103 USD freimachen würde. Darüber wären Kursziele bei 113 und 123 USD denkbar.

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Vorherige Analysen der Walt Disney Aktie

Disney stürzt nach Zahlen ab. Doch was ist wichtiger? Ein massiv steigender Gewinn und Cashflow, oder enttäuschende Abo-Zahlen?

Die Lektion der Vergangenheit

An der Börse kommt es ständig zu irrationalen Kursbewegungen. Sie erinnern sich sicherlich noch an 2022.
Die Stimmung war schlecht, die meisten erwarteten eine schwere Rezession und eine harte Landung der US-Wirtschaft.

Doch bei vielen Unternehmen lief es dennoch blendend. Salesforce hatte im Jahresverlauf in jedem Quartal die Erwartungen übertroffen und zweimal die Prognose erhöht.
Der Umsatz konnte um 16% gesteigert werden und der freie Cashflow um 17%.

Die Aktie verlor in diesem Jahr trotzdem massiv an Wert und stürzte vom 1. Januar bis zum 31. Dezember von 255,01 auf 132,59 USD ab.  

Salesforce hat seitdem eine massive Trendwende vollzogen und ein neues Allzeithoch bei über 300 USD markiert.
Am Ende folgen die Kurse immer den Fundamentaldaten. Man kann der Schwerkraft nicht entkommen. Salesforce ist nur eins von zahllosen Beispielen.

So wird es auch bei Disney kommen. Daher sollte man sich von der Kursreaktion auf die gestrigen Quartalszahlen nicht verunsichern lassen.

Enttäuschende Abo-Zahlen – doch wie wichtig ist das?

Der Absturz dürfte vor allem dadurch ausgelöst worden sein, dass Disney+ hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist.
Die Zahl der Abos kletterte von 149,6 auf 153,6 Millionen, erwartet wurden jedoch 155,5 Millionen.

Doch wie wichtig ist das? Disney besteht nicht nur aus Streaming und worauf es wirklich ankommt, sind die aktuellen und künftigen Geschäftszahlen.

Im zweiten Quartal lag der Gewinn mit 1,21 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,10 USD. Der Umsatz lag mit 22,1 Mrd. USD im Rahmen der Erwartungen. Da es im Parkgeschäft zu einer Abkühlung gekommen ist, konnte der Umsatz auf Jahressicht zwar nur um 1% gesteigert werden, der Gewinn kletterte jedoch um 30%.

Die laufenden Spar- und Effizienzmassnahmen entfalten zunehmend ihre Wirkung. Der neue alte CEO Bob Iger hatte kurz nach seiner Rückkehr auf den Chefposten Einsparungen in Höhe von 5 Mrd. USD angekündigt.
Da man schneller vorangekommen ist als anfangs erwartet, hat man seitdem noch eine Schippe obendrauf gelegt.

Bob Igers Rückkehr: Effizienzmassnahmen und beeindruckende Fortschritte

Die anvisierten Kosteneinsparungen von 7,5 Mrd. USD will man bereits in diesem Jahr vollständig umsetzen („We are on track to meet or exceed our $7.5 billion annualized savings target by the end of fiscal 2024, while we continue to look for further efficiency opportunities.“).

Der freie Cashflow kletterte im zweiten Quartal um 21% auf 2,41 Mrd. USD. Damit hat man ein weiteres Ziel, zumindest auf Quartalsbasis, bereits erreicht.
Iger zufolge soll der freie Cashflow wieder auf ein Niveau steigen, wie man es zuletzt vor Corona erreicht hat.
Im bisherigen Rekordjahr hat Disney einen freien Cashflow von 9,83 Mrd. USD erzielt. Pro Quartal entspricht das in etwa dem, was Disney im letzten Quartal erreicht hat.

Die Fortschritte, die in der kurzen Zeit seit der Rückkehr von Bob Iger erzielt wurden, sind wirklich beeindruckend.
Für das laufende Geschäftsjahr stellt man einen freien Cashflow von mehr als 8 Mrd. USD in Aussicht.

Das würde bedeuten, dass man auch im dritten und vierten Quartal jeweils einen freien Cashflow von etwa zweieinhalb Milliarden erzielen müsste. Sollte das gelingen, besteht für mich kein Zweifel daran, dass Disney wieder so profitabel wie in der Vergangenheit werden kann.

Disney+: Vom Hemmschuh zum Gewinnbringer

Dazu tragen neben den Einsparungen mehrere Faktoren bei:
Disney+ und Hulu ist gerade der Sprung in die Gewinnzone gelungen, im letzten Quartal lag das operative Ergebnis bei 47 Mio. USD.

Durch die steigenden Abozahlen und Preise sowie der Zurückhaltung bei den Conten-Ausgaben wird die Profitabilität überproportional steigen.  Darüber hinaus will man ab dem kommenden Monat Massnahmen gegen das Teilen von Accounts ergreifen.

Dadurch fällt ein Hemmschuh, der bisher Milliardenverluste eingefahren hat, endgültig weg. Ab dem kommenden Geschäftsjahr, das bereits im Oktober beginnt, dürfte das Streaming-Geschäft erstmals einen substanziellen Beitrag zum Gewinn liefern.

Nachdem Disney die Erwartungen auch im zweiten Quartal wieder übertroffen hat, wurde die Prognose für den Gewinn von 4,60 auf 4,70 USD je Aktie erhöht (+25%).
In den kommenden beiden Geschäftsjahren werden ebenfalls Gewinnsprünge von 14-18% p.a. erwartet.

Darüber hinaus stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Erwartungen zu niedrig sind. Seit der Rückkehr von Bob Iger wurden in einem grösseren Umfang und einer grösseren Geschwindigkeit Fortschritte erzielt, als irgendwer erwartet hätte.
Geht es in dieser Art weiter, dürften die Konsensschätzungen auch in den kommenden Quartalen wieder geschlagen werden.

Walt Disney Aktie: Chart vom 06.05.2024, Kurs: 105,39 - Kürzel: DIS | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Walt Disney Aktie: Chart vom 06.05.2024, Kurs: 105,39 – Kürzel: DIS | Quelle: TWS

Aus technischer Sicht steht die Aktie am Scheideweg. Disney notiert direkt am Aufwärtstrend und dem bereits überwundenen Abwärtstrend bei 103 USD.

Fällt die Aktie unter dieses Niveau, muss mit einer Ausdehnung der Korrektur in Richtung 96 oder 90 USD gerechnet werden.

Solange Disney jedoch nicht nachhaltig unter 103 USD fällt, kann es jederzeit zu einer Erholung in Richtung 106 USD kommen. Darüber wäre ein erneuter Anstieg bis 110 – 113 USD oder 120 – 123 USD möglich.

Von Zeit zu Zeit sollte man einen Blick in die Tops und Flops des Jahres werfen. Wer steht ganz oben, wer ganz unten und wo sind die Rallyechancen am höchsten?

72 % Gewinn oder 30 % Verlust

Von Zeit zu Zeit sollte man einen Blick in die Tops und Flops des Jahres werfen. Ganz oben im S&P 500 steht, das dürfte kaum jemanden überraschen, Nvidia. Dahinter folgen Constellation Energy, Meta, AMD und Eli Lilly.

Am anderen Ende des Spektrums findet man Paramount, Warner Bros. Discovery und Charter Communications. Tesla hätte es mit einem Minus von 24,3 % auch fast auf das Treppchen geschafft. Doch das Jahr ist jung, so manch eine Aktie wird früher oder später einen massiven Turnaround hinlegen.

Meta oder Tesla sind gute Beispiele dafür, wie schnell die Stimmung an der Börse um 180 Grad drehen kann.
Noch extremer sind die Vorgänge bei Nvidia. Es ist kaum mehr als ein Jahr her, da befand sich die Aktie noch auf dem Abstellgleis.

Eine ebenso gute Strategie ist es, die gutlaufenden Aktien nach vergleichsweise niedrigen Bewertungen zu durchforsten.
Dabei stösst man relativ schnell auf Disney. Die Aktie hat seit dem Jahreswechsel bereits um 25,9 % zugelegt und gehört damit zu den 20 besten Werten im S&P 500 (Platz 13).
Die Bewertung ist trotzdem nicht hoch.

Disney auf dem Vormarsch

Darüber hinaus hat die Aktie gerade ein Kaufsignal ausgelöst und könnte vor einem massiven Gewinnsprung stehen.

Seitdem Bob Iger wieder den Chefposten übernommen hat, werden Nägel mit Köpfen gemacht.
Der neue CEO, der zuvor auch von 2005 bis 2020 den Chefposten innehatte, verhängte kurzerhand einen Einstellungsstopp und tauschte eine ganze Reihe von hochrangigen Führungskräften aus.

Er kürzte die Investitionen in Disney+, um den Streaming-Service schneller in die schwarzen Zahlen zu bringen und kündigte massive Einsparungen an.

Zunächst plante man, die Kosten um 5,5 Mrd. USD zu senken, dann setzte man noch eine Schippe oben drauf und erhöhte die jährlichen Einsparziele auf 7,5 Mrd. USD. Darüber hinaus übertraf man den Zeitplan.

Inzwischen schlägt sich das auch in der Kursentwicklung nieder. An der Börse scheint man Bob Iger zuzutrauen, dass er Disney wieder in die Erfolgsspur bringen kann.

Sollten die selbstgesteckten Ziele erreicht werden, dürfte es für die Disney-Aktie nur eine Richtung geben (Link zur damaligen Analyse).
Die angestossenen Massnahmen sollen dazu führen, dass der Cashflow zeitnah wieder auf ein Niveau steigen wird, wie es zuletzt vor Corona der Fall war. („Expect to grow FCF approaching levels last seen pre-pandemic“)

Disney hat noch einige Überraschungen parat

Das würde bedeuten, dass der freie Cashflow auf 6,52 USD je Aktie steigt, denn das hatte man damals erzielt.
Nachdem die Quartalszahlen zuletzt deutlich besser ausgefallen sind als erwartet, haben die meisten Banken und Researchhäuser ihre Schätzungen nach oben revidiert.

Vor sechs Monaten war man noch davon ausgegangen, dass der FCF in diesem Geschäftsjahr bei 3,95 USD je Aktie liegen wird. Inzwischen erwartet man 4,54 USD je Aktie.

Interessanterweise wurden die Prognosen für das kommende Geschäftsjahr, dass bereits im Oktober beginnen wird, kein Stück erhöht.
Bob Iger ist nicht dafür bekannt, unerreichbare Ziele auszurufen und sie dann nicht zu erreichen.

Daher ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass die Erwartungen zu niedrig sind und Disney sie auch in den kommenden Quartalen übertreffen wird.

Auf Jahressicht werden Gewinn und FCF spürbar steigen und gleichzeitig dürfte man die Erwartungen übertreffen. Man kann man sich ungefähr ausmalen, wie die Schlagzeilen in diesem Szenario aussehen dürften – das sollte der Aktie den nötigen Auftrieb verleihen.

Die nächsten Quartalszahlen werden voraussichtlich am 7. Mai vorgelegt.

Disney Aktie: Chart vom 05.03.2024, Kurs: 113,00 USD - Kürzel: DIS | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Disney Aktie: Chart vom 05.03.2024, Kurs: 113,00 USD – Kürzel: DIS | Quelle: TWS

Disney hat den Abwärtstrend überwunden, dadurch hat sich das Chartbild nachhaltig aufgehellt.
Jetzt könnte die Aktie gerade dabei sein, das nächste Kaufsignal auszulösen. Gelingt ein nachhaltiger Ausbruch über 113 USD, würde das den Weg in Richtung 118 – 120 USD und möglicherweise sogar 125 – 126 USD freimachen.

Für antizyklische Anleger wären die Unterstützungen bei 106 – 108 und 103 USD interessant. Greifbare Gründe für sinkende Kurse gibt es jedoch nicht.

Walt Disney ist endlich wieder auf die Erfolgsspur zurückgekehrt, doch das dürfte erst der Anfang sein. Jetzt noch aufspringen?

Jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht

Die Aktionäre von Walt Disney haben eine lange Durststrecke hinter sich. Die Einschränkungen der Freiheit ab 2020 haben Disney das Geschäft kräftig verhagelt. Doch das war nicht das einzige Problem.

Eine ganze Reihe von Filmen sind gefloppt, in Florida lieferte man sich einen Machtkampf mit der Regierung und das Streaming-Geschäft verschlang Millionen, obwohl es bei den Nutzern auf viel Gegenliebe stiess.

Am Ende musste der CEO seinen Posten räumen. Nun soll es Bob Iger richten, der zuvor schon von 2005 bis 2020 der Chef des Medienkonzerns war. Nach seiner Rückkehr fackelte er nicht lange und beschloss eine ganze Reihe von Massnahmen.

Iger tauschte mehrere hochrangige Führungskräfte aus, schuf neue Positionen, um die strategischen Prioritäten des Unternehmens zu forcieren und verhängte für die meisten Stellen einen Einstellungsstopp.

Darüber hinaus kündigte er eine Überprüfung der Kapitalallokation des Unternehmens an, um sicherzustellen, dass die Ressourcen in die wichtigsten Initiativen investiert werden.

Effizienzprogramm: Kosten sinken um 7,5 Milliarden

Ferner beschloss er eine Verlangsamung des Investitionstempos in Disney+ und ordnete eine stärkere Fokussierung auf Profitabilität an.
Der gesamte Konzern soll schlanker aufgestellt werden, dafür hat man ein Effizienzprogramm geschaffen und die jährlichen Einsparungsziele zuletzt von 5,5 auf 7,5 Mrd. USD erhöht (Wir berichteten).

Noch aufsehenerregender waren aber die Aussagen von Iger zur Profitabilität des Konzerns. Demnach soll der freie Cashflow zeitnah wieder auf ein Niveau steigen, wie es zuletzt vor Corona der Fall war („Expect to grow FCF approaching levels last seen pre-pandemic“).

Zitat aus der letzten Analyse:
Konkret würde das bedeuten, dass der freie Cashflow auf 6,52 USD je Aktie steigen soll, denn das hatte Disney 2019 erzielt.
Sollte das tatsächlich gelingen, dürfte es für die Disney-Aktie nur eine Richtung geben, denn derzeit entspräche das einem P/FCF von 14,5.

In Anbetracht der dann erzielten Verbesserungen, der wieder zunehmenden Profitabilität und allen anderen Charakteristiken wäre ein P/FCF von mindestens 20 angebracht.

Das zahlt sich jetzt aus

Inzwischen scheinen die angestossenen Massnahmen erste Früchte zu tragen. In den letzten beiden Quartalen hat Disney die Erwartungen deutlich übertroffen.

Im ersten Quartal lag der Gewinn mit 1,22 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,96 USD. Der Umsatz übertraf mit 23,6 Mrd. die Analystenschätzungen von 23,5 Mrd. USD knapp.

Auf Jahressicht ist der Umsatz zwar kaum gestiegen, die Profitabilität hat sich jedoch deutlich verbessert, wodurch der Gewinn um 23 % gesteigert werden konnte. Iger bringt den Konzern endlich wieder auf Vordermann.

Doch das dürfte erst der Anfang sein. Die anvisierten Kosteneinsparungen von 7,5 Mrd. USD will man bereits in diesem Jahr vollständig umsetzen („We are on track to meet or exceed our $7.5 billion annualized savings target by the end of fiscal 2024, while we continue to look for further efficiency opportunities.“)

Daher stellt man einen Gewinnsprung um mindestens 20 % auf 4,60 USD je Aktie in Aussicht. Disney käme demnach auf eine forward P/E von 24,3.
Doch das ist nur eine Momentaufnahme und vermutlich tiefgestapelt, denn in den kommenden beiden Geschäftsjahren werden ebenfalls Gewinnsprünge um 15-18 % erwartet.

Damit wäre Disney endlich wieder in der Erfolgsspur. Aus meiner Sicht sind die Erwartungen dennoch eher zu niedrig als zu hoch und ich sage Ihnen auch, warum ich das glaube:
Bisher hat das Streaming-Geschäft Milliarden verschlungen, bis Ende 2024 soll es jedoch schwarze Zahlen schreiben. Der einstige Hemmschuh wird bald einen positiven Beitrag zum Ergebnis liefern.

Hinzu kommen die massiven Einsparungen, das organische Wachstum und die zu erwartenden Preiserhöhungen bei Disney+ und den Themenparks.
Darüber hinaus kann man sich dank der zunehmenden Profitabilität auch wieder Aktienrückkäufe leisten. Im laufenden Geschäftsjahr will man 3,0 Mrd. USD in Buybacks stecken, was bei einem freien Cashflow von 8,0 Mrd. USD problemlos finanzierbar ist.

Walt Disney Aktie: Chart vom 20.02.2024, Kurs: 110,75 USD - Kürzel: DIS | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Walt Disney Aktie: Chart vom 20.02.2024, Kurs: 110,75 USD – Kürzel: DIS | Quelle: TWS

Mit dem Anstieg über 103 USD wurde ein prozyklisches Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 112 und 120 USD ausgelöst.
Gelingt ein Wochenschlusskurs über 120 USD, wäre das ein charttechnischer Befreiungsschlag.

Antizyklische Kaufgelegenheiten ergeben sich hingegen zwischen 103 und dem langfristigen Aufwärtstrend der Unterstützung bei 90 USD.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Im November hatte ich meine Aussichten auf die Aktie des Film- und Medienkonzerns auf „bullisch“ angehoben und dem Titel ein Kursziel von 95 USD mit auf den Weg gegeben. Diese Marke konnte wenig später auch erreicht werden.

Nach der eingeleiteten Trendwende ging die Walt Disney-Aktie dann in eine wohlverdiente Zwischenkorrektur über. Diese konnte Mitte Januar nach oben verlassen werden, was als klares technisches Kaufsignal gewertet werden konnte. Seither haben die Bullen das Zepter übernommen und es folgten die Ergebnisse zum abgelaufenen Quartal. Hierbei wurden die Erwartungen der Analysten getoppt und die Kurse gingen im nachbörslichen Handel durch die Decke. Das sieht richtig gut aus.

Expertenmeinung: Der Konzern lieferte einen Gewinn je Aktie in der Höhe von 1.22 USD und konnte somit sowohl die allgemeinen Markterwartungen von 0.97 USD als auch die Flüsterschätzungen von 1.07 USD deutlich schlagen. Auch der Umsatz lag mit 23.55 Milliarden USD leicht über den Schätzungen der Analysten. Zudem wurden die Erwartungen für das Gesamtjahr 2024 deutlich von 4.34 auf 4.60 USD je Aktie angehoben.

Die Trendwende dürfte anhand dieser Zahlen munter weitergehen. Die nächste grosse Hürde befindet sich bei 103.91 USD, dem Zwischenhoch von Mai des vorigen Jahres. Diese Marke dürfte wohl heute schon getestet werden.

Aussicht: BULLISCH

Wald Disney Aktie: 07.02.2024, Kurs: 99.14 USD, Kürzel: DIS | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Wald Disney Aktie: 07.02.2024, Kurs: 99.14 USD, Kürzel: DIS | Quelle: TWS

Quelle:
Earningswhispers.com; https://www.earningswhispers.com/epsdetails/DIS


Nelson Peltz hat Milliarden in eine einzige Aktie gesteckt, 40 % seines Portfolios. Damit setzt die Investorenlegende seine Reputation aufs Spiel.

Es gibt nichts Besseres

Es gibt wenig Dinge an der Börse, denen ich eine grössere Beachtung schenke als den 13F-Filings der US-Grossinvestoren.

Sie sind nicht nur eine Quelle der Inspiration, es gibt auch wenige Dinge an der Börse, die so ehrlich und aufschlussreich sind.
Woraus könnte man mehr lernen als aus den realen Transaktionen von Fondsmanagern, die den Markt über viele Jahre hinweg nachhaltig geschlagen haben?

Das Beste daran ist, dass uns die erfolgreichsten Investoren in ihre Depots blicken lassen müssen und das vollkommen kostenlos.
Jeder, der in den USA mehr als 100 Mio. USD verwaltet, muss seine Beteiligungen viermal im Jahr öffentlich machen.

Trian Fund Management ist ein Hedgefonds, der 2005 von drei Finanzveteranen gegründet wurde, darunter Nelson Peltz.
Peltz ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten im Hedgefonds-Geschäft, kann auf eine jahrzehntelange Erfolgsgeschichte zurückblicken und ist als aktivistischer Investor bekannt.
Das bedeutet, dass er häufig direkten Einfluss auf Unternehmen ausübt, bei denen er beteiligt ist.

Peltz setzt alles aufs Spiel

Das könnte jetzt auch bei Disney der Fall sein. Bereits im vergangenen Jahr hatte Peltz einen Anlauf unternommen, die Aktien dann aber zeitweise abgestossen, jetzt ist er zurück – und das mit Vollgas.

Wie man den Filings entnehmen kann, hat Trian seine Beteiligung an Disney im vergangenen Quartal von 6,4 auf 32,9 Millionen Aktien vervielfacht.
Peltz ist für ein konzentriertes Portfolio bekannt, doch seitdem ich den Investor verfolge, also fast zehn Jahre, war Trian niemals derartig konzentriert.

Nach den jüngsten Käufen entfallen mehr als 40 % des Portfolios auf Disney. Trian geht, wie man es im Pokerjargon ausdrücken würde, All-In.

Peltz setzt damit seine Reputation und seine Legacy aufs Spiel. Er muss demnach vollkommen überzeugt sein, dass er mit Disney Geld verdienen wird.
Wir hatten im Jahresverlauf ebenfalls mehrfach auf die aussichtsreiche Lage bei Disney hingewiesen, zuletzt hier:
Disney: Lassen Sie sich nicht ins Bockshorn jagen

Disney stellt massive Verbesserungen in Aussicht

Seitdem hat der Medienkonzern zweimal Quartalszahlen vorgelegt und die lassen bereits eine deutliche Verbesserung der Geschäftszahlen erkennen.
Disney dürfte das Tal wie erwartet durchschritten haben. Die Verluste im Streaminggeschäft sind rückläufig und das Kerngeschäft kehrt zur alten Profitabilität zurück.

Im dritten Quartal lag der Gewinn mit 1,03 je Aktie über den Erwartungen von 0,98 USD. Der Umsatz entsprach mit 22,3 Mrd. den Analystenschätzungen.
Der freie Cashflow vervielfachte sich von 187 Mio. auf 1,64 Mrd. USD.

Im vierten Quartal lag der Gewinn mit 0,82 je Aktie wieder weit über den Erwartungen von 0,66 USD. Der Umsatz entsprach mit 21,2 Mrd. den Analystenschätzungen.
Der freie Cashflow verbesserte sich von 1,38 auf 3,43 Mrd. USD.

Was würde das bedeuten?

Disney zufolge soll der freie Cashflow zeitnah wieder auf ein Niveau steigen, wie es zuletzt vor Corona der Fall war.
(„Expect to grow FCF approaching levels last seen pre-pandemic“)

Konkret würde das bedeuten, dass der freie Cashflow auf 6,52 USD je Aktie steigen soll, denn das hatte Disney 2019 erzielt.
Sollte das tatsächlich gelingen, dürfte es für die Disney-Aktie nur eine Richtung geben, denn derzeit entspräche das einem P/FCF von 14,5.

In Anbetracht der dann erzielten Verbesserungen, der wieder zunehmenden Profitabilität und allen anderen Charakteristiken wäre ein P/FCF von mindestens 20 angebracht.

Um das zu erreichen, sollen neben der zunehmenden Profitabilität des Streaming-Geschäfts vor allem auch Sparmassnahmen beitragen.
Dazu hat man die Ziele für das „Effizienzprogramm“ zuletzt von 5,5 auf 7,5 Mrd. USD pro Jahr erhöht.

Der nächste Aktivist schlägt zu

Presseberichten zufolge könnte sich neben Nelson Peltz noch ein anderer bekannter Hedgefonds positionieren (Link zu CNBC).
Demnach habe ValueAct eine signifikante Beteiligung an Disney erworben und sei bereits mit dem Management in Kontakt.

ValueAct zufolge seien die Disneys Freizeitparks- sowie das Konsumgütergeschäft 80 Dollar je Aktie wert.
In diesem Segment erziele Disney ein EBIT von etwa 10 Mrd. USD.
(„ValueAct believes that Disney’s theme parks and consumer products businesses and their $10 billion in EBIT (earnings before interest and taxes) are alone worth low $80s per share“)

Hat ValueAct ebenfalls Milliarden investiert?

ValueAct hatte im letzten Quartal im grossen Stil Aktien von Fiserv, KKR, Seagate, CBRE, der New York Times und Spotify abgestossen (Link zu Dataroma).
In Summe ist der Wert aller Portfolio-Positionen in etwa um 2,0 Mrd. USD gesunken, also um mehr als 30 %.

Womöglich war das die Vorbereitung darauf, anschliessend im grossen Stil in Disney umzuschichten. Sollte ValueAct tatsächlich das gesamte Kapital in Disney gesteckt haben, könnte es inzwischen die grösste Position des Hedgefonds sein.

ValueAct ist ebenfalls als aktivistischer Investor bekannt. Vielleicht sucht man den Schulterschluss mit Peltz, um gemeinsam die notwendigen Veränderungen zu erzwingen.

Doch selbst wenn das nicht gelingt, sieht es für ihr Disney-Investment, aus den aufgezeigten Gründen, gut aus.
Im Grunde dürfte der neue alte CEO Iger bereits die notwendigen Massnahmen angestossen haben.

Disney Aktie: Chart vom 17.11.2023, Kurs: 94,51 USD - Kürzel: DIS | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Disney Aktie: Chart vom 17.11.2023, Kurs: 94,51 USD – Kürzel: DIS | Quelle: TWS

Nachdem die Aktie kurzzeitig unter den langfristigen Aufwärtstrend gefallen war, haben die jüngsten Zahlen sowie der starke Ausblick eine Rückkehr über die Trendlinie ausgelöst.
Dieses Reversal könnte der Startschuss für eine grössere Rallye liefern. Mit dem Anstieg über 90 USD wurde ein Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 97 und 103 USD ausgelöst.
Über 103 würden Kursziele bei 110 sowie 115 und 120 USD in den Fokus rücken.