Renault Aktie Prognose Renault: Hier macht man weiterhin beeindruckend viel richtig

News: Aktuelle Analyse der Renault Aktie

von | |

Nachricht schicken an Ronald Gehrt
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Vorherige Analysen der Renault Aktie

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Dass Druck auf Absatzzahlen und Gewinn in der Automobilindustrie nicht zwingend ein Schicksalsschlag ist, bewies der französische Autobauer Renault mit der gestern vorgelegten, starken Bilanz und einem optimistischen Ausblick. Die Aktie fiel jedoch trotzdem. Warum?

Dass der Automobilmarkt in Europa nach dem immensen Anstieg der Neuwagenpreise und den gegenüber früheren Jahren erheblich höheren Kreditkosten Probleme hat, steht ausser Frage. Dass China als immer wichtiger gewordener Absatzmarkt weiterhin nicht imstande ist, das auszugleichen, ebenfalls. Aber einige Hersteller schlagen sich eben besser als andere. Und Renault schlug sich 2024 sogar bedeutend besser:

Der Umsatz stieg, wo er bei anderen fiel, und zwar um respektable 7,4 Prozent. Und wenngleich auch bei Renault Druck auf die operative Marge aufkam, so fiel diese doch nur von 7,9 auf 7,6 Prozent, so dass der operative Gewinn trotzdem um 3,6 Prozent höher lag als im Vorjahr … und Rekordlevel erreichte. Zwar ging der Gewinn auf Nettobasis drastisch zurück, das aber lag daran, dass ein Anteilsverkauf am japanischen Nissan-Konzern einen hohen Buchverlust ausgelöst hatte. Wichtiger ist, was im Tagesgeschäft läuft – und da läuft es eben recht solide.

Für 2025 gibt sich der Konzern indes vorsichtig. Bislang gibt es kein Umsatzziel, nur bei der Marge wagt man eine konkrete Zahl: Die soll, operativ, mindestens 7,0 Prozent erreichen. Was, wenn es auf dieses Minimum hinauslaufen sollte, weniger wäre als die 7,4 Prozent des Vorjahres. Schimmert da doch ein wenig Krise durch?

Expertenmeinung: Das kann man zwar bejahen, aber die Probleme am Gesamtmarkt sind ja nun einmal auch da. Bedeutsam ist, dass sich Renault da aber trotzdem mehr zutraut als mancher andere Automobilkonzern. Man vertraut auf die Stärke der Kombination aus Kosteneinsparungen, gut angenommenen, neuen Modellen – auch und gerade im Elektrobereich, wo andere immense Probleme haben – und der Fortsetzung der Produktoffensive im angelaufenen Jahr, zum Beispiel durch das viel Beifall einfahrende Revival des Klassikers R4 auf Elektrobasis, nachdem Ende 2024 bereits der R5 wieder an den Start ging.

Hinzu kommt, dass Renault diesen leichten Druck auf die Margen bei einem Umsatz auf Rekordniveau verspürt, während andere Hersteller da bereits deutlich unter ihren vorherigen Bestmarken liegen. Und das schlägt sich auch in der Performance der Aktie nieder:

Renault Aktie: Chart vom 20.02.2025, Kurs 49,13 Euro, Kürzel: RNO | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Renault Aktie: Chart vom 20.02.2025, Kurs 49,13 Euro, Kürzel: RNO | Quelle: TWS

Der Chart zeigt, dass die Renault-Aktie völlig anders daherkommt als die Kursverläufe der drei grossen deutschen Autobauer BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen. Während Letztere im April 2024 ihre Jahreshochs sahen und dann abdrehten, schaffte Renault noch Anfang Juni ein weiteres Hoch. Dann fiel die Aktie im Kontext der Branche zwar. Aber seit Beginn des vierten Quartals 2024 setzte sie sich nach oben ab und erreichte im Vorfeld dieser Bilanz fast das 2024er-Hoch … eine Performance, von der andere Automobil-Aktien nur träumen können. Aber wieso half das am Donnerstag nichts, wieso fiel Renault trotz dieser Bilanz um vier Prozent?

Die Aktie fiel nicht trotz, sondern wegen der Bilanz. Die Margenprognose gefiel den Tradern am Donnerstag nicht, hinzu kommt, dass die – wenngleich beeindruckenden – 2024er-Ergebnisse leicht unter den Prognosen der Analysten lagen. Dass man da jetzt eine Konsolidierung sieht, ist also nicht überraschend, die Aktie war ja auch speziell seit Anfang Dezember gut gelaufen. Aber das führt auch dazu, dass da noch einiges an Spielraum bliebe, bevor die Aktie bärisch würde. Solange die wichtige, die 200-Tage-Linie mit einschliessende Supportzone 43,74 zu 45,85 Euro nicht fällt, bleibt ein weiterer Anstieg möglich und die Aktie eine, die sich für das bärische Lager als Beute definitiv nicht aufdrängen würde.

Quellenangaben:
Bilanz 2024, 20.02.2025; https://assets.renaultgroup.com/uploads/2025/02/20250220_Renault-Group_Press-Release_2024-FY-results.pdf

Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.

Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.

Ein solides Plus der Renault-Aktie als Antwort auf die am Donnerstagmorgen vorgelegten Quartalzahlen befeuerte neben den Tesla-Zahlen die Aktien der europäischen Autobauer. Nicht wenige dachten offenbar, Renault sei ein Beleg für eine Besserung der Lage. Ist das so?

Das ist es nicht. Und dass die Renault-Aktie zwar 4,74 Prozent zulegte, am Tageshoch aber bereits 8,15 Prozent vorne gelegen hatte, dort allerdings an einer wichtigen Widerstandslinie scheiterte zeigt, dass das nicht wenige auch erkannt haben. Richtig ist zwar, dass Renault im dritten Quartal seinen Umsatz um 1,8 Prozent steigerte, ohne Berücksichtigung von Währungsschwankungen wären es sogar fünf Prozent gewesen. Doch das ist kein Silberstreif am Horizont der Autobranche. Es ist nicht einmal zwingend ein Silberstreif für Renault selbst.

Denn der Umsatz legte zwar zu, aber es bleibt offen, ob sich auch die Gewinnmarge und der Gewinn selbst haben steigern lassen oder wenigstens gut gehalten haben, denn das komplette Zahlenwerk kommt, wie bei französischen Konzernen üblich, erst zum Ende eines Halbjahres und damit für das laufende Halbjahr erst Ende Januar. Zwar bestätigte Renault seinen bisherigen Gesamtjahresausblick. Aber ob das laufende, noch recht junge Quartal ebenso solide läuft wie das dritte, bleibt offen. Grund:

Expertenmeinung: Renault profitierte davon, dass im dritten Quartal zahlreiche neue Modelle erstmals ausgeliefert wurden, auf die die Käufer zuvor gewartet hatten. Dabei waren vor allem teurere Modelle mit einer traditionell höheren Gewinnmarge besonders gefragt. Doch solche Wellen ebben eben schnell ab. Und der Umstand, dass Renault im dritten Quartal zwar etwas mehr umgesetzt hat, aber rein von der Zahl der verkauften Fahrzeuge 5,6 Prozent unter dem Vorjahresquartal blieb, zeigt: Da ist beileibe nicht alles Gold, was glänzt.

Daher wundert es nicht, dass die Aktie nicht einfach steil davonschoss, sondern auf Höhe der wichtigen 200-Tage-Linie abgefangen wurde. Diese bei derzeit 43,65 Euro verlaufende Linie bildet mit dem August-Hoch bei 43,74 Euro einen entscheidenden Kreuzwiderstand – und genau da setzten die Gewinnmitnahmen ein. Gut ist zweifellos, dass Renault nicht wie die deutschen Autobauer seine Jahresprognose senken musste, aber:

Erst, wenn die Aktie diese gestern gerissene Hürde sauber überspringen könnte, wäre erkennbar, dass die Marktteilnehmer das als ausreichend für umfassendere Käufe sehen. Und selbst dann wäre noch Vorsicht geboten, denn bereits bei 45,79 Euro wartet gleich der nächste markante Widerstand in Form der Nackenlinie der zwischen April und Juli vollzogenen Toppbildung. Jetzt bereits die Wende auszurufen, das wäre daher womöglich ein wenig voreilig.  

Renault Aktie: Chart vom 24.10.2024, Kurs 42,18 Euro, Kürzel: RNO | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Über den Autor

Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.

Analysemethode

Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.