Krones ist ein deutscher Hidden Champion und verzeichnet seit Jahren starkes Wachstum. Der Aktienkurs spiegelt diesen Erfolg jedoch bislang kaum wider.
Weltweiter Marktführer
Krones ist ein weltweit führender Hersteller von Maschinen und Anlagen zur Abfüllung und Verpackung von Getränken und flüssigen Nahrungsmitteln. Das 1951 gegründete Systemtechnik-Unternehmen ist auf Prozess-, Abfüll- und Verpackungstechnik für PET- und Glasflaschen sowie Getränkedosen spezialisiert.
Mit einem weltweiten Marktanteil von über 20 % bei Getränkeabfüllanlagen ist Krones global bestens positioniert. Das Portfolio deckt inzwischen den gesamten Produktionsprozess der Getränkeindustrie ab – von der Prozesstechnik über Abfüll- und Verpackungslösungen bis hin zu Intralogistik, Kunststoffrecycling und digitalen Anwendungen.
Zu den Kernprodukten zählen Streckblasmaschinen für PET-Flaschen, Abfüllsysteme, Etikettiermaschinen, Verpackungs- und Palettiersysteme sowie Cleaning-in-Place-Anlagen. Darüber hinaus bietet Krones IT-Lösungen wie das SitePilot-System, das Produktionsdaten in ERP-Systeme integriert, sowie Logistiksysteme für Block- und Hochregallager.
Vom Maschinenbauer zum globalen Systempartner
Zum Angebotsspektrum gehören aber auch umfangreiche Dienstleistungsangebote im Bereich IT, Fabrikplanung, Montage, Wartung und Logistik, sodass sich die Krones AG als Rundum-Partner für ihre Kunden sieht.
Zu den Kunden zählen in erster Linie Brauereien, Softdrink-, Wein-, Sekt- und Spirituosenhersteller, aber auch Unternehmen aus der Nahrungs- und Genussmittelindustrie sowie der chemischen, pharmazeutischen und kosmetischen Industrie.
Die Krones AG unterhält Service-Center auf vier Kontinenten, erzielt mehr als 90% der Umsätze im Ausland und verfügt über mehr als 7.000 Patente und Gebrauchsmuster.
2021 bis 2024: Vier Jahre, vier Gewinnsprünge
Obwohl der Kurs in der jüngeren Vergangenheit stark gestiegen ist, hinkt er den Fundamentaldaten hinterher. Der Kurs ist heute kaum höher als 2015, obwohl das Unternehmen auf dem besten Weg ist, in diesem Jahr doppelt so viel zu verdienen wie damals.
Zeitweise hatte man erhebliche operative Probleme. Nachdem man 2017 ein Rekordergebnis von 5,97 Euro je Aktie erzielt hatte, war das Ergebnis in den Jahren 2018 – 2020 konstant rückläufig, kurzzeitig rutschte man sogar in die roten Zahlen.
Doch darauf folgte 2021 ein beeindruckender Turnaround, bei dem das Ergebnis wieder auf 4,47 Euro je Aktie kletterte.
Die Börse reagierte mit Zurückhaltung auf das starke Geschäftsjahr, was verständlich ist. Aus damaliger Sicht war nicht eindeutig klar, ob es sich um ein Strohfeuer handeln würde oder ob sich die geschäftliche Lage nachhaltig verbessert hatte.
Seitdem ist viel Zeit vergangen und es dürfte sicher sein, dass der Turnaround wirklich geglückt ist.
Denn 2022 kletterte das Ergebnis um weitere 34% und erreichte ein Rekordniveau von 5,92 Euro je Aktie.
Darauf folgten 2023 und 2024 zwei weitere Gewinnsprünge um mehr als 20%.
Niedrige Bewertung trotz Rekordergebnis?
Im letzten Geschäftsjahr lag das Ergebnis bei 8,77 Euro je Aktie und trotzdem ist der Kurs kaum höher als vor zehn Jahren. An sich selbst gemessen und auch relativ betrachtet ist die Aktie niedrig bewertet.
In absoluten Massstäben gilt dasselbe. Im laufenden Geschäftsjahr soll das Ergebnis um 17% auf 10,20 Euro je Aktie steigen.
Krones kommt demnach auf ein KGVe von 13,5. Im langjährigen Durchschnitt lag das KGV bei etwa 19 und das wäre bei den derzeitigen Wachstumsraten ebenfalls angebracht.
Am 9. Mai hat das Unternehmen ein Update veröffentlicht.
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres hat sich der starke Trend fortgesetzt. Der Umsatz konnte um 13,1% auf 1,41 Mrd. Euro gesteigert werden.
Das EBT verbesserte sich um 21,2% auf 107,9 Mio. Euro.
Dass das Ergebnis je Aktie „nur“ um 15,4% auf 2,40 Euro je Aktie gestiegen ist, dürfte also vor allem darauf zurückzuführen sein, dass die Steuerquote höher ausgefallen ist.
Die Erwartungen wurden jedoch übertroffen.
Über 4 Milliarden Auftragsbestand
Der Auftragsbestand war mit 4,32 Mrd. Euro in etwa stabil. Vorerst ist das Unternehmen ausgelastet, ein Anstieg wäre dennoch wünschenswert gewesen. Zuletzt lag der Auftragseingang nur noch knapp über dem Umsatz.
Die Nettoliquidität kletterte von 438,7 auf 589,7 Mio. Euro. In Deutschland sind Aktienrückkäufe eher die Ausnahme, teilweise sogar verpönt, aber in diesem Fall wären sie angebracht und ratsam.
Die langfristigen Ziele wurden kürzlich nochmal bestätigt. Demnach strebt Krones für 2028 einen Umsatz von 7,0 Mrd. Euro und eine EBITDA-Marge zwischen 11 und 13 % an.
Im Geschäftsjahr 2024 lag der Umsatz bei 5,29 Mrd. Euro und die EBITDA-Marge bei 10,1%.

Krones hat den mehrjährigen Aufwärtstrend durchbrochen und unmittelbar eine Trendwende vollzogen.
Gelingt jetzt ein nachhaltiger Ausbruch über 135 Euro, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit extrapolierten Kurszielen bei 150 – 155 Euro.
Fällt die Aktie jedoch unter 135 Euro zurück, wie Anfang des Jahres, haben die Bullen ihre Chance vertan. In diesem Szenario muss mit einem erneuten Rücksetzer bis 120 oder 115 Euro gerechnet werden.
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