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Umsatz, Gewinn und Marge über den Erwartungen und eine betont breite Brust bei der Kommentierung von Lage und Perspektiven: So präsentierte BMW am Freitag das dritte Quartal. Die Aktie legte folgerichtig zu. Aber bullisch ist sie dadurch noch nicht. Noch nicht?
Dass der Umsatz im Sommerquartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum zulegen würde, hatten die Experten zwar erwartet. Aber nicht, dass es 38,5 Milliarden Euro würden. Die Analysten hatten im Schnitt nur einen geringfügigen Zuwachs von 37,2 auf 37,5 Milliarden gesehen. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern legte deutlich von 3,68 Milliarden im Vorjahr auf 4,35 Milliarden zu (Prognose 4,24 Milliarden), der Nettogewinn betrug 2,93 Milliarden. Weniger als die 3,18 Milliarden ein Jahr zuvor, aber auch hier mehr als die Prognose (2,81 Milliarden). Triebfeder des überproportional gestiegenen Gewinns: eine von 9,6 auf 9,8 Prozent gestiegene Marge.
Die 2023er-Prognose wurde zwar „nur“ bestätigt. Aber mit einem Absatzplus bei den Fahrzeugen zwischen fünf und zehn Prozent und einer Marge von 9,0 bis 10,5 Prozent im Auto-Sektor liegt man ja bereits gut. Gut genug, um im Zuge der Präsentation der Zahlen Formulierungen zu hören wie „unsere Marktstellung ist nicht so einfach unter Druck zu setzen.“
Und die Investoren teilen offenbar die Sicht des Vorstands, denn ob man die Aktie ab dem Beginn der 2022er Herbst-Rallye oder ab Jahresbeginn betrachtet, sie steht im Vergleich zu den anderen Automobilbau-Aktien im DAX – VW, Porsche AG und Mercedes-Benz – von der Performance her am besten da. Entsprechend positiv quittierte man diese Bilanz, die Aktie legte am Freitag um 2,04 Prozent zu. Gut, aber:
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Expertenmeinung: Damit landete die BMW-Aktie unter den 40 DAX-Aktien am Freitag nur auf Platz neun der Gewinner. Da dürfte sich manch ein hier investierter Anleger mehr erhofft haben. Zumal die Aktie zwar als Folge der Bilanz mit einer Aufwärts-Kurslücke in den Handel ging, dann aber nur marginal über dem Eröffnungskurs schloss. Gab es womöglich ein Haar in der Suppe?
Was die solide Positionierung des Unternehmens und die positive Aussage der Bilanz angeht, nicht. Das „Haar“ dürfte vielmehr sein, dass man an der Outperformance der Aktie gegenüber den Branchenkollegen klar sieht, dass die starke Marktstellung bereits honoriert und solche starken Bilanzdaten damit auch grossenteils erwartet wurden. Und auch, wenn der BMW-Vorstand das anders zu sehen scheint: Gegen das zuletzt augenfällige, allgemeine Misstrauen gegenüber den Wachstumschancen der Autobranche in den kommenden ein, zwei Jahren dürfte auch BMW nicht gefeit sein.
Was dazu führte, dass die Aktie zwar im Vorfeld an der wichtigen Supportlinie bei 86,70 Euro drehte und durch die Kursgewinne des Freitags in die Widerstandszone 92,37 zu 93,36 Euro hinein lief, es aber nicht über sie hinaus schaffte. Und selbst wenn das jetzt durch Anschlusskäufe gelingen sollte, sehen Sie im Chartbild, dass dadurch nur die Rückkehr in die vorherige, wochenlange Seitwärtsrange vollzogen würde, die auf der Oberseite durch die bei derzeit 100,82 Euro verlaufende 200-Tage-Linie begrenzt wird. Diese Linie müsste die Aktie überwinden, um ein bullisches Signal zu generieren, das über die kurzfristige Ebene hinausginge. Wer die Sache etwas besonnener angehen will, wartet besser ab, ob das wirklich gelingt.
Quellenangaben:
Quartalsmitteilung Q3, 03.11.2023:
https://www.bmwgroup.com/de/investor-relations/unternehmensberichte.html
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/bmw
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