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Basler ist ein Hersteller digitaler Industriekameras zur Ablaufsteuerung und Qualitätsüberwachung. Ein Markt, der grundsätzlich Wachstumspotenzial hat, in den vergangenen Jahren war der Umsatz kontinuierlich gestiegen. Doch das ändert sich gerade.
2022 war Baslers Umsatz noch deutlich um 27 Prozent gestiegen. Zwar war der Druck auf die Gewinnmarge unübersehbar, denn der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) stieg deutlich unterproportional um nur drei Prozent, der Gewinn nach Steuern ebenso. Aber immerhin, könnte man sagen … wenn da nicht der Auftragseingang wäre.
Das Volumen der Neuaufträge sank im Vorjahr um markante 23 Prozent auf 284,4 Millionen. Dadurch sank die Book-to-Bill-Ratio unter 1, sprich die neuen Aufträge lagen unter dem Umsatz von 272,2 Millionen Euro. Und das scheint sich bislang nicht zu ändern. Schon im Zuge der vorab Ende Februar veröffentlichten Jahresbilanz sprach man bei Basler von einem „anhaltend schwachen Auftragseingangsniveau“. Und in der endgültigen Bilanz, die am 29. März vorgelegt wurde, gab das Unternehmen für den 2023er-Umsatz die Perspektive von 235 bis 265 Millionen Euro aus, also klar weniger als 2022. Wo liegt das Problem?
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Basler Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Basler rüstet mit seinen Kameras Anlagen aus, die im produzierenden Gewerbe arbeiten. Und dem geht es derzeit nicht besonders gut. Das zeigen die Einkaufsmanagerindizes, der Industrieumsatz, der Auftragseingang. Und wenn man unter Druck gerät und fürchtet, dass der in Dauer und Ausmass nicht vorhersehbar ist, reduziert man Investitionen. Das ist es, was Basler derzeit trifft. Und da hat man es selbst auch nicht in der Hand: Entweder die Unternehmen bestellen … oder sie bestellen eben nicht. Das hängt von der Lage bei den Auftraggebern ab.

Dementsprechend verhalten sehen die fünf Analysten, die Basler beobachten, die Lage. Ein Analyst ist zwar eher optimistisch und hat für Basler Ende März ein Kursziel von 39 Euro ausgegeben, Empfehlung „Kaufen“. Die anderen vier Kursziele liegen aber deutlich tiefer, zwischen 21,30 und 29,00 Euro, Empfehlungen „Halten“ bzw. „Neutral“. Und dass die Aktie aktuell sogar unter das niedrigste dieser Kursziele gerutscht ist, ist der Sorge geschuldet, dass es mit der momentanen, durchschnittlichen Erwartung eines um ca. 30 Prozent niedrigeren Gewinns pro Aktie im laufenden Jahr womöglich nicht getan ist. Dadurch fiel Basler in der Vorwoche unter die markante Unterstützungslinie in Form des 2022er-Tiefs bei 21,65 Euro. Eine Bestätigung des Abwärtstrends, die für Anschlussverkäufe sorgen kann. Die nächsten potenziellen Auffanglinien sehen Sie in unserem Chart auf Wochenbasis: Das wären das Tief des vierten Quartals 2020 bei 15,47 Euro und das 2020er-Tief bei 11,18 Euro. Dass die Aktie dann auch bei einem kräftig sinkenden Gewinn eher unterbewertet wäre, mag zwar sein. Aber hier sollte man erst über den Einstieg nachdenken, wenn zuvor gebrochene Unterstützungen zurückerobert wurden und dadurch klar wird, dass die Verkäufer nicht mehr aktiv auf die Aktie drücken.
Quellenangaben:
Basler meldet Geschäftszahlen für 2023, 29.3.: https://www.baslerweb.com/de/unternehmen/investoren/finanzinformationen/ad-hoc-meldungen/
Kursziele: https://www.baslerweb.com/de/unternehmen/investoren/aktie/analystenempfehlungen/
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