Die Aktie des Linux-Spezialisten SUSE erreichte am ersten Handelstag des Jahres ein neues Rekordhoch. Doch statt Anschlusskäufen hagelte es danach Verkaufsorders. Jetzt ringt der Kurs mit einem Allzeittief. Was muss passieren, um ein bullisches Signal zu generieren?
Letzten Endes muss es die Charttechnik richten, denn der Grund, warum die SUSE-Aktie so deutlich zu Boden ging, ist so schnell nicht vom Tisch zu bekommen. SUSE legte im Januar die Ergebnisse des vierten Quartals vor und kombinierte das mit einem Ausblick auf das Jahr 2022, der zwar nicht schlecht war, aber er war zu dünn für eine Aktie, die für einen IT-Dienstleister ungewöhnlich teuer bewertet ist.
Das führte dazu, dass der bereits zuvor vollzogene Abverkauf der Dezember-Rallye in die nächste Runde ging. Ausgerechnet auf Höhe der Nackenlinie der vorher vollendeten Toppbildung wurde eine anfangs positive Reaktion auf diese Bilanzdaten nebst Ausblick abverkauft … und es folgten drei weitere, sehr schwache Tage. Als der Verkaufsdruck abebbte, fand sich die SUSE-Aktie im Bereich des im Juni 2021 markierten, bisherigen Rekordtiefs wieder.
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Expertenmeinung: So etwas hält potenzielle Käufer natürlich auf Distanz. Und da die Guidance für 2022 bereits auf dem Tisch liegt, die Ergebnisse zum ersten Quartal erst am 17. März Neues bringen können (SUSE hat ein bis zum 30.10. laufendes Geschäftsjahr, das erste Quartal endete also am 31.1.), ist kurzfristig nichts von fundamentaler Seite zu erwarten. Es bleibt die Charttechnik. Aber die zeigt ein durchaus sauberes Bild, so dass sich eingrenzen liesse, was gelingen muss, um die derzeit bärische Stimmung aufzuhellen.
Wir sehen hier zwei entscheidende Charthürden, die es zu überwinden gälte, um das Bild zu drehen. Zunächst einmal den Level um 30 Euro. Hier endete eine Gegenbewegung, nachdem SUSE erstmals Ende Januar auf das Juni 2021-Tief zurückgeworfen wurde. Dieses Januar-Tief bei 25,20 Euro wurde daraufhin am Montag getestet – und hielt erst einmal. Das erzeugt die Chance auf ein Doppeltief, dass die Aktie, wenn es mit Schlusskursen über 30 Euro vollendet würde, zumindest auf kurzfristiger Ebene wieder in bullisches Terrain zurückbringt.
Für ein mittelfristig positives Signal gälte es danach, die Nackenlinie der zwischen September und Januar etablierten Topps zurückzuerobern, dafür wären Schlusskurse über 35 Euro erforderlich. Aber erst, wenn SUSE mit einer Bilanz zum ersten Quartal voll überzeugt und/oder die bisherige 2022er-Guidance anhebt, hätten solche Kaufsignale auch den Rückenwind der Fundamentals, um sie stabiler zu gestalten. Bliebe das aus, wäre die Aktie auf der Long-Seite eher eine Trading- als eine Investmentgelegenheit.

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