Procter & Gamble Aktie Prognose Procter & Gamble: Dividendenaristokrat erwartet Gewinnsprung

News: Aktuelle Analyse der Procter & Gamble Aktie

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Procter & Gamble
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Procter & Gamble hat die Erwartungen übertroffen und stellt den nächsten Gewinnsprung in Aussicht. Lohnt sich ein Investment?

Was passiert hier gerade?

Die Berichtssaison geht weiter und es scheint fast so, als wäre die wirtschaftliche Lage sehr viel besser als man uns in den Medien immer weismachen will.

Zumindest scheint das in den USA der Fall zu sein. Im zweiten Quartal ist das Wirtschaftswachstum von 2,0 auf 2,4% gestiegen. Erwartet wurde eine Verlangsamung auf 1,8%.

Die Live-Indikation für das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal liegt derzeit bei 1,5%. Das kann sich in den kommenden Wochen und Monaten noch ändern, aber nach dem heutigen Kenntnisstand ist die grösste Volkswirtschaft der Welt weit von einer Rezession entfernt.

Da sich die Wirtschaft besser entwickelt als angenommen, übertrifft der absolute Grossteil aller Unternehmen die Erwartungen. In den letzten beiden Artikeln hatten wir beispielsweise McDonalds und Sanofi thematisiert.

Dort war es auch der Fall und bei Procter & Gamble sowie ihren Konkurrenten sieht es nicht anders aus.
In den letzten Tagen haben Johnson & Johnson, Unilever, Kimberly-Clark sowie Colgate Quartalszahlen vorgelegt und durch die Bank die Erwartungen übertroffen.

Wir hatten in den letzten Monaten mehrfach in Artikeln darauf hingewiesen, dass eine Rezession, sollte sie denn kommen, wahrscheinlich eher mild verlaufen wird.

Optimismus als Strategie

Schwere Krisen entstehen in der Regel, wenn die Wirtschaft unvorbereitet getroffen wird. In der aktuellen Situation hatten Unternehmen und Bürger aber anderthalb Jahre Zeit, um sich vorzubereiten.
In dieser Zeit hat man Kosten eingespart, weniger Personal eingestellt oder sogar entlassen, die Kapitalreserven gestärkt und so weiter.

Nennen Sie mich einen unverbesserlichen Optimisten, aber vielleicht bleibt die grosse Krise einfach aus.

Wie sagte der Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger Paul Samuelson so schön: „The stock market has predicted nine out of the last five recessions.“

An der Börse ist es demnach eine gute Strategie, konsequent optimistisch zu sein. Dann steigt man nicht nur nicht aus, weil eine Krise erwartet wird, die am Ende nicht kommt, sondern hat auch den Mut, während echten Krisen zuzuschlagen.

Um eine weitere Börsenlegende zu bemühen, Peter Lynch hat dereinst gesagt:
„Far more money has been lost by investors in preparing for corrections, or anticipating corrections, than has been lost in the corrections themselves.”

Oder umgekehrt: Wer Buy & Hold betreibt, ist bei jeder Rallye dabei.

Preiserhöhungen als Strategie

Kommen wir zurück zu Procter & Gamble. Dem Unternehmen scheint es gut zu gelingen, die gestiegenen Kosten an die Kunden weiterzugeben.
Im jüngsten Quartal sind die Verkaufsmengen beispielsweise um 1% gesunken, der Umsatz aber um 8% gestiegen, da man die Preise um 9% erhöht hat.

Dadurch ist die Bruttomarge um 3,8 Prozentpunkte auf 48,4% gestiegen und die operative Marge um 1,9 Prozentpunkte auf 20,3%.

Nachdem wir inzwischen etliche Quartalszahlen durchleuchtet haben, kristallisiert sich ein klarer Trend heraus. Sehr viele Unternehmen haben die Inflation als Ausrede genutzt, um die Preise stärker zu erhöhen als notwendig gewesen wäre, um dadurch die Profitabilität zu steigern.

Es ist also keine Fehleinschätzung der Lage, wenn man das Gefühl hat, dass die Inflation auf den Schultern der Bürger abgeladen wird.

Und leider hat man keine Möglichkeit, das zu umgehen, wenn alle Hersteller von Waschmittel, Zahnpasta und vielen anderen Verbrauchsgütern gleichzeitig die Preise um 9% erhöhen.
Grob vereinfacht ist genau das passiert.

Dividendenaristokrat: Procter & Gamble verspricht langfristig steigende Ausschüttungen

Unilever hat die Preise im Durchschnitt um 8,2% erhöht, Kimberly Clark um 9% und Colgate-Palmolive sogar um 11%.

Bei Procter & Gamble sowie ihren Konkurrenten hat das zu steigenden Umsätzen und Margen geführt.
Der Gewinn von PG lag im vierten Quartal mit 1,37 je Aktie über den Erwartungen von 1,34 USD. Der Umsatz übertraf mit 20,6 Mrd. die Analystenschätzungen von 20,0 Mrd. USD ebenfalls.

Für das neue Geschäftsjahr, welches bei Procter & Gamble im Juli beginnt, stellt man einen Gewinnsprung von 5,85 auf 6,25 – 6,43 USD je Aktie in Aussicht.
Die Wachstumsraten sind derzeit anderthalbmal so hoch wie gewöhnlich und sollen es vorerst auch bleiben.
Sowohl für das laufende als auch die kommenden beiden Geschäftsjahre werden Gewinnsteigerungen von 9% p.a. erwartet.

Hinzu kommt eine Dividendenrendite von derzeit 2,47%. Da es sich bei Procter & Gamble um einen Dividendenaristokraten, der die Ausschüttung 67 Jahre in Folge erhöht hat, kann man perspektivisch mit mehr rechnen.

Womöglich gibt es auch weitere positive Überraschungen und die Erwartungen sind zu niedrig.
Nach den Quartalszahlen teilte man mit, dass man trotz der Preiserhöhungen Marktanteile gewonnen hat und sogar die Absatzmengen steigern konnte.
(CEO: „Momentum is building, expect pricing to hold; Volume to become a much more relevant component of top line growth going forward. Building market share even with some trade down within out portfolio.“

Exec: „In US in our business we have now achieved volume growth of 3%.“)

Procter & Gamble Aktie: Chart vom 28.07.2023, Kurs: 152,11 - Kürzel: PG | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Procter & Gamble Aktie: Chart vom 28.07.2023, Kurs: 152,11 – Kürzel: PG | Quelle: TWS

Die Aktie ist übergeordnet bullisch, die nächstgelegenen Unterstützungen liegen bei 145 sowie 135 USD. Nahe 135 USD verläuft auch der langfristige Aufwärtstrend

Kann zeitnah der Widerstandsbereich bei 155-157 USD durchbrochen werden, könnte die Aktie abermals in Richtung Allzeithoch bei 165 USD durchstarten.
Darüber ergeben sich extrapolierte Kursziele bei 180-185 USD.

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Vorherige Analysen der Procter & Gamble Aktie

Sollte man jetzt in defensive Werte umschichten? Ergibt das überhaupt Sinn, oder ist es schon zu spät? Welche Rendite wäre bei Procter & Gamble überhaupt möglich und von welchen Faktoren hängt das überhaupt ab?

Hat es geholfen?

Seit jeher erzählt man uns, dass man vor Krisen geschützt ist, wenn man defensive Werte hält oder sogar in schwierigen Zeiten in defensive Werte umschichten sollte.

Schaut man sich allerdings die Realität an, stellt man fest, dass die Aktien von Unternehmen wie Procter & Gamble ebenfalls unter Druck kommen. Und das auch nicht gerade in geringem Umfang.

Nüchtern betrachtet hätte man mit Procter & Gamble am Ende überhaupt nichts gewonnen. Sowohl der S&P 500 als auch der Konsumgüter-Konzern haben ausgehend vom Hoch rund 23% an Wert verloren.

Selbstverständlich gibt es zyklische Werte oder Wachstumsaktien, die noch exorbitant mehr verloren haben, aber das ändert nichts daran, dass man im Vergleich zum breiten Markt mit Procter & Gamble nichts gewonnen hätte.

Bleibt also die Überlegung, ob die Aktie in Zukunft das Potenzial für Outperformance hat. Und dazu können nur zwei Faktoren beitragen:
Entweder ist die Aktie unterbewertet und bringt das Potenzial mit, dass die Bewertung perspektivisch wieder steigt.
Oder aber der Gewinn je Aktie steigt.

Unter dem Strich sind das die beiden mit Abstand wichtigsten Faktoren. Sie bestimmen die langfristige Kursentwicklung.

Lassen Sie uns diese beiden Fragen also gemeinsam erörtern.

Welche Bewertung ist fair?

Das ist natürlich die Gretchenfrage und darüber lässt sich vortrefflich diskutieren. Die einen Anleger werden argumentieren, dass man für Procter & Gamble auch ein KGV von 30 zahlen könne, da das Unternehmen entsprechend sicher sei und man damit langfristig kein Geld verlieren könne.
Am anderen Extrempunkt gibt es sicherlich Anleger, die nur ein KGV von 10 zahlen würden, da so gut wie kein organisches Wachstum stattfindet.

Im Endeffekt liegen beide Seiten mit ihrem Argument richtig, nur die Schlussfolgerung könnte ein wenig über das Ziel hinausschiessen.

Es ist durchaus richtig, dass bei Procter & Gamble faktisch kein organisches Wachstum stattfindet. Der Umsatz ist heute ungefähr so hoch wie vor zehn Jahren, viel getan hat sich also nicht.

Das Einzige, was dem Umsatz je Aktie Auftrieb beschert, sind anhaltende Buybacks. Beim Gewinn hat man noch etwas Schützenhilfe durch steigende Margen erhalten.
In Summe klettert das Ergebnis in diesem Zeitraum von 3,85 auf 5,81 USD je Aktie.

Das entspricht lediglich einer jährlichen Wachstumsrate von etwa 4%. Das ist nicht gerade viel, vor allem, wenn man die Inflation berücksichtigt.

Aber welche Bewertung ist denn nun fair? Das ist wie immer eine Einzelfallentscheidung, da jedes Unternehmen einmalig ist.
Wir wissen aber aus über einem Jahrhundert an Börsengeschichte, welche Bewertung für diese Wachstumsgeschwindigkeit normal ist und das ist ein KGV im Bereich von 12 – 15.

Es kommt eben drauf an

Wenn man das Geschäft als besonders sicher und langfristig überzeugend findet, kann man noch einige „KGV-Punkte“ obendrauf legen.
Und genau das hat der Markt auch getan, denn in den fünf Jahren vor dem allgemeinen Aktien-Hype von 2020/2021 lag die P/E durchschnittlich bei 20,8.

Damit ist die Abweichung der Bewertung von Procter & Gamble im Verhältnis zu dem, was beim vorliegenden Wachstum gängig ist, sehr hoch.
Das ist einerseits zwar halbwegs rational, birgt aber immer die Gefahr, dass sich die Wahrnehmung der Anleger auch wieder ändern kann.

Dazu muss es nicht kommen, aber als Investor müssen wir solche Negativ-Szenarien einplanen und können uns nicht an Wunschdenken orientieren.
Das gilt umso mehr, wenn derartige Szenarien äusserst plausibel sind. Bei Procter & Gamble muss man nicht lange suchen, denn in den fünf Jahren vor dem zuvor betrachteten Zeitraum, lag die P/E durchschnittlich bei 16,3.
Es gibt keinen Grund dafür, dass es nicht wieder auf dieses Niveau gehen kann.

Das sind also die Rahmenbedingungen und einige Bezugspunkte, aus denen sich eine faire Bewertung ableiten lässt.
Je nachdem, welchen Bezugszeitraum man wählt und wie viele „Bonuspunkte“ man Procter & Gamble für die Sicherheit des Geschäftsmodells gibt.

Chart vom 24.10.2022 – Kurs: 128,58 Kürzel: PG - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 24.10.2022 – Kurs: 128,58 Kürzel: PG – Wochenkerzen

Kommt man zu dem Schluss, dass eine P/E von 15 fair ist, ergibt sich derzeit ein Wert von lediglich 87,15 USD.
Ziehen wir hingegen eine P/E von 20,8 heran, ergibt sich ein fairer Wert von 120,84 USD. Das Problem an all diesen Bezugspunkten ist, dass Procter & Gamble aktuell über diesem Niveau notiert.

Jetzt geht es um die Wurst

Das Einzige, was Procter & Gamble an dieser Stelle noch attraktiv machen könnte, ist zukünftiges Wachstum.

Leider gibt es aber auch an dieser Front wenig erfreuliche Nachrichten. Denn in diesem Geschäftsjahr dürfte das Ergebnis (trotz Buybacks) stagnieren.
Das wäre nur halb so schlimm, wenn das Geschäftsjahr im Dezember enden würde, es endet aber erst im Juli 2023.

In den kommenden Monaten dürften also die Impulse für steigende Kurse fehlen. Es bricht schliesslich selten Jubel aus, wenn der Gewinn stagniert.

In den beiden darauffolgenden Geschäftsjahren soll allerdings alles besser werden. Derzeit erwarten die Prognostiker Gewinnsteigerungen von 7%.
Das wäre durchaus möglich, doch auch dann stellen sich drei Fragen.

  1. Warum sollen die Wachstumsraten plötzlich viel höher sein als in der Vergangenheit? Die Erfahrung zeigt, dass die Erwartungen in diesen Fällen meist zu hoch sind.
  2. Was bringen 7% Wachstum bei 10% Inflation?
  3. Welche Kursziele lassen sich daraus ableiten?

Die ersten beiden Fragen sind bereits beantwortet oder beantworten sich von selbst. Die dritte Frage erörtern wir jetzt.

Auch hier kommt es wieder darauf an, welche P/E man als fair ansetzt. Geht man davon aus, dass die Prognosen richtig sind, dann ergibt sich bei einer P/E von 16,3 für Juli 2025 ein Kursziel von 108,88 USD.
Nimmt man als Grundlage eine P/E von 20,8, kommt man zu einem Kursziel von 138,94 USD.

Im einen Fall ergibt sich inklusive Dividende eine annualisierte Rendite von -2,3% und im anderen Fall von +5,8%.
Jetzt kann jeder abwägen, ob das für ihn interessant ist oder nicht.