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Ein neues Börsenjahr hat begonnen und ich wünsche Ihnen viel Erfolg.
Das zurückliegende Jahr war von viel Unsicherheit und einem anhaltenden Bärenmarkt geprägt. Vielleicht gibt es 2023 aber wieder etwas zu feiern.
Bei Live Nation dürfte das geschäftlich sicherlich der Fall sein, denn inzwischen wurden die Corona-Massnahmen weltweit nahezu vollständig aufgehoben.
Das dürfte Live Nation ganz gelegen kommen, denn das Unternehmen ist der weltweit führende Ticketverkäufer und Veranstalter von Live-Events.
Dazu gehören Konzerte, Musikfestivals und andere Veranstaltungen im Bereich Musik, Sport und Theater.
Live Nation ist in erster Linie dafür bekannt, Konzerte und Tourneen für Künstler und Musikbands zu veranstalten und zu vermarkten. Das Unternehmen betreibt auch eine Reihe von Veranstaltungsorten und arbeitet eng mit Künstlern und Musiklabels zusammen.
Das Unternehmen ist in 40 Ländern aktiv, veranstaltet jährlich 40.000 Konzerte, mehr als 100 Festivals, betreut 4.000 Musik-Tourneen, betreibt 200 Veranstaltungsorte und verkauft mehr als 500 Millionen Tickets pro Jahr.
Wünschenswert
Man kann sich also vorstellen, dass das Unternehmen unter normalen Umständen ordentlich Geld verdient.
Der Verkauf von Tickets für Musiker oder andere Veranstaltungen ist hochprofitabel und obendrein benötigt das Geschäftsmodell kaum Kapital. Das eigentliche Problem ist, so gross zu werden, dass man für die Künstler wirklich attraktiv ist – doch diesen Punkt hat Live Nation längst überschritten.
Selbstverständlich ist das Geschäft 2020 geradezu zum Erliegen gekommen, doch seitdem geht es dynamisch aufwärts. Derzeit kommt es sogar zu Nachholeffekten, da Konzerte, die 2020 und 2021 abgesagt wurden, nun stattfinden.
Doch schauen wir uns zunächst gemeinsam den Trackrecord an. In den Jahren 2010 bis einschliesslich 2019 konnte Live Nation den Umsatz von 5,06 auf 11,55 Mrd. USD mehr als verdoppeln.
In dieser Zeit hat es das Unternehmen weitgehend vermieden, einen nennenswerten Gewinn zu melden.
Ein Blick in den Cashflow verrät allerdings, was hier in Wirklichkeit vor sich geht. Der operative Cashflow konnte in diesem Zeitraum von 159 auf 470 Mio. USD nahezu verdreifacht werden.
Doch selbst das ist eher noch ein Understatement, denn das Geschäftsjahr 2019, welches hier als Referenzpunkt gewählt wurde, war aber vergleichsweise schwach. Im Jahr zuvor lag der operative Cashflow bei 942 Mio. USD (4,54 USD je Aktie).
Schaut man sich die Sache genau an, erkennt man recht schnell, was hier gespielt wird und warum kein nennenswerter Gewinn gemeldet wird.
Live Nation reinvestiert einen Grossteil des laufenden Cashflow und verwendet den Rest für kleinere Zukäufe, die sich im betrachteten Zeitraum meistens auf 100 – 300 Mio. USD summieren.
Ausblick und Bewertung
Dank der Nachholeffekte im Geschäftsjahr 2021 ist der operative Cashflow sprunghaft auf 1,78 Mrd. USD angestiegen (8,20 USD je Aktie) und hat damit ein Niveau erreicht, welches fast dem Doppelten des bisherigen Rekordjahres entspricht.
Das dürfte zwar nicht wiederholbar sein, aber damit hat Live Nation die Verluste aus dem Vorjahr nahezu wieder aufgeholt. Das ist wahrlich erstaunlich.
Fortan dürfte das Geschäft wieder seinen normalen Lauf nehmen.
Im kommenden Geschäftsjahr 2023 wird ein operativer Cashflow von über 5,00 USD je Aktie erwartet.
Live Nation kommt somit auf einen forward P/OCF von 13,9. In den Folgejahren werden Steigerungen um 16-20% p.a. erwartet.
Geht man nun davon aus, dass die Bewertung auf dem aktuellen Niveau bleibt, müsste die Aktie in diesem Umfang zulegen.
Da der P/OCF in den fünf Jahren vor Corona durchschnittlich bei 15,0 und zeitweise auch bei über 20 lag, ist das kein unrealistisches Szenario.

Die nächsten charttechnischen Schaltstellen sind nicht weit entfernt. Gelingt ein nachhaltiger Ausbruch über 74 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal, welches den Weg in Richtung 80-81 USD freigeben würde.
Darüber wäre sogar Platz bis 92 USD.
Fällt die Aktie hingegen per Wochenschluss unter 66 USD, wäre der laufende Versuch einer Bodenbildung gescheitert. In diesem Szenario müssten weitere Kursverluste in Richtung 60 USD eingeplant werden.
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