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Glücklicherweise müssen US-Investoren, die mehr als 100 Mio. USD verwalten, jedes Quartal offenlegen, was sich im Portfolio befindet.
Wer meine Artikel und Analysen bereits länger verfolgt, der weiss, dass die 13F Filings einiger Investoren für mich zur Pflichtlektüre gehören.
Diese Filings sind meines Erachtens wertvoller als es die meisten Interviews und jegliche Kommentare zum Börsengeschehen es jemals sein könnten.
Man sieht, was real gehandelt wird und nur darauf kommt es am Ende an.
Die Filings waren für mich über die Jahre hinweg nicht nur ein Quell der Inspiration, sondern hatten auch einen erheblichen Lerneffekt.
Wenn man versteht, warum Investoren, die über Jahrzehnte hinweg den Markt geschlagen haben, handeln wie sie handeln, dann ist das von enormem Vorteil.
Über Bewegungen im Depot von Warren Buffett und Charlie Munger wird natürlich viel berichtet. Über eine Vielzahl der Koryphäen und Outperformer der Investment-Industrie weitaus weniger.
Stoizismus
Nichts dergleichen ist passiert. Das Portfolio ist im ersten Quartal weitgehend unangetastet geblieben, grössere Verkäufe gab es nicht. Einige nennenswerte Käufe allerdings schon.
Gleich drei Unternehmen haben es aus dem Stand die Top15 der grössten Positionen geschafft.
Auf Platz 15 ist Citigroup eingestiegen, aktueller Wert der Position rund 2,9 Mrd. USD.
Auf Platz 12 rangiert nun HP, Wert der Position 3,7 Mrd. USD.
Auf Platz 8 Occidental Petroleum mit einem Wert von 7,7 Mrd. USD.
Das grösste Investment war allerdings Chevron. Die Beteiligung am Energiegiganten wurde um 316% auf 159 Mio. Aktien erhöht, Gesamtwert 25,9 Mrd. USD.
Eine Sache lehrt Berkshire aber sicherlich mit am besten und das ist Buy&Hold sowie Stoizismus.
Oder denkt irgendwer, dass Warren Buffett sein Depot umgeschichtet hätte, weil sich die wirtschaftliche Lage eingetrübt hat?
Für jede der Aktien könnte man einen ausführlichen Artikel schreiben, warum Berkshire vermutlich eingestiegen ist und für wie sinnvoll man das erachtet.
Die Kurzform ist Ihnen sicherlich bekannt.
Berkshire erwartet vermutlich einen dauerhaft hohen Ölpreis oder einen neuen Superzyklus bei Rohstoffen.
Citigroup hat man vermutlich gekauft, weil man steigende Zinsen erwartet und die Bewertung grundsätzlich niedrig ist. Berkshire hält aber ohnehin schon Beteiligungen an mehreren Geldhäusern.
Bank of America ist mit einer Gewichtung von über 11% die zweitgrösste Position im Portfolio von Berkshire.
HP
Doch im Kern soll es um HP gehen. Ich muss ehrlich gestehen, mich hätte die Aktie nicht angelockt.
Ein schwächelnder alter Konzern mit allerlei Altlasten, der versucht, sich durch eine Aufspaltung neu zu erfinden. Dazu noch in einem margenschwachen Geschäft wie Computer-Hardware.
Womöglich ist das aber eine unbegründete Fehleinschätzung. Zu diesem Schluss muss man bei Berkshire offensichtlich gekommen sein.
Inzwischen wurde das Unternehmen in HP Inc (HPQ) und Hewlett-Packard Enterprise aufgespalten.
In diesem Artikel soll es um HP Inc mit dem Tickersymbold HPQ gehen.
Schaut man sich die Zahlen seit der Eigenständigkeit an, können sie sich sehen lassen.
In den letzten fünf Jahren konnte der Umsatz um 52,06 auf 63,49 Mrd. USD deutlich steigern.
Das operative Ergebnis lief allerdings erst vier Jahre lang seitwärts und stieg erst 2021 sprunghaft von 3,97 auf 5,81 Mrd. USD.
An dieser Stelle muss man sich fragen, wie nachhaltig die Profitabilitätssteigerung ist und ob sie nur auf externe Faktoren zurückzuführen ist.
Ausblick und Bewertung
Diese Frage wird leider erst die Zukunft beantworten. Daher ist man als Investor gut beraten, wenn man davon ausgeht, dass die Profitabilität wieder sinken wird. Und das, obwohl die Margen im laufenden Geschäftsjahr gehalten werden konnten.
Nehmen wir also an, dass HP zukünftig 4,0 Mrd. USD pro Jahr verdienen wird. Das würde bedeuten, dass die P/E anfänglich bei 8,8 liegt.
HP kauft allerdings in erheblichem Umfang eigene Aktien zurück. In den letzten fünf Geschäftsjahren wurde die Zahl der ausstehenden Papiere von 1,688 auf 1,208 Milliarden Stück reduziert.
Im laufenden Geschäftsjahr hat man abermals rund 100 Millionen Aktien eingezogen, es verbleiben also nur noch 1,124 Milliarden Stück.
Der Rest ist einfach Mathematik. Berkshire baut sicherlich nicht darauf, dass aus HP plötzlich eine Wachstumsmaschine wird.
Aber wenn ein Unternehmen jedes Jahr 10% der eigenen Aktien liquidiert, muss der Kurs im Umkehrschluss im selben Umfang steigen. Vorausgesetzt natürlich, dass die P/E gleich bleibt.
Da die P/E, wie wir gesehen haben, derzeit bei 8,8 liegt, scheint das Risiko zur Unterseite begrenzt zu sein.
Und fällt der Kurs tatsächlich in grösserem Umfang, bedeutet das nur, dass HP für dieselbe Summe noch mehr Papiere einziehen kann.
Daher hatte ich mich auch im Juni vergangenen Jahres positiv zur Aktie geäussert. Leider ist nur noch die Einleitung online (Link).

Der Aufwärtstrend ist intakt und HP hat am Support bei 33 USD gedreht. Es könnte also jederzeit zu einem Anstieg in Richtung 38,50 oder 40 USD kommen.
Gelingt ein Wochenschlusskurs über 40 USD, wird ein Kaufsignal ausgelöst.
Fällt HP jedoch unter 33 USD, muss mit einer Korrektur gerechnet werden. Mögliche Anlaufstellen liegen bei 30 sowie 27 USD.
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