Wer Trader werden möchte, der braucht drei Zutaten: Die richtige Motivation, sowie genügend Zeit und Geld (Kapital).
Die richtige Motivation
Für Ihre Erfolgsaussichten als angehender Trader ist es zunächst entscheidend, dass Sie aus der richtigen Motivation heraus traden möchten. Wer schnell reich werden möchte, der sollte besser ins Kasino gehen oder sich einen Lottoschein kaufen. Denn Trading ist vor allem eines: Harte Arbeit. Auf dem Weg zum erfolgreichen Trader werden Sie etliche Durststrecken, Verluste und Frustrationen erleben. Diese Herausforderungen gilt es zu überwinden, so dass Sie Ihr Bewusstsein stärken und Ihre Fähigkeiten schrittweise verbessern. Wem dies zu anstrengend erscheint, der sollte vielleicht doch lieber einen normalen Angestellten- oder Nebenjob ins Auge fassen. Damit bekommen Sie eine feste regelmässige Bezahlung, mit der Sie an der Börse nicht unbedingt rechnen dürfen. Eher im Gegenteil: Es kann durchaus vorkommen, dass Sie für Ihre Arbeit sogar noch draufzahlen, nämlich immer dann, wenn Sie unterm Strich Verluste erleiden.
Demgegenüber steht das Potenzial sich im Erfolgsfall von allen Abhängigkeiten zu befreien und finanzielle und räumliche Freiheit zu geniessen. Wenn Sie also ein Interesse an den Finanzmärkten haben und darüber hinaus an Selbstständigkeit und Freiheit interessiert sind, dann kann Ihnen der Job als Trader den Weg dorthin ebnen. Um letztendlich am Ziel anzukommen gilt es jedoch einiges zu lernen, beispielsweise den richtigen Umgang mit Verlusten, Emotionen in den Griff zu bekommen oder Durststrecken zu überwinden. Daneben gibt es natürlich noch weitere Bedingungen, die Sie als Trader erfüllen sollten.
Wieviel Startkapital Sie fürs Trading benötigen
Wie viel Startkapital Sie für Ihr Trading benötigen hängt in erster Linie von Ihrer Handelsstrategie ab. Generell gilt: Je kurzfristiger Sie handeln, desto höher ist in der Regel Ihr Einsatz pro Trade, damit Sie nach Handelsgebühren einen nennenswerten Gewinn erzielen. Ihr Kapitalbedarf richtet sich auch danach, wie viele Trading-Gelegenheiten Sie wahrnehmen wollen und können. Je seltener Sie bei Ihrer Strategie ein Einstiegssignal bekommen, desto weniger Kapital werden Sie insgesamt benötigen. Bei einer hohen Schlagzahl an Tradesignalen hingegen ist ein höherer Kapitalstock von Vorteil, damit Sie möglichst viele Trades mit positivem Chance-Risiko-Verhältnis gleichzeitig durchführen können. Und natürlich spielt in Sachen Startkapital auch eine grosse Rolle, ob Sie beruflich oder als Hobby nebenher traden möchten. In beiden Fällen sind völlig unterschiedlichen Startbeträge erforderlich.
Trading als Hobby oder Beruf?
Ein Hobbytrader kann durchaus mit einer überschaubaren Depotgrösse ab 3.000 Euro starten und versuchen diesen Betrag mit gezielten mittelfristigen Trades zu vergrössern. Auch kleinere Einstiegsbeträge sind theoretisch denkbar, beispielsweise um die ersten Erfahrungen mit echtem Geld zu sammeln. Mehr Spass macht Trading natürlich ab 10.000 Euro aufwärts.
Wer als Berufstrader vom Handel an den Finanzmärkten leben möchte, für den sind eher sechsstellige Grössenordnungen relevant. Wer beispielsweise mit 200.000 Euro an den Start geht, für den ist eine Jahresrendite von +20% ausreichend, um vor Steuern einen Jahresgewinn in Höhe von 40.000 Euro zu erzielen. Mit 100.000 Euro Startkapital hingegen würden Sie bereits +40% Jahresperformance benötigen, um denselben Gewinn zu erzielen. Mit einer durchschnittlichen jährlichen Performance in dieser Grössenordnung können Sie realistischerweise eher nicht planen, auch wenn Ihnen die Werbung kostenpflichtiger Tradingdienste oft etwas anderes vorgaukelt.
Planen Sie Verlustjahre und Durststrecken mit ein
Da Sie regelmässig Geld für Ihren Lebensunterhalt entnehmen, müssen Sie natürlich auch berücksichtigen, dass Sie zum einen Durststrecken und einzelne Verlustjahre einkalkulieren müssen und dass Sie Ihren Kapitalstock zum anderen ja möglichst auch vermehren möchten. Daher sollte das Startkapital für angehende Berufstrader eher zwischen 300.000 Euro und 500.000 Euro liegen. Über ein solches Kapital werden jedoch die wenigsten von Ihnen verfügen. Dazu kommt: Wer seinen Lebensunterhalt als Trader verdienen möchte, der sollte schon einige Jahre relativ erfolgreich an den Märkten unterwegs sein. Ansonsten wird aus einem relativ grossen Vermögen relativ rasch ein kleines…
Ihr Zeiteinsatz fürs Trading
Genau wie beim Startkapital gilt auch beim Thema Zeit: Je kurzfristiger Ihr Trading-Ansatz, desto mehr Zeit werden Sie in der Regel dafür aufwenden müssen. Wer beispielsweise im Schnitt nur einmal im Monat einen neuen Swing- oder Positionstrade eingeht, der hat im Gegensatz zum Daytrader, der täglich einige Stunden vor dem Rechner sitzt, einen verhältnismässig geringen Zeitaufwand. Grundsätzlich gilt, dass Sie so viel Zeit zur Verfügung haben sollten, wie es Ihr bevorzugter Trading-Stil erfordert – inklusive Vor- und Nachbereitung Ihres Tradings. Besser ist es jedoch umgekehrt: Sie sollten sich gleich zu Beginn eine Trading-Strategie auswählen, die Sie mit der Ihnen zur Verfügung stehenden Zeit entspannt und stressfrei durchführen können.
Schneller Reichtum durch Trading ist reine Illusion
Mit wenig Zeiteinsatz durch Trading schnell reich zu werden ist eine reine Illusion. Um vom Trading leben zu können wird neben ausreichend Kapital in sechsstelliger Höhe auch ein Grossteil Ihrer Arbeitszeit in Ihre Trading-Aktivitäten fliessen. Dazu gehören auch Themen wie Backtesting und Recherchen sowie Weiterbildungen durch Seminare, Webinare, Kurse und Fachbücher.