- Rückblick: Konnten Sie von dem Anstieg im Silberpreis profitieren?
- Überblick: Ist die Silber-Korrektur jetzt zu Ende?
- Ausblick: Charttechnische Unterstützung zum Einstieg nutzen?
- Einblick Trade-Idee mit einem CRV von 2,7 für einen Long-Einstieg in den Silber-Future
- Fazit der Silber-Analyse:
- Sie möchten an der Börse Futures handeln?
Nach einem Kursrutsch von über 19 Prozent seit Anfang März notiert Silber am Terminmarkt aktuell bei 22,97 USD. Wie ist diese Kurskorrektur zu interpretieren? Attraktive Kaufchance oder ein Griff ins fallende Messer? Eine Antwort erhalten Sie anhand einer aussichtsreichen Trade-Idee in dieser Silber-Analyse.
Rückblick: Konnten Sie von dem Anstieg im Silberpreis profitieren?
Glückwunsch an alle entschlossenen Leser, die sich von meiner letzten Trade-Idee haben inspirieren lassen. Diese hatte ich ihnen in der letzten Silber-Analyse vom 25. März 2022 vorgestellt. Mit dem Long-Einstieg bei 24,28 USD wurde der Umkehrpunkt im Chart gut getroffen. Der Kursanstieg im April bescherte uns nicht nur einen Buchgewinn von ca. neun Prozent, sondern auch die Möglichkeit den Stopp-Loss auf Einstand nachzuziehen. Mit einem aktiven Risikomanagement konnte das Restrisiko des Trades auf null reduziert werden. Leider wurde das in der Trade-Idee anvisierte Gewinnziel um 30 Cent verfehlt. Aber vielleicht konnten Sie trotzdem von der Trade-Idee profitieren.
Nach diesem Kursanstieg kam der Silberpreis mächtig unter die Räder. Massgeblich dazu beigetragen hat eine Verkaufswelle in der zweiten Aprilhälfte. Und die hatte es in sich. In der Spitze verlor Silber über 16 Prozent. Denn zum Wochenstart wurden für einen Silberkontrakt mit Laufzeit Juli 2022 (Kürzel: SIN2) im Tief nur noch 22,13 USD gezahlt. Also 4,36 USD weniger also noch zwei Wochen zuvor. Vom Verlaufshoch im März gerechnet beträgt der Abschlag sogar 19 Prozent (vgl. Chart unten).

Jetzt fragt man sich als Anleger wie dieser Kursverlauf zu bewerten ist. Ist die Kurskorrektur schon vorbei, oder steckt hinter dem Kursrutsch noch mehr Abwärtspotenzial?
Um eine Antwort zu finden, zoomen wir ein wenig heraus und schauen uns an, wie sich der oben beschriebene Kursverlauf in das grosse technische und fundamentale Bild einfügt.
Überblick: Ist die Silber-Korrektur jetzt zu Ende?

Bestätigung des grossen Aufwärtstrends lässt auf sich warten
Ein Blick auf den Monatschart (logarithmische Darstellung) des Rohstoffes Silber (Kürzel XAGUSD) oben zeigt: Der jahrelange Abwärtstrend seit 2011 ist gebrochen. Mit dem Durchbruch des Widerstands aus dem Jahr 2019 bei 19 USD änderte sich das Gleichgewicht am Markt. Die Nachfrage nach Silber explodierte. Die logische Folge: ein dynamischer Kursanstieg. Mit steigendem Momentum wurde dabei auch das Verlaufshoch aus dem Jahr 2016 bei 21 USD übertroffen.
Ein Anstieg von 156 Prozent innerhalb von nur 20 Wochen verdeutlicht den impulsiven Charakter des Trendbruchs. Ein übergeordneter Aufwärtstrend konnte bislang jedoch noch nicht bestätigtwerden. Denn dazu muss erst noch ein höheres Verlaufshoch mit einem Schlusskurs auf Monatsbasis über 30 USD erzielt werden. Dort war der Silberpreis bereits Anfang 2021, als ein neues Jahreshoch bei 30,08 USD markiert wurde. Die Silber-Bullen konnten diese wichtige Marke aber nicht halten. Trotzdem hat der Silberpreis mit dem Ausbruch aus der grossen Konsolidierung, die von 2016 bis 2020 dauerte, einen Boden ausgebildet. Dieser wird aktuell von der Oberseite im Rahmen einer Seitwärts-Range getestet.
Gefangen in der Trading-Range
Silber befindet sich in einer nunmehr 17-monatigen Trading-Range, die durch den Widerstand bei 30 USD und der Unterstützung bei knapp unter 22 USD begrenzt wird. In einer seitwärts gerichteten Range stellt sich die Frage, ob der Markt sich in einer Reakkumulation (bullish) oder in einer Distribution (bearish) befindet.
Letzterer Fall würde durch einen nachhaltigen Ausbruch auf der Unterseite bestätigt werden. Ein Schlusskurs auf Monatsbasis unter 21,80 USD würde die Hoffnung der Bullen auf einen Test der 30 USD-Marke erstmal begraben. Im Gegenteil… das nächste Kursziel wäre dann bei 20 USD. Nach einem Verlaufstief bei 21,41 USD sah es genau danach aus. Jedoch konnten die Bullen Mitte Dezember 2021 dieses Verkaufssignal mit einem Monats-Schlusskurs über 23 USD nochmal abwenden. Derzeit sieht es danach aus, als ob die Unterstützungszone der Trading-Range erneut getestet wird.
Für Range-Trader ist es aus Chance-Risiko Gesichtspunkten derzeit sinnvoller Kursschwäche zu kaufen, als Kursstärke zu verkaufen. Denn solange die Range nicht nach unten verlassen wird, könnte es zu einem Test der oberen Begrenzung im Bereich von 30 USD kommen.
Passt die technische Grosswetterlage aber auch zu den fundamentalen Rahmenbedingungen?
Starker US-Dollar drückt auf den Silberpreis
Der US-Dollar hat seit Anfang April fast sieben Prozent an Wert zugelegt und steht mit 103,26 so hoch wie zu Beginn der Pandemie. Messen kann man die Stärke des US-Dollars mit dem Dollar-Index (DX). Zur Erklärung: Der DX ist eine Kennzahl, die den Wert des USD gegenüber einem ausgewählten Währungskorb aus sechs Währungen (EUR, JPY, GBP, CAD, SEK, CHF) misst. Im Chart unten erkennen Sie den rasanten Anstieg der Leitwährung anhand der langen grünen Wochenkerzen.

Der starke US-Dollar ist ein Grund, warum der Silberpreis in den letzten Wochen geschwächelt hat. Denn gewinnt der USD im Vergleich zu anderen Währungen an Wert, müssen Silberanleger ausserhalb des Dollarraums für den Kauf einer Unze Silber tiefer in die Tasche greifen. Edelmetalle werden ja, wie die meisten Rohstoffe, in USD gehandelt.
Charttechnisch ist der DX jedoch an einem möglichen Widerstand angelangt (vgl. Chart oben). Falls dieser nicht im ersten Anlauf genommen werden kann, liegt ein erstes Korrekturziel bei 101. Eine mögliche Dollar-Abwertung in den kommenden Wochen könnte dem Silberpreis im Mai unter die Arme greifen.
Rekordinflation: Gut für die „Ersatzwährung“ Silber?
Ein fundamentaler Preistreiber für Silber dürfte die anhaltend hohe Inflation und die damit verbundene Geldentwertung bleiben. Im März lag die jährliche Inflationsrate in den USA bei 8,5 Prozent. Das ist der höchste Wert seit Dezember 1981 und lag leicht über den vom Markt erwarteten 8,4 Prozent. Preistreiber bleiben hier die explodierenden Energie- und Lebensmittelpreise. Benzin stieg um 48 Prozent, Heizöl um 70,1 Prozent und die Preise für Nahrung um 8,8 Prozent.
Auch die Eurozone hat mit hohen Preissteigerungen zu kämpfen. Im April lag die Inflationsrate im Vergleich zum Vorjahr bei 7,5 Prozent. In Deutschland lag die diese im selben Zeitraum bei 7,4 Prozent und damit fast dreimal so hoch wie von der EZB angestrebt.
Angesichts der Rekordinflation straffen die Notenbanken ihre Geldpolitik. Die Bank of England (BoE) hat in ihrer letzten Sitzung bereits zum vierten Mal in Folge den Leitzins auf jetzt 1,0 Prozent angehoben. Am Mittwoch hatte die amerikanische Notenbank (Fed) die US-Zinsen mit einem grösseren Zinsschritt um 50 Basispunkte angehoben. Die Zinsspanne liegt damit bei 0,75 bis 1,0 Prozent.
Steigende Realrenditen drücken auf die Edelmetallpreise
Aufgrund der Zinserhöhungen der Fed steigen die Renditen für US-Staatsanleihen. Am kurzen Ende gibt es für US-Bonds mit einjähriger Laufzeit derzeit 2,04 Prozent Rendite. 27 Prozent mehr als noch Anfang April. Die Rendite für die zweijährigen US-Bonds liegt bei 2,67 Prozent. Entsprechend werden die Realrenditen derzeit weniger negativ. Gemeint ist hier die Nominalrendite kurzlaufender US-Bonds abzüglich der Inflationsrate. Je weniger negativ der Realzins, desto weniger attraktiv ist ein Edelmetall-Investment als Inflationsschutz, welches ja keine Zinsen abwirft. Sollte jedoch die Inflationsrate noch weiter ansteigen, könnte die Realrendite auch schnell wieder negativer werden und ein Silberinvestment attraktiv machen.
Technisch befindet sich der Silberpreis in einer Unterstützungszone. Fundamental könnten das Thema „Grüne Energie“ und eine anhaltend hohe Inflation die Nachfrage wieder über das Angebot drücken. Welche konkreten Szenarien ergeben sich daraus für den Silberpreis?
Ausblick: Charttechnische Unterstützung zum Einstieg nutzen?
Wenn wir anhand eines Tagescharts weiter in das aktuelle Marktgeschehen hineinzoomen, dann sehen wir, dass der Kurs derzeit bei 22,95 USD notiert. Damit befindet sich der Silberpreis am Terminmarkt nur noch knapp über dem unteren Rand der mehrjährigen Trading-Range. Diese wird durch die Widerstandszone bei knapp über 30,00 USD und durch die Unterstützungszone im Bereich von 21,50 USD begrenzt (vgl. Chart unten).

Intakter Aufwärtstrend trotz komplexer Korrektur
Wie Sie im Chart oben erkennen können, wurde die Unterstützungszone bei 21,50 USD im letzten halben Jahr mehrmals getestet. Bisher konnten in diesem Preisbereich genug Käufer gefunden werden. Aufgrund der steigenden Nachfrage hat sich das Gleichgewicht am Markt zu Gunsten der Bullen geändert. Das Ergebnis: Eine fulminante Kursrallye von 25 Prozent zu Jahresbeginn, die zu einem Aufwärtstrend in dieser Trading-Range geführt hat. Sehen können Sie das im Chart oben durch die Abfolge von den grün markierten höheren Verlaufshochs und Verlaufstiefs.
Dieser Trend ist trotz der komplexen Korrektur der letzten Wochen weiterhin intakt. Ein markttechnischer Trendbruch wurde noch nicht vollzogen. Dieser würde erst mit einem Schlusskurs auf Tagesbasis unter 21,98 USD bestätigt. Falls der Markt diese Marke bricht, könnte das eine weitere Verkaufswelle bis in den Kursbereich 21,40 USD bis 21,50 USD auslösen. Hier befindet sich der äusserste Rand der grossen Trading-Range. Sollte der Markt darunter schliessen verliert das bullishe Szenario seinen Vorteil. In dem Fall könnte der Kurs schnell unter die runde Marke von 20 USD abrutschen.
Solange aber der Aufwärtstrend intakt ist, sind weitere Kursanstiege wahrscheinlicher. Erstes Ziel auf der Oberseite wäre ein Test der 200-Tage-Linie bei 23,83 USD. Schliesst Silber per Tagesschlusskurs über dieser Marke, sind Kursziele von 25,00 USD und danach 26,50 USD möglich. Falls der Markt diesen Widerstand überwindet, könnten Anschlussverkäufe den Silberpreis schnell ich Richtung 28,50 USD bis 29,00 USD befördern.
Neben den intakten Aufwärtstrends zeigt der Silberpreis bis Ende Mai saisonale Stärke.
Saisonalität unterstützt weitere Kursanstiege
Werfen wir einen Blick auf den durchschnittlichen Kursverlauf von Silber in den letzten 20 Jahren. Was fällt auf?

Von Mitte bis Ende Mai konnte der Silberpreis im Durchschnitt zwei Prozent zulegen. Erst im Juni haben die Silber-Bullen wieder mit statistischem Gegenwind zu kämpfen. Aktive Anleger, die für ihren Silbereinstieg ein gutes Timing suchen, sollten das im Hinterkopf behalten.
Diese technischen Kaufsignale sollten Sie auf dem Radar haben
Der Silberpreis befindet sich, wie oben dargestellt, übergeordnet noch in einem intakten Aufwärtstrend. Solange dieser Trend nicht mit Schlusskursen unter 21,98 USD gebrochen wird, sind weitere Kursanstiege wahrscheinlicher.
Wie schon im Januar und Februar könnte auch diesmal der Preisbereich zwischen 22,00 USD und 22,50 USD für Unterstützung sorgen. Genau bei 22,53 USD verläuft der Volume Point of Control (VPOC). Zu diesem Preis fand seit Verlaufstief im letzten Oktober das höchste Handelsvolumen statt. Dieser volumenbasierte Preis wirkt oft als Unterstützung bzw. Widerstand im Preischart.
Zusätzlich wird innerhalb dieser Unterstützungszone ein Harmonisches Kursmuster vervollständigt. Diese Muster signalisieren mögliche Umkehrpunkte im Chart und werden von mir gerne als Einstiegssignal genutzt.
Einblick Trade-Idee mit einem CRV von 2,7 für einen Long-Einstieg in den Silber-Future
Ein Test der oben beschriebenen Unterstützung im Bereich von 22,50 USD könnte Ihnen den perfekten Einstieg für einen Long-Trade in Silber liefern. Damit würden Sie von einer möglichen Aufwärtsbewegung im Silber profitieren (vgl. Chart unten).

Als professioneller Trader lege ich mich täglich auf die Lauer. Ich warte geduldig bis sich Trading-Chancen am Markt mit einem attraktiven Chance-Risiko-Verhältnis ergeben, ohne blind den Kursen hinterherzurennen. Basierend auf über 1.000 Echtgeld-Trades weiss ich, dass ich mit den Harmonischen Preismustern über eine grosse Anzahl von Trades in ca. 56 Prozent der Fälle zu den Gewinnern gehöre. Gepaart mit einem Chance-Risiko-Verhältnis wie in diesem Fall von 2,7 zu 1, liefern diese Kennzahlen mir einen statistischen Gewinnvorteil.
Sollten Sie sich für einen Long-Trade entscheiden, können Sie bei 22,62 USD einsteigen und sich mit einer Stopp-Loss Order bei 21,27 USD, also unter dem letzten Verlaufstief, absichern. Gleichzeitig wird damit auch die aktuelle Volatilität im Silber-Future berücksichtigt.
Ein mögliches Gewinnziel wäre bei 26,45 USD. Daraus ergibt sich für die Trade-Idee ein Chance-Risiko-Verhältnis von 2,7. Natürlich können Sie bei einem hohen Momentum auch versuchen die Gewinne weiterlaufen zu lassen. Ein weiteres Ziel wäre 27,49 USD.
Sobald nach einem möglichen Einstieg das Kurslevel von 24,48 USD erreicht wird, kann der Stopp-Loss der Position auf den Einstieg nachgezogen werden. Das Restrisiko wird damit auf null reduziert.
Fazit der Silber-Analyse:
Die aktuelle Analyse des Rohstoffes Silber zeigt: Eine Korrektur im Aufwärtstrend, könnte uns eine attraktive Chance für einen Long-Trade eröffnen. Ein möglicher Umkehrpunkt im Chart befindet im Bereich von 22,50 USD.
Falls es im Silber-Future von dort weg zu einer weiteren Aufwärtsbewegung kommt, könnten Sie als Leser dieser Analyse von der oben vorgestellten Trade-Idee profitieren. Geht diese auf, könnten Sie für jeden eingesetzten Euro 2,7 Euro zurückerhalten.
Doch bitte denken Sie immer daran, der Kursverlauf kann sich jederzeit auch anders entwickeln und zu Verlusten führen. Ein aktives Risiko- und Trademanagement sind daher ebenfalls sehr wichtig.
Risiken für die Trade-Idee bestehen vor allem darin, dass der Silberpreis im Rahmen schnell steigender Zinsen und damit höherer Renditen auf Staatsanleihen weiter unter Druck gerät.
Am einfachsten und vor allem kostengünstigsten können Sie die vorgestellte-Trade-Idee mit Futures umsetzen. Je nach Kontogrösse und Risikoeinstellung können Sie z.B. den Juli 2022 Kontrakt des Silber-Futures (Symbol: SIN2), oder den kleineren Micro-Future (Symbol: SILN2) dafür einsetzen. Der Kontrakt mit dieser Laufzeit hat ein ausreichend grosses Handelsvolumen und steht nicht kurz vor dem First Notice Day. Alternativ können Sie auch in Silberminen-Aktien investieren, um von einem steigenden Silberpreis zu profitieren. Hier finden Sie eine spannende Auswahl: Die besten Silber Aktien.
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