Nach einem regelrechten Goldrausch in den vergangenen Wochen ist der Goldpreis im Sinkflug: Innerhalb von nur zwei Wochen verlor der Goldpreis um über 6 Prozent. Doch was tun? Verkaufen oder die Gelegenheit nutzen, um günstig einzusteigen? In unserer Gold-Analyse präsentieren wir Ihnen nicht nur die neuesten Entwicklungen, sondern auch eine mögliche Trade-Idee. Lassen Sie sich inspirieren!
Rückblick: Goldpreis auf Talfahrt
Der Goldpreis hat nach dem Jahrestief im November 2022 den Turbo gezündet. Innerhalb von wenigen Wochen hat sich der Preis für das Edelmetall um 325 USD oder knapp 20 Prozent verteuert. Die Marke von 2.000 USD schien nur eine Formsache zu sein. Doch plötzlich drehte die Stimmung.
Anfang Februar verlor der Goldpreis innerhalb zwei Tagen 100 USD. Nach einer kurzen Erholung folgte eine zweite Verkaufswelle. Am Wochentief bekam man eine Unze am Terminmarkt für 1.839,30 USD. Das ist über 135 USD oder 6,8 Prozent günstiger als noch vor gut zwei Handelswochen (vgl. Chart unten).

Gegen Ende dieser Handelswoche scheint sich der Goldpreis ein wenig stabilisieren zu können.
Jetzt fragt man sich…
Wie ist dieser Kurssturz zu bewerten? Sollte man seine Position verkaufen oder die Gelegenheit nutzen, um günstig einzusteigen?
Um eine Antwort zu finden, zoomen wir ein wenig heraus und schauen uns an, wie sich der oben beschriebene Kursverlauf in das grosse fundamentale und technische Bild einfügt.
Überblick: Angriff der Bullen abgeblasen – erstmal…

Gold weiterhin in der Korrektur
Verschaffen wir uns zunächst einen Überblick aus der Vogelperspektive. Dazu werfen wir einen Blick auf den Monatschart in der logarithmischen Darstellung. Was fällt auf?
Nach einer dynamischen Kursrallye, die den Goldpreis von 2018 bis 2022 in der Spitze um 78 Prozent oder 914 USD hat ansteigen lassen, folgte eine Konsolidierung. Gut zwei Jahre lang pendelte der Goldpreis in einer Seitwärtsrange. Durch einen Schlusskurs im September bei 1.660 USD wurde die Unterstützung der Seitwärtsrange bei 1.680 USD nachhaltig nach unten durchbrochen.
Durch den charttechnischen Trendbruch wurde ein weiteres Korrekturziel bei 1.510 USD aktiviert. Das ist durch die Kursrallye der letzten drei Monate in weite Ferne gerückt, aber noch nicht vom Tisch. Das Momentum der Gold-Bullen spricht übergeordnet für weitere Kursanstiege. Die Seitwärtsrange wurde als erstes wichtiges Etappenziel von den Bullen wieder zurückerobert. Entsprechend könnte sich der Trendbruch als lupenreine Bärenfalle entpuppen.
Bevor es mit einem grossen Kaufsignal aber richtig bullish wird, muss der Widerstand bei 2.075 USD überwunden und ein neues Hoch erzielt werden. In diesem bullischen Szenario befinden sich die nächsten Kursziele bei 2.194 USD und danach bei 2.352 USD.
Die technische Grosswetterlage ist aufgrund des Trendbruchs und der darauffolgenden Kursrallye in die Seitwärtsrange wieder auf „neutral“ gedreht.
Passt das auch zu den fundamentalen Rahmenbedingungen?
Institutionelle Nachfrage bleibt schwach
Die Bestände der Gold-ETFs fielen im Januar den neunten Monat in Folge. Daran konnte auch die Goldpreisrallye in den letzten drei Monaten nichts ändern. Aufgrund einer negativen Nachfrage im Dezember verringerten sich die weltweiten Bestände in physisch gedeckten Gold-ETFs um 26,2 Tonnen. Eine ansteigende Nachfrage aus Nordamerika (+9 Tonnen) wurde von den Abzügen aus Europa (-33 Tonnen) mehr als wett gemacht (vgl. Grafik unten).

US-Inflation im Januar stärker als erwartet
Die Inflationsrate in den USA verlangsamte sich im Januar 2023 nur leicht auf 6,4 Prozent. Damit lag sie einerseits nur leicht unter dem Wert von Dezember (+6,5 Prozent) und andererseits über den Marktprognosen von 6,2 Prozent. Auch die Kernrate lag mit 5,6 Prozent über den Schätzungen von 5,5 Prozent. Die Inflation scheint sich damit erstmal auf einem relativ hohen Niveau einzupendeln. Entsprechend sinkt die Wahrscheinlichkeit von möglichen Zinssenkungen im zweiten Halbjahr 2023. Gepaart mit zuletzt sehr robusten US-Arbeitsmarktdaten, könnte der Zinsgipfel doch höher als bisher erwartet ausfallen.
Steigende Renditen belasten den Goldpreis
Steigende Zinsen lassen die Renditen für US-Staatsanleihen weiter ansteigen. In den USA liegen diese aktuell zwischen 5,0 Prozent für US-Bonds mit 1-jähriger Laufzeit und 3,84 Prozent für US-Bonds mit 10-jähriger Laufzeit. Mit fallenden Inflationsdaten und steigenden Renditen steigt auch der Realzins. So sinkt die Attraktivität eines Edelmetallinvestments als Inflationsschutz. Gleichzeitig werden festverzinsliche Anlagen, wie z. B. 5 Prozent p.a. mit US-Bonds, immer attraktiver.
Anziehender US-Dollar belastet Goldpreis
Steigende Zinsen stärken tendenziell die US-Leitwährung. Messen kann man die Stärke des US-Dollars mit dem Dollar-Index (DX). Zur Erklärung: Der DX ist eine Kennzahl, die den Wert des USD gegenüber einem ausgewählten Währungskorb aus sechs Währungen (EUR, JPY, GBP, CAD, SEK, CHF) misst. Im Chart unten erkennen Sie den rasanten Anstieg des DX (grüne Linie) seit Anfang Februar.

Im gleichen Zeitraum ist der Goldpreis heftig unter die Räder gekommen. Denn
Goldanleger ausserhalb des Dollarraums müssen für den Kauf einer Unze Gold tiefer in die Tasche greifen. Edelmetalle werden ja, wie die meisten Rohstoffe, in USD gehandelt.
Technisch ist die Grosswetterlag als neutral zu bewerten. Fundamental könnten steigende Zinsen und weiter in der Zukunft liegende Zinssenkungen den US-Dollar stärken und damit den Goldpreis belasten.
Ausblick: Mögliche Kurserholung zum Verkauf nutzen?
Schauen wir uns im Tageschart (logarithmische Darstellung) an, wie sich die fundamentalen Rahmenbedingungen zuletzt auf den Goldpreis ausgewirkt haben. Was fällt auf?
Goldpreis mit Trendwechsel
Der Chart zeigt uns, dass der Goldpreis einen Trendwechsel vollzogen hat. Der mittelfristige Aufwärtstrend, im Chart unten grün markiert, ist durch den jüngsten Kursrutsch in einen Abwärtstrend übergegangen. Seit dem Verlaufshoch bei 1.959,70 USD hat das Edelmetall am Spotmarkt in der Spitze 6,6 Prozent verloren. Dabei formte der Kursverlauf einen Abwärtstrend in Form von tieferen Hochs und tieferen Tiefs (vgl. rote Quadrate im Chart unten).

Wo liegen die nächsten Kursziele?
Solange der Goldpreis die Marke von 1.890 USD nicht nachhaltig überschreitet, sind mittelfristig weitere Kursverluste zu erwarten. Charttechnisch ist der Weg bis zur nächsten Unterstützungszone frei. Diese liegt im Bereich von 1.800 USD. Bis zu diesem Kursziel besteht, vom aktuellen Kurs aus, ein Abwärtspotenzial von über 2 Prozent.
Unter 1.800 USD könnte der Goldpreis weiter abrutschen. Technisch gesehen wäre dann Luft bis 1.775 USD. In diesem bearischen Szenario besteht ein weiteres Abwärtspotenzial von rund 63 USD oder knapp 3,5 Prozent. Darunter wartet mit dem 61,8er Fibonacci Retracement der letzten 3-monatigen Rallye ein wichtiges Korrekturziel. Sollte dieses von Bullen nicht gehalten werden können, liegen weitere Korrekturziele bei 1.730 USD und 1.680 USD.
Wo verliert das bearische Szenario seine Gültigkeit?
Solange der Goldpreis nicht über das letzte Verlaufshoch bei 1.890 USD steigt, bleibt das bearische Szenario intakt. Erst mit einem Tagesschlusskurs über dieser Kursmarke, wechselt die mittelfristige Trendampel von Rot auf Gelb. Ein Trendbruch würde dann das nächste Kursziel bei 1.959 USD aktivieren. Bis zum Letzteren besteht, gerechnet vom aktuellen Kursniveau aus, ein Anstiegspotenzial von ca. 123 USD oder 6,75 Prozent.
Erst wenn die Bullen den technischen Widerstand am Sportmarkt im Bereich von 1.890 USD knacken, wechselt die mittelfristige Trendampel mit einem gültigen Trendbruch von Rot auf Gelb.
Kurzfristig entscheidet sich der weitere Kursverlauf für Gold am Spotmarkt wohl an der Marke von 1.890 USD. Bleibt der Widerstand bestehen, könnte von hier aus die nächste Abwärtswelle starten. Rückenwind erhält dieses Szenario von den historischen Kursverläufen ab Mitte Februar.
Gold verliert den saisonalen Rückenwind
Werfen wir einen Blick auf den durchschnittlichen Kursverlauf von Gold bis Mitte März. Was fällt auf?

Die Grafik oben zeigt eine statistische Auswertung des Goldpreises für die vergangenen 5, 10, 15 und 20 Jahre in Abhängigkeit der Jahreszeit.
Auffällig ist, dass der Goldpreis seine starke saisonale Phase verlassen hat. Im Gegenteil! Auf Sich von einem Monat ist tendenziell mit einem schwächeren Goldpreis zu rechnen. In den letzten 5 Jahren hat das gelbe Edelmetall in diesem Zeitraum durchschnittlich 1,3 Prozent verloren (vgl. Grafik oben).
Diese technischen Verkaufssignale sollten Sie auf dem Radar haben
Für Trendtrader ist die Trendampel von Grün auf Rot gesprungen. Der Goldpreis hat, wie oben aufgezeigt, einen gültigen Trendwechsel vollzogen. So lange dieser Trend nicht mit Schlusskursen über 1.890 USD gebrochen wird, sind weitere Kursverluste wahrscheinlicher.
Das Sentiment im Gold dreht von bullisch auf neutral. Durch den Sinkflug der letzten Tage befindet sich der Goldpreis wieder unter 50-Tage-Durchschnitt.
Sollte der oben aufgezeigte Abwärtstrend fortgesetzt werden, könnte das vom möglichen technischen Widerstand im Bereich von 1.880 USD aus geschehen.
Zusätzlich wird innerhalb dieser möglichen Unterstützungszone ein Harmonisches Kursmuster vervollständigt. Diese Muster signalisieren mögliche Umkehrpunkte im Chart und werden von mir gerne als Einstiegssignal genutzt.
Einblick: Trade-Idee mit einem CRV von 1,78 für einen Short-Einstieg
Ein Test der oben beschriebenen Widerstandszone könnte Ihnen den perfekten Einstieg für einen Short-Trade in Gold liefern. Damit würden Sie von einer möglichen Abwärtsbewegung im Gold profitieren (vgl. Chart unten).

Als professioneller Trader lege ich mich täglich auf die Lauer. Ich warte geduldig bis sich Trading-Chancen am Markt mit einem attraktiven Chance-Risiko-Verhältnis ergeben, ohne blind den Kursen hinterherzurennen. Basierend auf über 1.000 Echtgeld-Trades weiss ich, dass ich mit den Harmonischen Preismustern über eine grosse Anzahl von Trades in ca. 56 Prozent der Fälle zu den Gewinnern gehöre. Gepaart mit einem positiven Chance-Risiko-Verhältnis, wie in diesem Fall von 1,78 zu 1, liefern diese Kennzahlen mir einen statistischen Gewinnvorteil.
Sollten Sie sich für einen Short-Trade entscheiden, können Sie bei 1.888,80 USD einsteigen und sich mit einer Stopp-Loss Order, über dem letzten Verlaufshoch, bei 1.910,50 USD absichern. Damit berücksichtigen Sie auch die aktuelle Volatilität des Goldpreises.
Ein erstes mögliches Gewinnziel könnte bei 1.850 USD liegen. Daraus ergibt sich für die Trade-Idee ein Chance-Risiko-Verhältnis von 1,78. Natürlich können Sie bei einem hohen Momentum auch versuchen, die Gewinne weiterlaufen zu lassen. Das nächste Ziel wäre die 200-Tage-Linie bei ca. 1.816 USD.
Sobald nach einem möglichen Einstieg das Kurslevel von 1.870 USD erreicht wird, kann der Stopp-Loss der Position auf den Einstieg nachgezogen werden. Damit wird das Restrisiko für den Trade auf null reduziert.
Fazit der Gold-Analyse:
Die aktuelle Gold-Analyse zeigt: Gold hat einen Trendwechsel vollzogen und befindet sich mittelfristig nun in einem Abwärtstrend. Entsprechend kann tendenziell mit weiteren Kursverlusten gerechnet werden. Zwischenzeitliche Kurserholungen können zum Verkauf genutzt werden. Ein attraktiver Short-Einstieg könnte im Bereich von 1.888 USD liegen.
Falls es im Gold-Future von dort weg zu einer Abwärtsbewegung kommt, könnten Sie als Leser dieser Analyse von der oben vorgestellten Trade-Idee profitieren. Geht diese auf, könnten Sie für jeden eingesetzten Euro 1,78 EUR zurückerhalten.
Doch bitte denken Sie immer daran, der Kursverlauf kann sich jederzeit auch anders entwickeln und zu Verlusten führen. Ein aktives Risiko- und Trademanagement sind daher ebenfalls sehr wichtig.
Risiken für die Trade-Idee bestehen vor allem darin, dass die Fed ihre aggressive Zinspolitik beendet. Mit fallenden Renditen und einem schwächeren US-Dollar, könnte der Goldpreis dann weiter ansteigen.
Am einfachsten und vor allem kostengünstigsten können Sie die vorgestellte-Trade-Idee mit Futures umsetzen. Je nach Kontogrösse und Risikoeinstellung können Sie z.B. den April 2023 Kontrakt des Gold-Futures (Symbol: GCJ3), oder den kleineren Micro-Future (Symbol: MGCJ3) dafür einsetzen. Der Kontrakt mit dieser Laufzeit, hat derzeit das grösste Handelsvolumen. Bitte denken Sie daran, falls der Trade länger laufen sollte, den Future rechtzeitig zu rollen.
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