Seit Anfang November befindet sich der Goldpreis im Rallyemodus. In der Spitze konnte das gelbe Edelmetall um über 12 Prozent ansteigen. Aktuell notiert Gold am Spotmarkt bei 1.777 USD, rund 50 USD unter dem Monatshoch. Lohnt hier schon ein Einstieg, um von einer möglichen Fortsetzung der Goldrallye zu profitieren? Eine Antwort erhalten Sie anhand einer attraktiven Trade-Idee in dieser Gold-Analyse.
Rückblick: Goldrallye nimmt Fahrt auf
Nachdem das Jahrestief bei 1.615 USD noch zwei weitere Male getestet wurde, startete im Gold eine fulminante Rallye. In der Spitze katapultierten die Käufer den Goldpreis wieder deutlich über die Marke von 1.800 USD.
Massgeblich dazu beigetragen hat die Kaufwelle vom 23. November bis 13. Dezember. Käufer haben in diesem Zeitraum den Goldpreis in der Spitze um 5,6 Prozent nach oben getrieben. Denn am letzten Verlaufshoch musste man für eine Unze Gold 1.824,50 USD bezahlen. Das sind über 97 USD im Vergleich zum Verlaufstief davor (vgl. Chart unten).

Im Verlauf dieser Handelswoche hat der Goldpreis deutlich korrigiert und kann sich aktuell im Bereich von 1.780 USD stabilisieren.
Jetzt fragt man sich…
Folgt eine weitere Preiskorrektur, oder geht die Goldrallye weiter?
Um eine Antwort zu finden, zoomen wir ein wenig heraus und schauen uns an, wie sich der oben beschriebene Kursverlauf in das grosse fundamentale und technische Bild einfügt.
Überblick: Bärenfalle in Gold immer wahrscheinlicher

Gold nach Trendbruch wieder in der Seitwärtsrange
Verschaffen wir uns zunächst einen Überblick aus der Vogelperspektive. Dazu werfen wir einen Blick auf den Monatschart in der logarithmischen Darstellung. Was fällt auf?
2018 startete in Gold eine dynamische Kursrallye. Dabei konnte der Preis für eine Unze Gold in der Spitze um 78 Prozent oder 914 USD ansteigen und hat bei 2.075 USD seinen Höhepunkt markiert. Elementarer Bestandteil des Aufwärtstrends war bis vor kurzem die Abfolge von höheren Verlaufshochs und höheren Verlaufstiefs. Diese sind im Chart oben grün markiert.
Nachdem dieser Trend in den letzten 26 Monaten deutlich an Dynamik verloren hatte, wurde er mittlerweile auch gebrochen. Durch einen Schlusskurs im September bei 1.660 USD wurde die Unterstützung der Seitwärtsrange bei 1.680 USD nachhaltig nach unten durchbrochen.
Durch den charttechnischen Trendbruch verliert das übergeordnet bullishe Szenario seine Gültigkeit. In diesem Fall könnte der Goldpreis schnell in Richtung 1.550 USD abverkauft werden. Vom jetzigen Kursniveau aus entspräche das einem Korrekturpotenzial von 224 USD oder 12,6 Prozent.
Danach schaut es nach dem dynamischen Kursanstieg von über 12 Prozent seit November aber nicht aus. Das Momentum der Gold-Bullen spricht für weitere Kursanstiege. Die Seitwärtsrange wurde als erstes wichtiges Etappenziel von den Bullen wieder zurückerobert. Entsprechend könnte sich der Trendbruch als lupenreine Bärenfalle entpuppen.
Bevor es mit einem grossen Kaufsignal aber richtig bullish wird, muss der Widerstand bei 2.075 USD überwunden werden. Nächste Kursziele auf der Oberseite sind bei 2.158 USD und danach bei 2.346 USD auszumachen.
Die technische Grosswetterlage ist aufgrund des Trendbruchs und der darauffolgenden Kursrallye in die Seitwärtsrange wieder auf „neutral“ gedreht.
Passt das auch zu den fundamentalen Rahmenbedingungen?
Inflation im November unter den Erwartungen
Die US-Verbraucherpreise stiegen im November weniger als erwartet. Mit 7,1 Prozent im November war das der geringste Anstieg in diesem Jahr. Zugleich lag der Wert deutlich unter den vom Markt erwarteten 7,3 Prozent. Verantwortlich dafür waren u.a. fallende Gebrauchtwagenpreise. Das lässt die Vermutung zu, dass wir den Inflationsgipfel im Juni bei 9,1 Prozent erstmal gesehen haben.
Fed nimmt den Fuss etwas vom Gas
Im Zuge von sinkenden Inflationsdaten nimmt die Fed den Fuss etwas vom „Zinsgas“. Nach vier Zinsschritten von 75 Basispunkten hat die Fed am Mittwoch die Zinsen „nur“ um 50 Basispunkte erhöht.
Die schwächer als erwartete Inflation und die weniger aggressive Zinspolitik der Fed drücken auf die Anleiherenditen. Bekam man für die 10-jährigen US-Bonds am 21. Oktober im Hoch noch 4,33 Prozent, waren es am Tief diese Woche nur noch 3,42 Prozent. Das sind 21 Prozent weniger als noch vor gut einem Monat.
Mit den fallenden Anleiherenditen werden festverzinsliche Anlagen unattraktiver. Gleichzeitig rückt ein Edelmetallinvestment als Inflationsschutz, welches ja keine Zinsen abwirft, wieder mehr in den Fokus.
Schwacher US-Dollar stützt den Goldpreis
Die geringer als erwartete Inflation, gepaart mit einer kleineren Zinserhöhung, könnte dafür sorgen, dass der Zinsgipfel in diesem Zinserhöhungszyklus tiefer als erwartet ausfällt. Das dürfte die Zinsdifferenz zu anderen Währungen wie z.B. dem Euro oder dem Yen verkleinern. Eine kleinere Zinsdifferenz schwächt die US-Leitwährung. Das hat dazu geführt, dass der US-Dollar seit Anfang Oktober in der Spitze über zehn Prozent an Wert verloren hat.
Messen kann man die Stärke bzw. die Schwäche des US-Dollars mit dem Dollar-Index (DX). Zur Erklärung: Der DX ist eine Kennzahl, die den Wert des USD gegenüber einem ausgewählten Währungskorb aus sechs Währungen (EUR, JPY, GBP, CAD, SEK, CHF) misst. Im Chart unten erkennen Sie die zuletzt schwache Vorstellung des US-Dollars anhand der rot markierten Kurskorrektur.

Der schwache US-Dollar ist ein Grund, warum der Goldpreis in den letzten Wochen Stärke gezeigt hat (vgl. grüne Markierung im Chart oben). Denn verliert der USD im Vergleich zu anderen Währungen an Wert, wird Gold für Käufer ausserhalb des Dollarraums billiger. Schliesslich muss man für das in USD gehandelte Gold weniger seiner Landeswährung in USD tauschen.
Charttechnisch befindet sich der DX unterhalb der 200-Tage-Linie. Das macht die US-Leitwährung für eine weitere Abwertung anfällig.
Technisch könnte sich der Trendbruch als Bärenfalle entpuppen. Fundamental könnte die weniger „hawkische“ Haltung der US-Notenbank dem Edelmetall unter die Arme greifen.
Ausblick: Test der Unterstützung zum Long-Einstieg nutzen?
Schauen wir uns im Tageschart (logarithmische Darstelltung) an, wie sich die fundamentalen Rahmenbedingungen zuletzt auf den Goldpreis ausgewirkt haben. Was fällt auf?
Der Chart zeig uns, dass der Goldpreis am Spotmarkt seit dem Verlaufstief Anfang November bei 1.616 USD in der Spitze um 12,86 Prozent gestiegen ist. Dabei formte der Kursverlauf einen untergeordneten Aufwärtstrend in Form von höheren Hochs und höheren Tiefs (vgl. grüne Rechtecke im Chart unten).

Übergeordneter Abwärtstrend gebrochen – folgen weitere Kursanstiege?
Nach der Bodenbildung in Form eines dreifachen Tiefs im Bereich von 1.616 USD übernahmen die Gold-Bullen endgültig das Ruder. Das Ergebnis: Ein dynamischer Kursanstieg über das letzte Verlaufshoch und ein Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal. Einerseits ist damit der seit März 2022 andauernde Abwärtstrend Geschichte. Andererseits signalisiert die 200 USD starke Kursrallye, dass eine Trendwende in greifbare Nähe rückt. Dafür muss, nach einer möglicherweise anstehenden Kurskorrektur, eine zweite Kaufwelle den Goldpreis nachhaltig über die Kursmarke von 1.825 USD führen.
Die Chancen dafür stehen derzeit gut. Auch wenn der Goldpreis den 200-Tage-Durchschnitt (vgl. rote Linie im Chart oben) noch nicht nachhaltig zurückerobern konnte, notiert das gelbe Edelmetall doch deutlich über dem 50-Tage-Durchschnitt (vgl. blaue Linie im Chart oben). Das zusätzlich steigende Momentum sollte den Bullen Rückenwind für weitere Preisanstiege geben.
Dafür müssen die Bullen aber zunächst den technischen Widerstand am Spotmarkt im Bereich von 1.800 USD knacken. Die ersten beiden Versuche sind gescheitert. Erst ein nachhaltiger Kursanstieg über diese Marke würde das nächste Kursziel im Bereich von 1.880 USD aktivieren. Vom aktuellen Kurs gerechnet, besteht dann ein Anstiegspotenzial von 101 USD oder 5,7 Prozent.
Gestützt wird der Goldpreis derzeit im Bereich von 1.730 USD. Sollte diese technische Unterstützung brechen, könnte der Preis für das Edelmetall wieder unter die runde Kursmarke von 1.700 USD fallen und ein Korrekturziel der dynamischen Aufwärtswelle bei 1.696 USD erreichen.
Solange der Goldpreis nicht unter das letzte Verlaufstief bei 1.614 USD fällt, bleibt die Chance auf eine erfolgreiche Trendwende bestehen. Erst unter dieser Kursmarke würde sich das moderate bullishe Szenario in Luft auflösen. Sollte die Unterstützung bei 1.614 USD brechen, würden mögliche Kursziele bei 1.590 USD, 1.550 USD und danach bei 1.500 USD aktiviert werden. Bis zum Letzteren besteht, gerechnet vom aktuellen Kursniveau aus, eine Fallhöhe von ca. 276 USD oder 15,5 Prozent.
Kurzfristige entscheidet sich der weitere Kursverlauf wohl an der Marke von 1.730 USD. Hält die Unterstützung, könnte die Trendwende vollzogen und ein neuer Aufwärtstrend bestätigt werden. Unterstützung erhält dieses Szenario von den historischen Kursverläufen ab Mitte Dezember.
Goldpreis bis Mitte Februar saisonal stark
Werfen wir einen Blick auf den durchschnittlichen Kursverlauf von Gold bis Mitte Februar. Was fällt auf?

Die Grafik oben zeigt eine statistische Auswertung des Goldpreises für die vergangenen 5, 10, 15 und 20 Jahre in Abhängigkeit der Jahreszeit.
Auffällig ist, dass der Goldpreis auf Sicht von einem, zwei oder drei Monaten in jeder der oben gewählten Analysezeiträume gestiegen ist. Am stärksten hat sich der Goldpreis auf Sicht von zwei Monaten entwickelt (vgl. Grafik oben). Entsprechend kann bis Mitte Februar tendenziell mit einem steigenden Goldpreis gerechnet werden.
Diese technischen Kaufsignale sollten Sie auf dem Radar haben
Für Trendtrader im kurzfristigen Bereich ist die Trendampel auf Gelb gesprungen. Der Goldpreis hat, wie oben aufgezeigt, den monatelangen Abwärtstrend durchbrochen. Solange dieser Trend nicht mit Schlusskursen unter 1.614 USD gebrochen wird, sind weitere Kursanstiege wahrscheinlicher. Untergeordnet hat sich ein Aufwärtstrend etabliert.
Das Sentiment im Gold dreht von bearish auf neutral. Zwar befindet sich der Goldpreis wieder knapp unter dem 200-Tage-Durchschnitt, jedoch konnte durch die letzte Preisrallye der 50-Tage-Durchschnitt zurückerobert werden.
Sollte der oben aufgezeigte Aufwärtstrend fortgesetzt werden, könnte das von der möglichen technischen Unterstützung im Bereich von 1.750 USD aus geschehen. Hier ist der Kurs im November bereits mehrmals nach oben abgeprallt. Darüber hinaus befindet sich das erste Korrekturziel des im Chart oben grün markierten Aufwärtstrends bei 1.745 USD.
Einblick: Attraktive Trade-Idee mit einem CRV von 2,81 für einen Long-Einstieg in den Gold-Future
Ein Test der oben beschriebenen Unterstützungszone könnte Ihnen den perfekten Einstieg für einen Long-Trade in Gold liefern. Damit würden Sie von einer möglichen Aufwärtsbewegung im Gold profitieren (vgl. Chart unten).

Als professioneller Trader lege ich mich täglich auf die Lauer. Ich warte geduldig bis sich Trading-Chancen am Markt mit einem attraktiven Chance-Risiko-Verhältnis ergeben, ohne blind den Kursen hinterherzurennen.
Sollten Sie sich für einen Long-Trade entscheiden, können Sie bei 1.759,20 USD einsteigen und sich mit einer Stopp-Loss Order, unter dem letzten Verlaufstief, bei 1.729,20 USD absichern. Damit berücksichtigen Sie auch die aktuelle Schwankungsbreite des Goldpreises.
Ein erstes mögliches Gewinnziel könnte bei 1.824 USD liegen. Daraus ergibt sich für die Trade-Idee ein Chance-Risiko-Verhältnis von 2,16. Natürlich können Sie bei einem hohen Momentum auch versuchen die Gewinne weiterlaufen zu lassen. Das nächste Ziel wäre bei 1.890 USD.
Sobald nach einem möglichen Einstieg das Kurslevel von 1.783,90 USD erreicht wird, kann der Stopp-Loss der Position auf den Einstieg nachgezogen werden. Damit wird das Restrisiko für den Trade auf null reduziert.
Fazit der Gold-Analyse:
Die aktuelle Gold-Analyse zeigt: Gold hat den monatelangen Abwärtstrend mit einer dynamischen Kursrallye gebrochen. Aufgrund der saisonalen Daten kann ein weiterer Anstieg des Goldpreises erwartet werden. Ein attraktiver Einstieg könnte im Bereich von 1.759 USD liegen.
Falls es im Gold-Future von dort weg zu einer Aufwärtsbewegung kommt, könnten Sie als Leser dieser Analyse von der oben vorgestellten Trade-Idee profitieren. Geht diese auf, könnten Sie für jeden eingesetzten Euro 2,16 EUR zurückerhalten.
Doch bitte denken Sie immer daran, der Kursverlauf kann sich jederzeit auch anders entwickeln und zu Verlusten führen. Ein aktives Risiko- und Trademanagement sind daher ebenfalls sehr wichtig.
Risiken für die Trade-Idee bestehen vor allem darin, dass die Fed aufgrund einer hohen Inflation weiter an ihrer aggressiven Zinspolitik festhält. Im Umfeld von wieder steigenden Renditen und eines stärkeren US-Dollars könnte der Goldpreis stärker als erwartet korrigieren.
Am einfachsten und vor allem kostengünstigsten können Sie die vorgestellte-Trade-Idee mit Futures umsetzen. Je nach Kontogrösse und Risikoeinstellung können Sie z.B. den Februar 2023 Kontrakt des Gold-Futures (Symbol: GCG3), oder den kleineren Micro-Future (Symbol: MGCG3) dafür einsetzen. Der Kontrakt mit dieser Laufzeit hat derzeit das grösste Handelsvolumen. Bitte denken Sie daran, falls der Trade länger laufen sollte, den Future rechtzeitig zu rollen.
Alternativ können Sie auch in Gold Aktien investieren, um von einem steigenden Goldpreis zu profitieren. Hier finden Sie eine spannende Auswahl: Die besten Gold Aktien.
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