Mit einem ETC von steigenden Heizölpreisen profitieren

von Dirk Friczewsky
In diesem Artikel

BNPP Heating Oil ETC
ISIN: DE000PB6H1T5
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Ticker: B4N3
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Währung: EUR
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In diesem Beitrag stellen wir Ihnen einen ETC vor, der Anlegern die Möglichkeit bietet, von steigenden Heizölnotierungen zu profitieren. Steigen demnach die Notierungen der Heizöl-Futures, so steigt der Kurs des vorliegenden ETCs. Zusätzlich könnten aufgrund der Produktstruktur eines Total Return-Ansatzes Zinserträge auf das zur Sicherheit hinterlegte Kapital erzielt werden. Sollten also aus der Anlage in die zugrundeliegenden Heizölkontrakte Zinsen anfallen, sofern diese nicht negativ sind, so würden diese Zinserträge das Bezugsverhältnis des Produkts um den Referenzzinssatz erhöhen.

Was ist ein ETC und was ist der Unterschied zum ETF?

Der BNPP Heating Oil ETC ist ein Open end Exchange Traded Commodity, der sich auf den Rohstoff-Terminkontrakt Heizöl bezieht. Ein Exchange Traded Commodity (ETC) ist nach deutschen recht eine Inhaberschuldverschreibung. Somit besteht zwischen einem ETF und einem ETC ein rechtlicher Unterscheid, denn der ETC ist nicht wie der ETF ein Sondervermögen. Die Inhaberschuldverschreibungen verbriefen dem Anleger lediglich das Recht an dem zugrundeliegenden Basiswert, wie hier an den durch das Produkt erworbenen Heizöl-Terminkontrakten. ETCs können börsentäglich wie Aktien gehandelt werden, demnach beliebig ob an- und verkauft werden.

Informationen zum zugrundeliegenden Basiswert Heizöl

Der für den vorgestellten ETC herangezogene Basiswert ist der New York (NY) Harbor ULSD-Terminkontrakt – aktuell der Februar-Kontrakt 2021. Es handelt sich um einen an der zur CME Group gehörenden Terminbörse New York Mercantile Exchange (NYMEX) angebotenen Future, der sich auf Heizöl der Güte ULSD (Ultra Sulfur Diesel) bezieht. Der hier für den ETC verwendete Basiswert ist ein Terminkontrakt, der die zukünftige physische Lieferung von Heizöl der Güte ULSD vorsieht. Da eine Lieferung im Rahmen eines Finanzproduktes, wie hier im Falle des ETCs, nicht gewünscht ist, werden die Terminkontrakte für gewöhnlich gerollt. Dieses Rollen oder fachspezifisch auch als Roll Over bezeichnet, wird an einem Roll Over-Termin vollzogen. Im vorliegenden Fall wird der hier aktuell verwendete Februar-Kontrakt in den danach folgenden März-Kontrakt gerollt. Je nach Marktkonstellation, also der Struktur der Forwardkurve, befindet sich der Markt in Contango oder Backwardation.

Im Fall von Contango befindet sich der Terminkurs oberhalb des Kassapreises (aufwärtsgerichtete Forwardkurve). Im Fall der Backwardation liegt der Terminkurs unterhalb des Kassapreises (abwärtsgerichtete Forwardkurve). In der Regel befinden sich Terminkontrakte, die mit einer physischen Lieferung unterlegt sind, in Contango, da ja Lager- und Finanzierungskosten mit einzuberechnen sind. Diese Haltekosten werden auch als Cost of Carry bezeichnet. Kommt es am Markt zu einem Wandel hin zum vermehrten Kauf des Basiswerts (wie hier Heizöl) und Marktteilnehmer decken sich massiv am Kassamarkt (Spot) ein, so liegt aufgrund der erhöhten Nachfrage der Kassapreis schnell oberhalb des Terminkurses und der Markt befindet sich damit in Backwardation.

Die Forwardkurve wird in diesem Fall dann fallen. Eine erhöhte Nachfrage kann mehrere Gründe haben, wie eine plötzliche Verknappung des Handelsgutes. Der Kassapreis steigt im Hier und Jetzt. In absehbarer Zukunft dürfte der Terminkurs dann fallen, weil sich die Markteilnehmer bereits kräftig eingedeckt haben und aus diesem Grund in absehbarer Zeit mit fallenden Terminkursen zu rechnen ist. Die Verkäufer eines Handelsgutes könnten in den Folgemonaten niedrigere Preise dulden und treiben den Backwardation-Vorgang damit voran. Je nach Marktkonstellation kommt es demnach zu Rollerträgen oder Rollverlusten, die sich im Kurs des Produktes dann ebenso positiv oder negativ auswirken.

BNPP Heating Oil ETC im Detail

Der ETC kann über die Xetra in Euro gehandelt werden. Die Basiswährung ist hingegen der US-Dollar (USD). Aus diesem Grund besteht für Anleger des Euroraums bei einer Investition neben dem allgemeinen Kursrisiko zusätzlich ein Währungsrisiko, da Rohstoffe ohnehin in US-Dollar gehandelt werden. Die jährliche Gesamtkostenquote beträgt 0,90 Prozent. Das Produkt ist nicht währungsgesichert, nicht rolloptimiert und auch nicht gehebelt. Der ETC nutzt die swap-basierte, synthetische Replikationsmethode, ist in Bezug auf das Kreditrisiko besichert, bietet aber keinen Kapitalschutz und wurde am 18. April 2017 aufgelegt. Mit dem Stichtag des 30. Oktober 2020 lag das verwaltete Vermögen bei 242.605 EUR.

Langfristige Performance negativ – kurzfristig kann eine starke Performance überzeugen

Ein Performancevergleich zwischen Basiswert und ETC ist aufgrund der Kontraktstruktur nur wenig hilfreich, daher betrachten wir nur die Entwicklung des ETCs. Dieser weist auf Sicht der letzten drei Jahre ein Minus von 41,47 Prozent auf. Innerhalb der letzten 52 Wochen fiel der Kurs des ETCs gar um 47,42 Prozent. Deutlich positiver was das letzte halbe Jahr. So konnte der ETC auf Sicht der letzten sechs Monate um 9,82 Prozent zulegen – vom Tief bei 7,617 Euro ging es bis auf ein Zwischenhoch von 9,996 Euro. (Performanceangeben gemäss Börse Frankfurt vom 24. November 2020)

Expertenmeinung – Heizölpreiserholung dürfte mehrere Jahre benötigen – Rohölpreiserholung könnte helfen

Grundsätzlich muss bei einem Blick auf die Kursentwicklung des Februar 2021-Kontrakts an der Terminbörse NYMEX festgestellt werden, dass der Kurs Anfang Oktober 2018 mit 2,34 US-Dollar auf seinem letzten Höchststand lag. Seitdem ging es bis April 2020 sukzessive abwärts. Ende April 2020 notierte der Februar-Heizölkontrakt in New York an der NYMEX nur noch bei 1,02 US-Dollar. Der Preis hat sich folglich seit Oktober 2018 mehr als halbiert. Mit der jüngsten Erholung am Rohölmarkt konnte der Heizölkontrakt Februar 2021 auf rund 1,35 US-Dollar klettern. Seit Anfang November 2020 machte Heizöl demnach rund 30 US-Cent je Kontrakt an Boden gut – eine recht beeindruckende Performance.

Rund um den Ausbruch der Corona-Krise fiel der Heizölpreis im Februar-Kontrakt von rund 1,75 auf 1,02 zurück. Die derzeitige Erholungsbewegung entspricht damit gerade einmal der Hälfte der Abwärtsbewegung. Da könnte zumindest noch etwas Luft nach oben sein, zumal ja auch gerade die kalte Jahreszeit in der nördlichen Hemisphäre beginnt, in der in den meisten grossen Industriestaaten der Energieverbrauch in Bezug auf Heizöl steigt. Zwar dürfte man sich insbesondere im Corona-Jahr 2020 schon auf dem Preisniveau im Frühjahr und auch im Herbst bereits recht gut eingedeckt haben, doch auf Sicht der nächsten Monate bis hin zum Frühjahr 2021 könnte der Preis für Heizöl parallel zu einer weiteren Preiserholung am Rohölmarkt durchaus noch Potenzial haben.

Bezogen auf die überwiegend in der nördlichen Hemisphäre kalten Monate lag in 2018 der Februar-Kontrakt 2021 bei 2,15 bis 1,75 US-Dollar, im gleichen Zeitraum in 2019 bei 2,00 bis 1,80 US-Dollar. Derzeit liegt dieses Preisband in 2020 bei 1,05 bis 1,35 US-Dollar. Die US-Energiebehörde EIA schätzt den durchschnittlichen Heizölpreis im Vergleich zu 2019 in diesem Winter auf rund 10 Prozent unterhalb des 2019er-Niveaus ein. Demnach könnte der Heizölpreis wohl noch etwas zulegen. Auch charttechnisch könnte Potenzial bis zu einem Lauf zur alten Nackenlinie von rund 1,75 US-Dollar vorliegen.

Mögliches Setup

Mit einem ETC von steigenden Heizölpreisen profitieren | Online Broker LYNX

Nach der jüngsten Aufwärtsphase könnte eine mehrtägige Konsolidierungsphase eintreten. Diese könnte dann dafür genutzt werden, eine Position neu aufzubauen. Eine Neuposition könnte bei 8,50 EUR lanciert werden. Das Kursziel könnte bei 11,50 EUR liegen. Die Position könnte mit einem Stoploss bei 7,50 EUR abgesichert werden. Das Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) liegt bei diesem Setup bei 3.00.

Im hier präsentierten Produkt ist der Emittent die BNP Paribas Issuance B.V. mit Sitz in Amsterdam in den Niederlanden, die der französischen Grossbank BNP Paribas mit Sitz in Paris in Frankreich zuzuordnen ist. Die Kontrahentin ist die BNP Paribas Arbitrage S.N.C., der Sicherheiten-Treuhänder die Clearstream Banking AG mit Sitz in Frankfurt in Deutschland. Die zuständige Aufsichtsbehörde ist die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). (Daten in Bezug auf den ETC stammen vom 30. Oktober 2020 gemäss BNP Parisbas)

Informationen zum Produkt finden Sie hier:
Heating Oil (TR) ETC

 

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