Das Britische Pfund hat seinen Tiefschlag verdaut, zum US-Dollar ist es bereits wieder auf dem „Prä Truss“-Level angekommen. Aber noch ist der Weg nach oben nicht wirklich frei. Auf welche Chartmarken kommt es an, wenn es um freie Bahn für die Bullen geht?
Das neue Wirtschaftsprogramm ist nahezu das Gegenteil dessen, was Liz Truss und ihr Finanzminister Kwasi Kwarteng Ende September vorgestellt hatten und das zum Crash beim britischen Pfund und den „Gilts“, den britischen Staatsanleihen, führte. Der neue Premierminister Sunak und sein Finanzminister Hunt haben dem Land einen Sparkurs verordnet. Nur so kann die Inflation eingedämmt werden. Danach, wenn das gelungen ist, kann wieder Geld fliessen. Das ist korrekt und voll im Sinne der britischen Notenbank, wo man ob dieser neuen Fahrpläne erleichtert aufgeatmet haben dürfte.
Das führte dazu, dass das Britische Pfund nach und nach wichtige, vorher haltlos gebrochene Support-Linien zurückerobern konnte. Am wichtigsten war, um die Abwärtsrisiken einzudämmen, dass die Zone 1,1411/1,1476 US-Dollar pro Pfund zurückerobert wurde, die Tiefs der Jahre 2016 und 2020. Aber dass man sich nach unten ein Sprungtuch erarbeitet hat, bedeutet nicht automatisch, dass der Weg nach oben frei wäre. Was ist da zuletzt gelungen … und was fehlt noch?
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Expertenmeinung: Nachdem die mittelfristige, Ende Februar 2022 etablierte Abwärtstrendlinie sowie die Widerstandslinie bei 1,1750 US-Dollar überwunden war, konsolidierte „Cable“, wie die Forex-Trader dieses Währungspaar nennen, einige Tage, nahm dann aber gleich die nächsten Hürden in Angriff. Unmittelbar im Fokus steht jetzt die wichtige 200-Tage-Linie bei aktuell 1,2184 US-Dollar, über der das Pfund zum US-Dollar das letzte Mal im Spätsommer 2021 notierte und seither mehrfach an eben dieser Linie nach unten abgewiesen wurde. Dass das bärische Lager die 200-Tage-Linie ohne Widerstand freigeben würde, ist daher keineswegs sicher.
Ein signifikanter Break über diesen gleitenden Durchschnitt wäre dann gelungen, wenn „Cable“ danach zügig die Widerstandslinie bei 1,2294 US-Dollar nehmen würde, die Basis des kleinen Doppel-Topps vom August gewesen war. Darüber gäbe es natürlich eine ganze Menge weiterer, potenzieller Hürden. Aber zum einen sind die weniger markant, zum anderen wäre ein deutlicher Break über die 200-Tage-Linie ein Signal für viele Trader, nun doch wieder auf die Long-Seite zu wechseln.
Die kurzfristig überkaufte, markttechnische Verfassung des Währungspaars könnte das weitere Vordringen zwar ein Weilchen aufhalten. Aber solange „Cable“ nicht wieder unter die Schlüsselzone 1,1411/1,1476 US-Dollar rutscht, bliebe die wahrscheinlichere Richtung des Britischen Pfunds zum US-Dollar die nach oben.

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