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Schaut man sich den Aktienkurs von New Work (Xing) an, drängt sich die Vermutung auf, dass es bei dem Unternehmen miserabel laufen muss.
Ein Kurssturz in diesem Ausmass sieht man schliesslich nicht oft. Für New Work ging es von 380 auf aktuell unter 150 Euro abwärts. Die Kursgewinne von mehr als einer halben Dekade wurden ausgelöscht.
Gewisse Sorgen sind sicherlich angebracht, schliesslich kann der Arbeitsmarkt kaum gut laufen, wenn es der Wirtschaft miserabel geht. Oder?
Zunächst mal muss man konstatieren, dass der von allen Seiten erwartete Total-Zusammenbruch der Wirtschaft bisher nicht eingetreten ist.
Bisher ist die Rezession also ausgeblieben. Das Bruttoinlandsprodukt ist im dritten Quartal preis-, saison- und kalenderbereinigt sogar um 0,4% gestiegen.
Viel ist das nicht, es ist aber weit entfernt von einer Rezession. Preisbereinigt lag das Plus sogar bei 1,2%. Das ist sehr weit entfernt von einer Rezession.
Und dementsprechend ist es auch kein Wunder, dass es nicht zu massenhaften Entlassungen gekommen ist.
Selbst wenn es in Deutschland zu einer nennenswerten Rezession kommen würde, sollte man damit nicht rechnen. Die meisten Unternehmen in unserem Land haben in den letzten Krisen vielmehr alles unternommen, um die eigene Belegschaft zu halten.
Gute Mitarbeiter zu finden ist schwierig, daran hat auch die aktuelle Krise nichts geändert.
Und solange sich weiterhin jedes Jahr hunderttausende wertvolle Mitarbeiter in die Rente verabschieden und zahlenmässig nicht ersetzt werden können, wird sich daran auch wenig ändern.
Sicherlich, die hohe Inflation tut weh, die gestiegenen Zinsen helfen auch nicht, wenn man allerdings vor die Türe geht, wo ist dann diese Krise?
Bei New Work ist die Krise jedenfalls nicht angekommen.
Das Unternehmen hat im Vorjahr einen Rekordgewinn einfahren und 2022 dürfte dasselbe gelingen.
Zahlen, bitte!
In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres konnte der Umsatz von 208,2 auf 231,3 Mio. Euro gesteigert werden.
Das Ergebnis kletterte von 5,88 auf 6,70 Euro je Aktie.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 11% und einem Gewinnsprung von 13%.
Das Mühlwerk dreht sich bei New Work also einfach weiter und dementsprechend stellt sich natürlich die Frage, wie sinnvoll der Abverkauf der Aktie ist.
Aus fundamentalen Gründen, abseits von Sorgen um die Konjunktur und den Arbeitsmarkt, lässt sich wenig finden.
Im letzten Quartal konnte man den Umsatz auf 78,7 Mio. Euro steigern und ein Rekordergebnis von 2,55 Euro je Aktie einfahren. Auf Jahressicht hat sich der Gewinn demnach mehr als verdoppelt.
Es könnte also wahrlich schlechter laufen.
In Summe wird für 2022 ein Gewinnsprung um 15% auf 8,10 Euro je Aktie erwartet.
New Work kommt demnach auf ein KGVe von 18,3. Im Verhältnis zu dem vorliegenden Wachstum ist das wenig.
Im Verhältnis zum Geschäftsmodell, welches sich durch gute Skalierbarkeit und einen geringen Kapitalbedarf gekennzeichnet ist, ebenfalls.
Daher musste man für New Work in den letzten fünf Jahren auch durchschnittlich ein KGV von 48 auf den Tisch legen. Unter einem KGV von 30 war die Aktie in dieser Zeit nicht zu haben.

Aus technischer Sicht befindet sich die Aktie in einem übergeordneten Abwärtstrend. Der grosse Verkaufsdruck scheint allerdings passé zu sein.
In den letzten Monaten hat New Work mehrfach die untere Begrenzung des Abwärtstrendkanals touchiert und ist dort auf Interesse gestossen.
Gelingt jetzt ein nachhaltiger Anstieg über 148 Euro, kommt es zu einem Kaufsignal mit möglichen Kurzsielen bei 168 oder sogar 190-200 Euro.
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