SALMAR Aktie Prognose Salmar, Mowi & Co crashen: Norwegen packt die Steuerkeule aus.

News: Aktuelle Analyse der SALMAR Aktie

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Fischfarmen gelten eigentlich als defensive Anlage. Gegessen wird schliesslich immer und die weltweite Nachfrage nach Fisch nimmt stetig zu. Aber was bringt das, wenn der komplette Gewinn an den Staat geht?

Es gibt gleich mehrere Gründe, die dem Sektor seit Jahren Aufwind verschaffen.

Die weltweite Fischnachfrage wird auch in Zukunft steigen, getrieben durch die wachsende Weltbevölkerung.
Doch auch pro Kopf wird mehr konsumiert, in den westlichen Ländern, doch vor allem durch die neue globale Mittelschicht – die es sich bisher schlichtweg nicht leisten konnten.

Gleichzeitig gehen die Fangmengen beim konventionellen Fischfang zurück, die Meere sind überfischt, daher braucht man Alternativen.
Die können Fischfarmen liefern, wenngleich die Natur auch dadurch Schaden erleidet.

Zuletzt hatte ich im März 2021 einen Artikel zum Sektor veröffentlicht und dabei Salmar, Bakkafrost und Mowi hervorgehoben.
Damals lieferte Salmar aus meiner Sicht das beste Gesamtpaket, Bakkafrost das höchste Wachstum und Mowi die höchste Dividende, damals waren das 7,74%.

An den zugrundeliegenden Trends dürfte sich wenig ändern, aus dieser Sicht sind die Unternehmen weiterhin interessant und ich würde auch bei meinem Favoriten bleiben.
Die Performance seit der damaligen Analyse scheint meine Einschätzung zu untermauern.

Norwegen packt die Keule aus

Aber ein Sektor und ein Unternehmen kann noch so attraktiv sein, wenn der Staat einem den gesamten Gewinn abknöpft, hilft das wenig.

Die neusten Bestrebungen in Norwegen gehen genau in diese Richtung. Demnach möchte man ab 2023 eine „resource tax“ von 40% einführen.
Wie Mowi selbst in einer Mitteilung bekannt gab, würde die Steuerquote dadurch von zuletzt 22% auf 62% steigen (Link).

Das bedeutet, dass sich der Nachsteuergewinn in etwa halbieren würde. Daher ist die heutige Kursreaktion von aktuell -28% durchaus nachvollziehbar.
Folgt man kühler wirtschaftlicher Logik, könnte es das auf der Unterseite noch nicht gewesen sein.

Halbiert sich der Gewinn, halbiert sich faktisch der Unternehmenswert.

Jetzt ist guter Rat teuer

Die Vorgänge zeigen eine Sache, nämlich wie wichtig Diversifizierung ist. Es gibt schlichtweg Dinge, die man nicht vorhersehen kann.

Ein Investor kann gestern zu einem positiven Schluss gekommen und keinerlei Fehler in der Analyse-Arbeit gemacht haben und heute dennoch vor einem Verlust von 28% stehen.
Manche Dinge kann man einfach nicht vorhersehen und daher ist Diversifizierung so wichtig.

Wer jetzt investiert ist, für den ist guter Rat teuer. Leider ist der Fortgang der Geschichte kaum absehbar.

Bisher handelt es sich bei der Resource Tax nur um einen Vorschlag der Regierung, hier finden Sie die Mitteilung (Link).
Demnach soll ein grösserer Anteil der Gewinne, die als Grundlage die allgemeinen Ressourcen haben, an die Gesellschaft zurückfliessen.
Explizit genannt werden Energieproduzenten sowie Aquakulturen.

Als Aktionär ist das eine unerfreuliche Nachricht, aus gesellschaftlicher Sicht sieht das aber anders aus.

Es gibt noch Hoffnung

Aber für Salmar & Co. ist noch nicht aller Tage Abend, denn ein Vorschlag muss keineswegs auch 1:1 umgesetzt werden. Es ist fraglich, ob am Ende des Diskurses für Salmar oder Mowi wirklich ein Steuersatz von 62% Realität wird.
Das wäre geradezu drakonisch und auch als Nicht-Aktionär würde man das wohl gemeinhin als ungerecht empfinden.

Darüber hinaus sind die Aussagen in dem Gesetzes-Vorschlag nicht ganz eindeutig. Denn dort wird in Bezug auf Aquakulturen von einer „effektiven Steuerquote von 40%“ gesprochen, nicht von 62%.

Leider ist nicht abschliessend zu klären, wie das Endresultat für die Fischfarmer aussehen würde.
Aber die Wahrscheinlichkeit erscheint recht hoch, dass die Steuerquote von 22% auf 40% steigt und nicht auf 62%.

Dadurch würde der Nachsteuergewinn der Fischfarmer um etwas weniger als ein Viertel fallen und das wäre nach dem heutigen Abverkauf bereits „verdaut“.
Dass die Kursreaktion so gut zu dieser Rechnung passt, deutet darauf hin, dass die Börse dieses Szenario antizipiert.

Das gilt für all die betroffenen Fischfarmer, egal ob Salmar, Mowi, Austevoll oder Grieg. Bakkafrost hat seinen Sitz auf den Faröer Inseln und ist somit nicht betroffen.

Konkret: Salmar

Rechnen wir die Sache mal anhand von Salmar durch. An den eingangs beschriebenen Trends ändert eine Steuer schliesslich nichts.

In den letzten zehn Jahren konnte das Unternehmen den Umsatz von 4,21 auf 15,04 Mrd. NOK steigern.
Die Margen sind je nach Marktumfeld schwankend, da man den Verkaufspreis von Lachs & Co. natürlich nicht steuern kann.
Die operative Marge lag in diesem Zeitraum zwischen 14,5 und 34,6%, meistens aber bei etwas über 20%. Profitabel war man durchweg.

Das Ergebnis legte von 4,19 auf 22,61 NOK je Aktie zu.

Darüber hinaus konnte man das Wachstum weitgehend aus dem laufenden Cashflow finanzieren. Die Verwässerung der Aktienbasis ist zu vernachlässigen, die langfristigen Verpflichtungen entsprechen weniger als zwei Jahresgewinnen.

Die weitere Entwicklung sollte ähnlich aussehen, nur die Steuerquote ändert sich. Gehen wir von 40% statt zuletzt 21,2% aus, ergibt sich folgendes Bild.

Bisher wurde für 2022 ein Gewinnsprung von 22,60 auf 40 NOK erwartet. Die Steuerreform gilt zwar erst ab 2023, aber um es exemplarisch aufzuzeigen, würde dadurch nur noch ein Gewinn von etwa 30,60 NOK je Aktie bleiben.

Da in den kommenden beiden Jahren ein Gewinn auf einem ähnlichen Niveau erwartet wird, ist das eine relevante Erkenntnis.
Beim aktuellen Kurs von 393 NOK, kommt Salmar trotz der Steuererhöhung nur noch auf ein KGVe von 12,8.

Ist der Spuk schon wieder vorbei?

Damit befinden wir uns am unteren Ende von dem, wofür Salmar in der Vergangenheit gehandelt wurde. In den letzten fünf Jahren lag das KGV durchschnittlich bei 20,3 und am Tief bei 12,2.

Abschliessend stellt sich nur noch eine Frage: Wird Salmar für 2023 wie erwartet rund 26 NOK an Dividende ausschütten können, oder wird man die Dividende, um der höheren Steuerlast Rechnung zu tragen, kürzen müssen?

Auf die Dividende für 2022 dürfte das vermutlich keine Auswirkung haben. Derzeit wird eine Ausschüttung von 22 NOK je Aktie erwartet, aktuell entspricht das einer Dividendenrendite von 5,6%.
Konservativ gerechnet, sollte man eher nicht davon ausgehen, dass es in den kommenden Jahren zu grösseren Erhöhungen kommen wird.

Von einer Bodenbildung kann man an einem Tag, an dem eine Aktie um 28% abgestürzt ist, natürlich nicht sprechen.
Wann und auf welchem Niveau diese stattfindet, ist kaum vorherzusagen.

Chart vom 28.09.2022 – Kurs: 393 NOK Kürzel: SALM - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 28.09.2022 – Kurs: 393 NOK Kürzel: SALM – Wochenkerzen

Es gibt aber einen Grund, warum der Abverkauf genau auf diesem Niveau gestoppt hat. Bei 400 NOK liegt eine wichtige Unterstützung und knapp darüber verläuft ein mehrjähriger Aufwärtstrend.

Dieser Bereich ist aus Sicht der Bullen ein naheliegender Bereich, um erste Käufe durchzuführen.
Geht es noch eine Etage tiefer, dürften die Käufer zwischen 322 sowie 355 NOK wieder zunehmen aktiv werden. Auf diesem Niveau liegen mehrere relevante Trendwendepunkte aus den Jahren 2018-2020.

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