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Ritchie Bros. kennt so gut wie niemand, dabei handelt es sich aber um das weltweit führende Auktionshaus von Industriegütern. Jetzt nach den starken Zahlen einsteigen?
33 Hürden
Kürzlich haben wir einen Ausflug nach Kanada unternommen (Link). Man sollte meinen, dass man in diesem wohlhabenden Land mit überdurchschnittlich schnell wachsender Wirtschaftsleistung und hoher Rechtssicherheit relativ einfach aussichtsreiche Investment-Chancen finden kann.
In der Realität hat sich gezeigt, dass erst das 33. Unternehmen, welches wir uns vorgenommen hatten, interessant war.
Alle anderen sind aus einem oder mehreren Gründen ausgeschieden.
Ritchie Bros. hatte also eine ganze Reihe von Hürden übersprungen, folgend finden Sie eine Übersicht zum Geschäftsmodell.
Geschäftsmodell
Ritchie Bros. Auctioneers ist, wie der Name bereits vermuten lässt, im Auktionsgeschäft tätig und auf den Verkauf von industriellen Anlagen, Ausrüstungen und Immobilien spezialisiert.
Das Unternehmen wurde im Jahr 1958 gegründet und hat sich seitdem zu einem der grössten Auktionsunternehmen der Welt entwickelt.
Das ist in mehr als einem Dutzend Ländern tätig und hat Standorte in Nordamerika, Europa, Mittelamerika, Asien und Australien. Ritchie Bros. bietet sowohl Live- als auch Online-Auktionen an, um eine breite Palette von Kundenbedürfnissen zu erfüllen.
Das Unternehmen versteigert eine Vielzahl von Gütern, darunter Baumaschinen, Lastwagen, Nutzfahrzeuge, Ausrüstungen für die Bauindustrie, Landmaschinen, Schiffe, Flugzeuge und vieles mehr.
Ferner bietet man eine Vielzahl von ergänzenden Produkten und Dienstleistungen an, darunter Finanzierungen, Versicherungen, Inspektionen, Wertgutachten, den Transport, Refurbishment, Lagerung, Flotten-Management, Market-Insights und vieles mehr.
Starke Entwicklung
Das Unternehmen betreibt beispielsweise auch das SmartEquip-Netzwerk, über das Unternehmen von mehr als 700 Herstellern Ersatzteile beziehen können.
Über das Netzwerk werden von knapp 100.000 Kunden jedes Jahr mehr als eine Milliarde Ersatzteile geordert.
Die wichtigsten Argumente für Ritchie sind allerdings, dass man sich die weltweit grösste Käuferbasis für Industriegüter aufgebaut hat sowie die gute Reputation des Auktionshauses.
In Summe konnte man den Umsatz in den letzten zehn Jahren von 467 Mio. USD auf 1,73 Mrd. USD steigern.
Der Gewinn kletterte von 0,88 auf 2,41 USD je Aktie.
Die langfristige Entwicklung kann sich also wirklich sehen lassen und seit gestern wissen wir, dass man auch im letzten Quartal daran anknüpfen konnte.
Der Gewinn in Q4 lag mit 0,68 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,58 USD. Der Umsatz übertraf mit 443,9 Mio. die Analystenschätzungen von 430 Mio. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 24% und einem Gewinnsprung von 36%.
Die Dynamik hat demnach weiter zugenommen, doch auch im Gesamtjahr kann sich die Performance sehen lassen. Der Umsatz kletterte um 22% und der Gewinn um 24%.
Ausblick und Bewertung
Nachdem Ritchie Bros. erneut die Erwartungen übertroffen haben, werden die Konsensschätzungen für 2023 vermutlich zur Oberseite revidiert werden müssen.
Bisher war man davon ausgegangen, dass der Gewinn im laufenden und den beiden kommenden Geschäftsjahren jeweils um 11-18% steigen wird.
Es wäre gut möglich, dass die Wachstumsraten noch höher ausfallen werden oder aber von einem erhöhten Niveau aus starten werden.
Bisher war man davon ausgegangen, dass der Gewinn 2023 um 11% auf 2,51 USD je Aktie klettern wird.
Nachdem 2022 bereits 2,41 USD je Aktie erreicht wurden, erscheint das deutlich zu niedrig gegriffen zu sein.
Setzt sich die gute Entwicklung fort, wird 2023 wohl eher ein Gewinn von 2,65 – 2,70 USD je Aktie erzielt.
Ritchie käme demnach auf eine forward P/E von 22,1. Das ist im Verhältnis zu dem vorliegenden Wachstum problemlos vertretbar.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 32,7 und vor 2020 bei 29,5. Aus dieser Warte wäre also ebenfalls noch Luft vorhanden.
In der aktuellen Situation ist es noch wichtig zu wissen, dass das Geschäft von Ritchie Bros. wenig konjunkturanfällig ist.
Im Geschäftsjahr 2008 kletterte der Gewinn beispielsweise weiter, zu einem sinkenden Ergebnis kam es erst 2010.
Im Geschäftsjahr 2020 konnte der Gewinn um 19% gesteigert werden und seitdem ging es stetig weiter aufwärts.

Da die Quartalszahlen wieder über den Erwartungen lagen, sind deutlich sinkende Kurse unwahrscheinlicher und ein Impuls zur Oberseite entsprechend wahrscheinlicher geworden.
Die Zeit scheint auf der Seite der Bullen zu sein.
Grundlegend ist die in der letzten Analyse vorgeschlagene Herangehensweise dennoch weiterhin sinnvoll.
Es sollte versucht werden, die Aktie zwischen 50 und 60 USD einzusammeln, zwischen 66 und 72 USD Teilgewinne zu realisieren, um anschliessend einen möglichen Ausbruch zur Oberseite mitzunehmen.
Fällt die Aktie jedoch unter 50 USD, haben die Bullen ihre Chance vertan.
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