Mohawk Industries Aktie Prognose Mohawk Industries: Es läuft schlecht und wird noch schlechter

News: Aktuelle Analyse der Mohawk Industries Aktie

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Mohawk Industries
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Der Gewinn von Mohawk sinkt und sinkt. Vielleicht übersieht der Markt aber, wie schnell und dynamisch die Erholung bei Mohawk nach den Downturns verläuft.

Branchenprimus

Mohawk Industries ist der weltweit grösste Hersteller von Bodenbelägen. Das Unternehmen deckt nahezu die komplette Wertschöpfungskette vom Design, über die Materialbeschaffung, bis hin zur Produktion, Distribution und Vermarktung ab.

Mohawk ist der Marktführer in einer stark fragmentierten Branche. Es gibt nur einen Rivalen in einer ähnlichen Grössenordnung und der befindet sich im Besitz von Berkshire Hathaway.

Daher konnte man sowohl organisch, aber auch durch zahlreiche Zukäufe wachsen. In den letzten 25 Jahren hat man mehr als 40 Übernahmen durchgeführt und sich geradezu darauf spezialisiert.
Man hat sowohl beim Kaufpreis als auch bei der Integration der Töchter ein Händchen bewiesen.

Rückenwind

Obendrein hat man grundlegenden Rückenwind. Der US-Immobilienbestand ist durchschnittlich rund 30 Jahre alt und renovierungsbedürftig. Ausserdem wächst die Bevölkerung in den USA und dementsprechend auch die Zahl der benötigten Immobilien.

Da die Immobilienpreise in den letzten Jahren enorm gestiegen sind und die Bauaktivität durch die höheren Zinsen gedämpft ist, verschärft das die Situation.

Doch auch unter normalen Umständen läuft es bei Mohawk erfreulich. In den letzten zehn Jahren konnte man den Umsatz von 5,79 auf 11,20 Mrd. USD steigern.

Gleichzeitig hat sich die operative Marge von 6,6 auf 11,9% erheblich verbessert. Seit 2018 kauft man auch eigene Aktien zurück, insgesamt ist die Zahl der ausstehenden Papiere in diesem Zeitraum von 74 auf 65 Millionen Stück gesunken.

All diese Faktoren haben dazu beigetragen, dass der Gewinn binnen einer Dekade von 3,78 auf 14,86 USD je Aktie (2021) gesteigert werden konnte.

Es wäre so schön

Wäre die Geschichte an dieser Stelle zu Ende und die Bewertung in Ordnung, könnte man beschwingt investieren.
Aber dann wäre die Aktie auch sicherlich nicht von 231 auf aktuell 120 USD zurückgekommen.

Denn es gibt noch einen Haken: Das Geschäft ist konjunkturanfällig und der Gewinn dürfte 2022 und 2023 sinken.

Denn die gedämpfte Bauaktivität führt zwar mittelfristig dazu, dass noch mehr renoviert werden muss, es führt aber auch dazu, dass vorerst weniger Bodenbeläge für Neubauten benötigt werden.
Obendrein führen die Konjunktursorgen dazu, dass Immobilienbesitzer die Erneuerung ihrer Bodenbeläge vorerst aufschieben.

Das belastet die Entwicklung kurzfristig, führt langfristig aber zu Nachholeffekten. Das lässt sich an Beispielen aus der Vergangenheit leicht verdeutlichen.

Krisen und die Zeit danach

In den Jahren 2008 und 2009 kam der US-Immobilienmarkt bekanntermassen erheblich unter Druck und der Gewinn von Mohawk brach ein.
Vielleicht sollte man besser folgende Formulierung wählen: Wie um alles in der Welt konnte Mohawk in Anbetracht der damaligen Apokalypse am Immobilienmarkt noch Geld verdienen?

Wie dem auch sei. Im Geschäftsjahr 2010 legte das Ergebnis um 91% auf 2,69 USD je Aktie zu und fünf Jahre später verdiente man bereits über 10 USD je Aktie.

Ähnliches geschah „kürzlich“ wieder. Im Geschäftsjahr 2020 brach das Ergebnis um 12% ein, 2021 legte es dann um 68% auf 14,86 USD je Aktie zu und erreichte ein neues Rekordniveau.
Wäre nicht die nächste Runde an konjunkturellen Problemen dazwischen gekommen, hätte sich die starke Entwicklung wohl fortgesetzt.

Der Markt scheint bei Mohawk immer wieder einer Fehleinschätzung zu unterliegen, nämlich wie schnell und dynamisch die Erholungen nach den jeweiligen Downturns ausfallen.

Ausblick und Bewertung

Doch nehmen wir an, die Prognosen sind nicht zu pessimistisch, obwohl die Konsensschätzung für den Gewinn 2023 binnen weniger Monate von 14,28 auf 9,73 USD reduziert wurde (für 2024 von 16,47 auf 11,84 USD je Aktie).

In diesem Szenario würde der Gewinn 2022 um 12% auf 13,00 sinken, im Geschäftsjahr 2023 dann auf 9,73 USD weiter einbrechen und 2024 wieder auf 11,84 USD je Aktie steigen.

Nimmt man jetzt an, dass die Bewertung von Mohawk wieder auf ein historisch „normales“ Niveau steigt, so wie es in der Vergangenheit auch immer passiert ist, ergeben sich interessante Kursziele.

Aktuell liegt die forward P/E (2022) bei 9,2. In den letzten fünf Jahren lag sie durchschnittlich bei 14,4.

Tritt alles wie erwartet ein und unterstellt man eine P/E von 14, läge das Kursziel auf Sicht von 12-18 Monaten bei 165,76 USD.
In dieser Überlegung wurde der zwischenzeitlich weiter sinkende Gewinn selbstverständlich berücksichtigt.

Selbst ohne positive Überraschungen ist die Lage alles andere als aussichtslos. Vielmehr könnte sich hier wieder die Chance ergeben, von den wilden Preisschwüngen der Aktie zu profitieren.

Die ganze Sache erinnert stark an 2019/2020, damals wie auch vor einigen Monaten hatten wir bereits auf die Situation hingewiesen:
Mohawk: Es geschieht schon wieder

Chart vom 01.02.2023 – Kurs: 120 Kürzel: MHK - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 01.02.2023 – Kurs: 120 Kürzel: MHK – Wochenkerzen

Mit dem Ausbruch über 110 USD ist es zu einem prozyklischen Kaufsignal gekommen. Gelingt jetzt auch noch ein nachhaltiger Ausbruch über 120 USD, würde das den Weg in Richtung 135 USD freimachen.
Weitere mögliche Kurzsiele liegen bei 142 sowie 150-153 USD.

Fällt die Aktie hingegen wieder unter 110 USD zurück, haben die Bullen ihre Chance vorerst vertan.

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Vorherige Analysen der Mohawk Industries Aktie

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Es ist wie bei der letzten Panik. Anleger scheinen wohl davon auszugehen, dass man zukünftig keine Bodenbeläge mehr benötigt. Mohawk rauscht in den Keller.

Die letzte Analyse von Mohawk ist schon eine Weile her. Damals, im Mai 2020, begann ich mit folgenden Worten:
„Man sollte es kaum glauben, aber selbst in Zeiten von Corona und auch danach wird man noch Bodenbeläge benötigen. Mohawk wurde aber abverkauft, als wäre das nicht der Fall.“

Anschliessend stieg er Kurs von damals 99 auf 231 USD. Die heutige Situation hat grosse Ähnlichkeiten mit der damaligen.

Mohawk Industries – Die Nr. 1

Mohawk Industries ist der weltweit grösste Hersteller von Bodenbelägen. Das Unternehmen deckt nahezu die komplette Wertschöpfungskette vom Design, über die Materialbeschaffung, bis hin zur Produktion, Distribution und Vermarktung ab.

Das Unternehmen ist der Marktführer in einer stark fragmentierten Branche. Es gibt nur einen Rivalen in einer ähnlichen Grössenordnung und der befindet sich im Besitz von Berkshire Hathaway.

Daher konnte man sowohl organisch als auch durch zahlreiche Zukäufe wachsen. In den letzten 25 Jahren hat man mehr als 40 Übernahmen durchgeführt und sich geradezu darauf spezialisiert.

Man hat sowohl beim Kaufpreis als auch der Integration der Töchter ein Händchen bewiesen, dasselbe gilt für das Timing.
Denn die meisten Zukäufe tätigt Mohawk, wenn die Branche gerade unter Druck steht und man gute Preise erzielen kann.

Man kann damit rechnen, dass das in dieser Art und Weise fortgesetzt wird.

Das kann sich sehen lassen

In den letzten zehn Jahren konnte man den Umsatz von 5,78 auf 11,20 Mrd. USD nahezu verdoppeln.
Gleichzeitig haben sich die Margen deutlich verbessert, wodurch sich der Gewinn nahezu vervierfacht hat.

Das Ergebnis legte von 3,78 auf 14,86 USD je Aktie zu. Der Cashflow entwickelte sich ähnlich stark.

Daher ist es auch kein Wunder, dass die Aktie ein Outperformer war und zeitweise sogar zum Anlegerliebling aufstieg.

Ausblick und Bewertung

Nachdem man im Vorjahr, dank Nachholeffekten aus 2020, einen enormen Gewinnsprung von 68% erzielt hat, kommt es im laufenden Geschäftsjahr zu einer Normalisierung.

Der Umsatz konnte im letzten Quartal trotzdem um 6,7% gesteigert werden, der Rekordgewinn von 4,45 USD aus dem Vorjahr konnte mit 4,41 USD je Aktie nahezu gehalten werden.

All das scheint die Anleger nicht im Geringsten zu überzeugen, anders ist der laufende Abverkauf nicht zu erklären.
Derzeit werden Aktien, die mit Immobilien in Verbindung stehen, von den Anlegern als geradezu toxisch betrachtet.

Das hat dazu geführt, dass die und forward P/E von Mohawk auf knapp unter 7 gesunken ist.

Wird da was übersehen?

Das bedeutet, dass Anleger eine nachhaltige und dauerhafte Verschlechterung der Geschäftszahlen erwarten.
Das wäre zumindest ein Erklärungsansatz. In der Realität dürfte die Mehrheit einfach verkaufen, weil Sie Angst hat.

In Anbetracht der immer weiter sinkenden Kurse ist das verständlich, aber ewig wird dieser Abverkauf nicht weitergehen.

Früher oder später wird die Aktie drehen und wieder erheblich steigen, so wie es auch 2020 geschehen ist.
Denn die zugrundeliegenden Argumente für Mohawk haben sich seitdem nicht verändert.

Der US-Immobilienbestand ist alt und in weiten Teilen schlecht in Schuss. Heute wie damals und auch in Zukunft wird man Bodenbeläge brauchen. Daran hat Corona nichts geändert und daran ändert die derzeitige Panik im Immobiliensektor auch wenig.

Sollten die Immobilienpreise in den USA nachhaltig sinken oder die Zahl der Immobilienkäufe einbrechen, wird das Geschäft natürlich vorübergehend belastet.
Aber es gibt auch immer eine Zeit danach.

Darüber hinaus ist es dem Unternehmen bisher gut gelungen, die gestiegenen Preise an die Kunden weiterzugeben und gleichzeitig die Profitabilität zu wahren.

Chart vom 21.09.2022 – Kurs: 98,20 Kürzel: MHK - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 21.09.2022 – Kurs: 98,20 Kürzel: MHK – Wochenkerzen

Als Anleger kann man die Sache jetzt entspannt beobachten und eine nachhaltige Bodenbildung abwarten. Die nächste Anlaufstelle liegt bei 90 USD und somit in unmittelbarer Reichweite.
Fällt die Aktie jedoch unter 90 USD, muss mit einer Ausdehnung des Crashs in Richtung der Unterstützungszone bei 60-70 USD eingeplant werden.

Gelingt hingegen ein Anstieg über die Widerstandszone bei 117-120 USD, würde sich das Chartbild deutlich aufhellen und es käme zu einem Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 127 sowie 138 und 150-155 USD.