Adtran Holdings Aktie Prognose ADTRAN Holdings: Was billig scheint, kann leicht noch billiger werden

News: Aktuelle Analyse der Adtran Holdings Aktie

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Adtran Holdings
ISIN: US00486H1059
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ADTRAN Holdings ist ein im TecDAX notiertes US-Unternehmen, das aufgrund der Fusion mit der deutschen ADVA Optical in einem deutschen Index gelistet ist. Die Aktie war im April dramatisch eingebrochen, jetzt crashte der Kurs erneut. Sind das jetzt womöglich Kaufkurse?

Am Sonntagabend legte die im Bereich Telekommunikations-Infrastruktur tätige ADTRAN Holdings das Ergebnis des zweiten Quartals vor. Nachdem man im April vorab des eigentlichen Bilanztermins avisiert hatte, dass das Ergebnis der ersten drei Monate weit unter den eigenen Zielen und den Analysten-Prognosen liegen würde, war die Aktie bereits massiv weggebrochen. Der Blick auf den Chart lässt da keine Fragen offen: Jetzt wurden erneut äusserst unerfreuliche Zahlen vorgelegt.

Zwar gelang es im Frühjahrsquartal, operativ wieder eine mit +1,1 Prozent marginal positive Marge zu erreichen, während man im ersten Vierteljahr in der Verlustzone gelandet war. Aber für das laufende dritte Quartal sieht es schon wieder übel aus. Statt der von den Analysten im Schnitt erwarteten 342 Millionen US-Dollar Umsatz sieht das Unternehmen selbst nur einen Umsatz zwischen 275 und 305 Millionen. Und noch schwerer wiegt, dass man bei der operativen Gewinnmarge wieder in negatives Terrain abrutscht: Während die Experten bislang im Schnitt eine Gewinnmarge um +3,7 Prozent gesehen hatten, peilt ADTRAN Holdings eine Margen-Spanne zwischen -5 und 0 Prozent an. Kein Wunder, dass die Aktie fiel wie ein Stein.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Adtran Holdings Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Wenn man sich den Chart ansieht, könnte man leicht auf den Gedanken kommen, jetzt Schnäppchenkurse vor sich zu haben. Immerhin hatte man für diese Aktie Ende des vergangenen Jahres noch über 20 Euro bezahlt, jetzt bekäme man für dasselbe Geld gut drei dieser Aktien. Aber das sollte auf keinen Fall ein Kaufargument sein, denn wenn eine Aktie fällt, fällt sie sehr selten ohne triftige Gründe. ADTRAN war nach der Hiobsbotschaft im April ein fallendes Messer geworden … und war es, wie sich jetzt bewiesen hat, die ganze Zeit über geblieben.

ADTRAN Holdings Aktie: Chart vom 07.08.2023, Kurs 6,522 Euro, Kürzel: QH9 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
ADTRAN Holdings Aktie: Chart vom 07.08.2023, Kurs 6,522 Euro, Kürzel: QH9 | Quelle: TWS

Zwar war ADTRAN Holdings im Vorfeld leicht aus dem mittelfristigen Abwärtstrend herausgelaufen. Aber man sieht es ja im Chart: Der Kurs war seitlich herausgelaufen, von neuer Aufwärtsdynamik konnte da keine Rede sein, zumal es nicht gelang, das Zwischenhoch vom Juni bei 10,155 Euro ernsthaft zu attackieren. Jetzt ist die Aktie nicht nur wieder in den vorbestehenden Abwärtstrend zurückgefallen, sondern auch noch deutlich unter das bisherige Jahres-Verlaufstief von 7,438 Euro. Das wirkt „billig“, aber:

Nicht umsonst heisst eine uralte Börsenregel: Was billig scheint, kann leicht noch viel billiger werden. Wenn man mehrfach innerhalb weniger Monate die eigenen Prognosen zusammenstreichen muss, läuft einiges erheblich verkehrt. Da dann darauf zu vertrauen, dass das die letzte negative Nachricht war und somit alle „bad news“ bereits im Kurs eingepreist sind, wäre leichtfertig. Die ADTRAN Holdings-Aktie war und ist auch jetzt noch ein fallendes Messer, in das ein besonnener Investor nicht hinein greift.

Quellenangaben:
Pressemeldung zu den Ergebnissen des 2. Quartals 2023, 06.08.2023
https://investors.adtran.com/news-and-events/press-release-details/2023/ADTRAN-Holdings-Inc.-Reports-Second-Quarter-2023-Results/default.aspx

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Vorherige Analysen der Adtran Holdings Aktie

Wenn sich eine Aktie an nur einem Tag mehr als zehn Prozent bewegt, muss etwas Unerwartetes passiert sein. Und bei ADTRAN, die am Dienstag um ganze 24,23 Prozent einbrach, war in der Tat etwas passiert, womit die Anleger absolut nicht gerechnet hatten.

Der im MDAX ebenso wie im TecDAX notierte US-Telekommunikationsdienstleister ADTRAN Holdings meldete vorläufige Ergebnisse für das erste Quartal, die dramatisch unter dem lagen, was das Unternehmen prognostiziert hatte. Der Ausblick hatte einen Umsatz von 355 – 375 Millionen US-Dollar und eine operative Gewinnmarge zwischen +5,0 und +6,5 Prozent avisiert. Die Vorab-Ergebnisse wiesen einen Umsatz von nur 322 – 326 Millionen aus. Höchst unschön, aber noch gar nichts gegen die operative Marge. Denn die liegt laut den ersten Berechnungen des Unternehmens bei -1,0 und -2,5 Prozent, sprich man hat kräftig Verlust eingefahren.

Mehr war nicht zu erfahren, die ad-hoc-Meldung beschränkte sich auf die Übermittlung der „bad news“ und verwies für alles Weitere auf den 9. Mai, an dem die offizielle Quartalsbilanz auf den Tisch kommen soll.

Expertenmeinung: Es dürfte vor allem das Fehlen jedweder Begründungen und Aussagen gewesen sein, wie man die Sache in den Griff bekommen will, die dazu geführt haben, dass die ADTRAN-Aktie gleich mit einer stattlichen Kurslücke nach unten aufmachte, dann immer weiter fiel und trotz der dramatischen Verluste kaum Käufe aufkamen. Das wirkte, als würde man auf einmal vor einem Scherbenhaufen stehen und keiner will es gewesen sein.

ADTRAN Holdings Aktie: Chart vom 11.04.2023, Kurs: 10,45 Euro, Kürzel: QH9 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
ADTRAN Holdings Aktie: Chart vom 11.04.2023, Kurs: 10,45 Euro, Kürzel: QH9 | Quelle: TWS

Was tun? Als die Aktie im Oktober 2022 auf einmal in MDAX und TecDAX auftauchte, hatte ich sie zuletzt an dieser Stelle besprochen und damals geraten, sie strikt charttechnisch anzugehen. Der Grund lag darin, dass ADTRAN Holdings nur deswegen als US-Unternehmen in deutschen Indizes gelistet ist, weil man 2022 mit der deutschen ADVA Optical Networking fusioniert hatte und dadurch in MDAX und TecDAX einzog. Aber gerade durch diese Fusion war völlig offen, wie sich das Unternehmen weiter entwickeln würde, da ein solcher Zusammenschluss erst einmal Zeit und Geld kostet und immer unsicher ist, wann und wie sehr sich das am Ende auszahlt. So, wie es jetzt wirkt, sind wir erst in der Phase, in der es Geld kostet. Aber:

Wer die Aktie konsequent charttechnisch angegangen ist, würde jetzt nicht entsetzt vor einem Scherbenhaufen stehen, sondern Luftsprünge machen, denn in diesem im Chart eindeutigen, keilförmigen Abwärtstrend hätte man nicht Long sein können. Und wer durch diesen Abverkauf auf der Short-Seite quasi ein verspätetes Osterei im Depot gefunden hat, sollte auf jeden Fall überlegen, es mitzunehmen. Denn jetzt ist die Aktie markttechnisch massiv überverkauft … und ob die Dimension dieser Verluste überhaupt gerechtfertigt ist, kann man erst beurteilen, wenn man im Zuge der offiziellen Quartalzahlen am 9. Mai mehr Informationen erhält.

Quellen:
Vorläufige Ergebnisse für das erste Quartal 2023 weichen von Prognose und Analystenerwartungen ab
https://www.eqs-news.com/de/news/adhoc/adtran-holdings-inc-vorlaeufige-ergebnisse-fuer-das-erste-quartal-2023-weichen-von-prognose-und-analystenerwartungen-ab/1793041

ADTRAN Holdings … mit diesem Unternehmen konnten nur wenige etwas anfangen. Aber dann tauchte die Aktie vor gut zwei Wochen gleich in zwei Indizes, dem MDAX und im TecDAX, auf … und dabei ist es eigentlich ein US-Unternehmen. Was ist von der Aktie zu halten?

ADTRAN Holdings ist ein US-Telekommunikationsdienstleister, der zwar seinen Hauptsitz in Alabama hat, mittlerweile aber Mehrheitsaktionär der uns ja altbekannten, deutschen ADVA Optical Networking ist, dadurch auch mehrere Firmensitze in Deutschland hat und auf diesem Wege auch in deutschen Indizes Einzug halten konnte. Wirklich relevant wurde die Aktie dabei erst im Juli und kommt seither mit einer beeindruckenden Volatilität daher.

Auffällig ist, dass ADTRAN bereits Mitte September begann, wieder Fahrt aufzunehmen, während der Gesamtmarkt noch bis Ende September weiter abrutschte. Aber ist diese relative Stärke zu MDAX und TecDAX berechtigt? Könnte die Aktie ein Kauf sein?

Expertenmeinung: Bislang ist sie vor allem eine Art Hoffnungswert. Denn man müsste erst einmal sehen, wie sich Umsatz und Gewinn nach der Fusion mit ADVA entwickeln. In den vergangenen Jahren hatte sich der Umsatz bei ADTRAN wenig bewegt, nicht zum Guten, nicht zum Schlechten, während der Gewinn um die Nulllinie herum pendelte. Das dürfte zwar im laufenden Jahr besser werden, die ersten zwei Quartale zeigten einen Gewinn und die Analysten sehen das auch für das Gesamtjahr, aber:

Der 2022er-Gewinn würde auch, wenn nichts schiefgeht, unter einem US-Dollar pro Aktie liegen, so dass die Bewertung derzeit nicht gerade niedrig wäre. Sie wäre es dann, wenn man einigermassen sicher sein könnte, dass die seitens der meisten Analysten derzeit vorgezeichnete, positive Entwicklung des Gewinns für 2023 und 2024 auch eintreten würde. Aber da hat man sich ja bei so mancher Aktie in den letzten Jahren oft und deutlich genug vertan, um das nicht als Kaufargument herzunehmen.

Solange hier in Sachen Gewinnentwicklung zu viele Fragen offen sind, sollte man die Aktie daher wenn, dann konsequent auf chart- und markttechnischer Ebene angehen. Da sehen wir, dass der Kurs gestern um ein Haar durch die kurzfristige Aufwärtstrendlinie gerutscht wäre, dann aber präzise auf Höhe der 20-Tage-Linie aufgefangen und wieder nach oben gezogen wurde. Das deutet an, dass die Bullen hier noch Herr der Lage sind. Damit wären die nächsten Kursziele die eher leichtere Hürde bei 21,64 Euro und darüber das bisherige Jahreshoch bei 25,10 Euro.

Aber wie gesagt: Hier weiss man eigentlich noch zu wenig, um die Aktie auf fundamentaler Ebene als „noch billig“ oder im Gegenteil schon als „zu teuer“ einstufen zu können, daher sollte, wer hier mitmischen will, konsequent dem kurzfristigen Trend folgen und die Positionen konsequent mit einem Stop Loss absichern.

ADTRAN Holdings Aktie: Chart vom 06.10.2022, Kurs 20,80 Euro, Kürzel QH9 | Online Broker LYNX