Brent Crude Oil hat am Mittwoch eine Phalanx an Widerständen nach oben durchbrochen und den Ausbruch am Donnerstag gegen Gewinnmitnahmen verteidigt. Ausgerechnet jetzt kann steigende Ölpreise kaum jemand gebrauchen … aber genau danach sieht es momentan aus.
Auslöser der Mittwochs-Rallye war die Meldung, dass die USA Botschaftspersonal aus dem Irak abziehen. Eine klare Begründung wurde nicht gegeben, aber Donald Trump erklärte auf Anfrage: „Weil es ein gefährlicher Ort sein könnte“. Man geht davon aus, dass die Massnahme vorsorglich erfolgt, um im Fall eines – mittlerweile erfolgten – israelischen Angriffs auf den Iran als Druckmittel im Rahmen der wie immer schleppend verlaufenden Atomverhandlungen USA/Iran nicht im Fadenkreuz iranischer Vergeltungsschläge zu stehen. Kurz:
Der Ölpreis stieg, weil die Käufer auf eine erneute Zuspitzung der Lage im Nahen Osten und eine damit einhergehende Angebotsverknappung nebst Bedrohung der Schifffahrtswege spekulieren. Ob es so kommt, ist offen. Aber käme es so, hätte dann nicht längst gekauft, wer kaufen wollte, sodass aufgrund dieses Vorgriffs das Kursrisiko nach oben begrenzt ist?
Expertenmeinung: Das ist zumindest fraglich, darauf verlassen sollte man sich lieber nicht. Denn auch, wenn die Weltpolitik immer wieder Auslöser für starke Kursausschläge bei Rohöl liefert: Wenn dadurch erst einmal charttechnische Fakten geschaffen wurden, können die sich leicht verselbständigen, denn der Anteil an kurzfristiger, rein chart- und markttechnisch orientierter Spekulation ist beim Ölpreis hoch. Und jetzt wurden solche Fakten geschaffen:
Brent Crude hat durch den starken Anstieg des Mittwochs die bereits am Vorabend erreichte Widerstandszone zwischen 66,41 und 67,36 US-Dollar überboten und damit eine tadellose, untere Umkehrformation vollendet. Damit nicht genug: Zugleich überbot der Kurs auch noch die 100-Tage- sowie die 200-Tage-Linie und die mittelfristige, im Januar etablierte Abwärtstrendlinie. Viel markanter kann ein bullisches Signal kaum daherkommen.

Damit wäre der Weg frei bis zunächst an das Anfang April ausgebildete Zwischenhoch bei 73,79 US-Dollar, danach wäre ein Widerstandsbereich bei knapp 75 US-Dollar dran, bevor es dann bereits um das Jahres-Verlaufshoch von 78,93 US-Dollar ginge. Das wäre ein Impuls, der für die Hoffnung, dass die inflationären Impulse der Zollpolitik durch niedrigere Energiepreise ausgeglichen werden, fatal wäre. Aber das würde die bullischen Trader wohl kaum davon abhalten, hier weiter auf der Long-Seite zu agieren.
Um dieses Aufwärtsrisiko beim Ölpreis vom Tisch zu bekommen, müsste dieses bullische Signal zur Bullenfalle werden. Das wäre dann zu unterstellen, wenn Brent Crude Oil den kompletten Aufwärtsimpuls zurücknimmt und mit Schlusskursen unter 64 US-Dollar durch die Kreuzunterstützung aus Mai-Aufwärtstrendlinie und 50-Tage-Linie fiele. Unmöglich wäre das nicht, aber darauf zu setzen, bevor das wirklich passiert ist, wäre hochriskant.
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