Der Multimarken-Automobilkonzern Stellantis legte am Donnerstag Ergebnisse für das dritte Quartal vor, die auf den ersten Blick gut aussahen. Die Anleger sahen das aber ganz anders. Und was das im Chartbild anrichtete, ist ausserordentlich bärisch.
Stellantis meldete einen Anstieg des Umsatzes um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Vor allem im Bereich Nordamerika, der zuletzt das grösste Problem darstellte, ging es voran mit den Verkäufen. Zudem ist man zuversichtlich, nach der im ersten Halbjahr dramatisch auf 0,7 Prozent geschrumpften, bereinigten operativen Gewinnmarge eine verbesserte bereinigte Marge im niedrigen, einstelligen Prozentbereich zu erreichen. Das klingt eigentlich nach Licht am Ende des Tunnels. Wieso fiel die Aktie dann aber als Reaktion auf dieses Zahlenwerk um satte 8,75 Prozent?
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Expertenmeinung: Erstens, weil die gestiegenen Absatzzahlen in den USA vor allem auf dem Abbau der dort aufgelaufenen, immensen Lagerbestände fussten. Aber vor allem weil, zweitens, das Wörtchen „bereinigt“ bei der Erwartung der operativen Marge in diesem Fall dick unterstrichen werden muss. Denn die Sonderfaktoren, die man dafür dann herausrechnen würde, sind Kosten für Anpassungen der Strategie- und Produktpläne, für Anpassungen an neue regulatorische und makroökonomische Bedingungen und Einmalkosten für eine Veränderung bei der Behandlung von Garantien. Die man dann zwar beim operativen Gewinn herausrechnen will. Aber unter dem Strich bleiben die Kosten eben real. Und vor allem: Stellantis lieferte für diese Kosten keine „Hausnummer“ mit. Und das dürfte wohl keinem Anleger gefallen haben.
Die Folge war ein kräftiges Minus, das zu allem Übel (aus Sicht der Bullen) auch noch charttechnisch äusserst drastisch ausfiel. Am Vortag hatten diejenigen, die auf starke Ergebnisse und darauffolgende Käufe gewettet hatten, die Aktie an die Widerstandslinie bei 9,80 Euro gezogen. Wäre die klar überboten worden, hätte das den Ausbruch aus einer seit April geltenden Seitwärtsrange und damit einen markanten Befreiungsschlag bedeutet. Aber es ging eben in die andere Richtung.

Dadurch ist der Kurs nicht nur an dieser Widerstandslinie abgewiesen worden. Dadurch entstand auch noch ein potenziell bärischer „Evening Star“ im Candlestick-Chart. Und dadurch fiel die Stellantis-Aktie in einem Rutsch durch die 20-Tage- und die 200-Tage-Linie, die gerade auf dem Weg hin zu einem bullischen Crossover waren, der sich jetzt vorerst erledigt hat.
Ein sehr negatives Chartbild und Kosten in ungenannter Höhe: Diese Mixtur bietet Potenzial für weitere Abgaben, aber nicht für einen überraschenden Meinungsumschwung in Richtung kräftiger Käufe. Für die Long-Seite bietet diese Aktie derzeit keinerlei Basis.
Quellenangaben: Ergebnis des 3. Quartals, 30.10.2025:
https://www.stellantis.com/en/news/press-releases/2025/october/stellantis-reports-13-percent-year-over-year-increase-in-q3-2025-shipments-and-net-revenues
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