Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Nach dem kräftigen Rücksetzer im August schien die Lage beim deutschen Rüstungsunternehmen zunächst angespannt. Der Bruch einer zentralen Unterstützung deutete auf eine mögliche Trendwende nach unten hin. Doch die Bullen zeigten, dass sie noch nicht bereit waren, das Feld zu räumen.
Mit der Rückeroberung der gebrochenen Unterstützungszone sowie der wichtigen gleitenden Durchschnitte der Perioden 20 und 50 meldete sich die Rheinmetall-Aktie zurück. Im Anschluss folgte eine neue Aufwärtswelle, die den Kurs sogar kurzzeitig über die psychologisch bedeutsame Marke von 2.000 EUR trieb. Mittlerweile hat sich das Momentum jedoch etwas abgeschwächt, was die Frage aufwirft, ob die Aktie nur eine Verschnaufpause einlegt – oder bereits die nächste Korrektur einleitet.
Expertenmeinung: Solange die 50-Tage-Linie als Unterstützung hält, bleibt das übergeordnete Bild positiv. Ein erneuter Sprung über die Marke von 2.000 EUR könnte den Weg in Richtung der Jahreshochs ebnen und möglicherweise die erhoffte Jahresendrallye anstossen.
Auf der anderen Seite würde ein Rückfall unter die Zone von 1.837 bis 1.852 EUR ein Warnsignal liefern und die Gefahr einer tiefergehenden Korrektur erhöhen.
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Ausserdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Vorherige Analysen der Rheinmetall Aktie
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Rheinmetall ist mittlerweile teuer bewertet, aber die Analysten sind weiterhin bullisch. Die Aktie indes scheint mit der „magischen Marke“ von 2.000 Euro Probleme zu haben. Das könnte man als Warnsignal ansehen … aber es könnte am Ende auch auf das Gegenteil hinauslaufen.
Davon mal abgesehen, dass der Abschied von der Hoffnung, der US-Präsident würde in Sachen Ukraine-Konflikt und dem Bedrohungspotenzial für Europa auf diplomatischem Weg etwas zustande bringen, das mittel- und langfristige Aufwärtspotenzial der Aktie befeuert, werden auch die Analysten immer bullischer:
Als die Aktie des Rüstungskonzerns Ende Mai erstmals Richtung 2.000 Euro lief, lag das durchschnittliche Kursziel um 1.500 Euro. Aktuell sind wir da bei 2.137 Euro angekommen. Von 16 die Aktie regelmässig einstufenden Analysten urteilen 13 mit „Kaufen“, drei mit „Halten“. Zum Ausstieg rät demnach niemand … und das höchste Kursziel, vergeben von der UBS, wartet jetzt bei sagenhaften 2.500 Euro.
Momentan, im Hier und Jetzt, steigt der Unternehmensgewinn noch langsam. Das Kurs-/Gewinn-Verhältnis für die durchschnittliche 2025er-Gewinnschätzung der Analysten liegt daher mit 65 extrem hoch. Aber darum geht es eben hier nicht. Es geht um das, was Rheinmetall in diesem Umfeld in einigen Jahren verdienen wird. Das nehmen die Trader vorweg. Und da niemand ernsthaft abschätzen könnte, wie hoch die Gewinne 2027 oder 2028 sein werden, hätten die Bullen den Vorteil, dass sie bis zum Beweis des Gegenteils die irrwitzigsten Gewinnziele in den Raum stellen und die Aktie entsprechend immer höher ziehen könnten. Zumindest, solange genug mitziehen, sprich der Aufwärtstrend hält. Was er noch tut, aber …
Expertenmeinung: Nachdem die Aktie das alte Rekordhoch vom Mai überwunden hatte, dachten viele, die 2.000er-Marke sei eine Sache weniger Wochen – oder sogar nur Tage. Man geht … und Analysten mit über 2.000 Euro liegenden Kurszielen ja genauso … davon aus, dass diese runde Marke nur eine Etappe zu noch viel höheren Hochs sein wird. Doch jetzt scheint es, als würde der Rheinmetall-Kurs mit der 2.000-Euro-Marke ernsthafte Probleme haben. Ist das nicht ein sicheres Zeichen dafür, dass die Anleger diese Marke nicht als Zwischenstation, sondern als vorläufigen Endpunkt der Super-Hausse sehen?
Es ist nur der Beleg dafür, dass das diejenigen so sehen, deren Verkaufsorders den Anstieg momentan bremsen. Aber wie viele Akteure sind das, im Vergleich zu denen, die hier aktiv bullisch sind oder über den Einstieg nachdenken? Das lässt sich nie sicher sagen, aber anhand von Indizien zumindest schätzen. Und die deuten an, dass die Chancen auf der Oberseite gar nicht so schlecht sind.
Nach dem ersten Anlauf nahe an die 2.000er-Marke Mitte September wurde der Kurs noch am selben Tag ziemlich brüsk abgewiesen. Aber dem folgte nur ein einziger weiterer Tag mit moderaten Abgaben, dann waren die Bullen schon wieder da. Dadurch wurde die Aktie im Bereich der aus den Hochs der Monate Mai bis Juli bestehenden Unterstützungszone 1.864,50/1.944 Euro aufgefangen und verliess diese umgehend nach oben. Seither geht es zwar unmittelbar unter der 2.000 seitwärts (wobei gestern immerhin kurz ein Kurs von 2.001 Euro erreicht wurde), aber der Kurs hält sich eben recht eisern nah an der runden Marke. Das deutet an, dass die Käufer dabei sind, die im Markt liegenden bzw. neu hereinkommenden Verkaufsorders „abzuarbeiten“, ohne aber Schwäche zu zeigen, die den Kurs abrutschen liesse. Damit liesse sich hoffen, dass der Ausbruch nach oben nebst Anschlusskäufen derer, die auf dieses Signal warten, eben doch nur eine Frage der Zeit ist. Aber:
Erhöhte Aufmerksamkeit sollte man hier dem heutigen Quartalsultimo zollen. Da Rheinmetall der Top-Performer des DAX im bisherigen Jahresverlauf ist, ist das Interesse der institutionellen Investoren wie z. B. Fonds gross, die Aktie zu diesem wichtigen Stichtag auch stark zu halten. Es besteht aber immer die Möglichkeit, dass sich die Präferenzen dieser Grossinvestoren zu Beginn eines neuen Quartals ändern und Rheinmetall dann womöglich nicht mehr ganz oben auf der Kaufliste steht. Ein starkes Signal dafür, dass der Weg nach oben noch nicht zu Ende ist, wäre daher ein Ausbruch über 2.000 Euro, der die ersten zwei, drei Handelstage des vierten Quartals übersteht. Wird es so laufen? Die kommenden Tage werden es zeigen.
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Die Rheinmetall-Aktie ist auf dem Weg an ihr bisheriges Rekordhoch. Knapp darüber wartet die „magische“ runde Marke von 2.000 Euro. Könnte es gelingen, diese Hürde nicht nur zu erreichen, sondern sogar nachhaltig zu überbieten?
Im Rahmen einer Branchen-Messe in London gab Rheinmetall-Vorstandschef Papperger Einblicke in die Planungen des Konzerns. Neben neuen Entwicklungen und Projekten, die auf der Londoner Rüstungsmesse DSEI zu sehen waren, erfuhren die Anleger, dass die Pläne, die Nebenbereiche Automotive und Power Systems zu verkaufen und sich dafür im Kernbereich zu verstärken, bis Mitte kommenden Jahres in die Tat umgesetzt werden sollen.
Dass Papperger auch sagte, er könne sich vorstellen, dass das Geschäft mit militärischen Drohnen eine Blase sei, irritierte die Marktteilnehmer wenig, Rheinmetall ist da nicht allzu massiv engagiert.
Was im Gedächtnis blieb, war: Man fokussiert sich konsequent auf das Verteidigungsgeschäft und will da, wo sinnvoll, durch Zukäufe wachsen. Zwar könnte man da auch die Sorge hegen, dass die „Amputation“ von Nebengeschäften vergleichbar mit dem Abmontieren von Stützrädern am Fahrrad wäre, weil man sich zu sicher ist, sie nie mehr zu benötigen. Was sich ja nicht selten rächt. Aber Zweifel wiegen weit weniger schwer, wenn eine Aktie gerade steil nach oben zieht und die Bullen dominieren. So wie hier der Fall.
Expertenmeinung: Sie sehen im Chart, dass Rheinmetall die Konsolidierung der letzten gut drei Monate führende Abwärtstrendlinie zum Ende der Vorwoche klar überboten hat und aktuell bereits knapp über dem Zwischenhoch vom Juli notiert. Das bisherige Verlaufshoch bei 1.944 Euro, das am 2. Juni erreicht wurde, ist in unmittelbarer Reichweite … und die „magische Marke“ von 2.000 Euro nicht weit. Kann es da wirklich darüber hinausgehen, so teuer bewertet, wie diese Aktie bereits jetzt ist?
Das muss es keineswegs. Aber es kann. Dass die Aktie ein ungewöhnlich hohes Kurs-/Gewinn-Verhältnis von derzeit 63 ausweist, bezogen auf die Gewinnschätzungen der Analysten für das laufende Jahr, ist zwar richtig. Aber wir sehen ja, dass das die Käufer bis jetzt auch nicht aufgehalten hat, warum also sollte sich das ändern, ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem aus bullischer Sicht ein „Meilenstein“ überboten werden könnte?
Zumal diese teure Bewertung damit gerechtfertigt wird, dass man hier einen der wichtigen Player in einem Wachstumsmarkt vor sich habe, in dem hohe Gewinnsteigerungen pro Aktie zu erwarten sind. Womit man letztlich auch nicht falsch liegt. Und kurzfristig könnte der nahende Abrechnungstermin am Terminmarkt eine zusätzlich kurstreibende Funktion haben:
Es wäre durchaus denkbar, dass man die Aktie zur Abrechnung am kommenden Freitag an und über diese runde 2.000-Euro-Marke ziehen will, wodurch dann sogar vor Wochen noch absurd spekulativ wirkende Call-Optionen ins Geld laufen würden. Und wenn man die 2.000 wirklich einigermassen deutlich überwinden könnte, würde diese Linie zusammen mit dem alten Verlaufsrekord bei 1.944 Euro zu einer Unterstützung.
Solange das Momentum der Aufwärtsbewegung intakt bleibt und keine neuen Zahlen oder Nachrichten kämen, die die hier so intensive Kurs- und Wachstumsphantasie unterminieren, wäre es keineswegs überraschend, wenn eine längst teure Aktie noch teurer wird. Aber das sollte nicht dazu verleiten, hier einfach die Augen zu schliessen und die Füsse hochzulegen:
Wer auf schmalem Grat balanciert, sollte das nicht ohne Absicherung tun. Derzeit wäre ein Stop Loss in der Region um 1.750 bis 1.780 Euro für aggressive Trades sinnvoll, im Fall eines Ausbruchs über 2.000 Euro müsste man diesen sofort knapp unter den Bereich 1.944/2.000 Euro nachziehen.
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 2 Wochen
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf 6 Monate: Mitte August geriet der deutsche Rüstungskonzern spürbar unter Druck. Mit dem Bruch der Unterstützung bei rund 1.600 EUR schien die Aufwärtsbewegung vorerst beendet – wir haben darüber berichtet.
Doch die Erholung setzte schneller ein als erwartet: In den letzten Tagen konnte die Rheinmetall-Aktie nicht nur diese Marke zurückerobern, sondern auch über die 20- und 50-Tage-Linie steigen. Das Chartbild wirkt damit wieder deutlich konstruktiver. Für ein klares Signal zur Rückkehr alter Stärke fehlt jedoch noch ein höheres Hoch im Kursverlauf.
Expertenmeinung: Nun richtet sich der Blick darauf, ob die Bullen ihren Schwung beibehalten und die nächste Hürde nehmen können. Ein Ausbruch über das letzte Zwischenhoch von Anfang August bei 1.791 EUR wäre ein starkes Zeichen für eine Fortsetzung der Rallye.
Gelingt dieser Schritt nicht, droht eine neutrale Seitwärtsphase. Damit bleibt Rheinmetall ein spannender Kandidat für die Watchlist – zwischen Trendfortsetzung und abwartender Konsolidierung ist derzeit noch alles offen.
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Ausserdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Die Rheinmetall-Aktie hatte unlängst ein Top vollendet, jetzt geht es um die nächste Supportzone bei 1.483/1.500 Euro. Die könnte zwar halten, aber sie muss es nicht. Vor allem, weil es bei dieser Aktie derzeit weniger um Logik und Fakten als um Emotionen geht.
Die Aktie war gerade im Begriff, die Nackenlinie des zwischen Mai und Juli entstandenen und am 8. August vollendeten Tops bei 1.649 Euro zurückzuerobern, da kamen am Dienstag kräftige Verkäufe auf, die Rheinmetall mit minus 4,85 Prozent zum Tagesverlierer im DAX machten.
Dadurch rutscht sie jetzt wieder an die eingangs genannte Unterstützungszone 1.483/1.500 Euro heran, deren Bruch den Weg aus charttechnischer Sicht bis in die Region 1.206/1.227 Euro freigeben würde, wo unter anderem die 200-Tage-Linie einen Support bietet.
Das Argument: Nach dem Treffen europäischer Regierungschefs und des ukrainischen Präsidenten bei Donald Trump sei eine diplomatische Lösung zur Beendigung des Ukraine-Krieges wahrscheinlicher geworden. Da könnte manchem die Frage in den Sinn kommen:
Expertenmeinung: Warum sollten deswegen die Rheinmetall-Aktie und andere Aktien aus dem Verteidigungssektor in die Knie gehen? Warum sollte die Motivation, Europa verteidigungsfähiger zu machen, nur deswegen geringer werden oder gar verschwinden, weil Wladimir Putin vielleicht doch einen Hauch von Entgegenkommen zeigen könnte?
Aber wie gesagt, hier agieren viele nicht unbedingt rational. Kein Wunder, immerhin geht man auf diesem Kursniveau eine Wette auf die Zukunft ein, denn rein auf Basis der momentanen Gewinne wäre Rheinmetall derzeit überbewertet. Das würde nur dadurch geheilt, dass in den kommenden Jahren gewaltige Steigerungen beim Unternehmensgewinn gelingen. Dass einige, wenn sie auf einem solch dünnen Seil balancieren, auch bei kleinen Irritationen nervös werden, muss man einkalkulieren.
Und das würde auch für bärische Trader gelten. Letztere wittern jetzt, wenn sie hier schon länger dagegenhalten, endlich eine Chance. Dass da einige auch gezielt auf fallende Kurse setzen bzw. darauf hinarbeiten, liesse sich vermuten, weil die Aktie den Versuch, sich nach oben abzusetzen, unmittelbar unter der 20-Tage-Linie abbrechen musste, die für kurzfristige Trader gerne als eine Art Leitstrahl fungiert.
Was also liesse sich jetzt tun? Einsteigen oder verkaufen? Was Letzteres angeht, sollte man hier aktuell gar nicht dabei sein, wenn man nicht gerade langfristig denkt und handelt. Immerhin war diese Vollendung des Tops ein klar bärisches Signal. Wäre man aber trotzdem noch an Bord, wäre die oben genannte, nahe gekommene Unterstützungszone 1.483/1.500 Euro eine wichtige Entscheidungsmarke. Fällt sie, wäre zumindest auf charttechnischer Ebene genug Luft nach unten, um besser den Kopf einzuziehen.
Was Käufe angeht, kommt umgehend wieder das Problem ins Spiel, dass viele hier jetzt ziemlich nervös sein dürften. Daher wäre man wohl am besten beraten, nicht einfach die Hand aufzuhalten, sondern abzuwarten, bis das Chartbild den Beleg dafür liefert, dass das bullische Lager noch stark genug ist, um das Ruder herumzureissen, indem kurzfristig entscheidende Widerstände überboten werden. Das wäre hier genau die Marke, an der die Gegenbewegung der vergangenen Woche scheiterte: das Tageshoch des Montags bei 1.676,50 Euro.
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 2 Wochen
Erwartung: Bearish
Sofern nicht anders angegeben, beabsichtigen wir nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Nach einer starken Kursrallye gönnte sich die Aktie des deutschen Rüstungskonzerns von Juni bis Ende Juli eine Verschnaufpause. Die Kurse bewegten sich seitwärts und bauten so einen Grossteil der zuvor erreichten überkauften Lage ab.
Der Plan der Bullen schien klar: Ein Sprung über die psychologisch wichtige Marke bei 2000 EUR sollte den nächsten Aufwärtsimpuls einleiten. Doch dazu kam es nicht. Stattdessen wurden die neu gebildeten Böden der letzten beiden Monate Ende der vorigen Woche nach unten durchbrochen. Damit scheint der bisherige Aufwärtstrend vorerst beendet zu sein, und die Aktie ist in eine neutrale Korrekturphase übergegangen.
Expertenmeinung: Aktuell haben die Bären die Oberhand. Gelingt es den Bullen nicht zeitnah, wieder Stärke zu zeigen, könnte sich die Korrektur noch etwas ausdehnen und für eine längere Konsolidierungsphase sorgen.
Die nächste wichtige Unterstützung befindet sich erst knapp über der Marke von 1.300 EUR, dem Zwischentief von Ende April. Erst eine deutliche Rückkehr des Kaufinteresses, idealerweise begleitet von erhöhtem Handelsvolumen und einem Sprung über den Bereich von rund 1.650 EUR, würde die Chance auf eine erneute Trendaufnahme erhöhen. Bis dahin überwiegt die Vorsicht.
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Ausserdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.