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Infrastruktur und Verteidigung, diese Themen zogen 2025 beim DAX Kapital an. Branchen, die mit der unmittelbaren Realität zu tun haben, wie z.B. der Konsumartikel-Hersteller Henkel, gerieten unter Druck. Eine Entwicklung, die Chancen bieten könnte.
Es ist schon ein wenig seltsam, wenn man es als Aussenstehender betrachten würde: Anleger verkaufen Aktien, die in ihren Zahlen das weiterhin wacklige Konsumumfeld widerspiegeln, und lassen sie danach links liegen, während massiv bei Aktien gekauft wird, die zwar im Hier und Jetzt damit überbewertet sind, es aber in ein paar Jahren nicht mehr wären, falls die grossen Erwartungen, die man für deren Umsatz- und Gewinnperspektive hegt, tatsächlich eintreffen.
Käme es so, wären die Überflieger des DAX in zwei, drei Jahren dann wieder fair bewertet … vorausgesetzt, ihr Kurs steigt nicht weiter und zieht die Bewertung dadurch noch höher. Die Mauerblümchen hingegen sind teilweise sogar, im Vergleich zu den vergangenen Jahren, günstig und würden bei anziehenden Unternehmensgewinnen direkt reagieren können, weil da kein Vorgriff auf eine rosige Zukunft im Kurs eingepreist wurde. Trotzdem führen sie bislang ein Schattendasein.
Solche scheinbar absurden Situationen sind gar nicht mal so selten, denn oft sehen die Anleger den Wald vor lauter Bäumen nicht, während „Laien“ solche Divergenzen sofort auffallen. Aber bisweilen lösen sich so etwas schneller auf, als man denkt. Das wäre Grund genug, die Henkel-Aktie im Auge zu behalten, aber:
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Expertenmeinung: Es wäre definitiv kein Argument, um sofort einzusteigen. Richtig ist, dass die Bewertung der Henkel-Aktie mit einem Kurs-/Gewinn-Verhältnis von 14 auf Basis der durchschnittlichen 2025er-Gewinnschätzungen der Analysten deutlich unter der Bandbreite der letzten zehn Jahre liegt, die man grob bei 20 bis 25 verorten kann. Auch die Dividendenrendite ist mit dem Abstieg des Kurses gestiegen und würde, wenn die Ausschüttung auf dem Level von 2024 bliebe, eine Rendite von knapp drei Prozent einbringen. Und wenngleich die Analysten die Aktie insgesamt nicht gerade überschwänglich einstufen, so liegt das durchschnittliche Kursziel der Experten mit derzeit etwa 79 Euro doch ein gutes Stück über dem derzeitigen Kurs.
Die Sichtweise eines unübersehbar zu grossen Anteils der Marktteilnehmer verhindert bislang trotzdem, dass der Henkel-Aktie die Aufwärtswende gelingt. Nur muss das nicht auf Dauer so bleiben. Und gerade dann, wenn sich bei den bisherigen Überfliegern des Jahres im Kursbild aufkommende Zweifel niederschlagen, können „langweilige“, weil eher defensive Aktien schnell auf einmal im Rampenlicht stehen. Dass der Henkel-Kurs in den vergangenen vier Handelstagen im Vergleich zu einem zurückweichenden DAX eher robust daherkam, könnte da schon ein erstes Indiz sein.

Aber erst wenn das Chartbild auch ein klares Signal liefert, wäre Henkel mehr als eine interessante Aktie in der Watchlist. Dafür wäre die im Chart markierte, blaue Linie interessant, die die beiden letzten Zwischenhochs verbindet. In beiden Fällen hatte es der Kurs zwar kurz über die wichtige 200-Tage-Linie (im Chart in schwarz gehalten) geschafft, wurde dann aber knapp darüber abgefangen. Aktuell ist die Aktie erneut an dieser 200-Tage-Linie dran. Sollte es gelingen, sie diesmal deutlicher zu überwinden, indem der Kurs diese derzeit um 72 Euro laufende „Abfanglinie“ eindeutig und auf Schlusskursbasis überwindet, wäre das für risikofreudige Akteure bereits eine Basis, um schon vor einem über 76 Euro entstehenden, mittelfristig relevanten Kaufsignal über einen Long-Trade nachzudenken.
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