Amdocs könnte nicht nur unterbewertet sein, das Unternehmen ist auch so krisensicher wie kaum ein anderes.
Weltmarktführer im Verborgenen
Amdocs ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich von Operations Support Systems (OSS) und Business Support Systems (BSS) sowie IT-Dienstleistungen, die speziell auf die Bedürfnisse der Telekommunikationsbranche zugeschnitten sind.
Amdocs agiert in einem einzigen Berichtssegment, bietet jedoch Dienstleistungen in zwei klar abgegrenzten Bereichen an: Business Support Systems (BSS) und Operations Support Systems (OSS).
BSS unterstützen Telekommunikationsanbieter bei kundenorientierten Prozessen wie der Annahme von Bestellungen, der Zahlungsabwicklung, dem Produktmanagement und der Bearbeitung von Kundenanfragen.
OSS hingegen sind essenziell für das Management von Netzwerken und umfassen Aufgaben wie Netzwerkinventarisierung, Dienstbereitstellung, Netzwerkkonfiguration und Fehlerbehebung. Diese Systeme bilden das Rückgrat, das es Telekommunikationsunternehmen ermöglicht, ihre Netzwerkinfrastruktur effizient zu betreiben.
Unsichtbare Infrastruktur hinter den Telefonriesen
Amdocs selbst beschreibt sein Angebot als Lösungen, die es Kommunikationsanbietern ermöglichen, neue Produkte und Dienstleistungen effizient und kostengünstig einzuführen, Bestellungen zu verarbeiten, Daten und Inhalte zu monetarisieren und neue Geschäftsmodelle zu unterstützen.
Das Unternehmen konzentriert sich vor allem auf drahtlose Kommunikationsanbieter und erzielt etwa ein Viertel seiner Einnahmen durch den US-amerikanischen Telekommunikationsriesen AT&T, knapp gefolgt von T-Mobile und einem weiteren Fünftel durch andere nordamerikanische Kunden wie Comcast, Charter und kanadische Telekommunikationsunternehmen. Weitere 15 % des Umsatzes entfallen auf Europa.
Der Grossteil der Einnahmen von Amdocs basiert auf langfristigen Managed-Service-Verträgen, die dem Unternehmen eine hohe Planbarkeit und Stabilität bieten.
Die konjunkturelle Anfälligkeit tendiert gegen null. Der Gewinn ist in den letzten zehn Jahren durchweg gestiegen, selbst 2020.
Wie ein Uhrwerk
In dieser Zeit hat das Unternehmen mehr als eine Milliarde US-Dollar in kleinere, strategische Übernahmen investiert, über 1,5 Milliarden US-Dollar in Dividenden ausgeschüttet und mehr als vier Milliarden US-Dollar für Aktienrückkäufe verwendet.
Das Unternehmen verzeichnet ein organisches Wachstum im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Dank kleinerer Zukäufe, steigender Margen und der laufenden Aktienrückkäufe steigt das Ergebnis durchschnittlich um etwa 8 % pro Jahr.
Die Geschäftszahlen gleichen einem Uhrwerk und daher steigt auch die Aktie unter relativ geringer Volatilität immer weiter.
In den letzten 18 Monaten hat sich der Kurs jedoch schlechter entwickelt, als es die Fundamentaldaten rechtfertigen würden.
Ausblick und Bewertung
Im laufenden Geschäftsjahr wird ein Gewinnsprung um 8 % auf 6,98 USD je Aktie erwartet. Amdocs kommt demnach auf eine forward P/E von 13,1. Im kommenden Geschäftsjahr, das bereits im September beginnt, soll das Ergebnis um 9 % auf 7,58 USD je Aktie steigen. Dadurch würde die P/E auf 12,1 sinken.
Das Geschäft läuft derzeit also wie gewohnt. Die Gewinnsteigerungen entsprechen dem langfristigen Durchschnitt, die Bewertung ist jedoch niedriger als sonst. Langjährig pendelt die P/E um einen Wert von 15,3.
Um wieder dieses Bewertungsniveau zu erreichen, müsste die Aktie bis Ende August auf 106,79 USD steigen.
Hinzu kommt eine gut finanzierte Dividendenrendite von 2,3 %. Die Ausschüttungsquote liegt bei etwas mehr als einem Viertel.
Die Bilanz sieht ebenfalls gut aus, derzeit hat Amdocs Barmittel in Höhe von 324 Mio. USD und Schulden von 650 Mio. USD. Die Schulden entsprechen in etwa dem FCF eines Jahres, sind also zu vernachlässigen.
Der Auftragsbestand für die kommenden 12 Monate konnte um 3,5 % auf 4,17 Mrd. USD gesteigert werden. Daher ist davon auszugehen, dass sich das Geschäft auch in der näheren Zukunft wie gewohnt entwickeln wird.

Gelingt jetzt ein Ausbruch über 93,50 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 96,50 und 99 USD.
Für antizyklische Anleger wäre hingegen ein Einstieg nahe der Unterstützungszone bei 79 – 82 USD interessant.
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